Beiträge von Helga S.

    Meine Tochter - ebenfalls Zielgruppenangehörige, aber keinesfalls Idiotin ;-) - kam gerade zu mir und strahlte: "Fertig!". Sie hat das Buch zuende gelesen und war im ersten Moment ganz glücklich und stolz, denn sie ist nicht die große Leserin.


    Dann aber sagte sie, "Aber es ist auch ein bisschen schade, dass es vorbei ist."


    Damit hat sie genau das Gefühl beschrieben, das ich bei richtig guten Büchern habe. Einerseits will man sie zuende lesen, andererseits ist da direkt nachdem man es "geschafft" hat, gleich so ene Leere, die immer auch ein bisschen traurig macht.

    Ich hoffe, es kam nicht so an, als wenn ich das gut finden würde - das Gegenteil ist der Fall. Ich finde es im besten Fall lachhaft, und weniger milde ausgedrückt in der Tat, wie Du sagst, eine Verfäschung von ja immer in Zeit und Raum eingebundenen Geschichten.

    Zitat

    Das Buch selbst ist sehr liebevoll wie ein Tagebuch handschriftlich auf liniertem Papier mit sehr vielen anschaulichen Comiczeichnungen aufgemacht und besticht zumindest mich durch diese ganz wunderbar schräge Aufmachung.


    Meine fast zehnjährige Tochter hat das Buch aus zwei Gründen zur Kasse geschleppt, an der ICH dann bezahlen durfte. ;-)


    Zum einen wegen des Titels.
    Und zum anderen wegen des Covers: dort ist eine ausgerissene Zeichung mit Tesafilm aufgekebt, jedenfalls sieht es so aus und fühlt sich so an, ganz toll gemacht und wirklich mal etwas anderes.


    Jetzt liest sie es mit einer Begeisterung, die ich so von ihr beim Lesen kaum kannte, sie liest mir sogar manchmal Passagen vor, die mich dann auch wirklich zum Lachen bringen.


    Ich bin überhaupt kein Comicfan (weiß immer nicht, wo anfangen udn wo aufhören mit dem Lesen der Sprechblasen... ), aber dieses Buch finde ich richtig gut.


    Und der Spruch "Von Idioten umzingelt!", so haben meine Tochter und ich in den letzten Tagen festgestellt, ist im Alltag doch sehr oft nützlich und tröstlich. ;-)

    Ich würde auch gerne mitlesen.


    Dieses Buch hat mich vor ein paar Tagen zu Eurem schönen Forum geführt. Ich hatte es mir gerade gekauft und war ganz fasziniert und gespannt auf anderer Leute Meinungen.


    Ich les es gerade in der deutschen Übersetzung, würde es mir bis zur Leserunde dann noch im Original kaufen und noch einmal lesen.

    Zitat

    Original von magali
    Die 'Dolly'-Reihe besteht tatsächlich nur aus sechs Bänden, für die weiteren wurde der Name 'Enid Blyton' als Marke verkauft.


    Ich habe Enid Blyton als Kind auch geliebt. Hanni und Nanni, Dolly, aber vor allem Fünf Freunde.


    Umso erstaunter war ich, als ich 2006 in einem übrigens sehr interessnaten Artikel in der Zeit erfuhr, dass Blyton schon in den Sechzigern verstarb, aber über die "Marke Enid Blyton" noch weiter fleißig "produziert" wurde.


    In England, so heißt es in dem Artikel, werden Blyton-Bücher jetzt politisch korrekt umgeschrieben - nicht nur Mädchen, sondern auch Jungen putzen, und "Dick" wird weniger verfänglich in "Rick" umbenannt.

    Hach! Mein Thema! ;-)


    Ohne jetzt den ganzen Thread gelesen zu haben, sage ich, was ich schon immer mal sagen wollte:


    "Zeitgleich" - weil es doch das gute (!) alte "gleichzeitig" gibt.


    "Zeitnah" - heißt entweder nichts anderes als "bald" - oder ist eine furchtbare Ausrede für "wird nie passieren".


    "Zeitfenster" - weil ich dabei an ein Betriebssystem von Microsoft denken muss - und man meist genausogut "Zeitraum" oder auch einfach "Zeit" sagen kann.


    "Flieger" statt Flugzeug - weil diejenigen, die das sagen, auf mich immer so wirken, als wenn sie es nötig hab, "megacool" rüberkommen zu müssen.


    Und da wir schon beim Fliegen sind:
    "Flyer" - weil es doch Flugblatt oder Broschüre gibt.


    "Das wurde von uns angedacht" o.ä. - weil Andenken für mich nur im Sinne von Souvenir/Erinnerungsstück existiert.

    Zitat

    hatte die letzte Wochen nur Stress


    Aber das Thema kennst Du doch sicher schon etwas länger als eine Woche, oder?


    Wie dem auch sei: Als allererster Einstieg (!) eignet sich - mit aller bei Wikipedia immer gebotenen Vorsicht- vielleicht dies:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderbuch


    Unter "Altersfreigaben" steht auch etwas zur Abgrenzung von Jugend- und Kinderliteratur.

    Ich hoffe, es ist genug Platz auf der Karte (?), denn ich habe keinen Spruch, sondern ein ganzes Gedicht.


    "Born Yesterday", von Philip Larkin (geschrieben anlässlich der Geburt der Tochter seines Freundes Kinsley Amis)


    BORN YESTERDAY


    For Sally Amis


    Tightly-folded bud,
    I have wished you something
    None of the others would:
    Not the usual stuff
    About being beautiful,
    Or running off a spring
    Of innocence and love -
    They will all wish you that,
    And should it prove possible,
    Well, you're a lucky girl.


    But if it shouldn't, then
    May you be ordinary;
    Have, like other women,
    An average of talents:
    Not ugly, not good-looking,
    Nothing uncustomary
    To pull you off balance,
    That, unworkable itself,
    Stops all the rest from working.


    In fact, may you be dull -
    If that is what a skilled,
    Vigilant, flexible,
    Unemphasised, enthralled
    Catching of happiness is called.

    Ich habe das Buch im Englischunterricht gelesen, muss so 11. oder 12. Klasse gewesen sein, also mit 17 - 18 Jahren. Es hat mir damals sehr gut gefallen. Zum einen, wie es hier schon mal anklang, wegen der Sprüche wie "that just about killed me" etc. Dann aber auch, weil ich Holden sehr gut in seiner Widersprüchlichkeit dargestellt sah - rau und negativ, seine Umwelt ablehnend, dann aber in einzelnen Momenten unheimlihc zart und berührend, insbesondere seine kleinen Schwester Phoebe gegenüber.


    Kurze Zeit später hab ich das Buch dann privat noch einmal gelesen, auf deutsch. Da muss ich sagen, fand ich die Übersetzung nicht durchgehend gelugen, was aber wohl auch daran lag, dass die Jugendsprache, die dort verwendet wurde, nicht mehr ganz aktuell, sondern eher verstaubt wirkte.


    Ich las dann vor ein paar Jahren, dass es eine neue Übersetzung gab. Die wollte ich mir immer mal besorgen, schon allein, um zu prüfen, ob ein Fehler in der alten Übersetzung, der selbst Heinrich Böll, der diese durchgesehen hatte, durchging, dort beseitigt war: Holden sprach davon, dass er, um dem von ihm verachteten, heuchlerisch-prätentiösen Publikum zu entkommen, als Pianospieler im Wandschrank spielen würde: "If I were a piano player, I'd play it in the goddam closet". In der alten Übersetzung wird "closet" mit Klosett übersetzt. Die neue Übersetzung habe ich immer noch nicht, aber in der TAZ las ich, dass Eike Schönfeld diese Passage in der neuen Übersetzung versehentlich ganz weggelassen hat.


    (http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2003/04/07/a0146)

    Ich bin neu hier und bitte deshalb um Nachsicht, solte ich mit diesem Thread ein Thema ansprechen, dass hier schon ausgiebig diskutiert worden ist.


    Meine Tochter (vierte Klasse) kam neulich mit einer interessanten Hausaufgabe nach Hause.


    Sie sollte mich interviewen zum Thema Bücher. Im besonderen sollte sie nach dme ersten Buch fragen, das ich gelesen habe, und nach dem Lieblingsbuch, das ich in ihrem Alter hatte.


    Mein Lieblingsbuch in diesem Alter (oder etwas darüber) war "Wölfe ums Schloss" von Joan Aiken. Ein Buch, dass Spannung und Grusel verband mit einer mich faszinierende Darstellung des Lebens "früher" (im England des 19. Jahrhunderts".


    Bezüglich des ersten Buches musste ich länger nachdenken. Mein erstes eigenes Buch war "Tü Malusch und Janina". Tü Malusch war Janinas Pferd, also ein für Mädchen nicht untypisches Genre.


    Das erste Buch, das ich selbst gelesen habe, war aber wohl eines meiner älteren Schwester: "Sabine leckt alle Töpfe aus", ein Schreibschriftbuch - wir haben damals in der Schule mit Schreibschrift begonnen und Druckschrift erst später gelernt.


    Ist es nicht interessant, sich an Bücher aus der Kindheit zu erinnern?


    Mir fielen noch einige andere Titel ein, "Mein Esel Benjamin" z.B. gehörte meiner jüngeren Schwesteer und wurde von der ganzen Familie, einschließlich den Erwachsenen, geliebt. Ähnlich war es mit "Krabat".


    Ich saß nach dieser Hausaufgabe einige Zeit am P.C. und googelte nach alten, fast vergessenen Titeln... ;-)


    An welche Bücher aus Eurer Kindheit erinert Ihr Euch, und warum?

    Nettes Thema ;-)


    Mir fiel sofort Damien Rices "Older Chests" ein.


    Hier ein Auszug (mit youtube etc. hab' ich's nicht so...):


    older chests reveal themselves
    like a crack in a wall
    starting small and grow in time
    we all seem to need the help
    of someone else to mend that shelf
    of too many books
    read me your favourite line

    Interessant, dass das gerade ein Pfarrer sagt.


    Die Kirche ist nämlich, neben Kindergarten und Schule, eine der institutionen, an die ich Bücher gebe, die ich selbst nicht mehr lese, aber die ich auch nie in den Mülleimer bzw. Altpapiercontainer schmeißen könnte.


    Bücher, die ich aussortiere, gehen, wenn ich weiß, dass sie dort mehr Anklang finden werden als bei uns, an Verwandte und Freunde. unsere Kirchengemenide veranstaltet zweimal im Jahr Bücherbasare, etwas ähnlcihes gibt es in der Schule meiner Tochter, da gibt es Gelegenheit, BÜcher loszuwerden - aber in der Regel komme ich mit mehr Büchern wieder zurück als ich hingegeben habe... ;-)


    Am 23. April, dem Welttag des Buches, gibt es an der Schule meiner Tochter eine Tauschaktion - man bringt ein Buch, das noch gut erhalten ist, aber das man selbst nicht mehr liest, um es gegen ein von anderen mitgebrachtes zu tauschen. Auch eine gute Idee.