Beiträge von Danai

    Und wieder bin ich ein Stück weiter.


    In diesem Abschnitt hatte ich gleich ziemlich zu Anfang, als Antoni die Maski versteckt hat, den Impuls ihm das Ding aus den Fingern zu reißen. Das war doch klar, dass das nicht gut gehen kann.


    Im übrigen ist mein Lieblingssatz aus diesem Abschnitt: "Dies wird mit sonderbarem Ernst anbefohlen." Vielleicht sollte ich das hier zu Hause auch mal tun. ;-)


    Heute Mittag, als ich kurz vor Feierabend unsere Schulbibliothek aufgeräumt habe, ist mir ein Buch aus einem Regal vor die Füße gefallen. Es war die "Cautio Criminalis" von Friedrich von Spee in einer "Übersetzung" aus dem Jahr 1939. Wenn das mal kein Zufall war. Ich habe es natürlich ausgeliehen. Was wir für Schätze beherbergen .....


    Und nun muss ich geschwind weiterlesen, denn ich möchte wirklich dringend wissen, wie Johanna und Dorothea aus der Sache wieder rauskommen.

    Da kann ich mich Bouquineur nur anschließen. Dein Buch ist richtig, richtig gut. Es hebt sich von anderen historischen Romanen wohltuend ab.


    Natürlich geht einem die Geschichte unter die Haut. Man denkt darüber nach, schlägt einige Dinge nach und vergisst dieses Buch bestimmt nicht so schnell. Aber das muss nicht zwangsläufig negativ sein. Ich empfinde das Buch und die Leserunde absolut als Gewinn.


    Im übrigen habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich Leserunden-Bücher sehr viel intensiver lese, als andere Bücher. Vielleicht liegt es auch ein wenig mit daran, dass wir uns gedanklich so sehr mit dem Buch und seinem Thema beschäftigen.


    Und zum Schluss sei noch gesagt: Ich finde das Buch schön und hatte auch eine gute Zeit damit und habe sie immer noch, denn ich darf ja noch zwei Abschnitte lesen. :-]

    Vielen Dank für die geduldige Beantwortung unserer vielen Frage. Das ist wirklich toll.


    Im übrigen werde ich mich dir jetzt anschließen und auch zur Schule fahren, um meinen Sohn abzuholen. :wave

    Der "Metzelfaktor", was für ein Wort. :-)





    Ich fand in diesem Abschnitt den Selbstmord von Cornelius Mutter ziemlich mutig. Wenn ich mal davon ausgehe, dass sie eine gläubige Katholikin war, dann hat sie eine große Sünde auf sich genommen. Hat sie es etwa getan, um nicht unter der Folter Unschuldige zu bezichtigen? Ich würde es für möglich halten.


    Schön ist, das bei all dem Leid, der Angst und dazu noch der Krankheit Johanna und Cornelius zueinander gefunden haben. Da erscheint es doch nicht mehr alles gar so grausig und ich kann langsam an ein gutes Ende glauben.


    Gewundert hat mich eigentlich nur, dass der Weihbischof Förner den Astrologen nicht höchstpersönlich vom Turm gestürzt hat. Ich hätte es ihm zugetraut. Obwohl, er hätte ihm vermutlich eher Hexerei vorgeworfen und wäre ihn so auch los geworden.


    Und jetzt heißt es wohl, die Daumen für Dorothea zu drücken und schnell noch ein wenig weiter zu lesen.

    Zitat

    Frankfurt steht bis auf Weiteres leider nicht an...


    Schade. Das hätte ich mir nicht entgehen lassen. Aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Buch.



    Als ich eben ganz gemütlich samt Buch vor dem Aquarium saß und über den Roman nachgedacht habe, da hat sich mir die Frage aufgedängt, wie viel Zeit von einer Verhaftung bis hin zur Vollstreckung des Urteils durchschnittlich wohl vergangen ist. So ein Verfahren hat sich doch sicherlich einige Zeit hingezogen, oder?


    Nun wünsche ich euch aber erst mal eine gute Nacht. :wave

    Zitat

    Wie wärs mit einem Eulentreffen zum Buch in Bamberg mit Führung von Sabine Weigand?
    Eulen interaktiv. Das wär der absolute Hammer smile
    Ich glaube, nach der Lektüre dieses Buches an den Original-Schauplätzen zu stehen, wäre ein unglaublich intensives Erlebnis.



    :dafuer :dafuer



    Ja das wäre toll. Zumal ich schon lange mal nach Bamberg wollte, weil da auch Friederike Schmöes Detektivin Katinka Palfy ermittelt. Da hätte ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

    Zitat

    Ich bin mittlerweile so weit zu hoffen, dass ihn endlich der Schlag trifft.


    Was bei seiner Lebensweise gar nicht so unwahrscheinlich ist.



    Ich bin sehr froh, dass die Autorin aus Johanna nicht so eine "Überfrau" gemacht hat, wie sie in manchen historischen Roman inzwischen üblich ist. Die Lösung, sie nach Amsterdam reisen zu lassen gefällt mir sehr viel besser und ist der möglichen Realität um einiges näher. Nur leider hat diese Sicherheit ja dann bald ein Ende, wenn sie zurückkehrt. Wenn das mal gut geht. Dabei habe ich die Kapital über Johanna in Amsterdam als willkommene Abwechslung von all den Gräueltaten in Bamberg empfunden.


    Die Einbindung der Geschehnisse in Bamberg in das restliche Weltgeschehen zu dieser Zeit (z.B. den 30jährigen Krieg, den Tulpen-Boom in Holland usw.) lässt den Roman meiner Meinung nach noch realistischer wirken.


    Meine Hochachtung vor der Willenskraft der Wirtin Barbara Schwarz, die ja im Personenregister als historische Persönlichkeit gekennzeichnet ist. Da hat bestimmt sehr, sehr viel Mut und Kraft in ihr gesteckt, wenn sie die Folter dreimal hat über sich ergehen lassen müssen und trotzdem nicht "gestanden" hat. Das Ende, das dann folgte ist deshalb doppelt traurig, finde ich.

    Zitat

    Mal so als Anstoß (ohne was vorweg zu nehmen)


    - könntet ihr Euch vorstellen, dass die Verhörprotokolle, die Briefe, die Listen etc. echt sind? Dass es diese Dokumente wirklich gibt?


    Vorstellen könnte ich es mir schon. Vorstellbar ist aber auch genau so, dass sie der Feder der Autorin entsprungen sind. Aber in dem Fall sind sie sicherlich echten Dokumenten nachempfunden.


    In beiden Fällen werfen sie ein eindringliches Licht auf das Thema.

    Ich habe eben den zweiten Abschnitt zu Ende gelesen und nun kleben in meinem Buch viele, viele Post-its mit meinen Gedanken und Ideen zu diesem Buch. Ich versuche aber mich kurz zu fassen. :grin


    Johanna, ihre Familie und Cornelius sind starke und sympathische Figuren. Johannas Verlobter Hans war mir von Anfang nicht geheuer und jetzt weiß ich auch warum. Aber das hat auch etwas Gutes - so ist der Weg (zumindest in der Beziehung) für Cornelius frei.


    Es ist spannend zu sehen, welch schlechtes Bild Männer von Frauen hatten. Die Äußerung: "Schon der Heilige Thomas von Aquin sagte, die Zeugung des Weibes geschieht nur dann, wenn der Samen des Mannes schlecht ist" ist wirklich bös. :hau So wundert es nicht weiter, dass viel mehr Frauen verurteilt worden sind, als Männer.


    Die Anordnung Dornheims bei den Vernehmungen der angeblichen Hexen, besonders nach reichen Bürgern und Räten zu fragen, ist ganz besonders perfide. Förnerns Erwiderung: "Und nach deren Töchter und Söhnen" zeigt, dass es auch ihm nicht um den Glauben geht, sondern schlicht um Macht und Politik.


    Eine besonders eindrucksvolle Szene, die mir eine Gänsehaut verursacht hat ist die, in der der alte Reuß seiner Tochter von der Folter und seinem Geständnis erzählt. Sie zeigt ganz eindringlich, wie wenig derjenige dafür kann, der unter der Folter die Namen anderer angeblicher Hexen nennt.
    Und wenn man dann denkt, es ist schon alles schlimm, dann folgt gleich darauf Johannas Verhaftung.


    Und im übrigen bildet Lesen ungemein. Bislang war mir noch nicht klar, wo der Ausdruck "Schlitzohr" herkommt. Nun weiß ich es.

    Ja, ich denke, wir haben es hier mit einem sehr eindringlichen Buch zu tun. Ich habe den ersten Abschnitt eben zu Ende gelesen und bin auch noch ganz darin gefangen.


    Die eingefügten historischen Dokumente, die mir immer wieder vor Augen führen, dass es sich nicht um reine Fiktion handeln, tragen ihren Teil zur Wirkung des Romans bei.


    Wie furchtbar allein schon so eine "gütliche" Befragung ist, haben wir ja am Beispiel der Kreuselmännin gesehen. Und ich bin der Autorin sehr dankbar, dass sie uns (zumindest bislang) keine peinliche Befragung in allen Einzelheiten geschildert hat.


    Der im Volk vorherrschende Aberglaube ist schon schlimm genug. Wenn dieser dann aber noch zu politischen Machtzwecken ausgeschlachtet und angestachelt wird, ist wohl tatsächlich nicht mehr viel zu retten.


    Hochinteressant ist auch die rege Fantasie der beteiligten Befrager. Was sie den angeblichen Hexen immer alles so für Undinge unterstellt haben, ist im Grunde kaum fassbar.


    Was eure Spekulationen über ein mögliches Happy-End angeht, kann ich mich nur anschließen.


    Nun freue ich mich aber auf den zweiten Teil.

    Ich möchte diese Leserunde mit einem Lob für die wunderschöne Gestaltung des Buches beginnen. Man hat ja nicht oft ein so liebevoll gestaltetes Buch. Wirklich toll. Auch der durchsichtige SU mit dem Aufdruck gefällt mir. Endlich mal ein SU, der seinen Namen auch verdient.


    Zum Inhalt kann ich noch gar nichts sagen. Ich werde mich jetzt mit einer Tasse Kaffee und dem Buch in meinen Lieblingssessel verziehen und mich dann später wieder melden. :wave

    Zitat

    Die Folie bleibt bei Leserundenbüchern dran bis zum Beginn der Leserunde- das diszipliniert ungemein,...



    Klasse Trick. Muss ich auch mal ausprobieren. :wave

    Ich bin nun gespannt, welche Rolle Aisha nach Mohammeds Tod innerhalb des Islam eingenommen hat.


    Über den inzwischen fertigen Koran haben wir nicht so viel erfahren, wie ich mir das gewünscht hätte. Aber da kann ich ja anderweitig "nacharbeiten".


    Die Begegnung zwischen Jamal und Aisha in diesem Abschnitt liest sich wie aus einem Schundroman.


    Überhaupt scheinen sich die Genres in diesem Buch zu mischen. Mal schreibt der Autor sehr weihevoll (mir fällt momentan leider kein passenderes Wort dafür ein), mal schreibt er Szenen wie aus einem billigen Liebesroman und mal liest sich das Ganze wie ein Auszug aus einer Bundestagsdebatte. "...Wir brauchen eine schnelle Eingreiftruppe..."


    So richtig rund liest sich das Buch wahrhaftig nicht.


    Für den letzten Abschnitt dieses Buches, Kapitel 20 - Ende, gibt es anscheinend keinen eigenen Thread. Aber ich vermute mal, es wird sich auch nichts mehr finden, das dem Buch eine positive Wendung geben kann. Alles in Allem hatte ich mir davon wesentlich mehr erhofft.


    Aber dafür finde ich das Cover sehr gelungen und das ist ja auch schon mal was. ;-)