Beiträge von agu

    Hallo Saveija,


    das hängt natürlich immer von der Agentur ab - aber in einer guten Arbeitsbeziehung (und genau das sollte das Verhältnis zwischen Autor und Agent sein) gehört eine rasche Rückmeldung dazu.
    Also zumindest eine 'Danke, hab das Script bekommen, ich melde mich bis dann und dann' - Email als Bestätigung, dass die Agentin die Mail überhaupt erhalten hat. Falls Du gar nichts gehört hast, solltest Du mal nachhaken, ob sie es überhaupt gesehen hat.


    Ansonsten gibt es tausend Dinge, die eine Rückmeldung verzögern können: viel zu tun, Buchmesse (es war gerade kurz hintereinander Leipzig und dann Londoner Buchmesse, da wird die Agentin garantiert im Stress sein) usw. ... und hast Du ihr das ganze Script geschickt oder nur ein Exposé? Üblich ist es ja eigentlich, erstmal die Idee grob zu skizzieren, und dann erst auszuarbeiten, wenn der Agent verlagsseitig Interesse lokalisieren konnte.


    Liebe Grüße
    Andrea


    PS. Hat Deine Agentin bereits frühere MS von Dir vermittelt?

    Kleiner Hinweis (da das Buch unten in der Anzeige nicht auftaucht):
    Da es sich um einen Weltbild Premiere Titel handelt, ist der bei Amazon nicht erhältlich, sondern online nur via Weltbild bzw. in den Weltbild-Buchläden, oder das E-Book zusätzlich auch noch beim Hugendubel-Onlineshop.


    Ach so - und das Cover:





    LG, Andrea
    ... :schnellweg

    Ich denke schon, dass es auch früher eine Menge gut recherchierter Bücher gab, aber das 'breite Mainstream-Rauschen' - also schnell heruntergeschriebene Genreliteratur, weil sich's halt gut verkaufte (und nein, das ist nicht ein Phänomen der heutigen Zeit :grin), ist tatsächlich einfach so geschrieben, wie der Autor es sich vorstellte, und nicht wie es wirklich war. Besonders unfreiwillig komisch wirkt das aus heutiger Sicht, wenn man mal in ältere Nackenbeißer/Historicals, Abenteuerromane, die in fernen Ländern spielen oder Spionagethriller reinliest.
    Jetzt muss bedenken, dass, wie Beowulf schon schreibt, Bücher/Filme zum Zeitpunkt ihres Entstehens für ein Publikum gemacht werden, das der gleichen Zeit wie der Autor entspringt. Und dass die Erwartungshaltung an ein Medium zunehmend höher wird, auch was den Grad der (scheinbaren) Perfektion betrifft.
    Zuschauer, die heute eine Krimiserie sehen, tun das mit einem Hintergrundwissen, das überwiegend von anderen Krimiserien und/oder Büchern geprägt ist. Die scheinbar detaillierten und technologisch aufwändigen Ermittlungsmethoden erscheinen ihnen richtig, weil sie die Erwartungshaltung erfüllen.
    Dem Publikum in den fünfziger oder sechziger Jahren wird's nicht anders gegangen sein. Sie hielten für richtig, was dem zeitgenössischen Standard entsprach.
    Bei einigen Sachen konnte man damals natürlich alle fünfe gerade sein lassen, weil z.B. die Möglichkeit, Dinge mal rasch über's Internet zu recherchieren, nicht gegeben war. Und weil es vor fünfzig Jahren auch noch nicht üblich und normal war, jedes Jahr zum Urlaub in die entlegensten Ecken der Welt zu reisen. Da konnte ein Autor seine Story problemlos in einer erfundenen Stadt mitten in Afrika ansiedeln, in der die Eingeborenen weiße Jäger als Gulasch verzehrten und sich deren Blut als Kriegsbemalung auf die Brust schmierten. Das hätten die meisten Leser geglaubt. Und weil die damaligen Sehgewohnheiten das akzeptierten, konnten Kostüme bei historischen Filmen auch ruhig aus Dederon und Alufolie geschneidert sein. Und die Monster sich in Stop-Motion bewegen. Es gab ja nichts Besseres zum Vergleich.


    Heute wird selbst noch bei der anspruchslosesten Nackenbeißer-Historical-Klamotte erwartet, dass der Autor sich zumindest die Mühe macht, Kleiderschnitte und höfische Tänze der beschriebenen Epoche zu recherchieren und nicht versehentlich Mittelalter, Barock und Biedermeier zu einem lustigen 'irgendwie historischen' Mix verrührt.
    Auch heute noch gibt es jede Menge schlecht recherchierter Romane, aber die wirken zumindest auf den ersten Blick und an der Oberfläche 'korrekt'. Um das zu bewerkstelligen, reicht für den eine ausgiebigere Recherche scheuenden Autor ein bis zwei Tage Google und Wikipedia - einem Buch also zumindest den äußeren Anstrich einer Basisrecherche zu verleihen, ist heute dank Internet viel einfacher als noch vor fünfzig oder sogar dreißig Jahren.



    Was nun die 'moderne' Frau im Mittelalter angeht:
    Ehrlich gesagt, da bewegen wir uns doch sowieso in einem Feld grober Spekulation, angereichert von den jeweils aktuellen PoliticalCorrectness-Strömungen und jeder Menge Halbwissen, gespeist aus Büchern und Filmen, die der Unterhaltung dienen.
    Zunächst einmal glaube ich, dass es zu allen Zeiten vom Charakter der jeweiligen Person abhängig war, wie sie lebte (und sich durchsetzte) und wie nicht. Natürlich fügen sich Menschen immer in die jeweiligen sozial-/kulturellen Rahmenbedingungen ein. Aber innerhalb derer bleiben sie immer noch Menschen, in all ihrer Vielfalt. Und das bedeutet vor allem, dass nicht jede Mittelalterfrau automatisch ein verhuschtes Weiblein sein musste, sowie nicht heute jede Frau automatisch eine karrierebewusste Powerkampfemanze ist. Am schönsten illustriert sich das in der aktuellen Diskussion, die durch eine Femen-Aktion zur Befreiung der islamischen Frau (geile Verallgemeinerung übrigens) angestoßen wurde. Während ein Großteil der westlichen Welt Kopftuch automatisch mit Unterdrückung gleichsetzt, gibt es eine immense, von (starken) arabischen Frauen getriebene Gegenbewegung, die nicht damit einverstanden sind, als Opfer dargestellt zu werden und auf einer Akzeptanz ihrer kulturellen Eigenheiten bestehen.
    So ist die Welt ebenso wenig schwarzweiß, wie sie das vermutlich auch im Mittelalter war.


    Last but not least darf man aber natürlich nicht vergessen, dass die Renaissance des historischen Romans in den letzten Jahren der locker-leichten Unterhaltungsliteratur zu verdanken ist, und deren Leser wollen nun mal eine Heldin, mit der sie sich identifizieren können. Nun wäre es durchaus möglich, eine solche starke Figur trotzdem als Frau ihrer Zeit darzustellen, aber das ist eben viel schwieriger, als einfach eine von Nachbarin Brigitte inspirierte Figur in Leibchen und fünfzehn Wollunterröcke zu packen und fertig.
    Man sollte da nur nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt solche und solche.



    LG, Andrea

    In diesem Zusammenhang finde ich den Zeit-Artikel hier sehr interessant:


    Zähne zeigen


    Kurz gesagt geht es darum, dass die übermächtige Konkurrenz Amazon vor allem den großen Ketten wie Thalia zu schaffen macht, wovon die Kleinen wiederum halbwegs unberührt bleiben oder sogar profitieren.



    Die Großketten teilen sich mit Amazon nämlich als Hauptumsatzgenerierer die sog. Zielkäufer, also Leute, die schon vorher wissen, welches Buch sie wollen und dann genau das kaufen.
    Leute, die stöbern und erst anhand der Fundstücke entscheiden, was sie kaufen möchten, werden dagegen viel stärker von den unabhängigen Buchläden angesprochen, vermutlich auch, weil die ein bunteres Sortiment haben.


    Finde ich gut.


    LG, Andrea

    Zitat

    Original von MulleIch finde Cover & Titel soo schick.


    Ich auch. Ich war soooo begeistert, als ich das Cover zum ersten Mal gesehen habe. Und beim Titel, das war mein Arbeitstitel, und dann durfte ich ihn behalten - da war ich quasi sprachlos vor Glück :-)

    Zitat

    Original von Charlie
    Ich waere auch gern dabei, muesste aber ein Buch schnorren, weil Weltbild aus irgendeinem Grund mich als Auslandsbewohner nicht beliefern moechte.


    Da nimmst Du einfach das Tauschbuch, das ich Dir schenke :-)

    Ich bin sehr froh, auf dieses Buch gestoßen zu sein, denn es hat mir ein gutes Stück die Lust zurückgegeben, auch weiterhin in der Fantasy nach Neuem zu stöbern.
    Denn es ist aufregend anders - und das Buchcover wird der Farbenpracht des Romans nicht wirklich gerecht. Eigentlich müsste es eine Explosion aus Blüten, schillernden Federn, Aztekenornamenten und exotischen Tieren sein, die die Front von 'Feuer der Götter' schmückt. Mit einem göttlich schönen, jungen Mann zwischen den Giftranken, und dem bedrohlichen Menschenopferpriester in der Ferne ... DAS würde einen besseren Hinweis auf den Inhalt geben.


    'Feuer der Götter' spielt in einer ganz außergewöhnlichen Fantasy-Welt, die sich anfühlt wie eine Mischung aus Inka-Reich und Avatar, aber dennoch sehr eigenständig daher kommt und durch tausend faszinierende, schillernde Details belebt wird. Ein Großteil dieser Welt besteht aus einem ebenso feindseligen wie farbenprächtigen Dschungel und wird bevölkert von den Waldmenschen, die vor allem in den luftigen Kronen der gigantischen Bäume leben. Einer von ihnen, Roiya, wurde von Kindheit an darauf vorbereitet, einer der vierzehn Götter zu sein, die hoch oben im Bergpalast residieren - und zwar Tique, der Gott der Diebe. Doch kurz vor seiner Weihe und dem Übergang durch den Jadegang ins Reich der Götter erhält er eine geheimnisvolle Botschaft, die ihn davon abhalten will mit den Worten, das Leben im Licht sei eine Lüge. Als die eigenen Tempelwächter daraufhin bemerken, dass er noch immer im 'Diesseits' ist, muss er fliehen, um nicht getötet zu werden.
    Auf der anderen Seite des Dschungels, in der großen Stadt, in der sie im Hochtempel solche wie Roiya für Feuerdämonen halten und für Menschenopfer gefangen nehmen, lebt Naave, eine Waise, deren Mutter durch einen Feuerdämon umkam und die sich seither als Jagdfischerin durchschlägt. All ihren Verdienst opfert sie dabei ausgerechnet einer Tique-Statue, in der Hoffnung, dass der Gott es ihr eines Tages dankt und ihr ein besseres Leben schenkt. Naave ist kratzbürstig und ein echtes Schlitzohr, und als ihr Roiya auf seiner Flucht schwer verletzt vor die Füße stolpert, glaubt sie, die Stunde der göttlichen Gunst sei nun gekommen: Sie muss ihn nur im Tempel abliefern, um eine gigantische Belohnung zu kassieren. Doch dann kommt alles anders und plötzlich sind die beiden auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen.


    'Feuer der Götter' ist in einer schönen, dennoch flott zu lesenden Sprache geschrieben, quillt über vor Farben und Details und gleicht einer Entdeckungsreise durch ein glitzerndes, unbekanntes Land. Eine echte Perle jedenfalls zwischen den Myriaden von Elfen, Orks und sonstigen tolkienschen Heldengruppen, die seit Jahren die Fantasy-Regale wie eine Invasion überschwemmen und irgendwie doch immer wieder die gleichen ollen Kamellen durchkauen.
    Das hier ist mal was Neues, und es ist auch noch gut geschrieben, wartet mit Überraschungen und klugen Einsichten auf (auch wenn man Naave anfänglich immer mal wieder eine runterhauen möchte ... aber zum Glück wächst sie ja an ihren Herausforderungen :grin ).
    Sehr lesenswert, vor allem, wenn man die Nase voll hat vom Fantasy-Mainstream und gern mal wieder zum Staunen gebracht werden möchte.

    Hallo ihr Lieben,


    heute möchte ich euch gern die zweite Neuerscheinung von mir in diesem Jahr vorstellen:


    SONNENFÄNGER



    Boston, 1845:
    Die schöne Sybil, uneheliche Tochter einer Kurtisane und eines Bostoner Juwelenhändlers, schlägt sich nach dem Tod ihrer Mutter als Kellnerin in Hafenschänken durch. Nach einem Handgemenge mit einem Schiffsoffizier, der sie mit Gewalt in sein Bett zwingen will, flüchtet sie mit seiner Geldbörse und gelangt an Bord eines Schiffes, das mit Kurs auf die Sandwich Inseln ausläuft. Sie ergreift die unverhoffte Chance auf ein neues Leben und nimmt den Platz ihrer Halbschwester Margaret ein, die den Arzt George Lyon heiraten soll. Doch als sie im tropischen Lahaina ankommt, muss sie feststellen, dass der Bräutigam alles andere ist als ein Traummann. Und bald stellt sich heraus, dass das Paradies unter Palmen von Tod und Gewalt bedroht ist.



    Das Buch erscheint Anfang April als Weltbild-Premiere, ist aber bereits jetzt schon als eBook online bei Weltbild und Hugendubel erhältlich.


    Mit einem Amazon-Link kann ich leider nicht dienen, wg. besagter Weltbild-Premiere.


    Bei Lust und Interesse kriegen wir ja vielleicht wieder eine Leserunde zusammen - in diesem Fall würde ich natürlich wieder gern begleiten und auch ein paar Exemplare signiert für eine Verlosung stiften :wave



    Liebe Grüße,
    Andrea

    Zitat

    Original von Gronik
    hach, es hat zwar ewig gedauert, aber nun bin ich auch auf der Ziellinie angekommen.
    Wobei ich wirklich sehr hoffe, dass es mehr davon geben wird, denn mir hat das Buch total gefallen!


    Hach schön :-)


    Zitat

    (wobei zum nächsten Buch ein Bastelsatz mit dem Weltenmodell ganz toll wäre :grin )


    Coole Idee :grin
    Vielleicht so ähnlich wie ein Molekülbaukasten zum Zusammenstecken.
    Ich glaube ich schreib bei Gelegenheit doch noch den kleinen Reiseführer durch's Universum, mit handgemalten Karten oder so.


    Zitat

    Die Schlussszene mit Santino und seinem Kätzchen war ja wohl herzallerliebst! Männer, die Katzen mögen, sind einfach toll :heisseliebe


    Ja gell? Fand ich auch. Jetzt hat er sein eigenes Kätzchen, und wenn ich mir ausmale, was das alles an Unfug anstellen wird... ist das allein schon Grund für die Fortsetzung. Ich denke, die beiden werden ein Herz und eine Seele.


    Zitat

    denn auch wenn das Ende so ok ist, sind ja doch noch einige Fragen offen (diese Rhonda!) und es gibt noch so viele Tore zu durchschreiten und Welten zu entdecken!


    Ja genau! Ich gebe Laut, wenn ich Näheres zur Fortsetzung weiß. Die Anzeichen verdichten sich aver ;-)

    Zitat

    Original von Suzann
    Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig würde, einen weiteren Titel zu finden, der dazu passt.


    Ja, man hat bei Fortsetzungen ja das Problem, dass der Titel irgendwie die Zugehörigkeit zum ersten zeigen muss, aber trotzdem zum neuen Buch passen soll. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es etwas wird, in dem der Rabenfächer vorkommt, und vielleicht die Farbe Cobalt ...

    Zitat

    Original von Sabine_D
    Aber sie als Spione einzusetzen, auf die Idee muss man erst mal kommen. :respekt


    Die Erkenntnis, dass die Blumen Spione sind, kam mir zugegebenermaßen auch erst im Laufe der Handlung ... das war eine von diesen Eingebungen, die man im zweiten Drittel des Buches bekommt und die einen zwingen, alles noch einmal neu zu überdenken :grin
    Aber dann erschien es mir plötzlich vollkommen logisch ...

    Zitat

    Original von GronikIch versuch mich jetzt gar nicht an einzelnen Szenen, sondern will lieber weiterlesen :-)


    Ja mach das, was gibt es Besseres an einem graukalten Winter-Sonntag :-)


    Zitat

    Ist das Buch ein Einteiler?


    Ja, das Buch ist erst einmal in sich abgeschlossen.
    Die Chancen stehen aber gut für eine Fortsetzung. Ich konzipiere sie gerade, mit Decke über den Füßen und Schnurrkatze auf den Knien.