Beiträge von Q-fleck

    Ich habe Camenzind vor einiger Zeit auch gelesen.
    Es war mein erster Hesse-Roman, so dass ich keine bestimmten Erwartungshaltungen mitgebracht habe, sondern einfach ganz frisch und unbelastet an die Lektüre gegangen bin.


    Und ich muss sagen, ich fand ihn toll! Ein traurig-melancholischer Grundton, ein etwas verschrobener Protagonist und ein herrliches Naturerlebnis. Für mich eine sehr gelungene Mischung, die irgendwie die Nicht-Bedeutsamkeit der menschlichen Existenz hervorhebt.


    ...und beim nächsten Mal lese ich dann eines der "großen" Werke, zum Vergleich :grin

    Klar gibt sich das! Die Verwirrung am Anfang gehört doch dazu ;)


    Und wenn du dann später weiter bist, belächelst du die verpeilten Erstis und erinnerst dich an deine eigene 'damalige' Verplantheit schmunzelnd zurück :-]

    So, erste Woche des neuen Semesters ist um :rolleyes
    Irgendwie anstrengender als ich erwartet habe, dieses neue Semester...liegts vielleicht daran, dass ich jetzt auch noch arbeite, nebenbei? Ach, nee, vergessen, das habe ich ja in der Woche gar nicht mehr geschafft und muss es am Wochenende nachholen :bonk


    Und wenn ich daran denke, was ich alles noch lesen muss bis Montag...


    Komisch, in den anderen Semestern ging mir das nicht so ?(

    Hm, ich finde, Romane könne einem oft helfen, eine andere Sichtweise auf bestimmte Situationen einzunehmen. Das ist dann nicht unbedingt figurengekoppelt, sondern eher situationsbedingt und kontextbezogen.
    Andere, neue Denkansätze werden präsentiert, neue Perspektiven.


    Ich stelle schon manchmal fest, dass ich Situationen anders beurteile bzw. sogar anders wahrnehme, nachdem ich bestimmte Bücher gelesen habe.

    Zitat

    Original von Iris
    Von mir gibt 's zwei kleine Mitbringsel von der BM.
    Dieter B. hatte nämlich die Ehre, mit mir auf demselben (alphabetisch geordneten!) Plakat zu erscheinen. :chen



    Ach, du bist das also, die das Buch geschrieben hat, welches ich gestern im Varusschlacht-Museum in Kalkriese bewundert habe? :anbet

    Hihi, ich wusste schon am Anfang irgendwie, was kommt und hab beim Chatgespräch versucht, die identifizierenden Infos herauszufiltern.
    Alles habe ich nicht so gut gecheckt wie der Polizist in der Geschichte *lol*


    Die Geschichte an sich ist allerdings eher schlecht.

    Na, eine Lösung muss sich ja finden lassen, gerade wenn beides Pflichtkurse sind, können sie dich eigentlich nicht im Regen stehen lassen - wenn doch, musst du wohl zum Studiendekan gehen - das wurde mir jedenfalls in einem ähnlichen Fall mal empfohlen, der sich dann aber doch anders gelöst hat. :wave

    Am besten dem Prof nicht aus dem Weg gehen, aber auch nicht ausfallend werden :nono sondern ganz freundlich und sachlich das Problem erklären.


    Wenn er einigermaßen den Studentenalltag nachvollziehen kann, wird er es verstehen und dir sicherlich auf irgendeine Weise entgegenkommen.


    Warum kannst du denn jetzt nicht mehr hingehen, gibt es da Überschneidungen?

    Und hier für alle dies interessiert mein kleiner persönlicher Bericht von der Buchmesse:


    Nachdem ich die lange Zugfahrt und den kurzen Fußweg hinter mir hatte und endlich am Messeturm ankam, fühlte ich mich hintergangen: Ein Bücherbasar vor dem Eingang der Messe? Wollen sie die leseverrückten Besucher davon abhalten, das Messegelände überhaupt erst zu betreten? Ich war aber stark, habe die Scheuklappen angelegt und bin, weder nach rechts noch nach links schauend, zur Eingangstür gehastet. (Es ist mir übrigens auch beim Rausgehen gelungen, kein Buch zu kaufen. Habe mein Konto schließlich schon fürs Zugticket hart ans Limit gebracht..).


    Einmal drinnen, war ich erstmal überwältigt, habe mich ein wenig verlaufen, aber am Ende doch dahin gefunden, wo ich hin wollte. Nämlich zum Lesezelt (wohin auch sonst....), wo um 10.30 Uhr Ulrich Holbein aus seinem neuen Buch "Narratorium" vorgelesen hat. Eine lustige Gestalt, dieser Holbein, lang, dürr, zottelige lange Haare. Die Aufregung merkte man ihm auch an, und er hatte sich wohl nicht wirklich vorher überlegt, was genau er aus seinem gut 1000 Seiten starken Buch lesen wollte. Er merkte dann auch selbst am Ende der Lesung an, er habe sein Buch wohl mehr schlecht als recht präsentiert. Das Buch selbst erinnert von der Idee her ein wenig an Brants Narrenschiff, auch wenn es hier nicht um Narrentypen geht, sondern um konkrete Lebensläufe, die wohl auch mehr oder weniger gut recherchiert worden sind. Die vorgestellten Personen ziehen sich vom frühesten Mittelalter bis in die Gegenwart und durch alle "Gesellschaftsschichten und Intelligenzgrade", wie Holbein anmerkt. Auch die verschiedensten Kulturkreise sind vertreten, von China über die arabische in die westliche Welt. So reiht sich ein Eintrag zu einem Chinesen, dessen Existenz nicht wirklich gesichert ist, und der, ähnlich wie 'unser' Eulenspiegel durch seine Streiche im kulturellen Gedächtnis verhaftet geblieben ist, neben einem Eintrag zu Rainer Maria Rilke, dessen Lebenslauf denn auch, ganz dichterisch, mit Alliterationen beinah schon überladen erscheint. Alles in allem eine recht interessante Vorstellung.


    Danach habe ich mir eine Diskussion mit Adolf Muschg angehört. Seine Bücher sind ja nun ins Arabische übersetzt worden und zu diesem Anlass fanden sich Vertreter der „Mohammed Bin Rashid Al Maktoum Foundation“, die wohl an der Übersetzung maßgeblich beteiligt war und auch plant, noch weitere deutsche Autoren zu übersetzen, mit einer Übersetzerin zu einer Diskussionsrunde ein. Sehr interessant, die stichelnden Bemerkungen von arabischer Seite, dass die arabische Literatur und Kultur in Deutschland und überhaupt in Europa viel zu wenig Beachtung erführen. Adolf Muschg befand sich denn auch in einer wohl recht unangenehmen Lage, als ein Diskussionsteilnehmer ihn direkt fragte, ob und, wenn ja, wodurch, er denn die arabische Kultur kenne. Muschg antwortete mit Goethe, fand aber damit keinen Beifall.
    Auch wissenschaftliche Beiträge aus dem arabischen Kulturraum fänden nicht das nötige (bzw. laut des Sprechers „kein“) Interesse, obwohl sehr wohl Beiträge vorlägen, die dem „Weltstandard“ entsprächen.


    Auf ganz ähnliche Weise entfaltete sich eine Diskussion am arte-Stand, wo sich zwei Autorinnen trafen, eine Österreicherin (Barbara Frischmuth) und ein Türkin (Ayfer Tunc), die eine jede einige Monate in der Heimat der anderen verbracht hatten und nun darüber berichten sollten. Die türkische Autorin Ayfer Tunc thematisierte mit ihrem Text „Sprache ist Schicksal“ das ihrer Meinung nach fehlende Interesse für türkische Lyrik und experimentelle Literatur. Die westliche Rezeption türkischer Literatur sei geprägt durch einen „Neo-Orientalismus“, da nur Werke gefragt seien, die aktiv und explizit die türkische Kultur thematisieren. Barbara Frischmuth wies allerdings in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Lyriker den kulturellen Austausch schon selbst in die Hand genommen haben, indem sie eine einschlägige Organisation gegründet und interkulturelle Treffen und Lesungen organisiert haben.


    Auch sehr interessant fand ich das Interview, das Denis Scheck mit Cecilia Barbetta führte. Die Autorin des Romans „Die Änderungsschneiderei Los Millagros“ erzählte von ihrer Annäherung an die deutsche Sprache, in deren Grammatik sie sich schon in jungen Jahren verliebt hat. Das Schreiben auf Deutsch fiele ihr leichter, gab sie zu Schecks Verwunderung an. Begründung: „Ich sehe das Wort wie einen Gegenstand vor mir“.
    Die von ihr vorgelesene Leseprobe machte mir jedenfalls Lust, das Buch zu lesen.


    Zum Abschluss meines Messetages habe ich mir dann natürlich die Lesung aus Günter Grass’ neuem Roman „Die Box“ nicht entgehen lassen ;)

    Zitat

    Original von Lilli
    Eine Messe ist auch zum Informieren und Anlesen da und nicht um Leseexemplare für lau zu kriegen... :hau



    Autsch! Ich habe mich ja auch gar nicht beschwert! :nono Sondern nur auf die Frage von Darhana geantwortet, also wenn du jemanden hauen willst, dann doch bitte sie :fetch

    Na, mit Vitamin-B ist das ja auch was Anderes...


    Edit: Außerdem sagten mit ein paar Aussteller auch, dass einige der Bücher am Wochenende wohl doch noch verschenkt werden würden...aber jetzt eben erstmal dableiben müssten.

    Hallo,


    ich war heute da und es gab eher wenig Leseexemplare etc. für lau.
    Ich habe beim s.fischer-Stand ein Leseexemplar mit dem Titel "Gypsy" ergattert und eine Hörbuchprobe von der Firma Argon, auf der verschiedene Werke mal kurz "angelesen" sind.


    Wirklich freigebig waren eigentlich nur die Türken. Ich habe eine ganze Reihe Antologien mit Kurzgeschichten und/oder Essays von bis dato noch nicht übersetzten, aber in ihrem Heimatland sehr erfolgreichen, türkischen Schriftstellern erhalten. Die sind allerdings alle auf Englisch.


    :wave


    PS: Man kann allerdings von fast allen (mir bekannten) Literaturzeitschriften Probeexemplare mitnehmen.


    PPS: *gääähn* und jetzt ab ins Bett, bin seit 4.30 Uhr auf den Beinen - was man nicht alles tut für die Buchmesse.... :anbet

    Lessings Nathan war glaube ich mein erstes Drama überhaupt...und es war ein sehr schöner Einstieg!


    Und das, obwohl ich eigentlich (wie viele hier anscheinend) keine übertriebenen Happy-Ends mag. Bei Lessing habe ich das Ende allerdings eher auch wie ein Gleichnis gesehen:


    Ich habe das Stück zum zweiten Mal als Vorbereitung auf den Theaterbesuch gelesen. Die Umsetzung in unserem Theater hat mir aber überhaupt nicht gefallen. Das ist wohl versucht worden, das Stück zu modernisieren ohne den Bezug zur Tradition zu verlieren und was dabei heraus gekommen ist, war weder Fisch noch Fleisch.
    Stellt euch Lessings Originalsprache vor, durchbrochen von gelegentlichen Ausrufen "Scheiße!", "Fuck".... das muss nicht sein....