Beiträge von Helga S.

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    Und ich gehe auch nicht zwangsläufig davon aus, dass die Kinder Englisch, Deutsch, Französisch o. ä. sprechen. Wie kommuniziert man also??


    Schulkinder in Afrika sprechen/schreiben entweder Englisch (z.B. Kenia, Ghana, Gambia, Nigeria, Zimbabwe...), Französisch (z.B. Togo, Benin, Burkina Faso, Senegal, Kongo...) oder Portugiesisch (z.B. Angola), je nachdem, welcher Herkunft die früheren Kolonialherren waren...

    Ich habe keine Regel nach dem Muster "bei gutem Wetter dies, und bei schlechtem das...". Aber es gibt schon mal Bücher und Momente, in denen das Gelesene und die reale Umgebung einfach sehr schlecht zusammenpassen. So ging es mir z.B. als ich im Liegestuhl am Pool in Kalifornien in Jeanette Wintersons "The Passion" von den entsetzlichen Leiden aufgrund der Kälte bei Soldaten im napeleonischen Russlandfeldzug las. Das verursachte ganz komische Gefühle bei mir, fast so etwas wie ein Schuld- oder Schamgefühl, mein Urlaub fühlte sich irgendwie dekadent an.

    Diese Patenschaftskonzepte sind ja nicht ganz unumstritten. Weil, würden wirklich einzelne Kinder herausgegriffen und gezielt gefördert, diese Hilfe teuer und viel weniger effizient wäre, als wenn strukturelle Hilfe/Unterstützung/Zusammenarbeit geleistet würde. In einem recht anschaulichen Informationsblatt der Aktion Brot für die Welt (die selbst auf Patenschaften verzichtet) zu diesem Thema ist das am Beispiel von Schulbesuch/Bildung erläutert: Einem einzelnen Kind einen Schulbesuch zu ermöglichen, möglicherweise dazu eine Internats-/Heimunterbringung, in jedem Fall aber eine gewisse Isolation von der Gemeinschaft, in der das Kind zuvor aufwuchs, in Kauf zu nehmen, ist weniger sinnvoll, als den Ausbau von Dorfschulen oder die Ausbildung von Lehrern zu fördern. So wird direkter an den Ursachen von Entwicklungsdefiziten angesetzt.


    Organisationen, die Patenschaften vermitteln, handhaben das seit geraumer Zeit, wenn man dem Informationsblatt und anderen Quellen glauben darf, im übrigen ähnlich: Die Patenschaft dient der besonderen Motivation und auch Information der Spender, das Geld kommt aber nicht dem einzelnen Kind zugute, sondern der Gemeinschaft, in der es lebt.


    Ich persönlich habe ein sehr gespaltenes Verhältnis zu dem Ganzen. Mir leuchten die gerade genannten Argumente ein, aber ich muss dann immer auch daran denken, was meine Mutter über die Carepakete erzählt, die ihre Familie nach dem zweiten Weltkrieg bis in die fünfziger Jahre hinein von zwei Leherinnen aus Nebraska bekamen. Da wuchs ein persönlicher, freundschaftlicher Kontakt heran, der auch nicht zu unterschätzen ist. Die beiden Lehrerinnen schrieben einem Bruder meiner Mutter, der in den siebziger Jahren in die USA ausgewandert ist, bis zu ihrem Tod in den späten Neunziger Jahren noch jedes zu Weihnachten und berichteten, wie es ihnen das Jahr über ergangen ist.


    Und die Bücher (um mal wieder etwas "on topic" zu kommen ;-)), die mit den Carepaketen ankamen, waren viele Jahre später für mich und meine Schwestern noch wertvolle Schätze.

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    Helga S. , das nenne ich doch mal eine nette Lehrerin.


    Meine Tochter und ich sind uns einig: Sie ist die beste Lehrerin der Welt!


    Und wir sind schon richtig traurig, dass die Grundschulzeit ganz bald zuende ist...

    Nachtrag zum Welttag des Buches in der Schule meiner Tochter:


    Heute gingen die vierten Klassen in eine Buchhandlung, um dort für jedes Kind ein kleines Bändchen "Ich schenk Dir eine Geschichte" abzuholen.


    Zurück in der Klasse, waren alle Kinder schnell so sehr ins Lesen vertieft, dass die Lehrerin es nicht übers Herz brachte, normalen Unterricht zu machen. Sie durften weiterlesen, und Hausaufgaben gab's auch keine. ;-)

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    Original von Quetzalcoatlus


    "Jakob der Lügner" ist nicht von Plenzdorf sondern von Jurek Becker.


    Es gibt zwei verschiedene Verfilmungen des Buches: Eine europäische Produktion von Frank Beyer aus den 70ern und eine US-Version mit Robin Williams von 1999.


    Oh, wie peinlich. Ich bin entlarvt, als eine, für die beide nichts anderes als "ein DDR-Autor" sind.


    Entschuldigung.


    Was die Verfilmung betrifft: Ich meine den DEFA-Film von 1974. Den habe ich einmal in der Schule gesehen (lang, lang ist's her), woraufhin ich dann das Buch las. Und später noch mal im Fernsehen.

    In der Schule meiner Tochter (sie ist in der vierten Klasse) wurde der Tag mit großem Aufwand und netten Ideen gefeiert.


    Die Klasse meiner Tochter führte eine Rap-Version vom Erlkönig auf (passte besonders, weil es die Goetheschule ist...).


    Dann sprach die Direktorin vom Abenteuer des Lesens, las einen kurzen Text dazu vor und berichtete von der vor kurzem eingerichteten Schülerbibliothek sowie von der Büchertauschbörse: die Kinder bringen Bücher von zuhause mit, die sie nicht mehr brauchen, legen sie in der Pausenhalle aus und dürften sich im Gegenszug ein von anderen mitgebrachtes Buch mitnehmen, es entweder nur lesen und wiederbringen, oder aber behalten. Dazu wurde die kalte Bank vor den Blumenfenstern extra mit etlichen Sitzkissen ausgestattet, damit das Schmökern auch Spaß macht.


    Nach der Rede der Direktorin kam dann der zentale Programmpunkt, ein Vorlesewettbewerb. Je eine Schülerin oder ein Schüler aus jeder Klasse (in mehreren Vorrunden sorgsam ausgeählt) bekam einen vorher unbekannten Text und musste nach 10 Minuten Vorbereitungsszeit in der gut gefüllten Aula vorlesen. Man konnte nur staunen, wie gut das klappte, von der ersten Klasse an.


    Während die Jury (ein Bundesligabasketballer, eine Lokalpolitikerin und "Schulpatin", eine Kindergarten-Erzieherin, eine Referendarin sowie die Kontaktpolizistin, die den Schülern aus Selbstbehauptungsworkshops gut bekannt ist) die Sieger(innen) ermittelte, war Gelegenheit zum Kaffeetrinken und Kuchenessen sowie zum Betrachten einer kleinen Ausstellung zum Thema Bücher und Lesen. Eine Buchhandlung hatte außerdem einen kleinen Stand aufgebaut.


    Ein rundum gelungener Nachmittag - und das nicht nur, weil das Mädel aus "unserer" Klasse, beste Freundin meiner Tochter, einen ersten Platz beim Vorlesewettbewerb belegt hat. ;-)

    "Die verschmähten Schriften des Professor von Igelfeld", von Alexander McCall Smith.


    Ein schottischer Schriftsteller beschreibt unheimlich treffend und amüsant den eitel-absurden Alltag im deutschen Universitäts- und Wissenschaftsbetrieb.

    Hier findet sich ein Verzeichnis von Gemeinden der (oder einer?) Church of Christ in Mexiko - vielleicht hilft das ja weiter, wenn auch zunächst nur, um herauszufinden, ob es sich um diese Kirche handelt. Wenn das feststeht, könntest Du Dich über diese genauer informieren, z.B. bei den genannten Sektenberatungsstellen.

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    Original von beowulf
    Mormonen nennen sich "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" .


    ... was aber manchmal zu "Church of Christ" verkürzt wird, wie z. B. hier.

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    Ich bin im Moment von Mormonen ausgegangen...


    Da diese ja relativ aktiv auch in Deutschland missionieren - das sind doch diese jungen (meist amerikanischen) Männer mit dunkler Hose, weißem Hemd, Krawatte und Rucksack, die immer zu zweit auftreten, oder? -, ist das wohl auch am wahrscheinlichsten.

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    Das hat dir nicht weiter geholfen?


    Dieser Wikipedia-Link bezieht sich auf die "United Church of Christ". Diese Kirche ist nicht identisch mit der "Church of Christ" bzw. den verschiedenen Kirchen/Gemeinschaften/Strömungen, die sich so nennen. Ich hatte in den USA losen Kontakt zu einer Pastorin der "United Church of Christ", die ausdrücklich betonte, dass sie mit der Church of Christ in der selben Stadt nichts zu tun hätte. Letztere scheint viel fundamentalistischer zu sein.


    (Ähnlichkeiten mit "Das Leben des Brian" - Judäische Volksfront, Volksfront von Judäa... - sind rein zufällig... ;-))

    Willi Lemke bin ich beruflich verschiedentlich persönlich begegnet - in seiner Eigenschaft als Senator für Bildung und Wissenschaft, nicht als Fußballmanager. ;-)


    Über den Weg gelaufen ist mir auf einem Bahnhof einmal Hiltrud Schröder - sie kam mir so vertraut vor, dass ich sie fast gegrüßt hätte ;-) - und auf einem Flughafen Peter Scholl-Latour.


    Nicht auf diese Art, aber doch auch zufällig, habe ich im Geburtshaus von Martin Luther King in Atlanta dessen Witwe Coretta Scott-King gesehen, und - unvergesslich - vom Rand einer Straße in Accra (Ghana) aus, den aus einem offenen Wagen winkenden Nelson Mandela - kurz nach seiner Entlassung aus der Haft, noch bevor er Präsident Südafrikas wurde.

    Ich mag keine Katzen. Sie sind mir irgendwie unheimlich.


    Und ich habe Elke Heidenreich in Zeiten, als sie Else Stratmann "war", nie gemocht.


    So war ich doch einigermaßen skeptisch, als ich "Nero Corleone" als Hörbuch geschenkt bekam.


    Aber diese Buch ist einfach wunderschön, wie überhaupt alles weitere, was ich danach von Elke Heidenreich gelesen und gehört habe - insbesondere die Geschichten in "Der Welt den Rücken". So sehr mir ihre übertrieben freche Art als die Stratmann oder auch in einigen ihrer Kolumnen auf die Nerven geht, so sehr liebe ich es, wie sie es versteht, Menschen und eben auch Tiere so zu beschreiben, dass man sich ihnen ganz nahe fühlt.


    P.S: Auch ich sehe Nero Corleone nicht als Kinder- oder Jugendbuch an.