Beiträge von Nomadenseelchen

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    Original von Tatiana
    Vielleicht liegts ja an meiner persönlichen Arroganz, aber ist es nicht schei+egal wie eine Ausgabe aussieht?! Mal ehrlich, was bringt mir ne wundervolle Ausgabe mit goldenem Schriftzug und so einem Schnick-Schnack, wenn im Buch nur Schei*e steht?
    Der Titel des Topic is meiner Meinung nach auch etwas zu einseitig, wer bitte bestimmt denn dass deutsche Ausgaben nich schön sind? Ja, jeder einzelne an sich. Könnte der Titel deswegen ein bisschen geändert werden?


    "Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling! Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen ..."
    (Lao-Tse)


    Was für ein Snob :kiss. /ironie off


    Wenn du den Thread gelesen hättest, hättest du wohl verstanden, dass es hauptsächlich um Klassiker geht.
    Ich gehe einfach mal davon aus, dass in 2 verschiedenen Jane Eyre-Ausgaben weitestgehend das gleiche drin steht. Nur bevorzuge ich das schönere Buch.


    Wie gesagt, der eine isst gerne bei McDonalds, der andere in einem guten Lokal. Der eine bevorzugt ein schönes Auto, der nächste ist mit seiner Schrottkiste zufrieden - bringt ein ja auch von A nach B.


    Ich habe in meinem Alltag einen gewissen ästhetischen Anspruch ^^ .


    @ Hogle


    Ich habe das Angebot der Büchergilde überflogen. Ich tue mich immer schwer, das Aussehen von Gegenständen im Allgemeinen im Internet zu beurteilen, abe rmir ist die Aufmachung zu poppig. Aber sowas muß man in Natur sehen.

    magali
    Öhm...wo bitte habe ich geschrieben, das ich mit den Büchern protzen möchte? Sie stehen bei mir aus Platzgründen im Schlafzimmer, das betreten doch eher weniger Leute ;-) .


    Ich genieße es einfach, ein schönes Buch zu besitzen. Ich habe es bei Anna Karenina (Franklin-Bibilothek) genossen, wie sich die Seiten von einander lösten, da es einen Goldschnitt hat.
    Oder die Andere Bibilothek: Ein bißchen teurer als das normale Hardcover, dafür mit seidigen Papier und guter Verarbeitung. Für mich ist ein schönes Buch genau so ein Genuß, wie ein gutes Essen - nicht nötig, aber es bereichert das Leben ungemein. genau, wie ich lieber ein schönes Auto habe, als eine Schrottkiste ect. ect..


    Geamtausgaben finde ich absolut super, weil ich dann alles von einem Autor besitze. Wobei ich mir natürlich nur Gesamtausgaben von Autoren leiste, die ich wirklich mag.


    Warum kaufe ich mir ein Bild? Um es an die Wand zu hängen, damit es MIR gefällt. Was andere darüber denken, ist mir egal.

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    Original von Tinchen
    Die neue LP ist online. Ich fand sie super! :wave


    Das erste was mir einfiel: Ein bißchen sehr kurz. 5 Seiten Fließtext, wobei die Seiten nur zu 2/3 Breite gedruckt sind. Ich bin gespannt, ob man sich dabei eine Meinung bilden kann :yikes.

    Wenn Rashad gestorben wäre (anstelle der Verbannung) und Maya wie beschrieben ihren Platz in der Welt gefunden hätte, wäre es für mich ein gelungens Ende gewesen. Dann hätte sie immer noch mehr erreicht, als die meisten anderen Menschen.


    Aber Geschmäcker sind zum Glück verschieden, sonst wäre es langweilig.

    Mir persönlich war es zu zuckersüß. Ich will nicht sexistisch sein, aber ich glaube, solche Bücher werde zu 90% von Frauen gelesen. Und davon wollen vermutlich viele solche Schmacht und Schmalz-Happy-Ends haben, welche der Autor schreiben muß, um sein nächstes Buch zu verkaufen.


    Mal ehrlich:


    Mir persönlich ist ein Ende wie in Anna Karenina lieber: Das Leben geht wie gewohnt seinen Gang. Aber wie ich schon schrieb, ich habe es gerne melancholisch.

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    Original von SiCollier


    Damit hast Du es genau auf den Punkt gebracht. Und da vernünftiges Papier oder eine vernünftige Bindung nun mal etwas mehr als nichts kosten, wird das eben im "Geiz ist Geil" - Land immer seltener.


    Den amerikanischen Markt lasse ich einmal außen vor, da dort mehr potentielle Käufer sind.
    Der englische Buchmarkt dürfte dem deutschen gleichen, und dennoch kommen dort wunderschöne Sonderausgaben, teilweise mit Goldschnitt, auf den Markt. Auch Klassiker außerhalb des Mainstreams gibt es wie selbstverständlich in englischer Sprache zu kaufen, während man bei deutschen Ausgaben ins Schleudern kommt.


    Insgesamt ein Armutszeugnis für unser Land.

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    Original von Leszemausz <3


    Ich würde das ja gerne bewerten,aber ich kenne das buch nicht. :(
    Worum geht es denn genau?
    ich hab nachgeguckt aber nichts interessantes gefunden.



    Soweit die für den Thread wichtigen Fakten, natürlich passiert noch viel mehr im Buch.

    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Michael Faber ist ein Autor des Zwischenreichs. Einen Bahnhof in den schottischen Highlands hat er sich zur nebulösen Wirkstätte erkoren: Hier schaut er den Reisenden in ihren Zügen nach, und tröstet sein melancholisches Gemüt mit dem Gedanken, immer auch wegfahren und seine Ehefrau Eva verlassen zu können. Die Reisenden aber, die vom Zug in sein Fenster schauen, finden innen das totale Chaos vor.


    Chaotisch und dunkel muss es auch aussehen in Michael Fabers Seele, denn er hat ein Buch geschrieben, dass so schaurig-schön ist, dass es einem die Gänsehaut über den Rücken laufen lässt. Es handelt von Sugar, vornehm ausgedrückt: einer Prostituierten, die sich seit ihrem 13. Lebensjahr vor dem Sperma ihrer Freier ekelt. Dann lernt Sugar den ebenso wohlhabenden wie naiven Fabrikantensohn William Rackham kennen, der ihr ein Leben in Luxus bietet, wenn sie ihrem Hurendasein entsagen will und ganz für ihn dazusein verspricht. Sugar sagt zu, da sie die Chance ihres Lebens wittert, merkt aber bald, dass sie in diesem goldenen Käfig nicht glücklich werden kann.


    Drastisch schildert Faber das Leben Sugars im viktorianischen London, mit viel Sinn für opulente Beschreibungen und sozialkritische Details. Als neuen Dickens hat man ihn deshalb gefeiert, als das englische Original des Buches herauskam, was keinem der beiden Autoren gerecht werden kann. Denn Das karmesinrote Blütenblatt ist kein David Copperfield, sondern einfach nur ein dicker, spannender, schwelgerischer Schmöker aus dem dunklen doppelmoralischen englischen Zwischenreich. Und das ist mehr, als man von vielen anderen Romanen sagen kann. –Stefan Kellerer — Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe: Gebundene Ausgabe .


    Kurzbeschreibung
    London 1874: William Rackham, glückloser und zu Müßiggang neigender Erbe eines Parfümimperiums, trifft auf Sugar, die das Schicksal der anderen Huren der Stadt teilt. Und doch strahlt sie etwas aus, das sie über die anderen erhebt und ihr den Luxus erlaubt, mit nur einem Liebhaber am Tag ihr Auskommen zu finden. Auch William Rackham verfällt ihren Künsten, so sehr,dass er Sugar fast zum Verhängnis wird.


    Ein erotischer Roman, der meisterhaft mit den Mitteln der erzählerischen Verführung spielt - vor allem aber eine unvergessliche Geschichte um die Hoffnungen und Täuschungen der Liebe.






    Zu allererst: Es ist kein erotischer Roman. Sicherlich ist der Sprache manchmal etwas drastisch, aber ich denke, da wird es wesentlich härteren Stoff geben wird. Die Sprache erinnert an die Sprache von Charles Dickens und seinen Zeitgenossen, passt sich also wunderbar der Zeit des vikorianischen Zeitalters an. Am Anfang kam es mir sehr schwülstig vor, da der Leser andauernd direkt angesprochen wird, aber das gibt sich oder man gewöhnt sich daran. Ich mag solch einen Schreibstil ohnehin sehr gerne.


    Die Figuren sind bis in kleinste Nebenrollen exellent beschrieben, lebendig, ich kam mir vor, wie in einem opulenten Kinofilm. Präzise werden die Lebensumstände der verschiedenen Schichten Londons beschrieben, von der kleinen Hure bis zum Großbürgertum. Auch der Aufstieg Sugars zur Mätresse eines Fabrikanten war glaubwürdig geschildert. Als sie in seinem Haus die Tagesbücher der Ehefrau in die Hände bekommt, werden deren Hintergründe ganz natürlich geschildert.


    Insgesamt ist das Buch eines der perfektesten Bücher - tja, wenn das Ende nicht wäre. Dieser Schluß - genauer gesagt: Der nicht vorhandene Schluß - ruiniert das Lesevergnügen noch nachträglich. Schade.


    # Broschiert: 1055 Seiten
    # Verlag: List Tb.; Auflage: 1 (November 2004)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 3548604781
    # ISBN-13: 978-3548604787
    # Größe und/oder Gewicht: 18,4 x 12,6 x 4,4 cm

    Ich habe den Eindruck, Literatur wird im deutschsprachigem Raum nicht geschätzt, vorraus gesetzt, es ist nicht der Über-Bestseller. Viele Klassiker sind kaum noch im Druck, von schönen Ausgaben ganz zu schweigen.
    Und ich liebe Gesamtausgaben. Die mögen zwar auf den ersten Blick teurer sein, aber die Hamburger Gesamtausgabe von Goethes Werken wird mich wohl das Leben hindurch begleiten.

    Mir fällt immer wieder auf, dass es sehr wenige deutschsprachige Ausgaben gibt, die wirklich schön sind. Gerade in den englischsprachigen Ländern, werden die Klassiker ganz anders hoch gehalten, es gibt immer mal wieder Ausgaben - vor allem Gesamtausgaben - die schön gebunden sind und Goldschnitt haben und das teilweise zu einen recht vernünftigen Preis.
    In der aktuellen Literatur fällt mir nur noch *Die andere Bibilothek* ein, die wirklich wert auf eine gute Verarbeitung der Bücher legt.
    Wie seht ihr das, wie wichtig ist euch eine schöne Ausgabe? Kauft ihr lieber viele Bücher oder lieber einige wenige Exemplare? Und ist die Franklin-Bibilothek noch aktiv, deren deutsche Ausgaben auch immer serh schön waren?

    Die kalte Jahreszeit ist da, da lese ich am liebsten melancholische / düstere Bücher. Dabei suche ich Geschichte, die weniger düster im Sinne von Horror a`la Stephen King sind, sondern einem nahe gehen, nachdenklicher sind (ich kann das schwer beschreiben; Bücher, welche die Tiefe der Seele berühren). Horror suche ich ehere auf die Art, das das Grauen, Böse sind langsam anschleicht (wie Das Durchdrehen der Schraube von Henry James).

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    Original von Leszemausz <3
    was ist brüchiger?
    :gruebel


    was mir noch eingefallen ist,wie wichtig es doch ist : das es abwechslungsreich ist.mal ein happy end..ist toll.aber dann unerwartet.auch ok.


    Melancholischer, wenn du so möchtest.


    Ich weißt nicht, ob du *Unter dem Safranmond* gelesen hast, aber das Happy End war zu dick aufgetragen.
    Sie als Stadtpflanze bleibt in Kairo, er als Nomade zieht nach Bedarf raus in die Wüste ... :rolleyes. Für mich ein absolut abschreckendes Beispiel für ein Happy End.
    Etwas weniger dick aufgetragen, wäre es ok gewesen.


    Insgesamt bringt vor allem die russische Literatur oft schöne, melancholische Enden hervor, z.B. wie in Anna Karenina.
    Das gehört einfach zu mir, schon mit 15,16 hat mich deshalb der Film Noir angezogen, entsprechende Bücher kenne ich nicht.

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    Original von SiCollier
    Das Buch hat Nachwirkungen. Wenn ich ein Buch in Booklooker erfasse, nehme ich auch immer den Originaltitel sowie Übersetzer(in) mit auf. Jetzt wollte ich doch glatt schreiben "Aus dem Arabischen von Maya Greenwood." :rolleyes :lache


    Und warum ich jetzt gerade einen Film über "Die Prinzessin von Sansibar" aufnehme, bedarf auch keiner weiteren Erklärung. (Auch wenn Sansibar nicht so ganz in Arabien liegt, aber die paar Meter Wasser dazwischen ... ;-) )


    Allerdings hat mich das Buch in so einem ausgeglichenen Zustand zurückgelassen, daß ich bisher noch nicht die richtigen Worte für einen Beitrag im Rezithread gefunden habe. So "sprachlos" hat mich schon lange kein Buch mehr zurückgelassen. Wenn ich die Sprache wieder gefunden habe, folgt der Beitrag dann auch noch.


    Die Nachwirkungen hatte das Buch auf mich nicht. Es war ein netter Unterhaltungsroman mit zuckersüßem Ende und null Tiefgang.