Also das mit dem angeborenen Mutterinstinkt ist ja umstritten, aber ich glaube auch, dass es sowas gibt. Tiere verhalten sich doch ähnlich, denn Weibchen verteidigen ihre Jungen mit allen Mitteln. Falls diese trotzdem sterben, finden sie sich aber damit ab. Ähnlich dürften sich auch Mütter in früheren Zeiten verhalten haben, einfach, weil ihnen nichts anderes übrig blieb.
Trotzdem kommt es in der Tierwelt auch vor, dass Weibchen den Nachwuchs totbeißen oder einfach im Stich lassen, aber da stehen sie unter Stress oder sind selbst so ausgehungert, dass sie keine Chance haben, auch noch die Jungen durchzubringen. In dieser Hinsicht ist Mutter Natur pragmatisch.
Bei Menschen ist es natürlich viel komplizierter. Ich kann mich an einen Artikel erinnern, den ich vor etlichen Jahren irgendwo las. Es ging um die Opfer ethnischer Vergewaltigungen in Ex-Jugoslawien, die man auch noch so lange gefangen gehalten hatte, dass sie nicht abtreiben konnten. Sie brachten die Kinder im Krankenhaus zur Welt, wollten sie dann aber oft nicht einmal sehen, sondern ließen sie zurück. Das war ein großes Problem, denn adoptieren wollte diese Kinder wohl auch kaum jemand. Ähnlich sehe ich Hildegards Fall. Sie assoziiert einfach so viele negative Erlebnisse mit dem Kind, dass alle natürlichen Instinkte davon unterdrückt werden.
Viele Grüße
Tereza