Hallo, liebe Eulen!
So, mal wieder eine Antwort aus der Versenkung:
Demosthenes
: Hallo!
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Jedenfalls hat mir dein Buch sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf weitere aus deiner Feder.
Vielen lieben Dank! Das freut mich sehr! Und danke auch für das Angebot zur Information über Burgenbau! Klar, gerne - Fachwissen kann ich bei der Recherche natürlich immer gut gebrauchen. Zum Thema „Gänge“ muss ich jetzt aber doch noch was sagen – dann höre ich aber auf, versprochen!
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Jeder Gang ist ein Loch in der Verteidigung.
Ja! Genau das hatten die Kuriere ja beabsichtigt, als sie solche „Löcher“ heimlich buddelten bzw. verschüttete suchten und wieder ausbauten (der Plan schlug ja bekanntlich fehl, als Fürst Dabogs Leute die Gänge entdeckten und wieder zuschütteten).
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Bei dieser Stadtinsel wären zwei bis drei Gänge als Ausfallmöglichkeiten denkbar. Die alten Festungsbauer, ich denke da grade an Vauban, haben selbst das nicht gewagt, denn Mineure hätten da ihre eigenen Gänge graben und einfallen können.
Wie gesagt, dass Antjanas Erbauer zehn Geheimgänge eingeplant haben, wäre wohl wirklich nicht ganz im Sinne des Erfinders gewesen. Aber was ist mit den "Inoffiziellen“, also vergessenen, verschütteten und illegal angelegten Gängen? Eben den „Geheimgängen“ im Wortsinn - als "Einfallmöglichkeit". Da Antjana seit der Erbauung sicher schon ein paar Jahrhunderte auf dem Buckel hat, gibt es vielleicht Gänge, die von irgendwelchen 'Maulwürfen' früherer Jahrhunderte angelegt worden waren und irgendwann wieder in Vergessenheit gerieten. Und nun - vor dem Angriff der Desetnica - haben sich die Kuriere an die Arbeit gemacht und noch ein paar neue angelegt (und alte wieder entdeckt, wieder ausgegraben ...).
Ich schätze mal ganz dreist, davon wird es in einer realen Burgen doch auch einige mehr geben, als sie im offiziellen Bauplan angegeben sind. (PS: Bin übrigens gerade dabei, über den Kreml und seine Geschichte zu recherchieren – ich denke, jetzt werde ich die Nachforschung auch auf die Zahl der Geheimgänge erweitern. Interesse?)
Kleiner Schlenker zu einer Geschichte, die ich in dem Zusammenhang ganz witzig finde: In einer slowenischen Burg (in „Predjama“) wurde so ein Geheimgang vor einigen Jahren wiederentdeckt – was dazu führte, dass gleich ein paar Leute loszogen, um ein paar wertvolle Dinge aus dem Burgmuseum zu stehlen ...
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Ich kann mich da dunkel an ein Märchen erinnern, das von der versunkenen Stadt "Vineta" handelte und einem Jungen, der eine uralte Münze am Strand findet. Das Märchen hab ich als Kind regelrecht geliebt und mir ausgemalt, wie es wäre, wenn ich die Stadt gefunden hätte.
Klar, die Sage um Vineta hat natürlich auf jeden Fall eine Rolle gespielt! Ebenso natürlich Arkona bei Rügen mit dem slawischen Gott Swantewit und diverse andere Fundstücke zum Thema „versunkene Städte“. Aber Vineta ist wirklich die wunderbarste Geschichte. Auf die Gefahr hin, dass mich jemand verklagt, zitiere ich hier trotzdem mal eine schöne Stelle aus einer Anthologie („Geheimnis um Vineta“, erschienen im Kinderbuchverlag Berlin, 1974):
„Ob ich Vineta noch einmal finden werde? Ich zweifele daran. Jedem zeigt sich die Stadt nur ein einziges Mal. Ich sitze an den Stränden meiner Kindheit und sehe und höre nichts als Wasser, das auf Wasser schlägt. Ich hatte Vineta entdeckt, ich habe es nicht erlöst. Es bleibt verschwunden.
Vielleicht sollte ich jetzt nach Atlantis suchen.“
*Hach*
So, das war jetzt wohl das poetische Wort zum Sonntagabend ...
Liebe Grüße aus dem derzeit verregneten Schwabenland!
Nina