Beiträge von Clarice

    Ich hab "Der Kindersammler" gerade fertig gelesen.


    Das Buch ist ganz anders aufgebaut, als die meisten "Thriller". Man weiß von Anfang an, wer der Mörder ist und wartet sozusagen nur darauf wann und wie er als nächstes "zuschlägt" und wie und wo er erwischt wird.


    Der "erste Teil" der Geschichte hat mir besser gefallen, als der zweite Teil.
    Sabine Thiesler spielt mit dem Leser und erzeugt von einer Seite zur nächsten ein Wechselbad der Gefühle. Man weiß nicht, ob man nun Mitleid mit dem jungen Alfred haben muss, weil er so eine schreckliche Kindheit und ein Monstrum von Mutter hatte oder sollte man Hass ihm gegenüber empfinden, weil er sich schuldlose kleine Jungs aussucht, schamlos deren Vertrauen missbraucht und sie auf bestialische Weise "hinrichtet"?


    Sabine Thiesler versucht dem Leser die Lebensgeschichte eines Mörders darzustellen um zu zeigen wie er zu dem wird, was er ist. Das sieht bzw. liest man sehr selten. In den meisten Thrillern weiß man oft nicht was der Täter für einen "Hintergrund" hat. In dem Buch ist der erste Teil stark an dem Täter orientiert und weniger an den Opfern. Meistens wird die Geschichte aus der Sicht der Opfer erzählt, diesmal nicht. Zumindest stehen diese nicht so start im Vordergrund.


    Den zweiten Teil, der in der Toscana spielt, fand ich etwas in die Länge gezogen. Es kam nicht besonders viel an Informationen. Man bewegte sich immer auf der gleichen Ebene, bis es dann endlich zu Ende des Buches zu einer Steigerung und zum Höhepunkt der Geschichte kam.