Beiträge von Anton

    Hallo Odin,
    den zweiten Teil dieser Reihe vor dem ersten zu lesen ist wenig sinnvoll, da dieses Buch das Wissen von Teil 1 voraussetzt.
    Ich rate Dir wirklich mit "Verblendung" anzufangen, damit Du alles genießen kannst - es wäre echt schade drum...

    Bei mir ist das Lesen auch schon etwas länger her, aber ich fand das Buch echt stark.
    Eine tolle historische Geschichte - ganz nach Follett-Manier mit hohem Unterhaltungswert (Spannung, fundierte Recherche, der obligatorische Schuss Erotik).
    Meine Meinung: unbedingt empfehlenswert!


    oemchenli, welche Folletts stehen denn noch in Deinem Regal?

    # Gebundene Ausgabe: 344 Seiten
    # Verlag: Arena Verlag; Auflage: 1. Aufl. (1. Januar 2009)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 3401063308
    # ISBN-13: 978-3401063300
    # Vom Hersteller empfohlenes Alter: 8 - 9 Jahre
    # Originaltitel: Doktor Proktors tidsbadekar
    # Größe und/oder Gewicht: 20,8 x 15,8 x 3 cm


    Klappentext


    Was ist nur mit Doktor Proktor geschehen? Eines Tages erhalten Lise und Bulle eine Postkarte von dem genial-verrückten Professor, in der er behauptet, in der Zeit gefangen zu sein. Dabei ist er eigentlich zurück nach Paris gegangen, um die Liebe seines Lebens, Baroness Juliette Margarine, wieder zu sehen. Als Bulle und Lise nach Frankreich reisen, ahnen sie nicht, was auf sie zukommt: Eine unglaubliche Abenteuerreise durch die Zeit!


    Autor


    Jo Nesbø, geb. 1960, ist Ökonom, Schriftsteller und Musiker. Er ist der erfolgreichste Autor Norwegens, in 17 Ländern mit seinen Büchern vertreten, darunter die USA und England.


    Meinung


    Dies ist nun der zweite Teil des "Kinderbuches" von Jo Nesbo...
    Schrill und skurril kam der erste Teil daher, mit lustigen Zeichnungen der etwas anderen Art. Obwohl ich Doktor Proktors Pupspulver persönlich nicht so toll fand, habe ich den zweiten Teil angeschafft, da mein Sohn Gefallen an dieser Art Kinderbuch gefunden hatte.


    Nun ja, Einmal mehr bin ich nun der Meinung Jo Nesbo sollte doch eher Thriller für Erwachsene schreiben, was er ja unbestritten sehr gut kann.


    Eigentlich ist dies kein Kinderbuch, vor allem nicht für die empfohlene Altersklasse von 8-9 Jahren!


    Lise und Bulle erhalten einen kryptischen Brief von Doktor Proktor - einen Hilferuf.
    Sie eilen natürlich ihrem Freund zu Hilfe. Die beiden finden sich unvermittelt in einer Zeitreise wieder, die an besonderen geschichtlichen Stationen Halt macht. So zum Beispiel bei der französischen Revolution und Napoleon und sogar bis ins Mittelalter zur heldenhaften Jeanne d Arc.


    Zunächstmal stellt sich das Problem, dass kein Kind in diesem Alter, oder wenn, dann nur ganz wenige, mit der Herrschaft Napoleons, dem Einsatz der Guilloutine während der Revolution, geschweige denn mit der Verbrennung von Jeanne d Arc vertraut sind.
    Und nicht nur das: Guillioutine und Scheiterhaufen kommen gar zum Einsatz!
    Ich fand es recht makaber (für ein Kinderbuch!)


    Die Message des Kinderromans appelliert an Freundschaft und Zusammenhalt, aber durch seine enorme Grausigkeit, tritt diese Intention fast in den Hintergrund. Übrig bleibt ein schaurig-skurriles, aber auch sehr brutales Buch, dass für Kinder der angegebenen Alterklasse wenig geeignet ist.

    Die Gottessucherin sucht ihren Gott und meint ihn gefunden zu haben. Ihren inneren Frieden durch Gott sucht sie fast ihr ganzes Leben lang.


    Gracia befindet sich in einer Zerrissenheit, die sie durch übertriebenen Glauben zu Haschem, ihrem Gott, zu kompensieren versucht.


    Sogesehen könnte man die Geschichte der Gracia, einer realen historischen Figur, um die Peter Prange eine Geschichte gewoben hat, als Psychostudie verstehen. Denn der Dreh- und Angelpunkt des Buches ist der (Irr-) Weg zum Glauben.
    Aber so einfach wird es dem Leser nicht gemacht:
    Sicherlich wurde Gracia durch das, was sie für ihre Glaubensbrüder erreichte zu einer Heiligenlegende, die es wert wäre, das ganze Buch hindurch lobgepriesen zu werden, aber das kann nicht der Sinn eines unterhalsamen Romans sein, den man gerade von Peter Prange erwartet.
    Also hat er ihren Glaubenswahn, der sie hartherzig, lieblos und unnachgiebig werden lässt zum Schwerpunkt ihrer Geschichte werden lassen.
    Nun gehört zu einer psycholologischen Beleuchtung einer Romanfigur eine vom Leser erwartete Entwicklung. Und hier liegt das Problem: Man wird aus dieser Frau nicht schlau. Nach über 700 Seiten bleibt der Leser mit einer gewissen Unzufriedenheit zurück, die fast schon wütend macht.
    Alle anderen Figuren, selbst der grausige Cornelius Scheppering, bekommen vom Autor mehr Leben und Farbe eingehaucht als Gracia.
    Gracia bleibt bis zum Schluss unbekannt - man kommt ihr nicht nahe.
    Nichts, was sie entscheidet, denkt und macht ist irgendwie nachvollziehbar.
    Die "Tugenden", die sie für sich beansprucht, sind so zweifelhaft wie die ihres Widersachers Scheppering. Beide fallen einem Gottes- oder Größenwahn zum Opfer, der vom Glaubenseifer zum Fanatismus mutiert.


    Die, die Gracia nahestehen und noch die Kraft haben sie zur "Vernunft"
    zu bringen, scheitern mit ihren Missionen. Seite 639: "(...) Glaube ist nicht nur Liebe zu Gott, sondern auch Liebe zu den Menschen. Wenn diese Liebe fehlt, wird Glaube zu blindem Eifer. Und der ist oft noch schlimmer und gefährlicher als Unglaube."


    Letztendlich hat Peter Prange ein pralles Stück Geschichte beschrieben, welches den Leser aufklärt, schockiert und unterhält - mit einer "Gottessucherin", die dem Leser eine Menge Geduld abverlangt.

    Danke fur den Tipp. :wave


    Zu diesem Buch gab es ja auch ziemlich zweigeteilte Meinungen.
    Aber ich glaube, Hakan Nesser hat genau meinen Geschmack getroffen.
    Ich werde beiden Folgebänden mit freudiger Erwartung entgegenfiebern.

    Und schon wieder eine nordische Neuentdeckung für mich.


    Klasse, dieses Buch von Hakan Nesser!


    Es geht um zwei verschwundene Menschen. Diese beiden sind verwandt.
    Es handelt sich um Onkel und Neffe - beide innerhalb von zwei Tagen vom selben Ort verschwunden, und zwar von der gemeinsamen Geburtstagsfeier zweier Familienmitglieder.


    Sehr lange wird der Leser über die Charaktere der Familie aufgeklärt - vor und nach dem mysteriösen Verschwinden der Beiden, bis nach ca. 200 Seiten der Ermittler auf den Plan gerufen wird. Auch er wird vom Autor ziemlich eindringlich beleuchtet.


    Der Fall an sich ist sehr spannend, hat aber im Roman den gleichen Stellenwert wie die Charakterstudien der Darsteller. Und dies macht das Buch so lesenswert. Hakan Nessers Schhreibstil ist recht eigenwillig, zu Anfang auch gewöhnungsbedürftig, aber gestaltet sich als immer mitreißender, je mehr die Geschichte voran geht.


    Die düstere (Winter)atmosphäre Schwedens wird genauso zum Leben erweckt, wie die Abgründigkeit der Menschen.


    Ein toller Thriller, der für mich nach mehr von diesem Autor schreit.
    Die beiden Folgebände werde ich sicherlich lesen.


    9, nein 10 Punkte!

    Lesung Mischa-Sarim Verollet in Solingen


    Kurzbeschreibung
    "Nicht nur die Feier erreichte langsam ihren Siedepunkt, auch in Bezug auf mich wurde es kritisch. Der Wodka setzte zum finalen Rettungsschuss an. Irgend etwas war höchstgradig schiefgegangen. Fasziniert, aber auch beunruhigt nahm ich zur Kenntnis, dass ich mit meinem linken Auge weite Teile meines rechten Ohrs sehen konnte, vom rechten Auge gar nicht erst zu sprechen. Die nächsten Minuten oder auch Stunden, ich weiß es nicht, versuchte ich das Wort "Faszination" so auszusprechen, dass man das S und das Z beim Hören deutlich heraushören konnte." Von polnischen Hochzeiten, bedauernswerten Lehrerkindern und Heiratsanträgen im Großraumabteil: skurrile Geschichten von großartiger Komik. Erzählt von einem der besten Poetry Slammer Deutschlands.


    Ich werde mir die Lesung mal anschauen, obwohl ich etwas zweigespalten bin, ob dieses Buch überhaupt etwas für mich ist.
    Hat es schon jemand gelesen?
    Aufmerksam bin ich darauf geworden, weil das Buch den Preis des originellsten Titels gewonnen hat.
    Aber auch der Preis ist ziemlich originell, da hier 160 Seiten stramme 12 Euro-und-noch-was kosten...Das schreckt einen doch etwas ab.


    Hier der Termin:


    Mittwoch, 28. 10. 2009 um 20 Uhr
    Veranstaltungsort: Licht Schäfer, Forststraße 14, 42697 Solingen

    # Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
    # Verlag: Piper Verlag GmbH (9. Oktober 2009)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 3492053580
    # ISBN-13: 978-3492053587
    # Größe und/oder Gewicht: 21,2 x 13,4 x 2,8 cm


    Klappentext


    Nathalie Cottard verehrt französische Chansons, telefoniert einmal die Woche mit Maman und schätzt Männer, die in ganzen Sätzen mit ihr sprechen. Wenn sie sich morgens auf den Weg in ihre Buchhandlung macht, nimmt sie nie denselben Weg. Sie liebt es, schöne Boutiquen zu entdecken, unbekannte Fassaden zu betrachten. Darüber hinaus verläuft ihr Leben in ruhigen Bahnen. Irgend etwas aber scheint ihr Kummer zu bereiten. Denn warum sonst hätte ein kleiner Wasserschaden in ihrem Appartement sie so aus der Fassung bringen sollen? Überraschenderweise bietet ihr deutscher Nachbar ihr Hilfe an. Er ist ihr nie sonderlich aufgefallen. Was kann man von einem Mann, der seine Tage als Korkenverkäufer verbringt, auch groß erwarten? Doch da soll sich Nathalie Cottard ausnahmsweise täuschen.


    Autor


    Rainer Moritz, 1958 in Heilbronn geboren, ist seit vielen Jahren Mieter eines Appartements in Paris und lebt in Hamburg. Nach Büchern über Musik, Sport und Literatur, zuletzt im Piper Verlag Die Überlebensbibliothek und Ich Wirtschaftswunderkind , ist Madame Cottard und eine Ahnung von Liebe sein erster Roman.


    Meinung


    Was für ein schönes Buch!


    Lange habe ich nach so einer wunderbaren Liebesgeschichte gesucht.


    Ohne Kitsch ubnd Geschnörkel erzählt Rainer Moritz parallel wechselweise von Kapitel zu Kapitel von zwei Mietern in einem Pariser Mehrfamilienhaus (allein dies ist so liebevoll erzählt, dass man die Pariser Atmosphäre regelrecht spüren kann), nämlich dem Deutschen Robert Bernthaler und der Französin Nathalie Cottard.


    Beide sind sich wohl schon begegnet, haben sich aber noch nie richtig wahrgenommen - bis ein Wasserrohrbruch Nathalies Wohnung vorrübergehend unbewohnbar macht. Robert bietet ihr seine Hilfe an und es entwickelt sich eine wunderbare Liebesgeschichte, die überaus sensibel und unaufgeregt erzählt wird.
    Man fiebert richtig mit den beiden mit, weil sich jeder, auf seine Art, in der Vergangenheit enttäuscht, mit Vorbehalt an dieser Herausforderung heranwagt.
    Beide Blickwinkel, der weibliche und der männliche, sind sehr einfühlsam beschrieben und man wird "auf keine Seite" gezogen. Der Leser beobachtet aus Distanz und doch mit ungeheurer Nähe zum Detail die schrittweise Annäherung der beiden.
    Aus dieser Geschichte spricht sehr viel emotionaler Sachverstand und Lebensweisheit des Autors.


    Außerdem sprüht der Roman vor Liebe zu Paris im Allgemeinen und zur Kultur im Besonderen. Dies verpackt der Autor in seinen Protagonisten: Robert, der Angestellte im Verkauf für Flaschenkorken mit einer Leidenschaft für Kunst und Nathalie die Buchhändlerin aus Leidenschaft.


    Außerdem ist das Buch sprachlich auf hohem Niveau und sehr humorvoll geschrieben; vor allem die Zustände im Mietshaus in dem die Concierge, die in ihrer "Kommandozentrale" regiert und im Haus für Ordnung sorgt, was die Müllcontainer und die Disziplin der Mieter betrifft, lässt einen schmunzeln.


    Fazit: ein wunderschönes Buch über Paris und die Liebe, ohne Klischees und Kitsch. Herrlich aus dem Leben gegriffen und humorvoll.

    Laut unserer hiesigen Presse sei der Film allzu bieder und hake die Stationen im Leben der Johanna nüchtern ab; Geburt, ihre Chance auf der Scholar zu studieren, die Liebe zu Gerold, usw....
    So hab ich es gestern gar nicht empfunden. Für mich war der Film sehr gut umgesetzt, die Übergänge im Leben der Johanna nicht zu abrupt und nachvollziehbar. Der Film hat sich sehr an die Buchvorlage gehalten. Dem Ende wurde eine schlüssige Variante anhängt.
    Johanna Wokalek spielt sehr überzeugend.
    Die unheimliche Ähnlichkeit zwischen der jungen Johanna und der erwachsenen war beeindruckend. Das wirkte sehr echt.


    Fazit: handwerklich gut gemachtes Mittelalterepos zwischen Elend und Prunk, teilweise ziemlich blutig. Für Fans des Romans unbedingt sehenswert.

    Auch ich habe gerade ein signiertes Buch von Kerstin Gier von der Buchmesse beendet.


    Hach, was war das wieder herrlich!
    Bissig, spritzig, witzig und intelligent.
    Man trifft sogar alte Bekannte aus der Insekten-Siedlung wieder! Gute Idee!


    Irgendwie schafft es Kerstin Gier ständig dem Leser einen Spiegel vorzuhalten, oder Selbsterlebtes wiederzuerkennen. Ihre Bücher sprühen vor Lebensweisheiten.


    Diesmal ist mir besonders aufgefallen, dass schwierige Themen, wie in dem Fall der Tod, trotz Lustigkeit, nicht ihre Tragik einbüßen müssen. Die Autorin verknüpft dies sehr geschickt in ihren Büchern. Ob nun Fehlgeburt, Knoten in der Brust, oder Sterben - Kerstin Gier gelingt der Balanceakt zwischen Humor und Tragik wunderbar.

    Oh je, ich erinnere mich an dieses Buch...
    wärmstens von meiner Buchhändlerin empfohlen - das Lieblingsbuch von Klaus Kleber...
    Aber leider nichts für mich.
    Dies war eines der wenigen Bücher, welches ich abgebrochen habe. Ich fand es total langweilig. Zitat von Sweet Cherry:

    Zitat

    Fazit: Ein Buch mit einigen Längen, das jedoch einen guten Einblick in die arabische Welt der 30er (?) Jahre gibt. Trotzdem - ich muss es nicht nochmal lesen. Mir war es zu langweilig.


    ...da nutzte auch der gute Einblick in die arabische Welt nicht viel...

    Gar nicht so schlecht.


    Der Roman liest sich federleicht, aber ziemlich mitreißend.


    Das anfänglich allzu seichte Dahingeplätscher wurde im Laufe des Buches doch anspruchsvoller und tragischer; vor allem die Sklavenproblematik im ausgehenden 19ten Jahrhundert und die Veränderung in der brasilianischen Gesellschaft durch die Abschaffung der Sklaverei wird gut beleuchtet.
    Vita und ihre Familie sind das Spiegelbild damaliger Aristokraten im Umbruch.
    Das macht die Protagonistin nicht gerade sympatisch, scheint aber bezeichnend für die obere Gesellschaftsschicht der damaligen Zeit zu sein.


    Der im Klappentext angesprochene Vergleich zum Geisterhaus von Allende ist sehr weit hergeholt, da außer der Kulisse Südamerika keine Parallelen bestehen, weder sprachlich, stilistisch noch inhaltlich.


    Fazit: leichte Lektüre für gemütliche, unaufgeregte Stunden.

    Zitat

    Original von Richie
    Außerdem habe ich am Samstag Peter Prange beim Signieren getroffen :-)


    WAS???
    Die Frau von Droemer Knaur hat gesagt, der wäre schon seit Freitag weg und ich musste richtig quengeln, bis die mir ein signiertes Buch zurückgelegt haben, was ich dann am Sonntag kaufen durfte. Sehr toll!! Ich hatte sowieso den Eindruck bei diesem Verlag, dass der eine nicht weiß, was der andere sagt...

    Das Wochenende war sehr schön.
    Viel gesehen, einiges ergattert.


    Bei der Lesung von Kerstin Gier habe ich Herr Palomar, Richi und Sabine D. kurz kennengelernt. :wave


    Vermisst habe ich Sebastian Fitzek und Rebecca Gable. Schade, ich hatte auf eine Buchsignierung gehofft. Aber beide waren schon Freitag wieder weg.
    Peter Prange war zwar auch schon Freitag weg, aber er hat freundlicherweise Bücher vor-signiert.


    Ich freue mich jetzt schon auf nächstes Jahr!