Beiträge von Tereza

    Zitat

    Original von Voltaire


    Ich habe die Kritik an negativen Meinungsäußerungen zu einem Buch nicht auf mich bezogen. Wenn ich eine negative Kritik schreibe, dann mag sie hart in der Sache sein, aber im Ton habe ich mich eigentlich noch nie vergriffen. Die kritisierten Literaturschaffenden mögen es möglicherweise anders sehen.


    Ich habe keine generelle Kritik an negativen Meinungsäußerungen getätigt, sondern nur darauf hingewiesen, dass sie nicht unbedingt alle hilfreich für den Autor sind. Wann das der Fall ist, dafür hat Harimau schon ein paar ganz gute Beispiele geliefert. Ich habe auch ausdrücklich gesagt, dass Leser - egal auf welche Weise - grundsätzlich kritisieren dürfen. Punkt.


    Das wurde als allgemeiner Angriff auf negative Rezensionen gedeutet, mir wurde Arroganz unterstellt, weil ich die Meinung der Leser nicht ernst nehmen würde und sonst noch was. Das ist ein Verdrehen von Tatsachen und ein persönlicher Angriff. So eine Streitkultur mag ich nicht.


    Da ich mich leider nicht an Diskussionen beteiligen kann, ohne meine Meinung zu sagen, ich aber mit persönlichen Angriffen rechnen muss, sobald ich das tue, werde ich jetzt einfach nicht mehr mitdiskutieren. Das hat keinen Sinn.


    Ich wünsche euch noch viel Spaß


    Tereza

    Ich sprach ganz klar von EINIGEN negativen Rezensionen. Du hast die Aussage (und auch alle anderen) verallgemeinert - und, wie ich vermute, wieder einmal auf die negative Rezension bezogen, die du selbst hier im Forum geschrieben hast. Dabei war weder davon noch überhaupt von dir die Rede. Es ging die ganze Zeit ganz klar um die Frage, ob AUTOREN anderen Autoren Rezensionen schreiben sollten, nicht darum, ob negative Kritik generell berechtigt ist.


    Mir ist echt nicht klar, wie ich gegen dich (oder jemand anderen hier) ausgeteilt haben sollte, jedenfalls nicht in diesem thread. Wenn ich Leuten auf den Schlips trete, tut mir das normalerweise leid und ich entschuldige mich. Dann ist es aber besser, mich darauf hinzuweisen, als verbal loszuschlagen.


    Das ist MEINE Diskussionskultur.


    Tereza

    Zitat

    Original von Voltaire
    Kritik ist okay - so sie denn positiv ist.
    Wenn jemand aber ein Buch negativ bewertet, dann hat er es offensichtlich nicht aufmerksam genug lesen. Oder er hat sich beispielsweise über seinen Friseur geärgert und will nun ordentlich Dampf ablesen - und wer bekommt seinen Frust und Ärger ab? Natürlich der Autor, dessen Buch gerade zufällig gelesen wurde. Obwohl der Autor absolut schuldlos am Ärger des Leser ist.


    Ich habe nichts Derartiges behauptet und verstehe nicht, wie du zu dieser Aussage kommt.


    [/quote]
    Kann es aber nicht einfach auch so sein: Das gelesene Buch ist einfach nur schlecht. Auch beim aufmerksamsten Lesen kommt da kein positives Urteil heraus. Vielleicht hätte man sich das Buch auch schönsaufen können. :gruebel
    [/quote]


    Es kann sein, dass man es so findet, und dann kann man das auch schreiben.


    [/quote]


    Und warum hilft Kritik dem Autor nicht?
    Weil sie/er eh denkt sie/er wäre schon der vollkommene Schreiberling?
    Weil die Leserschaft in ihrer Gesamtheit eh zu doof ist?
    Und ist nicht aber auch ein Zeichen von Stärke berechtigte Kritik einfach mal anzunehmen und sich mit ihr zu beschäftigen?
    Nee - negative Kritik ist niemals hilfreich. Denn damit soll nur ein Autor fertiggemacht werden, Autorenmobbing......[/quote]


    Auch diese Dinge habe ich nicht gesagt. Nirgendwo war von "NIEMALS hilfreich" die Rede.


    Was mir allerdings wirklich nicht weiterhilft, weder als Mensch noch als Autorin, ist Kritik, die so formuliert ist wie dieser Beitrag. Da wurde mein Text nämlich ABSOLUT NICHT aufmerksam gelesen, sondern man regte sich auf, da eine Meinung geäußert wurde, die einem nicht gefällt. Daher wurden meine Aussagen überspitzt umformuliert und auf den Kopf gestellt, damit man kräftig draufhauen kann, nichts weiter. Ich lerne durchaus was draus: ich war blöd, weil ich nicht den Mund gehalten habe und dachte, man könnte hier sachlich und vernünftig diskutieren, obwohl ich schon genug anderweitige Erfahrungen gemacht hatte.


    Ich tu's nie wieder. Ich schwöre. Endgültig. MIR REICHTS!!!!


    Tereza

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    Original von beisswenger


    Ich habe also im Schnitt 48 Stunden fürs Lesen plus eine Stunde für die Rezi investiert. Ungeachtet meiner Wertung (die zunächst nix aussagt und gar nicht repräsentativ sein muss - vielleicht bin ich ja nur ein Schwätzer) gebe ich dem Autor die allergrößte Wertschätzung, die man ihm nur geben kann:


    Schau her, mein Guter, ich habe dein Buch aufmerksam gelesen!


    Das kann man so sehen. Ich weiß aber nicht, ob der betroffene Autor es auch immer so sieht. Außerdem habe ich bei einigen sehr negativen Rezensionen Zweifel, ob das Buch wirklich aufmerksam gelesen wurde. Sie enthalten manchmal grobe sachliche Fehler. Mein Eindruck ist dann eher: da hat jemand angefangen zu lesen, sich aus irgendeinem Grund tierisch über das Buch aufgeregt und Dampf abgelassen. Auch das ist natürlich legitim.


    Ich fasse einfach nochmal meine Meinung zusammen:
    Leser haben das Recht, offen ihre Meinung zu Büchern zu sagen. Wie der Autor mit dieser Meinung umgeht, ist seine Sache, aber er muss sie akzeptieren. Kommt er mit negativer Kritik überhaupt nicht klar, muss er aufhören, Bücher zu publizieren.
    Als Autor kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass man genau dasselbe Recht hat wie jeder andere Leser, also Rezensionen jeglicher Art verfassen, um seine Meinung kundzutun und sich mit anderen Lesern auszutauschen. Diese Haltung kann ich akzeptieren, obwohl ich das selbst anders sehe.
    Was mich wirklich stört, ist die wiederholt geäußerte Annahme, man würde einem Autor mit einer eindeutig negativen Kritik doch auch einen Gefallen tun, weil er "etwas draus lernen kann". Das kann er eventuell. Es kommt auf den Autor und auch auf die Art der Kritik an. Wenn das Buch sich verkauft wie warme Semmeln und fast alle anderen Leser begeistert sind, warum sollte er überhaupt etwas an seinem Schreibstil ändern?


    Davon abgesehen stimmt es natürlich, dass in dieser Welt oft und überall kritisiert wird, vor allem im Berufsleben. Dahinter verbirgt sich sicher oft der legitime Wunsch, die Arbeitsleistung eines Arbeitnehmers zu verbessern. Manchmal verbirgt sich dahinter aber auch der Wunsch, seine schlechte Laune an jemandem abzulassen, ihn zu verunsichern, fertigzumachen, zu mobben oder ihm irgendwie zu schaden, gerade durch eine öffentliche Kritik. Deshalb stehe ich der Aussage, dass Kritik generell gut gemeint ist, eher skeptisch gegenüber.


    Und jetzt könnten wir die Diskussion endlich beenden, denn wir drehen uns dauernd im Kreis.


    Tereza

    Zitat

    Original von DraperDoyle
    Das Kernproblem bei allen Vergleichen ist doch, dass ich beim Metzger oder beim Bäcker zumindest davon ausgehen kann, dass der sein Handwerk gelernt hat, Prüfungen bestanden und Gesellen- und Meisterstücke abgeliefert hat.
    Ich kann also zumindest erwarten, dass er Brötchen backen und Wurst herstellen kann, selbst wenn sie mir nicht schmeckt.


    Ein Buch zu schreiben dagegen glaubt jeder zu können, schließlich hat man ja auch schon viel gelesen. Hm, ich habe auch schon viele Croissants gegessen, aber die, die ich bisher selbst gebacken habe, waren bestenfalls Achtungserfolge. :wow


    Man muss für das Buch dann aber auch einen Verlag finden, und das ist garnicht so einfach, kommt durchaus einer Qualitätsprüfung gleich. Inzwischen kann man das durch Selfpublishing zwar umgehen, doch werden diese Bücher deshalb auch mit viel grösserer Skepsis betrachtet.


    Es ging hier aber eigentlich um die Frage, ob es okay ist, wenn Autoren andere Autoren öffentlich (negativ) kritisieren, nicht generell um die Frage, wie Autoren mit Kritik umgehen sollten.


    Hier kann ich nur wiederholen: ich streite mich nicht gern. Polemik kann ich nicht ausstehen. Und der Begriff "Streitkultur" beinhaltet für mich eher die Vorstellung, bei Diskussionen auf verbale Untergriffe zu verzichten. Den Ausdruck "Heulsuse" fand ich ehrlich gesagt auch schon etwas grenzwertig.
    Man kann auch anders sagen, dass man hier anderer Meinung ist.


    Tereza

    Zitat

    Original von beisswenger
    Was ist denn das für ein Kuhandel? Gute Rezis dürfe man schreiben, aber schlechte solle man unterlassen! Ja, sind wir hier im Kindergarten?


    Nö. Im Kindergarten geht es auch nicht so zu. Nach meiner Erfahrung sind Kinder ziemlich direkt und nicht gerade rücksichtsvoll im Umgang miteinander, also verstehe ich nicht, warum immer von "Kindergarten" die Rede ist, wenn man Leute darum bittet, höflich und diplomatisch zu sein.


    Was du machst oder nicht, ist deine Sache. Etwas Anderes habe ich nie behauptet.


    Was ich aus bisher sieben veröffentlichten, sehr unterschiedlich bewerteten Büchern gelernt habe, ist Folgendes: der Leser - sowohl als Individuum als auch als breite Masse - ist ein undurchschaubares Wesen. Es hat nicht viel Sinn, sich krampfhaft zu bemühen, ihm zu gefallen. Das geht fast immer schief. Am Besten macht man es letztendlich so, wie man es selbst für richtig hält.


    Von einigen Kritiken kann man lernen. Aber das habe ich auch nie bestritten.


    Ansonsten bringt Rosha es gut auf den Punkt: es kommt auch auf die Art der Kritik an. Bleiben wir mal beim Beispiel Kinder:


    a) "Ihr Sohn sollte sich in der Schule mehr anstrengen, sonst wird es schwierig mit dem Abschluss." Ist okay. Weiß Mama wahrscheinlich selbst schon.
    b) "Ihr Sohn ist ein fauler Sack. Der wird garantiert Hartz IV-Empfänger oder Knastbruder." Damit macht man sich Mama nicht zur Freundin. :lache


    So, und jetzt mag ich nimmer, weil ich noch bügeln und an meinem Text schreiben muss.


    Tereza von der Fraktion der Heulsusen.

    Zitat

    Original von Voltaire
    Nun muss ich doch noch etwas sagen/schreiben. ;-)


    Ich habe so den Eindruck, dass viele Autoren meinen, wenn man ihr Buch kritisiert, dann würde man auch sie selbst als Person kritisieren. Das ist aber nicht der Fall. Es geht um das Buch - es geht nicht um die Autorin oder den Autor.


    Ich habe - okay ich bin kein Autor - auch schon Bücher "verrissen", habe dann eben auch deutlich gemacht, dass ich ausschließlich das Buch meine, nicht aber die Autorin oder den Autor.


    Auf die Gefahr hin, jetzt als arrogant oder altklug bezeichnet zu werden: das kann man wahrscheinlich nur verstehen, wenn man selbst schon Texte veröffentlicht hat. Es gibt da den berühmten Vergleich mit dem Baby, der zwar hinten und vorne hinkt, aber meines Erachtens immer noch am Besten hinkommt.
    Sage einer Mutter, dass du ihr Kind doof, schlecht erzogen und generell unmöglich findest. Du kritisierst nicht sie selbst, aber sie wird trotzdem, je nach Charakter, wahrscheinlich stinksauer oder gekränkt sein. Erstens ist sie durch ihre Erziehung für das Wesen des Kindes mit verantwortlich. Zweitens hat sie eine sehr, sehr enge emotionale Bindung an ihr Kind. Ich kann hier jetzt natürlich nur von mir selbst sprechen, würde aber sagen: meine Bücher sind ein Teil von mir. Man kann das nicht völlig getrennt sehen, selbst wenn man möchte.


    Ansonsten klangen einige der Beiträge hier für mich angesäuert, aber das ist wohl ein typischen Internet-Problem, wenn man sich nicht persönlich gegenüber sitzt.


    Viele Grüße


    Tereza
    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von Groupie
    Kann man nicht davon ausgehen, dass auch Autoren die Bücher anderer Autoren einfach gefallen? Und selbst wenn man mal äußert, dass man irgendwas gern anders gehabt hätte, hat das für mich noch lange nichts mit einem Verriss zu tun.


    Kann man. Und gegen eine positive Beurteilung hat kein Autor etwas einzuwenden, egal, von wem sie kommt (ich glaube aber, dass ich das hier auch schon irgendwo geschrieben habe.) Auch maßvolle Kritik im Sinne von: hier und da wäre es besser gewesen, wenn .... ist im Grunde okay. Das Problem sind Verrisse, die nun einmal auch geschrieben werden können, wenn man Kritik generell zulässt.


    Aber die Regel: 'Du darfst dich nur positiv oder maßvoll kritisch äußern' beinhaltet nun einmal eine gewisse Einschränkung. Für manche Leute wirken die Kritiken dann vielleicht generell unecht (der Vorwurf wurde hier auch schon geäußert). Daher beschließen manche Autoren, es ganz bleiben zu lassen.


    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum einige Leute, die meines Wissens nicht selbst Autoren sind, ein solches Problem damit haben und bei dieser Diskussion angesäuert reagieren. Euch will doch keiner einen Maulkorb aufsetzen.


    Tereza

    Zitat

    Original von Groupie
    Ich weiß nicht, ob du die vorangegangenen Seiten hier schon gelesen hast, aber mir hat die Diskussion im Grunde genommen schon damals gereicht. Wenn Voltaire jetzt nicht noch mal direkt nach meiner Meinung gefragt hätte, hätte ich zur Sache an sich nichts mehr gesagt.


    Bei dem Vergleich geht es mir darum, dass ganz, ganz viele Menschen immer noch ein Problem damit haben, "Kollegen" zu kritisieren (negativ) oder zu loben (positiv). Ich wollte sicher nicht Lehrer mit Autoren vergleichen.


    Ich frage mich auch, ob eine Rezension eines Autoren mehr wert ist. Oder warum sollten sich sonst andere Autoren gerade davon auf den Schlips getreten fühlen? Selbst wenn ich den Verfasser eines Buches evtl. irgendwann mal treffen könnte, wieso sollte mir meine Meinung zu seinem Buch dann unangenehm sein?


    Die Rezension eines anderen Autors ist nicht mehr wert als die eines ganz normalen Lesers. Das hat hier auch niemand behauptet. Wenn mir eine gute Freundin, der ich vielleicht sogar eines meiner Bücher mit Widmung geschenkt habe, plötzlich eine negative Beurteilung ins Internet stellt, wäre ich auch nicht begeistert - und sie bekäme garantiert keine Bücher mehr von mir. Wenn sie mir unter vier Augen anvertraut, dass es ihr aus dem und dem Grund leider nicht gefallen hat, wäre das etwas Anderes, da kann ich ihr schlecht einen Vorwurf draus machen.


    Kein Autor ist glücklich über negative Rezensionen, ganz gleich, von wem sie stammen, aber die meisten wissen, dass sie damit leben müssen. Wer das psychisch nicht aushält, darf nichts mehr veröffentlichen. Für sehr sensible Menschen kann es übrigens durchaus ein Problem sein, das auszuhalten. Ich erinnere mich an ein Interview mit Nick Hornby, das ich vor vielen Jahren mal in einer englischen Zeitschrift las. Der gab offen zu, dass er nach Veröffentlichung seines ersten Romans, der sogar ein großer Erfolg war, überlegte, das Schreiben gleich wieder aufzugeben. Er neigte ohnehin zu Depressionen und wenn sich irgendwo jemand negativ über sein Buch äußerte, war er völlig am Ende.


    Damals dachte ich auch: "Der stellt sich aber an." Ich träumte davon, ein Buch zu veröffentlichen, er hatte es geschafft und heulte dann auch noch herum!
    Inzwischen kann ich ihn verstehen. :-)


    Diese ungeschriebene Autoren-Regel, sich nicht öffentlich gegenseitig zu kritisieren, entstand durch gegenseitige Rücksichtnahme und den Wunsch, bei Autorentreffen unnötige Verstimmungen zu vermeiden. Die meisten Autoren, die ich kenne, halten sich daran. Einige tun es natürlich nicht Aber ob man es nun tut oder nicht, das darf man doch wohl selbst entscheiden.
    Ich bin diese Diskussion langsam auch etwas leid.


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von Bodo


    Ok, ich schreibe dann aus der Sicht des Opfers....


    Aus dem Jenseits? :gruebel


    Das wäre garantiert der Renner auf dem Buchmarkt.


    Tereza

    Zitat

    Original von uert


    Könnte ein guter Psychothriller werden :gruebel :lache Auf alle Fälle mal authentisch.


    Na dann seid mal alle schön vorsichtig, wenn ich mal wieder zu einem Eulentreffen komme :schlaeger :hau :hau


    Aber es würde der Authentizität von Romanen dienen, vielleicht opfert mancher Leser sich da ja freiwillig. :lache


    Tereza

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    Original von Mariangela
    Anders herum gefragt, erwarten sich weibliche Leser bei einer Autorin im Fantasybereich grundsätzlich eine Liebesgeschichte im Fantasygewand und sind dann enttäuscht, wenn es keinen Herzschmerz gibt?


    Damit wären wir ja bei der vieldiskutierten Frage, ob Frauen grundsätzlich anders schreiben.


    Mein Eindruck ist, dass zumindest bei Unterhaltungsromanen Frauen eher dazu tendieren, zwischenmenschliche Beziehungen in den Vordergrund zu stellen, während Männer sich gern in Kampf- und Actionszenen ergehen. Für mich ganz persönlich hat das zur Folge, dass ich eher zu Büchern greife, auf denen ein weiblicher Name steht. Wer also ganz "geschlechtsuntypisch" schreiben will, wäre mit einem entsprechenden Pseudonym vielleicht nicht schlecht bedient. Es gibt auch männliche Autoren, die sich für Liebesgeschichten einen weiblichen Namen zugelegt haben.


    Was nun die These von: "Recherche genügt nicht immer" betrifft, so geht mir da die ganze Zeit etwas im Kopf herum. Gesetzt den Fall, ich will einmal einen Mord aus der Sicht des Täters beschreiben, muss ich dann vorher jemanden umbringen. :schlaeger????


    Tereza

    Hallo Lucy,


    Bücher werden manchmal zurückgezogen, weil die Vorbestellungen des Buchhandels weit unter den Erwartungen des Verlages blieben. Dann versucht man es eventuell nochmal mit einem anderen Format oder Titel. Wenn es blöd läuft, wird das Buch garnicht gedruckt und der Autor erhält die Rechte zurück. Das scheint hier aber nicht der Fall zu sein.


    Viele Grüße


    Tereza

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    Original von Groupie
    Ehm, ich fühl mich grade so, als hätte ich einen Teil verpasst oder übersprungen. Zum Beispiel den, in dem es irgendwie persönlich wurde. :gruebel Ich hatte gar nicht das Gefühl, dass jemand angegriffen worden wäre. Abgesehen von schlampigen Lektoraten und Korrektoraten.


    Nö, du hast nichts verpasst. Ich habe auf einen ganz anderen thread angespielt, wo sich aber teilweise dieselben Leute zu Wort meldeten. Da wurde es in der Tat persönlich - und ich bin seitdem echt sehr vorsichtig geworden, was ich hier schreibe, gerade wenn es um Unterhaltungsliteratur geht.


    Aber lassen wir das jetzt und zurück zum Thema.


    Viele Grüße


    Tereza

    Zum Thema große Künstler und Klassiker fallen mir zwei Geschichten ein, die ich zu meiner Studienzeit gehört habe.
    Skakespeare war zu Lebzeiten ein durchaus erfolgreicher Theatermann, der von seiner Kunst lebte. Er soll in seinen Historiendramen den sogenannten "Tudor-Myth" begründet haben, also die These, dass der Sieg der Tudors nach den vorangegangenen Machtkämpfen eine tolle, gerechte Sache war. Vielleicht was das seine echte politische Überzeugung. Vielleicht hatte der Umstand, dass er die Unterstützung der damaligen Königin, die nun mal eine Tudor war, haben wollte, auch was damit zu tun. Vielleicht spielte beides mit rein. Man weiß es nicht.
    Die Romane von Charles Dickens erschienen zunächst in Episoden in einer Zeitschrift. Er ernährte davon sich selbst und auch seine Familie. Bei einem Roman (Titel habe ich leider vergessen) wollte er zunächst ein trauriges Ende schreiben, aber der Verleger legte Veto ein. So würde es den Lesern nicht gefallen. Nach einigem Hin und Her gab Dickens nach.
    Und um persönlichen Angriffen gleich vorweg zu greifen: ich will weder mich noch andere Autoren der Unterhaltungsliteratur auf eine Stufe mit diesen zwei literarischen Größen stellen, nur darauf hinweisen, dass Künstler schon immer einem gewissen Anpassungsdruck ausgesetzt waren. Inwieweit sie dem nachgaben, hatte mehr mit ihrem Charakter und ihrer finanziellen Lage zu tun, weniger - denke ich - mit ihrem Talent. Ein Text kann durch Einmischung Anderer sogar besser werden und wird nicht zwangsweise schlechter, nur weil man sich ein paar Marktgegebenheiten anpasst. Sturköpfe, die sich selbst für zu genial halten, um Ratschläge anzunehmen, können auch totalen Müll produzieren.


    Nun zu Frettchens Frage: ich sehe mich als Mensch, der das Glück hatte, sich einen lang gehegten Traum verwirklichen zu können, nämlich historische Romane zu schreiben - und auch zu veröffentlichen. Darin steckt aber auch ein Haufen Arbeit, und wenn ich für dafür überhaupt kein Geld kriegen würde, würde ich sie jedenfalls weniger intensiv und genau betreiben. Und letztendlich nur als Hobby sehen.
    Noch ein Hinweis, da ich bei diesen Themen hier leider ein gebranntes Kind bin: ich habe kein Problem damit, dass jemand keine Unterhaltungsliteratur mag. Aber abwertende Kommentare, die sich speziell auf meine Bücher (oder auch die anderer Autoren) beziehen, sollten vielleicht besser nur von Leuten kommen, die diese auch gelesen haben - und dann im Rezensionsthread stehen, wo sie hingehören.


    Viele Grüße


    Tereza

    Hallo,


    soviel ich weiß, wurden Frauen für Homosexualität im Laufe der Geschichte wirklich viel seltener bestraft als Männer, obwohl es ihnen natürlich auch manchmal an den Kragen ging. Im Mittelalter zum Beispiel: da bin ich bei meinen Recherchen durchaus auf die Hinrichtung von männlichen Homosexuellen gestoßen, aber von Frauen - kein Wort. Es wurde auch so gut wie gar nicht darüber geredet (während in einigen Ritterromanzen durchaus Anspielungen auf männliche Homosexualität zu finden sind)


    Ich gehe davon aus, dass es trotzdem auch weibliche Homosexuelle gab, z.B. in Klöstern. Sie lebten offensichtlich weniger gefährlich.


    Meine ganz persönliche Theorie ist: die Gesetze wurden damals hauptsächlich von Männern gemacht, und die fanden männliche Homosexualität bedrohlich und abstoßend. Ist ja heute noch ein bisschen so, ich meine, dass man manche Männer zusammenschlagen müsste, damit sie in eine Schwulenkneipe gehen. :grin Die Vorstellung von zwei Frauen miteinander ist hingegen ganz reizvoll, und wenn die Gemahlin des Ritters es tat, dann bestand wenigstens keine Gefahr, dass sie einen Bastard zur Welt brachte.


    Dass Frauen eine weitaus schwächere oder gar keine Sexualität hatten, glaubte man damals übrigens nicht, sie wurden sogar für triebhafter gehalten (daher auch für anfälliger für den Einfluss Satans etc.) Die Idee der Frau als Wesen ohne sexuelle Bedürfnisse kam erst so im 19. Jahrhundert auf - und da konnte man sich lesbische Beziehungen wohl wirklich nicht vorstellen, wieso denn, wenn Frauen eh nicht wollen.


    Viele Grüße


    Tereza

    Zitat

    Original von Voltaire


    Tereza hat in meinen Augen sehr gut herausgearbeitet, warum sie keine negative Kritik über das Buch eines anderen Autors öffentlich machen würde. Damit hat sie ja mit keinem Wort gesagt, dass sie diese negative Kritik für sich behält. Wenn ich sie richtig verstanden habe, dann behält sie es sicher immer vor, dem kritisierten Autor die Kritik in einem Zwiegespräch mitzuteilen.


    Der Kollege Beisswenger ist halt ein Literatur-Rambo.....(kleiner Scherz jetzt am Rande)...... :rofl :rofl


    Ich würde die Kritik in einem persönlichen Gespräch mitteilen, aber nur, wenn sie erwünscht ist. Fragt mich ein anderer Autor, was ich von seinem Buch halte, werde ich ihn nicht anlügen. Fragt er aber nicht und ich fand das Buch schlecht, werde ich dem Thema eher ausweichen.


    Ich sage Leuten ja auch nicht, dass ich ihre Klamotten unmöglich finde oder dass ich mit ihrer Figur schon längst eine Diät gemacht hätte oder solche Sachen. Jedenfalls nicht unaufgefordert. Wozu denn? Es ist ihre Sache, wie sie rumlaufen. Und wenn ein Autor in meinen Augen schlechte Bücher schreibt, damit aber genug Erfolg hat, um weiter veröffentlicht zu werden - warum soll ich ihm dann unbedingt meine Meinung aufs Auge drücken? :gruebel


    Viele Grüße


    Tereza

    Zitat

    Original von beisswenger


    1. Spricht du für alle Autoren? Kennst du alle? (Ich kenne andere)
    2. Und? Täglich werden wir verdächtigt, irgendwas zu tun. So what? Richtest du dich danach, was andere denken?


    Hallo Beisswenger,


    zu den ersten zwei Fragen (die zwei letzten brauchen keine Antwort, finde ich)


    1. Nein, ich kann natürlich nicht über alle Autoren sprechen. Ich sprach von der Mehrheit derer, die ich kenne. Zwar holt man auch mal ganz gern die Meinung von Kollegen ein, es gibt auch in reinen Autorenforen Leserunden, aber ein einfach so öffentlich geposteter Verriss wird als hinterfotzig bzw. unkollegial empfunden.


    2. Bei Dingen, die mir nicht so besonders wichtig sind, richte ich mich durchaus manchmal nach der allgemeinen Meinung. Warum sollte ich mir Stress machen, indem ich unnötig anecke? Und mein Bedürfnis, die Bücher anderer Autoren öffentlich nieder zu machen, wenn sie mir nicht gefallen haben, ist nun einmal nicht besonders stark. Ich sehe den Sinn der Aktion nicht.


    Viele Grüße


    Tereza