Ich kann hier meinen "Vorrednern" nur zustimmen. Aber nicht nur die handelnden Personen sind sehr gelungen, auch die Schauplätze sind hervorragend beschrieben. Man meint tatsächlich all diese Orte vor sich zu sehen.
Alles in allem gerät für mich die Krimihandlung ein wenig in den Hintergrund. Ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich über die Alzheimer-Krankheit und ihre Auswirkungen nicht nur auf die Betroffenen, sondern vor allem auch auf die Angehörigen nachdenke.
Trotzdem mache ich mir natürlich meine Gedanken, wer nun tatsächlich Amirs Mörder ist. Was für eine Beziehung haben Shak und Mira? Ist Dekker wirklich so widerlich, wie er sich gibt? Lügt er und warum? Und was passiert zwischen dem Commissaris und Julika?
Seit langem ist dies ein Buch, das ich nicht nur so "runterlese", sondern mich auch gedanklich damit beschäftige, wenn ich gerade mal keine Zeit zum lesen habe. Das liegt sicherlich einerseits daran, dass ich es im Rahmen der Leserunde besonders sorgsam lese, andererseits ist es aber auch auf das Buch an sich zurückzuführen, das mir keine Ruhe lässt und mich soo neugierig macht, wie es weitergeht.
Mir haben zwei Sätze in diesem Abschnitt besonders gut gefallen:
1. "Die Vergangenheit kommt nicht wieder, aber sie verschwindet auch nicht. Wahrscheinlich liegt es daran, dass wir alle ein bisschen Ewigkeit in unseren Seelen mit uns herumtragen."
2.) "Es gibt keine Zufälle", sagte der Commissaris. "Nur das Schicksal, das sich tarnt."