@ Salonlöwin
Die Anaconda-Ausgabe, die ich auch lese, ist von Elli Berger übersetzt.
Bin jetzt mit dem ersten Kapitel durch. Am Anfang war ich auch etwas irritiert, musste mir darüber klar werden, wer was von wem erzählt. Grundsätzlich finde ich solche Verschachtelungen gut, da sie eine gewisse Distanz schaffen, ohne die Intensität einer Erzählung zu mindern. Auch besteht die Möglichkeit, die Conrad zumindest im ersten Kapitel nutzt, einfach einen Bruch einzubauen und kurz zur Rahmenhandlung zurückzukehren, um die Gefühle des Zuhörers zu schildern (Unbehagen).
Allein schon die Beschreibung der "beschwerlichen Pilgerreise zwischen schattenhaften Schreckgespenstern" entlang der Finsternis war für mich beängstigend. Hinzu kamen noch die schon von John beschriebenen Absurditäten, die viel Willkür hatten und die zeigen, dass alles möglich ist, ohne einer Logik zu folgen, also auch die größten Grausamkeiten.
Interessant auch Marlows moralische Gedanken, als er auf die "Wilden" trifft. Er bezeichnet sie als Verbrecher, relativiert dies aber:"...das gröblich verletzte Gesetz war, wie die Granaten des Kriegsschiffs, als unerklärliches Geheimnis vom Meer zu ihnen gekommen."
Auf Mr. Kurtz bin ich schon sehr gespannt, so richtig kann ich mir noch kein Bild machen. Dass der weitere Verlauf und die Begegnung mit der Finsternis Marlow beeinflussen, deutet er selbst ja schon an:"Ich merkte, dass ich wissenschaftlich interessant wurde".