Beiträge von Nomadenseelchen

    Ich bin ja gewillt, auf die tote Mr. Rogers zu tippen :pille . Klingt vielleicht komisch, aber niemand überprüft den Aufenthaltsort von Toten und die beiden anderen waren Gäste. Außerdem hat Mrs. Brent sie ja wohl erkannt, wie sie in ihrer Notiz schreibt.
    Ob man einen Herzstillstand vortäuschen kann, dass auch ein Arzt drauf reinfällt? Oder Rogers selber, wobei der nicht die Möglichkeit hatte, MacArthur zu töten.

    Kurzbeschreibung
    Ein junger Historiker auf der Suche nach der Wahrheit um Echnaton und Nofretete: Wenige Jahrzehnte nach dem Tod des geheimnisvollen Pharaos spürt er Zeitzeugen, Generäle, Priester, Künstler, Vertraute, Familienmitglieder und schließlich Nofretete selbst auf. Sie brechen ihr Schweigen und berichten mit gemischten Gefühlen von einem revolutionären Pharao, der die Menschen einem Gott gleichstellen wollte und ein utopisches Reich der Harmonie anstrebte.Nagib Machfus, geboren 1911, ist einer der bedeutendsten arabischen Autoren der Gegenwart. 1988 wurde ihm der Nobelpreis verliehen.







    Zum Subjekt des Buches:
    Echnaton war der erste Herrscher, der den Eingottglauben durchsetzten wollte. Altertumsforscher gehen inzwischen davon aus, dass seine Herrschaft mit der Sklaverei der Israeliten in Ägypten zusammenfällt, was ihm endgültig welthistorische Bedeutung geben dürfte.


    Was ist Wahrheit? Hat jeder seine eigene Wahrheit? Oder setzt sich die Wahrheit aus vielen unterschiedlichen Facetten zusammen. Wie überlebensfähig sind Utopien?


    Das sind die eigentlichen Themen in Machfus *Echnaton*. Eine wirklich Handlung gibt es nicht, vielmehr erzählen 14 Personen ihre Version von dem Charakter des Protagonisten und seiner Religion. Alle haben sie ihre eigenen Motive, ihm zu folgen oder den alten Göttern weiter anzuhängen. Das jeder eine andere Meinung über den anderen hat bzw. die Geschichte ein ganz klein wenig anders erzählt, gehört zum menschlichen Wahrnehmungsbild hinzu. Langsam entfaltet sich vor dem Historiker und dem Leser das ganze Bild… .
    Was allerdings dabei unglaubwürdig ist, ist dass jede Person den gleichen Sprachstil pflegt und sich nach 10 Jahren an alle Dialoge erinnert.


    Fazit:
    Ein interessantes Buch, welches daran mahnt, dass gemeinsame Erlebnisse unterschiedlich aufgenommen und bewertet werden. Und das es die eine, große Wahrheit nicht gibt.


    # Taschenbuch: 192 Seiten
    # Verlag: Unionsverlag; Auflage: 4., Aufl. (Mai 2001)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 3293202004
    # ISBN-13: 978-3293202009
    # Größe und/oder Gewicht: 19,3 x 11,6 x 1,5 cm

    Kurzbeschreibung
    Unheimliche Vorfälle erschüttern das altehrwürdige Pariser Opernhaus. Ein Phantom soll in den düsteren Katakomben des Hauses sein Unwesen treiben! Als die junge Sängerin Christine spurlos verschwindet, macht sich der junge Vicomte Raoul auf, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Doch bald muss er um die Liebe seines Lebens kämpfen
    Gaston Leroux Das Phantom der Oper, ein von phantastisch-unheimlichen Momenten durchdrungener Roman wirkt authentisch und unglaublich nahe. Nicht umsonst inspirierte er Andrew Lloyd Webber zu dem erfolgreichsten Musical aller Zeiten.


    Gaston Louis Alfred Leroux (* 6. Mai 1868 in Paris; † 15. April 1927 in Nizza) war ein französischer Journalist und Schriftsteller. Weltbekannt ist er vor allem durch seinen Roman „Das Phantom der Oper“ (Le fantôme de l’opéra, 1910).





    Wie ein solch langweiliger Roman die Zeiten überdauern und zum Klassiker werden kann, ist mir schleierhaft. Die Handlung plätschert dahin, wirkliche Spannung wird auch nicht aufgebaut. Eine Aussage oder etwas zum Nachdenken enthält der Roman ebenfalls nicht. Es war auch nicht gruselig, was einen Schauerroman letztendlich auszeichnet. Es war einfach gar nichts… . Das einzig Schreckliche war die Langeweile während der Lektüre.


    Zur Ausgabe:
    Der seidige Umschlag liegt gut in den Händen, auch das Lesebändchen ist schön. Dennoch hätte man das Vorwort des Verlages lieber zum Nachwort machen sollen: Zum einen kann man mit vielem noch nichts anfangen, und zum Zweiten nimmt es zuviel hinweg.


    # Gebundene Ausgabe: 350 Seiten
    # Verlag: Arena; Auflage: Ungekürzte Ausgabe. (Februar 2007)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 3401061119
    # ISBN-13: 978-3401061115
    # Größe und/oder Gewicht: 20,4 x 14,6 x 3,8 cm

    Kurzbeschreibung
    Nach dem Tod Kaiser Rudolphs II. dringen Plünderer in die Prager Burg ein und stehlen das gefährlichste Buch seiner Zeit - die Teufelsbibel. Wenig später geschehen im Namen des Satans unheimliche Dinge im Land, und die düsteren Legenden um eine alte Burg in den mährischen Hügeln erwachen zum Leben. Menschen begehen barbarische Verbrechen und berichten, dass sie den Teufel lachen und tanzen gesehen haben…


    Gibt es einen Zusammenhang zwischen all den Grausamkeiten und dem Verschwinden der Handschrift? Die beiden Freunde Cyprian Khlesl und Andrej von Langenfels riskieren ihr Leben im Kampf gegen skrupellose Fürsten und Kleriker. Und es steht noch mehr auf dem Spiel: Denn das Böse bedroht auch das, was ihnen am meisten bedeutet - ihre eigenen Kinder.


    Richard Dübell (* 5. Oktober 1962 in Landshut) ist ein deutscher Autor und Grafiker.
    Richard Dübell ist als Autor historischer Romane bekannt und gehört mittlerweile zu den beliebtesten deutschen Autoren in seinem Genre. Nach den großen Erfolgen seiner ersten Bücher, die beim nymphenburger-Verlag/Langen-Müller-Herbig erschienen, wechselte Dübell zum Verlagshaus Lübbe, das seine Hardcover-Bände im Haus Ehrenwirth und seine Taschenbücher bei Bastei-Lübbe publiziert. Neben seinen schriftstellerischen Aktivitäten leitet er eine Schreibwerkstatt, die er sowohl in Abendkursen als auch als Wochenendseminare und Urlaubsreisen anbietet, und arbeitet als Cartoonist und Grafiker.





    Ist es ein Fehler, die Fortsetzung von einem Buch zu lesen, welches einem sehr gut gefallen hat? Als ich in der Vorbereitung zur Leserunde letzten Monat *Die Teufelsbibel* las, war ich mehr als angenehm überrascht: Richtige Menschen, schwarzer Humor und vor allem keine grottigen Emanzen, wie sie 90% aller historischen Romane bevölkern.


    Alles das hat *Die Wächter der Teufelsbibel* ebenfalls, aber der Aha-Effekt des Orginals will sich einfach nicht einstellen. Vor allem ging es mir zuwenig um die Bibel an sich. Es werden alle möglichen und unmöglichen Intrigen geschmiedet, aber wirklich mit dem Buch an sich will es nichts zu tun haben. Liest man es also als ein Buch über ein Buch wie z.B. *Der Club Dumas* von Perez-Reverte wird man enttäuscht sein. Liest man es als eine Darstellung der deutschen (Prager) Frühen Neuzeit vermischt mit Action-Elementen und Humor, ist es ein hervorragendes Buch mit sehr plastischen Figuren.


    Das einzige, was sich mir an historischen Romanen nie ganz erschließen wird, ist, warum auch der Adel immer als ein bißchen unzivilisiert dargestellt wird. Sicherlich, diese waren in erster Linie Heerführer und so dürfte ihnen eine derbere Sprache nicht unbekannt gewesen sein. Aber war es auch ihre Sprache, wenn sie in ihrer Freizeit in Bordellen unterwegs waren?
    Was mich zum nächsten Kritikpunkt führt, dass man es überdurchschnittlich oft in historischen Romanen antrifft, dass sich jemand sexuell nicht ganz unter Kontrolle hat - hier Heinrich von Wallenstein. Mir ist kein nichthistorischer Roman bekannt - was nicht heißt, dass es solche nicht gibt - in welchen es derartig von sexuell abnormen Menschen spukt. Darin folgt das Buch (leider) seinem Genere.


    Fazit:
    Das Buch ragt aus der Masse der historischen Romane mit seinem schwarzen Humor, lebendigen Sprache und plastischen Figuren hinaus. Das es zur Abwechslung mal nicht um eine Buchmalerin, Kalligraphin ect. und blabla geht ist ebenfalls sehr wohltuend.


    # Gebundene Ausgabe: 825 Seiten
    # Verlag: Ehrenwirth; Auflage: 1 (September 2008)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 3431037585
    # ISBN-13: 978-3431037586
    # Größe und/oder Gewicht: 22 x 14,8 x 4,8 cm

    Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich kann immer noch nicht glauben, dass Cyprian tot ist. Da seine Leiche nicht aneschwemmt wurde, habe ich die Hoffnung, dass die Blutungen durch den sturz ins eiskalte Wasser gestoppt wurden und er irgendwo angeschwemmt worden ist. Wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt...


    Hoffe ich auch. Der Satz * Er sollte ihn nicht lebend wiedersehen* impliziert zwar Cybrians Tod, aber vielleicht erwischt es ja auch den Kardinal...nicht, das es um ihn nicht leid täte.

    Dieser Roman ist eine erhabene Feier von Extravaganz, Leichtigkeit und Verschwendung — und dem Schmerz über ihr Verschwinden


    Was hat die Zuneigung zwischen Menschen mit Vermögenswerten zu tun? In der internationalen Bankiersfamilie des Ich-Erzählers versteht sich die Antwort von selbst: sehr viel. Harry, ein scharf beobachtender Junge, der in Genf aufwächst, wo sein Vater der
    europäischen Niederlassung der New Yorker Familienbank vorsteht, ist deshalb früh fasziniert von allem, was er über eine gewisse Cousine Renée erfährt. Diese alleinstehende Ketzerin wider die Prinzipien des Clans leistet sich eine schloßgleiche Villa in Florenz, fördert Künstler und verwaltet ihr großes Vermögen selbst — sehr zum Ärger von Harrys Vater. Über den Generationenabstand hinweg erkennen der junge Harry und die exzentrische Renée einander als Seelenverwandte — und Harry erweist sich in Sachen Großzügigkeit und Weltoffenheit als ihr legitimer Erbe.


    Während Krieg und Faschismus Europa überziehen, bleibt die Villa Ginestra mitsamt ihrem Publikum und ihren Gästen das magische Zentrum von Harrys Sehnsucht, ein Paradies und ein verwunschener Ort, aus dem ihn vielerlei Sendschreiben erreichen, die immer wieder einen noch ungeahnten Aspekt von Renées Person beleuchten. Indem der Ich-Erzähler stets weitere Schichten des Beziehungsgef lechts dieser Frau ergründet, erforscht er mit subtiler Ironie die schillernden Facetten einer Mentalität: die Psyche des amerikanischeuropäischen
    Geld- und Bildungsbürgertums im 20. Jahrhundert.


    Fred Licht ist Kurator des Guggenheim-Museums in Venedig und Kunsthistoriker.





    Kann man ein Buch gut finden, ohne genau zu wissen wieso? Bis zu Seite 100 gefiel mir das Buch gar nicht, gegen Ende kam alle paar Seiten ein wunderschöner Satz. Für mich ging es in dem Buch auch weniger um den Inhalt, als vielmehr um sprachlichen Genuß. Dieser wird allerdings dadurch leicht gestört, dass die Figuren alle den gleichen Schreibstil in ihren Briefen verwenden.


    Inhaltlich ist es faszinierend, die Häutung der Protagonisten und ihr Wille, in die Villa Ginestra nicht den Geist des faschistischen Italiens eindringen zu lassen, mizuerleben. Mich erinnerte diese Situation an Poes die *Die Maske vom roten Tod*.


    Insgesamt seltsam, wie wenig ich zu diesen wirklich guten Buch zu sagen habe.


    Die Aufmachung ist nicht so schön, wie in den beiden letzten Ausgaben der Anderen Bibilothek, die ich gelesen habe. besonders mißfiel mir, dass das Buch so im Schuber bzw. der Schutzhülle klemmte, dass ich es nicht rausbekam.


    LeseProbe http://www.amazon.de/gp/reader…ref=sib_dp_pt#reader-link


    # Gebundene Ausgabe: 450 Seiten
    # Verlag: Eichborn; Auflage: Numeriert und limitiert. (August 2008)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 3821845961
    # ISBN-13: 978-3821845968
    # Größe und/oder Gewicht: 22 x 12,8 x 3 cm

    Zitat

    Original von beowulf
    Ich musste mir das Buch bestellen und kann deshalb erst heute abend anfangen- schon das Personenverzeichnis macht neugierig, was muß das für ein Papst Paul V. gewesen sein,wenn 300 Jahre kein Papst mehr diesen Papastnamen angenommen hat?


    Das Cover ist wieder schön, das Lesebändchen hat Ehrenwirth wieder nicht spendiert. Es geht furios los..


    Die Widmung fand ich wunderschön, aber das Personenverzeichnis wäre am Ende des Buches besser gewesen. Das Cyrian und Agnes ein Kind haben, hätte ich mir lieber erlesen, so weiß ich es schon vor dem ersten Satz :-( .


    Wenn man runterscrollt, findet man Infos und Bilder zur orginalen Teufelsbibel:
    http://nomasliteraturblog.word…8/09/05/die-teufelsbibel/

    Pressestimmen
    “Zahllose Bücher, historische und populärwissenschaftliche Werke, aber auch Belletristik, sind über diesen von 1861-65 tobenden Krieg geschrieben worden. Noch nie aber wurden dessen Greuel mit einer derart poetischen Grausamkeit von geradezu goyahafter Kraft dargestellt wie in dem Roman”Der Glanzrappe”…” (Deutschlandradio, Georg Schmidt, 24. Juli 2008)


    Kurzbeschreibung
    »Wer wollte nicht eines Tages aufwachen und plötzlich so schreiben können wie Olmstead?« Richard FordRobey Childs ist vierzehn Jahre alt, als er von seiner Mutter von zu Hause weggeschickt wird, um seinen Vater aus dem Bürgerkrieg heimzuholen. Ein alter Farmer, den Robey am Anfang seines Weges nach Gettysburg trifft, schenkt ihm einen ungewöhnlich schönen Rappen. Auf seiner Reise durch die von Krieg und Zerstörung geschundenen Landschaften stößt Robey auf am Wegrand abgestellte Wagenladungen mit Verstümmelten und Toten, er begegnet skrupellosen Plünderern und entlaufenen Sklaven. Und er muß eine Reihe haarsträubender Prüfungen bestehen: sein Rappen wird gestohlen, Robey wird als Spion gefangengenommen und entkommt, er muß die Vergewaltigung eines jungen Mädchens mitansehen und gerät in einen blutigen Überfall. Doch wie durch ein Wunder überlebt er — mehr noch, er findet auch sein Pferd wieder. Tage später erreicht er die Schlachtfelder von Gettysburg …Mit magisch-dunkler literarischer Kraft erzählt Robert Olmstead die Geschichte eines jungen Mannes, der in der Grausamkeit des Kriegs erwachsen wird — ohne seine Menschlichkeit zu verlieren. Ein Roman von gerade lyrischer Intensität, gewalttätig, bedrohlich, kompromißlos und leidenschaftlich — wie der amerikanische Bürgerkrieg.






    Kompromisslos und von unglaublicher Wucht.
    Mehr braucht man zu diesem Buch eigentlich nicht sagen. Man ist wirklich an der Seite des Jungen, fiebert mit ihm und sieht verzweifelt zu, wie er die Spielregeln des Krieges lernt; eigenhändig begangener Grausamkeiten inklusive. Sehr berührt hat mich die Szene, in der er eine Vergewaltigung beobachtet, alle Möglichkeiten zum Eingreifen hat - und es nicht tut. Kurz überlegt er, ob er seine Taten bereuen sollte, doch *da gab es keine Gewissensbisse und auch nicht den Wunsch, das Leben anzuhalten.* Lediglich das Ende passt zu diesem tiefschwarzem und bittern Roman nicht, was auch in anderen Rezis im Internet beantstandet wurde.


    “Hast du dem Roß Stärke verliehen
    und seinen Hals mit der flatternden Mähen umhüllt?
    Es scharrt den Boden mit Ungestüm…”


    Diese Stelle aus dem Buch Hiob hat Olmstead seinem Roman vorangestellt, und Motive aus dem Buch Hiob tauchen immer wieder auf in der Handlung.


    Zu Ausgabe:


    Zieht man das Buch aus dem Schuber, bemerkt man die samtartige Oberfläche, welche einem schwarzen Fell nachempfunden wurde. Dies ist wirklich sehr schön und orginell, macht die ungeschützen teile allerdings recht staubanfällig.


    Das Layout ist wunderschön: Gestochen schwarze Schrift, eine weinrote Überschrift und mit gleicher Farbe die Seitenzahlen an den Seitenrändern. Zudem wurde das Buch nicht geklebt, sondern mit Faden geheftet.


    Fazit:


    Ein gewaltiger Endzeitroman, der lange nachwirkt.


    * Verlag: Eichborn
    * 2008
    * Numeriert und limitiert.
    * Ausstattung/Bilder: 2008. 260 S.
    * Seitenzahl: 260
    * Die Andere Bibliothek Bd.283


    * Deutsch
    * Abmessung: 22 cm
    * Gewicht: 447g
    * ISBN-13: 9783821845920
    * ISBN-10: 3821845929



    Zitate:


    Das waren keine Verrückte. Das war nicht aus Liebe oder aus Habgier oder aus Dummheit. Hier geht es um wohlerzogene und kluge Menschen. So sind die Menschen. So ist das leben, mein Sohn.
    S. 188


    *Da glaubt einer was, was falsch ist*, sagte sie*, und bringt andere dazu es auch zu glauben. Und am Schluß glauben alle an den gleichen Fehler.*
    S. 154


    Es war eine Welt des Schlafenden, eine überfrorene, stille Welt, dunkel und wunderschön, und er erinnerte sich an ein tiefes Gefühl von Ruhe und Frieden.
    S. 260

    Aus der Amazon.de-Redaktion
    König Heinrich ist tot, und schon ist im England des 12. Jahrhunderts ein Kampf um seine Nachfolge entbrannt. Der Geistliche Francis, der seine Eltern auf grausame Weise durch marodierende Söldner verloren hat, bittet seinen Bruder Philip, inzwischen erfolgreicher Prior eines einstmals heruntergekommenen und der Sünde anheim gefallenen Klosters, um Hilfe, um eine Verschwörung gegen den inzwischen mit dem Segen der Kirche versehenen Thronfolger zu verhindern. Philip macht sich auf den Weg zum Erzbischof von Canterbury und Abt von Glastonbury, der die Macht hat, die Aufständischen aufzuhalten. Gemeinsam mit dem ebenso mittellosen wie begabten Baumeister Tom, der ebenfalls ein schweres Schicksal hinter sich hat, träumt er den Traum einer Himmel stürmenden Kathedrale, die den Wogen der aufgewühlten Zeit standzuhalten versteht und ein ewiges Zeugnis Gottes auf Erden sowie seiner Barmherzigkeit unter den Menschen ist: die „Säulen der Erde“, das größte Bauwerk des Abendlands.


    Längst ist Ken Folletts Bestseller Die Säulen der Erde ein Klassiker der historischen Roman-Literatur. Aber das Buch ist mehr: Es ist das Panorama Englands zwischen 1123 und 1173, in dem sich die Gesellschaft wandelte. Es ist ein Lobgesang auf die Architektur der Zeit, eine Einführung in das mittelalterliche Leben und ein Plädoyer für Menschlichkeit und Liebe in einer aus den Fugen geratenen Welt. Bekannt wurde Follett mit teils erfolgreich verfilmten Agententhrillern oder Krimis wie Die Nadel, Die Pfeiler der Macht, Nacht über den Wassern und Der dritte Zwilling, die zumeist im Bildungsmilieu oder im Umfeld des 2. Weltkriegs spielen. Aber richtig groß, richtig groß als Autor, wurde er mit Die Säulen der Erde. Wer das Buch noch nicht gelesen hat, für den gilt: unbedingt lesen. Und wer es vor langer Zeit gelesen hat: unbedingt wiederlesen! –Stefan Kellerer


    Eine sehr umfassende Inhaltsbeschreibung bietet Wikipedia.


    Ken Follett (* 5. Juni 1949 in Cardiff, Wales) ist ein britischer Schriftsteller. Seine Werke sind im Stil der klassischen Thriller-Dramaturgie verfasst. Ken Follett wurde durch den Thriller „Die Nadel“ bekannt. Der Roman wurde in 30 Sprachen übersetzt, rund 12 Millionen Mal verkauft, mit dem Edgar Award ausgezeichnet und mit Donald Sutherland verfilmt. Verheiratet ist er, in zweiter Ehe, mit Barbara Follett, Abgeordnete des britischen Unterhauses, mit der er sowohl in Chelsea (London) als auch auf dem Land in Hertfordshire lebt.





    Das Buch hat meiner wachsenden Abneigung gegen historische Romane einen großen Schub gegeben - es weist alle deren Merkmale auf, was ich nicht gerade als Lob verzeichne.
    Der Autor hat es geschafft, die *guten* Personen wunderbar darzustellen: Nuanciert, an sich zweifelnd, mit dem Schicksal hadernd - einfach unglaublich lebenig und einfühlsam. Selbst als ein Kind im Wald ausgesetzt wird, fällt es schwer, die Familie zu verurteilen, da ihre Beweggründe plausibel dargestellt werden.
    Wäre Follett mit allen Figuren so umgegangen, hätte es ein gutes Buch werden können. Hat er aber nicht. Die *Bösen* sind sehr eindimensional geworden: Grausam, lüstern, verschlagen, ein Menschenleben ist ihnen nichts wert - solange es nicht das eigene ist. Ich persönlich hege die Theorie, dass es sehr wenige wirklich durch und durch böse Menschen gibt; sie mögen verbittert, eitel, hochmütig oder vielleicht auch wirklich nur egoistisch sein, als dieses *Durch und durch Böse* aus dem historischen Romane langweilt mich einfach nur noch entsetzlich.
    *Langeweile* ist auch das große Stichwort des Romans: Hätte ich ihn nicht im Rahmen einer Leserrunde gelesen, hätte ich vermutlich auf Seite 200-300 abgebrochen. Zwar wird die Eintönigkeit der Handlung durch verschiedene, mit einander verwobene Handlungstränge kaschiert, aber irgendwann tut es die Tusche nicht mehr. In einer Amazon-Rezi war von einer *Seifenoper* die Rede, und das trifft den Nagel auf den Kopf - eine mittelalterliche Soap Opera. Gegen Ende wird es mit Thomas Beckett noch wage historisch (wenn man das Auftreten einer historischen Person wohlwollend so nennen mag), aber um seine Geschichte näher auszuführen, hatte der Autor entweder keine Lust oder nicht das Wissen.


    Im Ende werden alle Handlungsstränge krampfhaft positiv gelöst.


    Fazit:
    Ich habe das Buch vor 15,16 Jahren einmal gerne gelesen. Inzwischen empfinde ich es als eine Zumutung. Während des Lesens habe ich immer sehnsüchtig zu Stapel neu erworbener Bücher geschielt, so hat es mich gefangen genommen.


    # Taschenbuch: 1168 Seiten
    # Verlag: Lübbe; Auflage: 65., Aufl. (27. Oktober 1992)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 3404118960
    # ISBN-13: 978-3404118960
    # Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 12,4 x 6,2 cm