Beiträge von Nomadenseelchen

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    Original von chaosmausi
    Nomadenseelchen :
    Der Empfänger muss das Porto sicherlich nicht zahlen, schließlich hat er nichts falsch gemacht.
    Jetzt ist die Frage, warum die Post mehr Porto haben möchte und wer den Fehler gemacht hat. Wenn die Nachportoforderung nicht gerechtfertigt ist, z. B. weil der, der die Sendung kontrolliert hat, meint, Büchersendungen müssten auch durch diese Briefschablone passen, muss sich jemand beschweren. Ist die Frage, ob der Empfänger das macht, aber wenn er die Sendung nicht annimmt, kommt sie sowieso zu Dir zurück.
    Wenn Du die Sendung zugeklebt hattest, oder zusätzlich ein handschriftlicher Brief drin war oder ein Tütchen Gummibärchen oder so, musst Du Dir den Schuh anziehen, denn dann ist es keine Büchersendung mehr.
    War die Sendung zu schwer und der Postmensch hat es nicht gemerkt, würde ich versuchen, es bei dem zu reklamieren.


    Ich habe aber auch nichts falsch gemacht:
    Das Buch war alleine im Umschlag und dieser wird nur durch Klammern zusammengehalten. Warum sollte ich also zahlen? Ich muß mich schließlich auf das verlassen, was mir bei der Post gesagt wird.
    Zudem kommt mir die Nachforderung von 3,68 Euro zu hoch vor - ich habe alleine 3 55er Marken draufgeklebt und bei der Post wurde noch einmal nachfrankiert (30 Cent). Das müsste ja ein Megapaket sein.

    Wie würdet ihr vorgehen:
    Ich habe das Buch bei der Post abgeliefert, wo es gewogen und frankiert wurde. Jetzt fordert die Post 3,68 Euro Nachzahlung. Natürlich sehe ich nicht ein, doppelt Porto zu zahlen und der Tauschpartner nicht, das Porto zu zahlen, weil da Buch schon 4 Tickets kostete.


    Verfahrene Situation :bonk .

    Zitat

    Original von WaterPixie


    ...wollte gerade fragen, ob das stockholm syndrom nicht einseitig, vom opfer aus, agiert; aber ist ja nicht so - ...


    meiner meinung nach sind beide im herzen einsam - und haben sich somit gefunden...wie sagt man so schön? der sternenhimmel über der wüste bringt es an den tag... oder so ähnlich ;-)


    Mir fehlt für sowas irgendwie die romantische Ader.

    Zu Maya habe ich ein komisches Verhältnis gehabt: Sie ist in vielem so, wie ich gerne wäre und teilweise (mit ihrem Fernweh) auch so wie ich bin. Aber ich habe kein Verständnis, wenn sich jemand bei den ersten Anzeichen von Verliebtheit gleich mit jemanden ins Bett schmeisst. Damit hat sie bei mir gewaltig Sympathie eingebüßt.


    Bei der ganzen Liebelei zwischen Maya und Rashid kam mir das Stockholm-Syndrom in den Sinn.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Stockholm-Syndrom

    Die Erwartungen waren nach dem *Glaspalast* sehr hoch. Zu hoch offensichtlich, denn *Das mohnrote Meer* hatte nicht die gleiche Sogwirkung auf mich. Während beim *Glaspalast* in mir ein regelgerechter Film ablief, verspürte ich beim *Mohnroten Meer* das nicht so.


    Dabei ist das Buch an sich nicht uninteressant:
    Von Ditri, der Witwe eines Mohnbauern, welche durch die Opium-Schulden ihres Mannes verliert über Paulette, einer Waise deren Stiefvater sie zu SM-Handlungen drängt bis zu einem gefallenen Raji ist alles vertreten, was es in Indien an Gesellschaftsschichten gab. Auch über die Unterdrückung der Einheimischen, vor der auch Fürsten nicht gefeit waren, wird berichtet. Während der durchschnittliche Indien-Roman davon erzählt, wie stilvoll oder mühsam das Leben der Briten war, wird hier die Seite beleuchtet, die sonst im Sumpf der Romantik untergeht.


    Dennoch versinkt nicht alles in Tragik, als der Fürst während des Essens mit Bekannten entsetzt feststellt, dass in einem Nachttopf die Blumen arrangiert wurden, tröstet er sich damit, dass es noch schlimmer hätte kommen können, und der Topf hätte es Suppenschüssel herhalten können. Ich musste ber der Szene grinsen.


    Auch die Verknüpfung der einzelnen Schicksale, die ohne Einfluß nehmen zu können, tief fallen, ist durchaus kunstvoll. Und so flüchten sie als Auswanderer nach Mauritus auf die Ibis oder gelangen als Gefangene dorthin - nicht wissend was die Zukunft ihnen bringen wird.


    Fazit:
    Hätte ich den *Glaspalast* nicht vorher gelesen, hatte ich das Buch als sehr gut eingestuft. So war die Enttäuschung vorprogrammiert.


    # Gebundene Ausgabe: 656 Seiten
    # Verlag: Blessing (August 2008)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 3896673599
    # ISBN-13: 978-3896673596
    # Größe und/oder Gewicht: 22 x 14,6 x 5,2 cm

    Ich finde es schade, wie oft auf Ralph rumgehackt wird. Er ist sicherlich alles andere als ein Sympathieträger, aber da tut man ihm unrecht.
    Er hatte eine aufstrebende Karierre und ist durch die überstürzte Heirat mit Maya in ein Wüstenkaff abgeschoben worden.



    Er ist besser, als dies den Eindruck hat.

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    Original von bartimaeus


    Ist das schlecht? Mir ist auch die Einfachheit jetzt aufgefallen, wo ich sie wieder lese, aber ich mag die Handlung, die Protagonisten trotzdem. :-) Sie erinnern mich auch an die Zeit, als ich sie verschlungen habe :lache


    Es ist auf eine gewisse Art anstrengender so etwas einfaches zu lesen, als etwas komplexeres. Geht mir jedenfalls so, aber bei den Büchern ist es ja nur für ein paar Stunden.


    Das habe ich gar nicht mehr in Erinnerung. Rashad war für mich abgehakt, ich hätte sehr gut mit einem Ende ohne ihn leben können - es war Mayas Geschichte, nicht Rashids. Das ist alles Teil des konstruierten Endes, mit dem ich nicht wirklich zufrieden bin.

    Zitat

    Original von bartimaeus


    Verstehe ich nicht. Warum liest du Bücher, die du nicht erträgst? :rolleyes Da hab ich Besseres zu tun...



    Versuche nicht etwas zu verstehen, was ich selbst nicht verstehe :gruebel. Vielleicht weil Miss Marple eine Art moderner Klassiker ist, bei dem es nicht schadet, ihn zu kennen.
    Ich habs halt gerne komplexer, während die Christie-Krimis schon recht einfach sind - freundlich ausgedrückt.

    Wäre es anders ein trauriges Ende gewesen?
    Maya hat ihren Platz gefunden, was mehr ist, als die meisten Menschen je von sich behaupten können. Und Rashid wirkte auch nicht unglücklich, hätte auch andersweitig eine Beziehung finden können.


    Mir hat das ein bißchen den Roman kaputt gemacht, weil es zu glücksselig war. Es wirkte ein bißchen nach Zielgruppenbedienung: Hach, schön, dass jetzt alle perfekt glücklich sind.


    Gerade dadurch, dass Maya als geborene Stadtbewohnerin ihren Punkt in Kairo hat, während Rashid als ewiger Nomade die Wüste gleich vor der Haustür hat, wirkt arg konstruiert.

    Wobei mir das Ende zu glatt war. Ohne das die beiden sich wieder gefunden hätten, wäre es stimmiger gewesen.
    So kam es mir ein bißchen märchenhaft nach dem Motto *Alles wird gut* vor. Maya bleibt als Stadtbewohner in Kairo, Rashid zieht es nach Bedarf in die Wüste... .
    Von allen Buchteilen fand ich das Ende am schlechtesten -Entschuldigung, wenn das ein wenig brutal klingt-, aber mir ist das zuviel heile Welt gewesen.

    Zitat

    Original von buchratte
    wie noch nie eine Beziehung?
    ich denke schon, dass man mit dem Alter bestimmte Bücher besser versteht... :gruebel


    Irgendwie ist es in den letzten 33 Jahren nicht zu gekommen...
    Wie gesagt, wenn ich ein Buch lese, habe immer das Gefühl, das mir da ein wichtiger Teil der Erfahrungswelt fehlt, welche ein Autor vorraussetzt. Deswegen würde es mich interessieren, ob Leute mit Beziehungen solche Bücher leichter umsetzen können.

    Als ich in der Schule *Bahnwärter Thiel* lesen mußte, konnte ich damit gar nichts anfangen - der Rest der Klasse allerdings auch nicht. Hätte mir meine Mutter das Buch nicht vorgekaut, hätte ich die Klausur nie bestanden :wow - so wurde es die beste Arbeit :lache.


    Ich habe allerdings nach wie vor das Gefühl für viele Bücher nicht genug Lebenserfahrung zu haben, gerade bei Beziehungsdramen wie Anna Karenina oder Die Nacht vor der Scheidung ect. ect. ... . Ich schiebe das immer darauf, dass ich noch nie eine Beziehung hatte und dementsprechend vieles nicht nachfühlen kann.


    Wie ist das bei euch? Braucht man für einige Bücher Lebenserfahrung, um sie *wirklich* zu verstehen?