Beiträge von Nomadenseelchen

    Ich weiß nicht, ob ich meine Rezi hier reingestellt habe, deswegen kopiere ich sie rüber. Einige Kritiken auf Amazon sind im Gegensatz zu meiner positiv.


    Ägypten im 5. Jahrhundert. Bruder Cyrus fertigt Abschriften dreizehn heiliger Schriftrollen an. Der Mönch ist fasziniert von dem radikalen und ketzerischen Bild Jesu, das sich vor seinen Augen entfaltet. Als Papst Leo der Große die Schriften verurteilt und Anweisung gibt, sie zu verbrennen, versteckt Cyrus seine Abschriften in Tongefäßen, versiegelt diese und vergräbt sie auf dem Klosterfriedhof. Er weiß, dass die Informationen aus den Schriftrollen unvollständig sind. Um den heiligsten Ort auf Erden zu finden, muss Cyrus die restlichen Fragmente aufspüren. Er ahnt nicht, dass seine Suche beobachtet wird - und dass die Kirche alles tut, um zu verhindern, dass er ans Ziel gelangt …


    Amazon


    Das das Christentum die vermutlich zusammengeschusterste Religion der Welt ist, ist nichts Neues. Das es die Religion ist, die sich am weitesten von den Ursprüngen entfernt hat und am meisten manipuliert wurde, ebenfalls nicht.
    Insofern birgt das Buch keine neuen Erkenntnisse, jedoch muß man den Autoren zu Gute halten, dass sie alles anhand der Apokryphen belegen.


    Die Handlung selber kam schnell in Schwung, um dann schnell wieder abzuflauen. Die Flucht-einer-Gruppe-vor-den-Verfolgern-Geschichte ist einfach ausgelutscht, und Gear & Gear schaffen es nicht, dem etwas neues hinzuzufügen.


    # Broschiert: 600 Seiten
    # Verlag: Lübbe; Auflage: 1 (11. September 2007)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 3404157486
    # ISBN-13: 978-3404157488
    # Größe und/oder Gewicht: 18,4 x 12,4 x 2,8 cm


    Offene Enden sind auch gefährlich, was die Lesebefriedigung angeht. Das ging mir dem dem *Karmesinroten Blütenblatt* ( Michel Faber - Das karmesinrote Blütenblatt ) so gegangen und ist laut Google dies auch einer der Hauptkritikpunkte an diesem Roman. Vermutlich sind der Anfang und das Ende am schwersten zu schreiben. Das Ende vor allem daher, weil man als Schriftsteller ein Produkt abliefern muß, welches die Masse der Leser befriedigt.


    Bevor ich total abschweife:
    - Rashad erwähnt, er möchte eine Tochter - sie bekommen eine Tochter
    - Sie finden sich - Sie kann in der Stadt bleiben, er zieht in die Wüste vor der Haustüre


    Ich verstehe, wenn SiCollier schreibt, er möchte kein negatives Ende. Nur ist es meiner Meinung nach zuviel Zuckerguß, der aufgetragen wird.


    Über die Handlungsweise als Araber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ob es zur Mentalität dort gehört, Frauen den Rang einzuräumen, dass man ihnen über Jahre nach schmachtet? Sicherlich, er kommt aus einem Stamm, in dem die Frauen schon eine größere Rolle spielen, aber das wirkt, wie du schon schriebst, sehr modern.

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Jetzt weiß ich wieder, was mir an Hercule Poirot so missfällt. Er ist total der Einzelkämpfer. Die anderen Personen dienen nur als Publikum (ebenso wie die Leser), die er über sein Erkenntnisse belehren kann. Das ist altmodisch, weil der Gedankenentstehungsprozess komplexer ist.
    Die Entstehung kreativer Gedanken wird interessanter gezeigt, wenn sie in ihrer Entwicklung beschrieben werden. Üblicherweise gehört dazu auch der Austausch mit anderen Beteiligten.
    Bei Poirot sind diese Lösungen immer schon da, wie aus dem Nichts.


    Bei mir war es gerade umgekehrt, ich denke, ich werde Poirot lieber haben als Miss Marple. Einfach weil er logisch vorgeht. Miss Marple hat, zumindest in *Die Tote in der Bibilothek* den Fall zum großen Teil intuitiv gelöst, indem sie ständig Vergleiche zu ihrer Bekanntschaft schloß.


    Vielleicht liegen mir auch Einzelkämpfer wie Sherlock Holmes und Poirot mehr - da erkenne ich mich selbst wieder. Ich lese auch lieber Krimis wie S.S. van Dine, da sie ebenfalls streng auf Logik aufbauen.


    Das Buch liebe ich auch :knuddel1.


    *Das schwarze Haus* habe ich überhaupt nicht verstanden. Seit Dreamcatcher habeich mit Stephen King ein Verständnisproblem, alle Bücher davor kann ich ohne Probleme lesen. Nachdem ich in dem Buch 100 Seiten las, ohne überhaupt noch zu wissen, worum es geht, habe ich es damals abgebrochen :rolleyes.

    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Jeden Sommer verbringt der kleine Aljoscha die Ferien bei seiner französischen Großmutter Charlotte in dem Städtchen Saranza, am Rande der riesigen sibirischen Steppe gelegen. Eines Tages findet Aljoscha einen Koffer, angefüllt mit Fotos und Erinnerungsstücken aus der Jugendzeit Charlottes in Paris. Dieser Koffer und die Erzählungen seiner Großmutter werden Aljoschas Leben von Grund auf verändern.


    Charlotte, die es als junge Rot-Kreuz-Schwester ins bürgerkriegsgeschüttelte Rußland des Jahres 1921 verschlagen hat, läßt in dem Jungen die ganze Poesie des Fin de siècle aus dem Paris ihrer Jugend erstehen und baut in Aljoscha allmählich eine Gegenwelt zum trostlosen Sowjetalltag auf. Außerhalb der wundervollen Ferientage nämlich sieht Aljoschas Leben anders aus: Stalinistische Prachtbautenkälte und Waffenfabriken bestimmen das Bild seiner Heimatstadt, einem Riesenmoloch an der Wolga. Die Schule formt ihre Kinder nach dem Muster junger Sowjetmenschen, westliche Feindbilder werden ihnen eingeprägt und die verzauberten Sommerabende auf dem Balkon der Großmutter rücken bald wieder in weite Ferne.


    Ganz behutsam, in epischer Breite, führt uns der 1957 in Sibirien geborene Andreï Makine in die Welt von Charlottes Erzählungen ein. Immer gieriger saugt Aljoscha die Anekdoten der Großmutter in sich auf, die von einem Treffen mit Marcel Proust ebenso zu berichten weiß wie vom Zarenbesuch in Paris, und die ihrem Enkel vermittels Madame Bovary erste zart-erotische Empfindungen einimpft.


    Dies alles ist für Aljoscha nicht nur einfach. Die von der Großmutter beschworene Idealwelt droht, ihn seiner eigenen Identität zu berauben. Er wird ein Suchender. Und doch bleibt diese Suche nur ein Stochern im Nebel der Vergangenheit, der sich erst im Verlauf einer späteren eigenen Reise in das Paris seiner Großmutter lichtet. –Ravi Unger


    Kurzbeschreibung
    In den Weiten der sibirischen Steppe will Aljoscha von seiner Großmutter alles über ihr versunkenes Atlantis hören, über Paris um die Jahrhundertwende.







    Das Buch ließ mich zurück, wie nach einer Gehirnwäsche.
    Es war ein unglaubliches Gefühl, die letzten Seiten zu lesen…auf eine gewisse Art hatte ich ein ganzes Leben und mehr gelesen.


    Alle die Geschichte der Großmutter Charlotte, die es immer wieder nach Rußland zieht und deren Leben sich unaufknüpfbar mit diesem Land verbindet, ist unglaublich stark. Im Ersten Weltkrieg die letzte Reise dorthin, dann quer durch das nachrevolutäre Rußland bis nach Sibirien, die präsize Beschreibung der Nöte der Landbevölkerung, ihr Einsatz im Zweiten Weltkrieg und die Schrecken der Stalin-Zeit - dieser Erzählstrang alleine ist einfach unglaublich. Man ist ganz dicht dran am geschehen, ist selber in den Isbas und sieht die Taiga vor sich. Noch nie hatte ich eine solche Sehnsucht nach der Weite Rußlands. Und selten wurden die Landschaften dieses Landes, aber auch seine Härte so wunderschön beschrieben.


    Der zweite Erzählstrang ist der des Enkels Aljoscha, welcher über einen Koffer voller Zeitungen und Fotos und der Sprache der Großmutter einem Frankreich annähert, welches er nie ganz erfassen kann - was die Frage aufwirft, ob man ein Land je ganz erfassen kann, indem man es nur über Bücher kennen lernt. Und man kommt zu dem Schluß, dass der Satz, man könne über Bücher überall hinreisen, insofern falsch ist, als das man bestenfalls ein flüchtiger Tourist ist.
    Schön auch, wie herrausgestellt wird, wie sich durch den Gebrauch einer anderen Sprache die Denkweise zu verändern beginnt.


    Dieser Nachkomme schildert das Aufwachsen im sowjetischen Russland - Wettkämpfe im Kalaschnikow-Zusammensetzen inklusive. Auch das Gefühl des Ausgestossenseins, das Bewußtsein der Fremdartigkeit durch seine Herkunft, die Sehnsucht nach Frankreich wird großartig transportiert.


    Insgesamt ein unglaublich gutes Buch, welches mich tief beindruckt zurücklässt - und das passiert selten.


    # Gebundene Ausgabe: 316 Seiten
    # Verlag: Hoffmann und Campe (November 2002)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 3455051359
    # ISBN-13: 978-3455051353


    Bilder zum Buch gibt es unter http://nomasliteraturblog.word…s-franzosische-testament/

    „Mord im Orientexpress“ zählt zu den bekanntesten Kriminalfällen des Hercule Poirot, seines Zeichens belgischer Meisterdetektiv und Schöpfung der berühmten Agatha Christie.


    Eigentlich wollte Poirot nur seine Reise im berühmten Luxuszug genießen, als er von Monsieur Bouc, dem Direktor der Schlafwagengesellschaft, gebeten wird, die Ermittlungen in einem ominösen Mordfall zu übernehmen. Ratchett, ein reicher Amerikaner um die sechzig, wurde durch 12 Messerstiche getötet in seinem Abteil aufgefunden. Auf seine unverkennbare Art beginnt der kleine, immer tadellos gekleidete Belgier mit der Arbeit. Unterstützt von Dr. Constantine, einem Griechen, und von Monsieur Bouc, dem alten Freund, befragt er die zwölf Reisenden. Er tut dies mit Logik und Rationalität, den bedeutendsten Merkmalen seines kriminalistischen Talents. Nachdem er die wahre Identität des Ermordeten relativ schnell aufgedeckt hat, führen ihn seine Befragungen unaufhaltsam in eine gemeinsame Vergangenheit aller Reisenden zurück.


    Im Jahre 1928 reiste Agatha Christie mit dem Orient-Express nach Bagdad. Vor diesem Hintergrund entstand der Krimi, der 1934 veröffentlicht wurde. Zusammen mit Miss Marple schuf Agatha Christie (1890 bis 1976) mit dem genialen belgischen Detektiv Krimi-Kult-Figuren. Die Meisterin des Krimis und Bestsellerautorin schrieb rund 70 Kriminalromane, sie verfasste Kurzgeschichten und Theaterstücke. Für ihre Arbeit wurde die unübertroffene „Queen of crime“ mehrfach ausgezeichnet. 1950 wurde sie in die Londoner Akademie der Wissenschaften aufgenommen, 1956 erhielt sie den „Order of the British Empire“ und 1972 wurde sie in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett aufgenommen.


    Amazon





    Eigentlich habe ich die Agatha Christie - Collection nur bestellt, um zweimal im Monat in den Genuß eines gründlichen Verrisses zu kommen. Das der Film sehr bekannt ist, und ich vor kurzem das Adventure gespielt habe, trug auch nicht unbedingt dazu bei, das Buch spannender zu machen. Wobei der persönliche Reiz für mich darin bestand herauszufinden, wo das Spiel von dem Roman abweicht.
    Gerade dadurch, dass ich die Lösung im Groben kanntem konnte ich wunderbar studieren, wie Agatha Christie arbeitet. Im Gegensatz zum letzten Miss - Marpel - Roman (Die Tote in der Bibilotek) lagen diesmal wirklich alle Fakten auf dem Tisch. Es hat sogar Spaß gemacht, mitzuraten, wie alles zusammen passt. Vielleicht liegt mir Hercule Poirot auch mehr als Miss-Marple. Letztere geht ehe intiutiv vor und stellt Bezüge zu ihrer Umwelt an, während der Detektiv streng logisch vorgeht.
    Auch das Setting, dass es einen begrenzten, isolierten Personenkreis gibt, aus welchem der Mörder stammt hat mir sehr gut gefallen. Ich lese weitere Romane mit Hercule Poirot.

    Zitat

    Original von u-vox
    Viele Beteiligte. Ein Buch, bei dem ich mir wieder Notizen machen muss, um nicht den Überblick zu verlieren. Den Film habe ich vor Urzeiten mal gesehen, die Auflösung ist mir noch in Erinnerung, was die Sache aber nicht weniger interessant macht. Es ist für mich wie beim Anschauen der Columbo-Filme, bei denen man ja auch immer den Mörder schon kennt und neugierig darauf ist, wie er überführt wird.


    Ja, der Film gehört auch mit zu meinen prägensten Film-Erlebnissen - meine Eltern haben mich immer vom TV ferngehalten, deswegen fand ich ihn so unglaublich brutal. Ich habe vor 2-3 Monaten das Adventure *Mord im Orientexpress* durchgespielt, was auch nicht dazu beiträgt, dass ich der Auflösung entgegenfiebere :rofl.
    Andererseits achtet man dann auch mehr auf verräterische Aussagen.

    Zitat

    Original von fabulanta
    @ Normadenseelchen


    Ich fand den Fließtext zu kurz und das habe ich auch erwähnt. Da meine Kritik nicht besonders gut war, habe ich eh keine Chance ein Buch zu ergattern. :-(


    Ich habe dort im entsprechenden Forum gelesen, dass einer ein Buch bekam, welches er negativ bewertet hat. Die Frage ist, ob man sich über solch einen *Gewinn* dann freut. Aber ich gewinne eh nie was, weder hier in Leserunden noch bei Vorablesen.