Beiträge von Tereza

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    Original von DraperDoyle


    Bannalec habe ich gelesen, als mir noch gar nicht klar war, dass es da eine Diskussion gibt. Und ich wollte mal sehen, wie ein Bretone die Bretagne sieht, welches Verbrechen er sich ausdenkt.
    Und, ich wiederhole mich, ich musste dann einen vom Aufbau, Schreibstil, Tonfall durch und durch deutschen Regionalkrimi lesen. Da hab ich also Lavendelhonig gekauft und Zuckerrübensirup gekriegt :-(


    Steht denn auf dem Buch drauf, dass er Bretone ist? Oder bist du nur nach dem Namen gegangen? Ich kenne in dem Fall weder Buch noch Autor, würde mich aber nie darauf verlassen, dass jemand mit französischem Namen auch typisch französische Krimis schreibt.


    Bei diesen L&L-Romanen bitte ich noch zu bedenken, dass hier die exotische Welt hauptsächlich aus der Perspektive von Europäern geschildert wird. Daher sehe ich keinen Grund, warum Europäer das nicht schreiben dürften. Ein Genre dieser Art gibt es auch in den jeweiligen Ländern nicht unbedingt, jedenfalls nicht mit Schwerpunktthema deutsche Auswanderer.


    Eines der ersten und erfolgreichsten Bücher dieses Genres, der Chile-Roman von Carla Federico, ist übrigens auch schon auf Spanisch erschienen. Gerade in Chile soll er sehr erfolgreich gewesen sein. Hätte die Autorin keine Ahnung von dem Land gehabt - wer sollte das bitte besser merken können als die Chilenen?


    Tereza

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    Original von LeSeebär


    Dennoch gibt es da ein Problem: Die meisten Bücher werden offenbar an Leute verkauft, die sich eben nicht so sehr wie die Eulen mit den Büchern befassen, sondern einfach ins Geschäft gehen und nicht mal die erfundene Identität des Autoren lesen, sich statt dessen ausschließlich vom Namen leiten lassen (was die Person des Autors angeht, in erster Linie lassen sie sich natürlich vom Schmetterlingscover leiten). Solange die Pseudonyme also von den meisten Käufern nicht mal als solche erkannt werden (Du selbst brachtest das Beispiel der "Australierin Lark"), wird sich also im Kaufverhalten der breiten Masse gar nix ändern können.


    Eben weil es der breiten Masse meines Erachtens egal ist - und deshalb betrachte ich den Schwindel als nicht besonders tragisch. Wer es wirklich wissen will, der kriegt es raus.


    Dann mag Irmie Hinterhuber sich einen arabisch klingenden Namen zulegen, so what? Es leben heutzutage genug arabischer Mädchen in Deutschland, die Berlin in- und auswendig kennen und noch nie in Kairo waren. Ein Name sagt im Zeitalter der Migration nicht mehr sehr viel aus. Grenzwertig wird es für mich, wenn da steht: die Autorin hat Orientalistik studiert, mehrere Jahre in Ägypten verbracht usw. Während Irmie in Wahrheit Versicherungsfachfrau ist und vor Jahren mal einen Arabischkurs an der Volkshochschule machte, weil sie sich in einen Ägypter verliebt hatte. Da wird ein Fachwissen vorgetäuscht, das nicht vorhanden ist. Zwar kommt es am Ende natürlich auf das Buch an, aber mir wäre es als Autorin unangenehm, derart zu mogeln, und ich würde mit allen Mitteln versuchen, das dem Verlag auszureden.


    Wenn es nur um eine gefakete Identität geht, sehe ich die Dinge aber wieder nicht so schlimm. Dafür mag es Gründe geben, die mit dem Buch selbst garnichts zu tun haben. Nehmen wir mal an, eine angesehene Anwältin oder Frau Studienrat an einem Gymnasium in einer konservativen Gegend schreibt in ihrer Freizeit heiße Erotik à la Shades of Grey. Die MUSS ihre wahre Identität doch bedeckt halten, wenn sie ihren Brotjob nicht gleich an den Nagel hängen will. Da gibt sie eben einen anderen Wohnort an und eine andere Ausbildung. Das ist doch eigentlich egal, oder?


    Tereza

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    Original von Tilia Salix
    Tereza, ich bin nicht sicher, dass man den Erfolg der Lark-Bücher nur dem Pseudonym zuschreiben kann.


    Sicher ist sich da keiner. Ich auch nicht. Es sind nur Vermutungen und Beobachtungen, an denen man sich orientiert. Mir wäre es auch lieber, wenn es nur auf den Inhalt von Büchern ankäme, nicht auf Äußerlichkeiten.


    Euch kann der ominöse "Durchschnittsleser" natürlich egal sein. Aber Leuten, die vom Verkauf von Büchern leben wollen, kann er das nicht sein.


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von Tilia Salix



    Unterhaltungsliteratur verkauft durchaus Träume, will Leute in fremde Welten reisen lassen. Da sollte dann alles irgendwie passen: Inhalt, Titel, Cover ... und auch Autorenname..


    :yikes Nö. Ich kaufe ein Buch, weil mich die Geschichte interessiert. Und da ist es mir ziemlich egal, ob die Autorin Irmie Knöttelbeck oder Irma La Douce heisst. Die meisten Leute können sich Autorennamen sowieso nicht merken (Haben Sie das neue Buch von dieser Australierin? - Gemeint war Christiane Gohls neuster Neuseeland-Roman ...)[/quote]


    Das magst du so tun und viele andere Leute auch. Aber Verlage orientieren sich nach Marktbeobachtung - und müssen dabei wohl die Erfahrung gemacht haben, dass der Klang des Autorennamens nicht völlig unwichtig ist.


    Sorry, Leute, ich muss jetzt weiter mein Buch schreiben. Wir drehen uns echt im Kreis, das hat keinen Sinn.


    Tereza

    Frettchen: in den meisten Fällen nehmen Autoren ein Pseudonym an, weil der Verlag dazu rät. Im Extremfall ist es vielleicht sogar die Bedingung, damit das Buch überhaupt veröffentlicht wird. Natürlich kann man da auch aus Prinzip ablehnen - aber diese Entscheidung muss man schon uns Autoren überlassen, denke ich.


    Ja, viele Autoren wünschen sich bessere Verkaufszahlen. Ein Pseudonym ist dabei ein Versuch, der auch in die Hosen gehen kann. ABER man nehme die bereits mehrfach erwähnte Sarah Lark, die die Hintergründe für ihre Pseudonymwahl hier sogar ganz offen dargelegt hat, bevor sie aus dem Forum verschwand, Ihre ersten, unter dem richtigen Namen veröffentlichten Bücher liefen schlecht. Dann kam von einem Verlag der Vorschlag mit den Neuseeland-Büchern unter Pseudonym. Sie nahm an - und hatte einen Riesenerfolg, der bis heute anhält. Sie hat übrigens damals auch gesagt, dass sie ihre ersten zwei Bücher sogar für ihre besten hält - die aber kaum jemand lesen wollte.


    Niemand von uns Autoren hat hier behauptet, dass in der Verlagswelt alles zum Besten läuft. In welcher Branche läuft es denn so? Nur hat man als Außenstehender immer leicht reden: macht es anders, macht es, wie ich sage - und alles wird besser? Wenn es nur so einfach wäre. :lache


    Tereza

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    Original von LeSeebär


    Warum nicht? Gerade bei dem beschriebenen Buch wird kein lebender Autor auf Authentizität festgenagelt werden können. Von daher dürfte es für den Leser bei diesem Beispiel egal sein, ob das Buch von einem Deutschen, einem Franzosen oder einem Ägypter (btw: Welche Nationalität des Autoren fändest Du denn passend?) geschrieben wurde.


    Es ging mir bei dem Beispiel nicht um das Problem der Nationalität - sondern einfach um den Klang des Namens. Wer romantische Liebesgeschichten vor exotischem Setting schreibt, sollte sich nicht unbedingt Irmie Hinterhuber nennen. Das passt nach meinem Empfinden einfach nicht, es klingt zu hausbacken, zu sehr nach pausbäckiger Hausfrau aus Hintertupfing. Damit will ich jetzt niemanden beleidigen, der so ähnlich heißt. Aber wenn die liebe Irmie - sagen wir mal - als heiße Rocksängerin auftreten wollen würde, würde ich ihr auch eher zu einem Pseudonym raten. :-)
    Unterhaltungsliteratur verkauft durchaus Träume, will Leute in fremde Welten reisen lassen. Da sollte dann alles irgendwie passen: Inhalt, Titel, Cover ... und auch Autorenname.
    Ich gebe zu, dass es bei dieser L&L-Schwemme übertrieben wurde. Allerdings sehe ich das Problem vor allem darin, dass innerhalb kürzester Zeit zu viele Bücher auf den Markt gehauen wurden, die alle nach irgendwas duften, auf denen Schmetterlinge flattern und deren Autoren exotische Namen haben. Da kann ich schon verstehe, dass Leute lachen - und deshalb bricht der Trend ja auch so plötzlich ein, wie es heißt. Man hätte es vielleicht besser dosieren sollen.


    Die Diskussion dreht sich tatsächlich im Kreis. Es wurden bereits alle möglichen Gründe angeführt, warum Autoren Pseudonyme wählen. Es ist ein Marketingkonzept, und wenn es nicht laufen würde, hätte man schon lange damit aufgehört. Also läuft es, nicht immer, aber oft genug.


    Ich kann verstehen, dass Leser sich veralbert fühlen, vor allem, wenn ihnen nicht nur ein neuer Name sondern auch gleich noch eine neue Identität des Autors vorgegaukelt wird. Aber da es legal ist und Verlage damit wohl gute Erfahrungen gemacht haben, wird es weiter praktiziert. Hier können Leser die Dinge wirklich nur durch ihr Kaufverhalten steuern.


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von magali
    SabineW


    ja, natürlich, Sarah Lark. Die hätte mir auch einfallen können. :grin
    Trotzdem ist das nicht ganz passend, denn sie setzte ja den neuen Trend mit den Neuseeland-Romanen. Voraussehen konnnte das niemand. Ich kenne auch Fälle, in denen ein Pseudonym sang - und klanglos nach dm ersten Buch unterging.


    magali


    Sie setzte so auch ein bisschen den Pseudonym-Trend, der ja in den letzten Jahren wirklich zugenommen zu haben scheint. Natürlich ist das keine Erfolgs-Garantie. Es hätte genauso schief gehen können. Und vielleicht hätte sie auch unter ihrem richtigen Namen Erfolg gehabt, weil die Neuseeland-Romane besser ankamen. Wer weiß das schon? Aber es hat in ziemlich vielen Fällen mit dem Pseudonym geklappt, deshalb wird es weiter versucht.


    Stellt euch doch mal vor: ein Buch über einen Soldaten, der mit Napoleon nach Ägypten zieht, sich dort hoffnunglos in eine dunkelhäutige Schönheit verliebt, sie vor Sklavenhändlern retten muss, leidenschaftliche Nächte mit ihr im heißen Wüstensand verbringt etc. Und als Autorenname steht dann Irmie Hinterhuber drauf. Das PASST nicht. Ich gebe dir recht: es werden Träume verkauft. Leser, die ein literarisches, ganz und gar realistisches Werk über ägyptische Geschichte und Gesellschaft lesen wollen, nehmen so etwas doch eh nicht in die Hand.


    Allerdings könnte Irmie Hinterhuber durchaus Orientalistik studiert haben, fließend Arabisch sprechen und Ägypten bereist haben, sodass ihre Kenntnisse von Land und Leuten in die Abenteuer- und Liebesgeschichte mit einfließen. Um das zu beurteilen, muss man das Buch lesen.


    Viele Grüße



    Tereza

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    Original von magali


    Statt hier also die Retterin der Kultur zu geben, könntest Du mal lieb sein und mir erklären, wieso ein offenes Pseudonym so wichtig ist.
    Geschlossene verstehe ich, keine Frage. Aber die anderen?
    Bitte?


    Gut, dann traue ich mich nochmal, kann's wohl auch nicht lassen.


    Die meisten Leute, die etwas im Buchhandel kaufen, nehmen den Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Pseudonymen nicht wahr. Die sehen nur das Buch und einen neuen Autorennamen.


    Offene Pseudonyme sind den meisten Autoren lieber, weil man dann jene Leute, die sich wirklich für die Person hinter dem Buch interessieren, nicht täuschen muss. Wer Rosa Zapato im Internet googelt, weiß ziemlich schnell, dass ich das bin - nur macht sich sicher nicht jeder die Mühe.


    Im Übrigen hätte ich mich auch entschieden gewehrt, wenn man mir irgendeine Biographie mit mexikanischer Herkunft hätte andichten wollen. Was auf dem Buchrücken über Rosa Zapato steht, trifft alles auf mich zu. Ich sollte für dieses Buch einen anderen Namen wählen und suchte mir einen, dessen Klang mir gefiel und der zum Inhalt passte, das war alles.
    Rosa Zapato könnte doch auch die Tochter eines spanischen Gastarbeiters und eines baierischen Landmädels sein, in Hintertupfing wohnen, ihre Ferien auf Mallorca verbringen und niemals einen Fuß auf lateinamerikanischen Boden gesetzt haben. Wo ist da bitte der Betrug?


    Tereza

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    Original von magali
    Autorinnen schreiben unter Pseudonym, weil sie so eine 'neue 'Chance bekommen, Bücher auf den Markt zu bringen.
    Gibt es Beispiele von Fällen, also von jemanden, die sich im zweiten Anlauf mit etwas anderem durchsetzte? Klappt das wirklich?


    Ja. Ich kenne einige Fälle, bei denen das geklappt hat, will sie hier aber ohne Einverständnis der Autoren nicht nennen.


    Ansonsten geht es mir wie Charlie und Katerina. Ich glaube, selbst einschlägige Ratgeber helfen nicht bei Gesprächen mit Leuten, die bereits ein sehr klares Feindbild im Kopf haben und gar nicht zuhören wollen. Daher wird dies auch mein letzter Beitrag zu dieser Diskussion bleiben.


    Tereza Vanek alias Rosa Zapato (damit niemand wieder behaupten kann, Angriffe auf diesen Namen seien rein zufällig und absolut nicht gegen mich gerichtet. Ich hatte ja auch nur extra im Forum auf mein Pseudonym hingewiesen, daher konnte wirklich keiner wissen, dass ich das bin. :lache)


    Ach ja, nur eine Kleinigkeit: die Behauptung, diese Pseudonyme seien lieblos gewählt, ist eine ziemliche Unterstellung, wenn man nicht weiß, nach welchen Überlegungen sie im Einzelfall gewählt wurden. Nur weil mein Nachbar seinem Sohn einen Namen gibt, den ich vielleicht doof finde, kann ich doch nicht behaupten, es sei eine "lieblose Wahl".


    Tereza


    Der Wert dieser Aussage besteht meines Erachtens darin, dass man schlechtes Benehmen nicht einfach dadurch entschuldigen sollte, dass es eben "normal" ist.
    Wer dagegen protestiert und/oder sich selbst anders verhält, kann diesen Zustand eventuell ein kleines bisschen ändern.


    Dagegen muss ich sagen, dass sich mir der Sinn deiner Zitate in diesem Zusammenhang nicht ganz entschloss. Und auch wenn ich dir glaube, dass du sehr, sehr schlau bist, sehe ich keinen Sinn darin, hier eine philosophische Diskussion zu beginnen.


    Du bist der Meinung, dass ich mich unnötig aufgeregt habe. Ich - als Betroffene - fühlte mich tatsächlich gekränkt und betrachte es als mein Recht, dies zu äußern, wenn es so ist. Inzwischen habe ich das mit Voltaire per PN geklärt und die Sache hat sich für mich erledigt.


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von beisswenger


    Ironie erkennen viele nicht mal, wenn ein Smiley dahinter oder ein „Vorsicht-Ironie“-Schild davorsteht. Dieser Trend, dauernd beleidigt zu sein, scheint sich auszubreiten.


    Dieses Zitat ist geklaut, aber es passt hervorragend an diese Stelle!


    Stimmt. Aber das liegt meines Erachtens nicht an einem allgemeinen Trend zum Beleidigtsein, sondern am Internet. Smileys haben da sehr oft nicht gewünschte Wirkung. Mir ist es - vor vielen Jahren - auch mal passiert, dass ich in einem anderen Forum wegen eines Smiley-Kommentars einen regelrechten Shitstorm heraufbeschwor. Seitdem bin ich sehr, sehr vorsichtig geworden, was ironische und sarkastische Kommentare in Foren betrifft.


    Und wenn sich jemand aufregt, weil ein Scherz mißverstanden wurde, hilft ein: "tut mir leid, aber das war jetzt nicht so gemeint" eben viel besser als irgendwelche Vorwürfe, man sei eine Mimose oder ein Weichei.



    Außerdem wollte ich wirklich nicht sagen, dass sich niemand kritisch über Bücher oder Filme äußern darf.


    Was Frettchen betrifft, so habe ich ehrlich gesagt den Eindruck, dass sie über irgendetwas, das ich gesagt habe, sauer wurde und deshalb losschlug. Den "Eulenbonus-Kommentar" halte ich nicht für rufschädigend, denn selbst wenn Verlage mitlesen, wissen sie, dass das Unsinn ist. Niemand schreibt hier einem Autor eine gute Rezension, nur weil der hier Mitglied ist und immer so lieb lächelt.


    Und wer keine Unterhaltungsliteratur mag, braucht sie ja nicht zu lesen, muss aber akzeptieren, dass es eben Leute gibt, die sie lesen.


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von beisswenger
    Liebe Mulle, bei allem Respekt, die Welt ist kein Kindergeburtstag.
    Ich glaube nicht, dass man einen Autor, sei es Tereza oder ein anderer, abschießen möchte. Wo gehobelt wird, fallen eben Späne und ich kann es gut nachvollziehen, dass der Leser einem Autor auch mal die Meinung geigen möchte. Und wo sonst, wenn nicht hier?


    Die Welt ist meines Erachtens das, was wir aus ihr machen. Ich begreife nicht, warum es infantil sein sollte, einen gewissen, höflichen Umgangston einzufordern. Das Kindergeburtstags-Argument akzeptiere ich nicht.


    Autoren müssen damit leben, dass ihre Bücher in Rezensionen verrissen werden, ja dass sie sogar persönlich attackiert werden, das stimmt. Sie sind allerdings nicht verpflichtet, sich in Foren, wo Letzteres geschieht, aktiv zu beteiligen.


    Viele Grüße


    Tereza

    Zitat

    Original von beisswenger
    Komödienstadel ist nichts dagegen und das Etikett "Jahrmarkt der Eitelkeiten" trifft es besser. Schließe mich Draper & Voltaire an und ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie man Meinungsverschiedenheiten mit persönlichen Attacken verwechseln kann. Ist das sensibel? Ich glaube kaum. Es ist ... anders!


    Entschuldigung, aber ich weiß nicht, wo du eine "Meinungsverschiedenheit" siehst, über die ich mich aufgeregt habe. Mir ging es um konkrete Ausdrücke, die mir nicht passten, nicht um die Meinung, die dahinter stand. Wenn du willst, erkläre ich es dir gern im Detail nochmals per PN, denn ich will hier nicht weiter auf bestimmten Mitgliedern herumhacken und die Diskussion dadurch endlos in die Länge ziehen.


    Leute, die keinen aggressiven Tonfall in Diskussionen mögen, sind meines Erachtens durchaus sensibel. Wenn du sie lieber "anders" nennst, gut, meinetwegen.


    Viele GRüße


    Tereza

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    Original von Sandrah


    Das ist der Grund, warum ich nicht gerne an Leserunden teilnehme, wo der Autor mit dabei ist. Nicht falsch verstehen: ich finde es ganz toll, Hintergrundinfos zu bekommen bzw. viele Dinge aus der Sicht des Autoren näher erklärt usw ... ABER ich habe doch auch immer irgendwo das Gefühl, dass ich eine eventuelle Kritik falsch verstanden wird bzw. unerwünscht ist. Klar mag das auch von Autor zu Autor verschieden sein, aber man weiss es ja nicht wie es aufgenommen wird (auch wenn es respektvoll formuliert ist).


    Tja, das soll dann nun auch wieder nicht sein - ein Problem, dass Charlie angesprochen hat.


    Ein: "ich frage mich, welches Hirn solchen Schwachsinn produziert hat...o.ä." muss meines Erachtens nicht sein, vor allem, wenn der Autor im Forum ist. Gegen Formulierungen wie "das Buch hat mich leider nicht überzeugt, weil..." kann eigentlich kein Autor etwas sagen.
    Vielleicht wird er sich trotzdem getroffen fühlen und frustriert sein. Aber da muss er durch, das gehört zu seinem Job. Ein echtes Problem wäre es - für mich, als Leserin - wenn ich die Person persönlich kenne und weiß, dass sie empfindlich ist. Da würde ich vielleicht auch nichts sagen, außer, sie spricht mich direkt drauf an. Aber bei einem wildfremden Autor sehe ich keinen Grund, warum man nicht höflich seine Meinung sagen sollte.


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von Voltaire


    Und wenn ich schreibe, dass es "Freude macht einen Autor zu skalpieren" dann ist eine ziemliche Entgleisung mir vorzuwerfen, ich würde Freude daran haben jemand in real eine solche Verletzung zuzufügen. Wer sich wirklich nur ein klein wenig bemüht, der wird merken, dass diese Bemerkung derb-ironisch gemeint war - eine Metapher halt.


    Gut, das habe ich vielleicht zu wörtlich genommen (aber nicht nur ich, Katerina war auch sauer).


    Es stimmt, dass ich des öfteren ein Problem mit deinen Postings hatte - nur liegt das nicht zwangsweise daran, dass du eines von meinen Büchern nicht mochtest, denn andere Leute haben dieses Problem auch. Deshalb finde ich es nun nicht ganz fair, wenn du es mir immer wieder unterstellst. Es ging allein um diese Aussage, die mir nicht passte. Wenn du nun keine Bücher von mir lesen willst, fände ich das wiederum sehr schade.


    Ich fürchte, es war reichlich naiv von mir, diesen thread zu eröffnen. Ich wollte mich einfach als Mensch melden, der sich gekränkt fühlte, sauer war und erwog, sich aus dem Forum zurück zu ziehen. Eben weil ich dieses Forum eigentlich mag, wollte ich das nicht stillschweigend tun, sondern offen sagen, was mir nicht passt.


    Man kann mir natürlich vorwerfen, dass ich überempfindlich bin, alles persönlich nehme und keinen Spass verstehe. Das kann man so sehen, vielleicht ist auch was dran. Aber ich würde mir wünschen, dass ich einfach mal als Mitglied etwas sagen kann, ohne dass es gleich heisst, ich würde mir positive Rezensionen kaufen wollen oder sollte doch froh sein, dass man überhaupt meine Schrottbücher liest oder was auch immer. Eben darüber hatte ich mich nämlich beschwert: persönliche Angriffe und ein Tonfall, der mir unpassend scheint.


    Klar gibt es schon lange Literaturkritik, nur fällt auch das Urteil der Kritiker im Einzelfall manchmal sehr unterschiedlich aus. Und es gibt viele Bücher, die von Kritikern zwar verrissen werden, aber die Bestsellerlisten stürmen. Was ja nun bedeutet, dass viele Leute von ihnen begeistert sind. Also IST das Urteil über ein Buch immer subjektiv.


    Aber darum geht es nicht. Wer ein Buch veröffentlicht, muss natürlich damit leben, dass manche Leute sich total vernichtend darüber äussern. Nur: wenn der Autor in einem Forum sozusagen mit am Tisch sitzt, kommt meines Erachtens ein zwischenmenschlicher Aspekt dazu. Ich selbst würde mich jedenfalls höflicher und taktvoller äussern, auch bei Kritik, wenn die Person, deren Arbeit ich kritisiere, mir persönlich gegenüber sitzt.


    Aber das muss man natürlich nicht tun. Es war nur ein frommer Wunsch von mir, bei dem es wirklich NUR um den Tonfall ging, nicht um ein generelles Kritikverbot oder den Wunsch, hier bejubelt zu werden, weil ich sonst einen Nervenzusammenbruch erleide.


    Ich fürchte, Charlie hat Recht. So ein Forum ist für dünnhäutige Autoren problematisch und sie sind dann vielleicht auch ein Problem im Forum.


    Das soll jetzt allerdings keine Kritik an den Eulen sein, nur eine Beobachtung.


    Meinetwegen können wir die Diskussion jetzt auch beenden. Ich denke, es ist alles gesagt worden.


    Tereza

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    Original von DraperDoyle
    nein, ihm sage ich, die Brötchen des neuen Bäckers kauen sich wie Pappe und schmecken scheiße.


    Und wenn ich mich hier über ein Buch ordentlich aufrege, möchte ich das auch so kommunizieren. Nur treffe ich dann hier plötzlich auf Bäcker Autoren, die sich dann persönlich angegriffen fühlen.


    Die Diskussion entwickelt sich in eine Richtung, die ich eigentlich nicht wollte, weil es schon etliche Male durchgekaut wurde.


    Ich will niemandem verbieten, zu sagen, dass er etwas Scheiße findet. Kann man, wenn man will. Aber bist du dir denn sicher, dass der Bäcker nicht sauer wird, wenn du seine Brötchen so bezeichnest?


    Wenn dir die Autoren egal sind, dann kann es dir auch egal sein, wenn sie sich persönlich angegriffen fühlen und nicht mehr mitdiskutieren. Dann ist es ja kein Problem.


    Viele Grüße


    Tereza