Beiträge von siwa

    Der Einstieg in das Buch war nicht ganz einfach, im ersten Abschnitt kam mir alles irgendwie surreal vor. Als ob man mitten in einem Films einschaltet und die Zusammenhänge (noch) nicht versteht.
    Den Schreibstil empfinde ich als sehr angenehm und flüssig zu lesen. Ist bei so einem Mammutprojekt durchaus von Vorteil :grin.


    Zitat

    Irgendwie erinnert mich die Erzählung über Tull an "Schatten über Innsmouth" von Lovecraft.


    Toller Vergleich! Ist genauso verfallen und mit degenerierten Einwohnern bevölkert.

    Das Menschenbild in der Kolonialzeit war natürlich anders. Die Menschen dort waren genau wie die Rohstoffe ein Teil des Landes, das Gewinn bringen musste und den " zivilisierten" Menschen Annehmlichkeiten und Wohlstand bringen sollte. Marlow, der ja in dieser Zeit erzogen wurde, eine völlig andere Meinung zuzuschreiben, würde ich unglaubwürdig finden. Ich hatte aber schon das Gefühl, dass ihn die Szene mit dem "schattenspendenden Baum des Todes" im ersten Kapitel berührte. Und auch die Kannibalen "sieht er mit anderen Augen" und bemerkt im Vergleich, "welchen abstoßenden Anblick die Pilger boten."


    Die Fahrt duch den Urwald hatte für mich etwas beängstigendes, fast schon klaustrophobisches. "...wie eine Rückkehr zu den Urzeiten der Welt, als Pflanzen die Erde überwucherten und die großen Bäume Herrscher waren." Dann noch der Nebel, die Schreie und die Angriffe, wirklich eine extrem dichte Atmosphäre, die Conrad da herauf beschwört.


    Die spannende Frage nach Mr. Kurtz bleibt auch im zweiten Kapitel offen, es gibt aber eine vielzahl an Hinweisen auf ihn, die mich neugieriger, aber auch ablehnender gemacht haben. Er soll eine außergewöhnliche Redegabe besitzen und zu überzeugen wissen. Er hat eine Abhandlung geschrieben, die nur Therorie ist (Weiße = Götter, die nur Gutes bringen) und ihn der Doppelmoral überführt ("sämtlich ausrotten, die Hunde"). Und er scheint unter Größenwahn zu leiden: "Meine Braut, mein Elfenbein, meine Station, mein Fluß..., alles gehörte ihm." #Obwohl ich bei dieser Aussage zunächst lachen mußte, da ich spontan an eine bestimmte Fernsehwerbung dachte.# Trotzdem wollen ihn die Einwohner nicht gehen lassen.


    Ich bin also weiterhin sehr gespannt...

    @ Salonlöwin
    Die Anaconda-Ausgabe, die ich auch lese, ist von Elli Berger übersetzt.



    Bin jetzt mit dem ersten Kapitel durch. Am Anfang war ich auch etwas irritiert, musste mir darüber klar werden, wer was von wem erzählt. Grundsätzlich finde ich solche Verschachtelungen gut, da sie eine gewisse Distanz schaffen, ohne die Intensität einer Erzählung zu mindern. Auch besteht die Möglichkeit, die Conrad zumindest im ersten Kapitel nutzt, einfach einen Bruch einzubauen und kurz zur Rahmenhandlung zurückzukehren, um die Gefühle des Zuhörers zu schildern (Unbehagen).


    Allein schon die Beschreibung der "beschwerlichen Pilgerreise zwischen schattenhaften Schreckgespenstern" entlang der Finsternis war für mich beängstigend. Hinzu kamen noch die schon von John beschriebenen Absurditäten, die viel Willkür hatten und die zeigen, dass alles möglich ist, ohne einer Logik zu folgen, also auch die größten Grausamkeiten.


    Interessant auch Marlows moralische Gedanken, als er auf die "Wilden" trifft. Er bezeichnet sie als Verbrecher, relativiert dies aber:"...das gröblich verletzte Gesetz war, wie die Granaten des Kriegsschiffs, als unerklärliches Geheimnis vom Meer zu ihnen gekommen."


    Auf Mr. Kurtz bin ich schon sehr gespannt, so richtig kann ich mir noch kein Bild machen. Dass der weitere Verlauf und die Begegnung mit der Finsternis Marlow beeinflussen, deutet er selbst ja schon an:"Ich merkte, dass ich wissenschaftlich interessant wurde".

    Clive Barker - Coldheart Canyon
    Neil Gaiman - American Gods
    Jack Ketchum - Amokjagd
    Dean Koontz - Das Haus der Angst
    Graham Masterton - Bluterbe -> gelesen
    Kim Newman - Anno Dracula
    Tom Piccirilli - Killzone -> gelesen
    Jean Ray - Das Storchenhaus
    John Saul - Blinde Rache
    Dan Simmons - Kinder der Nacht
    Peter Straub - Das geheimnisvolle Mädchen
    David Wellington - Der letzte Vampir


    Und noch eins im Februar...

    Kurzbeschreibung
    Irgendwann schlägt jeder zurück


    »Was du auch tust,was immer du bereit bist aufzugeben, wie sehr du dich auch bemühst - du wirst ihn niemals finden. Er ist wie Luft. Er ist das Monster im Dunkel.«


    Vor fünf Jahren wurde Eddie Whitts kleine Tochter von einem Serienkiller getötet, der nie gefasst wurde. Das Morden endete, doch der perfide Täter, der sich Killjoy nennt, schreibt Whitt seither kryptische Briefe, in denen er ihn seinen einzigen Freund nennt. Und er hat angefangen, misshandelte Kinder zu entführen und den Eltern seiner damals getöteten Opfer zu übergeben. Das Grauen erreicht eine neue Dimension.


    Klappentext
    »Verstörend und gleichzeitig ergreifend.«
    Jack Ketchum


    »Kraftvoll, knallhart und sagenhaft originell.«
    David Morrell


    »In einem Genre, in dem kranke Geister und Gewalt die Norm sind, setzt Piccirilli mit seinem literarischen Stil neue Maßstäbe.«
    Publishers Weekly




    Mir hat das Buch eigentlich ganz gut gefallen, es ist spannend und flüssig geschrieben, die eher spärlichen Charaktere sind glaubwürdig und die Story selbst ist sehr emotional und kraftvoll.
    Einzig der Schluss wirkte mir zu unmotiviert, das zuvor durch skurile Briefe sorgfälltig aufgebaute Wahnsystem des Täters findet kaum mehr Beachtung und alles ist recht schnell vorbei.
    Im Oktober bekommt Tom Piccirilli mit SCHMERZ eine neue Chance, seinem Ruf gerecht zu werden.

    Clive Barker - Coldheart Canyon
    Neil Gaiman - American Gods
    Jack Ketchum - Amokjagd
    Dean Koontz - Das Haus der Angst
    Graham Masterton - Bluterbe
    Kim Newman - Anno Dracula
    Tom Piccirilli - Killzone -> gelesen
    Jean Ray - Das Storchenhaus
    John Saul - Blinde Rache
    Dan Simmons - Kinder der Nacht
    Peter Straub - Das geheimnisvolle Mädchen
    David Wellington - Der letzte Vampir


    Hurra, das erste Buch ist geschafft :-]

    Dieses Buch ist der Hit, die Autorin brillant! Rettet die Delphine! Lesbische Lästereien ist ein selten witziges Lesevergnügen. In 29 kurzen Geschichten seziert Stephanie Kuhnen die Lesberei mit all ihren Alltäglichkeiten und Höhepunkten. Nichts ist ihr heilig, nichts zu profan. Jede ihrer Beobachtungen ist messerscharf und ihre satirischen Kommentare treffen ins Herz der lesbischen Leserin, die sich Zähne knirschend allzu oft wiedererkennen muss -- sei es als "juveniles fashion victim" mit stattlichem Sextoy-Gerätepark, als Beziehungslesbe mit Verschmelzungssyndrom, als entnervte Lesbenfrühlings-Teilnehmerin oder auch als Katzenmutter-Lesbe. Stephanie Kuhnen hat ein freches Lästermaul, eine geniale Schreibe und jede Menge Hirn.

    London 1884. Der Schriftsteller Doyle nimmt an einer spiritistischen Sitzung teil – dem Auftakt eines unentrinnbaren Albtraums.Von teuflischen Verschwörern und lebenden Mumien gejagt, gerät er immer tiefer in ein Labyrinth des Grauens, in dem der Satan selbst die Krieger der Finsternis zu befehligen scheint.

    Unruhige Zeiten im ehrwürdigen Weimar von 1805. Erst bricht ein Schauspieler tot zusammen, als Goethe seinen "Faust" aufführt, dann liegt Schiller sterbenskrank danieder. Und mitten in der Szenerie die Brüder Grimm, die den beiden Dichterfürsten ihre Aufwartung machen wollen – und statt dessen in ein finsteres Komplott um ein geheimnisvolles Manuskript geraten.

    Vor ein paar Wochen gelesen und für sehr gut befunden:


    Traute Berssen - In Rot und Moll


    Ein Band mit witzigen, melancholischen, spannenden Kurzgeschichten, mit und auch mal ohne Happy-End, aber immer in einer sehr schönen Sprache und mit einer erstaunlich positiven Ausstrahlung.

    Meine Highlights waren:


    Brian Keene - Das Reich der Siqqusim
    Kealan-Patrick Burke - Der Schildkröten-Junge
    Markus K. Korb - Grausame Städte 2
    Michael Knoke - Im Wendekreis der Angst