Beiträge von GJay89

    Die Frage, wie schnell ich lese kann ich noch nicht mal beantworten. Je nach Buch, Interesse und Gesundheitszustand lese ich mal schneller und mal langsamer. Bei einem Buch, das mich wirklich interessiert, nehme ich mir auch schon mal ein Wochenende Zeit. Erebos habe ich zum Beispiel in 6 Stunden gelesen.
    Für Hexengold brauchte ich drei Wochen, wobei ich die letzten 300 Seiten in drei Tagen las. Somit ist es also wirklich schwer zusagen.Wenn es mir gut geht lese ich täglich bis zu 125 Seiten. An schlechten Tagen nur 40.

    In diesem Krimi beschäftigt sich Nele Neuhaus mit dem doch sehr aktuellen Themen des Umweltschutzes.
    Wer jetzt denkt "Och nee, nicht noch ein Buch über die Erderwärmung, davon gibt es doch schon genug", den kann ich beruhigen. Es geht um Windenergie. Im Taunus soll ein neuer Windpark gebaut werden und plötzlich und plötzlich gibt es Tote. Einen Tatverdächtigen mangelt es dem Ermittlerduo Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff nicht, denn der Windpark im Taunus hat nicht wenig Gegner. Und schließlich ist auch noch Oliver persönlich involviert. Das neue Buch von Nele Neuhaus hat absolut Hochspannung versprochen und dieses auch eingehalten.
    "Wer Wind sät" hält mit altbekannten Charakteren und neuen Verbrechern das, was es verspricht. Spannung pur. Es geht hier weniger um brutale Handlungen, obwohl gerade die Szenen mit den Toten nicht gerade angenehm sind. Vielmehr geht es um die Ermittlungsarbeit, die in diesem besonderen Buch vorwiegend von Pia Kirchhoff getragen wird.
    Fragt mich nicht nach einer persönlichen Einschätzung wie es weitergeht. Für mich steht nur eines fest: Nele Neuhaus bietet ihren Leserinnen und Lesern mit der Reihe rund um Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff zwei durchaus liebenswürdige Charaktere mit Ecken und Kanten und eine Menge Spannung.

    Klappentext
    Gurkensandwiches zum Five o`Clock Tea – der perfekte Nachmittag für Constance Harding. Aber leider spielt die Familie nicht mit. Der Sohn will nicht heiraten, die Tochter zählt Stichlinge in Frankreich, die litauische Haushälterin trocknet ihre Polyesterunterwäsche im Arbeitszimmer des Gatten. Es ist ein Skandal! Aber Constance lässt sich nicht unterkriegen: Sie nimmt das Leben der anderen selbst in die Hand. Mit völlig unerwarteten Folgen für ihr eigenes...


    Über die Autorin
    Ceri Radford arbeitet als Assistent Comment Editor des Telegraph. Das ist vergleibar mit der stellvertretenden Chefredakteurin für den Bereich Kommentar. Sie schreibt vor allem Rezensionen über das TV-Programm, sowie kulturelle Features.
    „A Surrey State of Affairs“ ist ihr erster Roman. „Constance“ war ursprünglich eine Figur aus einer Website-Kolumne des Telegraph und wurde von Ceri Radford zur Hauptperson dieses Romans weiterentwickelt.


    Meinung
    Meiner Meinung nach ist "Das Leben ist kein Gurkensandwich" eine gute Satire über die englische upper class und ihre Prinzipien. Constance Harding stellt hierbei eine gute Übertreibung dar. Diese Übertreibung geht hart an die Grenze des Ertragbaren des Lesers und stellt ihn so immer wieder vor die Wahl: Weiterlesen, unterbrechen oder abbrechen. Der Leser wird mit jedem Beitrag aufs Neue gezwungen, Stellung zu beziehen. Er durchlebt dabei an der Seite von Constance, oder sollte ich vielleicht sagen als Leser ihres Blogs die Höhen und Tiefen ihres Lebens.
    Es ist höchst fraglich, ob jeder potentielle Leser mit diesem ungewöhnlichen Stil erreicht wird. Wer das Buch einmal in die Hand nimmt, könnte es rein theoretisch in einem Rutsch durchlesen. Es ist locker und leicht zu lesen. Wäre das Buch nicht so albern bzw. Conny zu Beginn des Buches so naiv, würde ich es bedenkenlos als Sommerlektüre empfehlen. Allerdings verliert es durch übertriebene Albernheit und Naivität für mich persönlich in manchen Passagen an Spaß. In diesen Passagen steigt der Nervpegel ein wenig an. Dennoch ist es eine durchaus gelungene Satire, denn das, was ich hier als Schwäche darstelle, ist die Stärke der Satire und folglich auch eine Stärke des Buchs. Eine gute Satire geht an die Schmerzgrenze des Lesers und zeigt (potentielle) Probleme auf. Das ist so ähnlich wie ein Zahnarztbesuch.
    Damit erfüllt es voll die Erwartung, die durch die Leseprobe geweckt wurde.
    7 von 10 Punkten

    Den letzten Abschnitt fand ich sehr viel gelungener als die bisherigen. Durch die ernsthaftere Auseinandersetzung mit sich und ihrem Leben wurde Constance ja sogar fast so etwas wie ein Mensch.
    Die Reise :gruebel mhm... Ich hätte sie nicht unbedingt gebraucht, aber fand sie an sich ganz nett. Der Wandel, den Conny durchlebt, fand ich hingegen absolut notwendig.


    Über das Buch als Ganzes kann ich sagen, dass es mir über weite Strecken zu seicht und zu albern war. Ich bin allerdings fast zu 100 % davon überzeugt, dass das Buch im satirischen Sinne sehr gelungen ist, denn bei einer Satire arbeitet/spielt man mit dem Stilelement der Übertreibung. In diesem Zusammenhang und unter Berücksichtigung der Kolumnefacette fand ich es ganz gelungen. Ich glaube, wenn man jeden Tag nur einen Beitrag liest, ist es weit weniger nervig.


    :dafuer Ich kann in allen Punkten zustimmen. Nur die 50 Seiten hab ich schon gelesen, bevor ich das bestätige.

    Zitat

    Ich kann gar nicht sagen, ob mich das Buch inzwischen mehr amüsiert oder mehr nervt.
    Zitat von Nordstern


    Dieser Aussage kann ich mich anschließen. Es gibt immer wieder Szenen, die aufgrund von Constances Nähe zur Wirklickeit, man könnte es auch als Realitätsverlust bezeichnen, urkomisch sind.
    Gleichzeitig ist ihre Naivität tierisch nervig.


    Ich muss noch eine Sache hinzufügen. Ich glaube nicht, das ich in meinem Alter (immerhin 22) zur Zielgruppe der Autorin gehöre. Das Buch liest sich für mich erstens sehr schnell und zweitens zu nah am Alltag. Einige Witze und Gedanken sind mir absolut fremd. Ixt das wirklich eine Frage des Alters?


    Eine Situation hat mich dann aber doch zum echten Lachen veranlasst.
    Ich sag nur

    Zitat

    Regenbogen, ahoi.


    Der Papagei scheint mehr Verständnis zu haben als unsere liebe Conny.

    Dieser Abschnitt gefiel mir sehr viel besser als der erste. Allerdings ist er mir nach wie vor zu seicht. Constance entwickelt sich kaum, scheint sich selbst ganz anders wahrzunehmen.
    Erstaunt war ich persönlich ja über die Sache in London. Schön, dass sie sich dort etwas offener präsentiert.

    So, auch ich habe inzwischen einen Zugang zum Buch gefunden. Constance war mir am Anfang überhaupt nicht geheuer. Inzwischen finde ich sie herrlich abstrus und urkomisch. Ich lese das Buch heute auf jeden Fall noch weiter. Jetzt, wo ich endlich mit diesem britischem Humor klarkomme, geht es glaube ich recht flott.:gruebel

    Mir persönlich hat dieser Abschnitt sehr gut gefallen. Er löst herrlich viel Chaos aus und wirft zahlreiche Fragen auf: Wer ist Nika, was will sie? Janis umgibt sich mit Ricky als Freundin, die lügt für ihn (warum?) und er liebt sie nicht. Marc normaler Teenie oder nicht? Was ist mit seinen Kopfschmerzen? Dann noch das Beziehungschaos von Pia. ;-) :write Die Liste der Fragen wächst und wächst. Das Lesen geht schnell und ist spannend.