Beiträge von Nomadenseelchen

    Bücher die mir gefallen bleiben bei mir, der Rest wird über Tauschticket weitergegeben. Oft lese ich die Bücher doch nach 4-10 Jahren noch einmal und wenn sie dann nicht mehr verlegt werden ist es ärgerlich. Vor allem habe ich so irgendwann eine Bibilothek der Bücher, die ich wirklich mag.


    Oft haben sie auch Erinnerungswert, meine alten Stephen Kings erinnern mich z.B. an meine Schulzeit. Teilweise sind auch noch Mitteilungen drin, die man sich während des Unterrichts geschrieben hat :-] (vorne natürlich).

    Der Schauplatz des Romans ist Yorkshire – Brontës Heimat – zur Zeit der Kontinentalsperre Napoleons und der Arbeiterunruhen im Jahre 1812. Vor diesem historischen Hintergrund wird die Geschichte des zielstrebigen jungen Tuchfabrikanten Robert Moore und seines Bruders Louis sowie der Titelheldin Shirley Keeldar und der Pfarrersnichte Caroline Helstone erzählt.


    Die zarte Caroline beweist im Laufe des Romans auf ihre Art nicht weniger Lebenskraft und Unbeugsamkeit, etwa in ihrem Ringen um Robert Moores echte Liebe zu ihr, als die finanziell unabhängige, eigenwillige Shirley, die ihre geldgierigen Verehrer abweist, sich über das Standesdenken hinwegsetzt und ungeachtet der gesellschaftlichen Stellung ihrer Neigung folgt und sich zur Ehe mit dem unscheinbaren, aber gebildeteren Louis entschließt. (Amazon)


    Selten war ich so froh, ein Buch endlich fertig gelesen zu haben - es war eine Qual. Kein Wunder, dass auch die damalige Leserschaft von Charlotte Brontes enttäuscht war. Das fängt beim Titel *Shirley* an: Sie taucht erst auf etwas Seite 200 auf und ist nicht die Hauptperson, da es in dem Sinne keine Hauptperson gibt. Da aber der Roman nach ihr benannt ist, wartet man zwangsläufig auf ihr Auftreten. Geschildert wird der Roman aus der Perspektive der protagonisten bzw. der Dorfbewohner. Diese spielen insofern eine Rolle, da der Roman zur Zeit der Kontinatalsperre spielt, welche weite Teile der Bevölkerung verarmen lässt, die aufkommende Industrialisierung verschärft die Lage zusätzlich für sie. Diese ständigen Perspektivenwechsel verwirren sehr, ich musste oft zurückblättern, um zu lesen, um wen es gerade geht. Ist man in der Handlung drin, wird man durch direkte Ansprache wieder herausgerissen. Dadurch, das der letzte Teil des Buches in der Ich-Form geschrieben wurde, wurde absolut keine möglichen Perspektive ausgelassen.
    Die Handlung selber schreitet nur sehr zögerlich voran, mir erschien sie ein Mittel zu sein, die Personen weiter irgendetwas machen zu lassen. Dazu kommen mehr Bibel-Anspielungen und französische Sätze, als in allen anderen Büchern zusammen. Insgesamt das schlechteste Buch der Bronte-Schwestern.


    Was ich nicht verstanden habe (aus literaturhistorischer Sicht): Die damalige Leserschaft mochte den Roman ebenfalls nicht. Der Name *Shirley* war damals eindeutig männlich, wechselte aber wegen dieses Romans zu eindeutig weiblich. Ein kleiner Widerspruch…


    Zur Ausgabe:
    Meine DTV-Ausgabe (ISBN 3423133007) hat ein klares Druckbild. Sehr schön ist der Apparat mit Anmerkungen, den braucht man bei den ganzen Bibelanspielungen dringend. Die Korrektheit der Übersetzung der französischen Sätze kann ich nicht beurteilen.


    ASIN/ISBN: 386647587X

    Weiterlesen oder nicht?
    Es ist keine richtige Handlung erkennbar, die Titelheldin ist ca. auf Seite 200 aufgetaucht (bin gerade auf 300) - nach Jane Eyre eine grobe Enttäuschung. Ich breche ungern ab, aber bei dem Buch bin ich mal wieder soweit.
    Kennt jemand das Buch und weiß, ob es noch interessant wird?

    Du kannst z.B. *Tage des Monsus* fast 1:1 in die Alpen versetzen und dann hast du einen Herz-Schmerz-Heimatroman. Bei *Tage in Burma* funktioniert das nicht, da das Land nicht nur als Kulisse dient, und das, obwohl auch hier vordergründig es um eine Liebe in einer Kolonialgesellschaft geht.
    Das ändert nichts daran, das die Bücher durchaus unterhaltsam sind, nur anspruchsvolleren Büchern halten sie im Vergleich absolut nicht stand.

    10 Fragen für jeden Bücherfan


    1. Welches ist das längste und/oder langweiligste Buch, durch das Du Dich, aus welchen Gründen auch immer, erfolgreich hindurchgekämpft hast?


    Dreizehn Monde
    2. Von welchem Autor (natürlich auch Autorin) kannst Du behaupten: Von dem (oder der) habe ich wirklich _jedes_ Buch gelesen.


    Anatal Szerb. Emily Bronte :grin


    3. Welches ist Dein liebster Klassiker (vor mindestens 50 Jahren veröffentlicht)?
    Jane Eyre


    4. Welchen Titel hast Du in den letzten Jahren sicherlich am häufigsten verschenkt?


    Kein Buch verschenkt.


    5. Von welchem Autoren würdest Du nie wieder freiwillig ein weiteres Buch in die Hand nehmen?


    Stephen King ab Dreamcatcher. Franz Kafka. Günther Grass ist am schlimmsten - nie wieder werde ich ein Buch von ihm anfangen.


    6. Welches Buch hast Du mehr als 2 Mal gelesen?


    Sehr viele. Jane Eyre Anatal Szerb ect.


    7. Welchen Titel hast Du erst nach einigen Seiten beiseite gelegt und dann tatsächlich später nochmals in die Hand genommen und durchgelesen?


    Ich versuche mich gerade noch mal an Shirley von Bronte.


    8. Wenn man Dich 3 Wochen in eine Mönchszelle in Klausur stecken würde, und Du darfst nur 3 Bücher mitnehmen, welche drei Titel würdest Du wählen?


    Bibel, Krieg und Frieden, Die Brüder Kamasarow
    9. Bei welchem Titel sind dir schonmal ernsthaft die Tränen (nicht vor Lachen!) gekommen, obwohl es doch nur ein Buch war?


    Schnee der auf Zendern fällt. Bei allen Büchern von Nicolas Sparks.


    10. Welches sonst recht erfolgreiche Buch ist Dir bis heute ein großes Rätsel geblieben, d. h. Du hast es einfach nicht verstanden?


    Matthew Gr. Lewis, Der Mönch
    Alles von Franz Kafka
    Der Zauberberg von Mann

    Hauptcharakter ist der 35-jährige alleinstehende englische Holzhändler Flory, der stark unter der Einsamkeit des Lebens in der Kolonie leidet. In dieser Einsamkeit lebt Flory zu Beginn des Buches schon 10 Jahre und zeigt sich stark gezeichnet von dem Leben zwischen den zahlreichen Ausschweifungen in englischen Clubs und den Zusammenkünften mit einheimischen Huren. Linderung findet er nur in den Gesprächen mit dem indischen Arzt Dr. Veraswami. Dieser ist ein begeisterter Anhänger der englischen Kultur, von der er selbst aber ausgeschlossen wird. Somit bildet Veraswami einen optimistischen Gegenpol zu Florys pessimistischen Ansichten zum Kolonialismus.


    Im Verlaufe des Buches verliebt er sich unglücklich in die snobistische aber mittellose Elizabeth und gerät in die Verstrickungen einer durch den birmanischen Distriktrichter U Po Kyin initiierten Intrige gegen Dr. Veraswami. (Wikipedia)


    Wer erfahren möchte, wie der Kolonialismus wirklich aussah und nicht die verkitschte Version a`la *Tage des Monsuns* (Laila el Omari) und *Himmel über Darjeeling* (Nicole C. Vosseler) ist bei diesem Buch von George Orwell richtig. Deutlich tritt der Rassismus der Engländer hervor, besonders in ihren Gesprächen im Club. Auch der Begriff *Ehre* ist nur ein Wort, mit welchem sich wunderbar gegen andere fechten lässt.
    Die Behandlung der Eingeborenen wird realistisch geschildert, als ein Junge erblindet wird der Weiße z.B. nicht zur Rechenschaft gezogen. Dennoch auch unter den Birmanern gibt es Machtkämpfe und nicht alle Progatonisten unter ihnen sind gute Charaktere.
    Gut beschrieben ist auch der Kampf aller mit dem Klima, wo in den Kitschromanen alle Leute aseptisch rumlaufen, wird in diesem Buch geschwitzt und mit Hitzepickeln gekämpft.


    Und wer sich je gefragt hat, wie die heutigen Machthaber Burmas das Elend der Bevölkerung mit ihrem buddhistischen Glauben vereinbaren, wird in der Person U Ko Kyin fündig, welcher seine Untaten mit Spenden aufzuwiegen versucht.


    Einziges Manko:
    Wirklich Birmaspezifisch wie in *Der Glaspalast* von Ghosh wird das Land nicht geschildert. Die Handlung könnte ebenfalls in Indien spielen, erhält dadurch andererseits eine erschreckende Universalität.

    Zitat

    Original von Kytha
    Schwanger, das waqr ja irgendwa<nn zu erwarten, oder?? Verhütungsmittel unserer Art gab es damals ja schließlich nicht.


    Wegen den gleichen Vornamen .. Ich finde es witzig dass Tolstoi dem Mann und dem Geliebten Annas den selben Namen gab. Alexander, Alexej oder auch Sascha war im Russischen ein beliebter Vornamen, nicht umsonst hießen drei aufeinanderfolgende Zare Alexander ...
    Die Bedeutung des Vornamen ist übrigens Beschützer oder Männerabwehrender ...


    Kitty in dem deutschen Kurort ... es ist witzig wie sich die verschiedenen (russischen) CHaraktere so verhalten - erinnert mich gleich an dier Beschreibungen von Bath von Jane Austen.
    Die Schlussworte von Warenka zum Abschied finde ich toll.


    Was sagte sie denn noch mal?