Beiträge von Anton

    Sehr zu empfehlen!


    Dies ist ein Thriller, der mir ausnehmend gut gefallen hat.


    Der 19jährige Walker macht sich auf die Suche nach seiner Herkunft.
    Als einzigen Anhaltspunkt hat er die letzten Worte seiner Mutter, bevor sie ihn verließ und ein Foto von zwei kleinen Mädchen mit einem Brief, den sich zwei Freundinnen vor langer Zeit geschrieben haben.
    Was Walker aufdeckt ist erschreckend und grauenvoll. Die Auflösung bleibt bis zum Schluss spannend.
    Unterbrochen wird die Geschichte von Walkers Suche durch Rückblenden in den siebziger Jahren, wobei der Leser lange über die Verbindung der beiden Plots rätselt. Sehr gut gemacht!


    Das Buch deckt so einiges ab, was den Leser fesselt:
    Spannung, Verwirrung und einen Schuss außergewöhnlicher Romantik.


    Für diesen Thriller 10 Punkte.

    Dieser spannende, solide Krimi hat mir gut gefallen.
    Zwischendurch muss man echt die Augen offen halten. Plötzliche Wendungen und unerwartete Auflösungen kommen bei Walters sehr überraschend und dicht gedrängt.


    8 Punkte

    Ziemlich heftig, dieses Buch, aber mal was anderes.
    Die Ich-Form ist natürlich hier recht gewöhnungsbedürftig - gibt es Im Roman doch niemanden für´s "Gute".
    Also ist es Joe, mit dem man Empfindungen und Gedanken teilt, obwohl er durch den Autor kompromisslos das Böse verkörpert.
    Für mich war das Buch recht unterhaltsam, ich würde es aber nur bedingt weiterempfehlen.
    Ab der Mitte gefiel mir das Buch dann auch kaum noch.



    6 Punkte

    Das Buch lässt mich ein wenig niedergeschlagen zurück.
    Obwohl die Geschichte von Irene voller Hoffnung ist.
    Dennoch...


    Das Buch liest sich zügig, ohne langweilig zu sein.
    Irenes Leben ist so richtig aus dem wahren Leben gegriffen und viele Dinge kommen einem fast vertraut vor.
    Als die Kulisse nach Frankreich wechselt, erinnert mich das Buch auch tatsächlich an einige französische Bücher, die ich gelesen habe.


    7 Punkte

    Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen.
    Es war spannend, sehr unterhaltsam, kurzweilig.
    Es ist ein Mix aus Krimi, Katastrophengeschichte und Gesellschaftsstudie.
    Gut gemacht das Ganze. Vor allem:


    Ich freue mich auf andere Andreas Franz-Bücher.

    * Taschenbuch: 396 Seiten
    * Verlag: BasteiLübbe; Auflage: 1., Aufl. (März 2009)
    * Sprache: Deutsch
    * ISBN-10: 3404158873
    * ISBN-13: 978-3404158874
    * Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 12,4 x 3 cm

    Klappentext


    Theo Lassing führt ein normales Leben. Doch damit ist es vorbei, als er in der Zeitung das Bild eines Mannes entdeckt, der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht. Theo steht vor einem Rätsel. Als wenig später seine Mutter unter mysteriösen Umständen stirbt, beginnt er Fragen zu stellen. Seine Recherchen führen ihn zu einer Verschwörung, die den Globus umspannt. Theos Leben basiert auf einer Lüge: Seine Existenz ist nur ein Mosaik in einem furchtbaren Experiment, das die gesamte Menschheit bedroht.


    Autor


    Timothy Stahl (* 26. Oktober 1964 in den USA) wuchs in Deutschland auf, lebt aber seit 1999 in Las Vegas. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne.


    Meinung


    Hierbei handelt es sich um ein Krimidebüt, welches als Jahreshighlight angepriesen wird.
    Nun ja...


    Zu Anfang ist der Roman ganz vielversprechend aufgebaut.
    Aus verschiedenen Perspektiven der zahlreichen Protagonisten wird die Geschichte eröffnet.
    Viele Fragen stellen sich dem leicht überforderten Leser, da zu viele Handlungsstränge verfolgt werden müssen, ohne den Überblick zu verlieren.
    Man denkt deshalb an einen komplexen Plot, a la Fitzek, von dessen Elementen sich der Autor im übrigen haufenweise bedient. Der Ansatz gelingt auch zunächst ganz gut, aber der ziemlich plötzliche und viel zu lang andauernde, und deshalb ziemlich anstrengende, Showdown überlastet die Story komplett.
    Es passiert einfach viel zu viel. Das macht die Geschichte langweilig und trotzdem völlig unüberschaubar. Man wartet sehnsüchtig auf die lang herausgezögerte Auflösung des Ganzen, obwohl das Ende recht vorhersehbar ist, wenn man einmal ahnt, um was es geht.
    Die Sprache ist recht einfach, um nicht zu sagen teilweise schon sehr platt und phantasielos.
    Was mich aber am meisten genervt hat, waren die unzähligen Elemente aus sämtlichen Genres: Es handelt sich tatsächlich um eine Mischung aus Fitzek, Ken Folletts "Dritter Zwilling", Becketts Feuer-Geschichten und einer Fusion von Dan Brown und Frankenstein.
    Das wirre Ende der Geschichte ist schlecht nachzuvollziehen und entspringt offensichtlich einer überladenen Fantasie des Autors.


    Fazit: Ein rasantes Buch voll überladener Details mit zu vielen Thriller-Elementen, das den Leser gleichermaßen erschöpft wie langweilt.

    Neben Das zweite Königreich ist dieses Buch eines der besten historischen Romane für mich.
    1000 Seiten lesen sich im Rutsch. Ich habe das Buch verschlungen.


    Das von Cait gesagte kann ich nur bestätigen.
    Zitat von Cait:
    Mein größtes Problem ist es, den sehr guten Roman mit meiner Rezension gerecht zu werden. Oftmals fehlen mir einfach die richtigen Worte, um das Faszinierende und Besondere hervorzuheben. Daher kann ich nur versichern, dass „Der König der purpurnen Stadt“ eines der besten historischen Romane überhaupt ist, absolut faszinierend, spannend, und etwas ganz besonderes…



    10 Punkte!

    Das Buch fand ich nicht besonders gut.


    Goldy ist eine leidenschaftliche Köchin, die ihre Passion zum Beruf gemacht hat.
    Offensichtlich ist sie nebenbei noch Hobby-Detektivin, die bereits mehrere Fälle mit Erfolg gelöst hat, wie man durch diverse Hinweise zu vorangegangenen Romanen erfährt.
    Goldys Familienmitglieder, Freunde und Bekannte sind ziemlich oberflächlich und erfreuen sich des Lebens in einer versnobten, materialistischen und sehr konsumorientierten Gesellschaft des heutigen Amerikas.
    Echte Spannung will nicht recht aufkommen, da der aufzuklärende Mord an Goldys Freund und die Ermittlungen auch an der Oberfläche hindümpeln.
    Eigentlich geht es hier in der Hauptsache ums Essen und Genießen auf hohem Niveau und dem damit verbundenen kulinarischen Flair.
    Zwischendurch sind Goldys ausgefallene Rezepte abgedruckt (da ich nicht gerne koche, war mein Interesse auch da sehr gering).


    Wer gerne Krimis ohne Brutalität liest und sich von Goldys Gaumenfreuden - von der leidenschaftlichen Kaffeezubereitung bis zum aufwendigen Catering-Menue - verführenlassen möchte und eine etwas tollpatschige Ermittlerin mag, die sich selbst nicht zu ernst nimmt, der wird dieses Buch sicher mögen.

    * Gebundene Ausgabe: 479 Seiten
    * Verlag: Knaur (21. September 2006)
    * Sprache: Deutsch
    * ISBN-10: 3426661993
    * ISBN-13: 978-3426661994
    * Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 15 x 3,6 cm

    Klappentext

    Nach vielen Jahren kehrt die Hebamme Helene zurück in jenes Dorf, in dem sie nach dem Krieg gelebt hat - und zu ihrer Tochter Lara. Doch die beiden sind sich fremd geworden. Kann ihnen die Geschichte ihrer Familie einen Weg zueinander weisen?


    Helene Wolf, genannt »die Wölfin«, stammt aus einer Königsberger Familie, in der sich der Beruf der Hebamme von einer Generation auf die nächste vererbt. Auch sie hat diesen Beruf einst ausgeübt - in dem kleinen Dorf Nowgoje mitten in Sibirien, in das der Krieg sie verschlagen hatte. Sie lernte den Arzt Viktor kennen und lieben und bekam eine Tochter von ihm - doch Viktor war verheiratet. Viele Jahre kämpft Helene um ihre Liebe - und um die Anerkennung der Menschen in dem Dorf. Doch zu tief sind die Wunden, die die Vergangenheit geschlagen hat, und zu sehr noch leidet Helene unter einem düsteren Geheimnis, das sie nicht mal mit ihrer Tochter Lara teilen kann. Sie verlässt das Dorf und kehrt erst Jahre später in ihr kleines Haus am Rande der Wälder zurück. Dort findet sie Laras Aufzeichnungen über die »Wölfinnen«, jene Frauen ihrer Familie, die als Hebammen mehr als einmal mit der Obrigkeit in Konflikt gerieten ...



    Autorin


    Jo Schulz-Vobach ist freischaffende Journalistin und Schriftstellerin. Sie lebt und arbeitet seit 1992 in Österreich. Sie hat zahlreiche Artikel und Erzählungen in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht und Romane und Kurzprosa geschrieben. Bei Knaur erschien von Jo Schulz-Vobach "Ich hab dich nie so lieb gehabt wie jetzt" und "Die Bernsteinfrau"



    Meinung


    Dies ist ein Buch, das eine melancholische Stimmung zurücklässt.
    Trotzdem hat es mir gut gefallen.


    Es geht um Helena, von der man zunächst nur erfährt, dass sie in ein sibirisches Dorf zurückkehrt, welches sie vor ein paar Jahren verlassen hat, um nach Amerika zu gehen. Nun muss sie sich wieder zurechtfinden in einer unwirtlichen Abgeschiedenheit mit Menschen, die, wie man bemerkt, ihr irgendwie zugesetzt haben.
    Man fragt sich: was hat sie vor Jahren an diesen Ort verschlagen? Was hat sie fortgetrieben? Und warum ist sie wiedergekommen?
    Die Geschichte und die damit verbundenen Antworten findet man in Aufzeichnungen, die Helena entdeckt, von ihrer Tochter verfasst, zu der sie ein gespaltenes Verhältnis hat.
    Durch diese Aufzeichnungen von Lara, der Tochter, die diese aus Erzählungen ihrer Mutter hat, erfährt der Leser eine Geschichte, die bis ins siebzehnte Jahrhundert zurückreicht. Die Geschichte erzählt in mehreren Generationen von Hebammen, die ihr Wissen und ihre Fertigkeiten der jeweiligen Tochter weitergaben und deren Wirken bis heute reicht. Auch Helena ist eine dieser Hebammen.


    Das Besondere an diesem Roman sind die historischen Einblicke in die Hebammen-Generationen. So erfährt der Leser von Frauenschicksalen zu verschiedenen Zeiten der vergangenen dreihundert Jahre, angefangen bei der Hexenverfolgung bis zum Zweiten Weltkrieg im letzten Jahrhundert. Insofern bietet das Buch eine Menge Historisches und sorgt für eine unterhaltsame Mischung in der Beschreibung der Hebammen-Erbfolge.
    Eingerahmt ist das Ganze in die Geschichte der Helena von heute, und die lässt den Leser, wie schon gesagt, etwas melancholisch zurück.

    Flammenbrut ist ein sehr spannender psychologischer Thriller.
    Das Thema hat mich gefesselt und Becketts Recherchen sind sehr gut.
    Interessant sind die Einblicke in die weibliche Protagonistin vom männlichen Autor.
    Kaum aus der Hand zu legen und mit jeder Seite spannender.
    Sehr zu empfehlen.

    * Gebundene Ausgabe: 784 Seiten
    * Verlag: Heyne Verlag (28. September 2009)
    * Sprache: Deutsch
    * ISBN-10: 3453265483
    * ISBN-13: 978-3453265486
    * Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 14,4 x 5,4 cm

    Produktbeschreibungen
    Aus der Amazon.de-Redaktion


    Lisa Darling ist eine aufstrebende Fernsehjournalistin im Südafrika der Post-Apartheid-Zeit. Ihre kritischen TV-Reportagen – etwa über die Schwierigkeiten, die junge schwarze Unternehmerinnen bewältigen müssen, über die Wahlkampfmoral der Parteien oder auch über verschwundene Opfer der Apartheid – haben der engagierten jungen Kapstädterin den Ruf des „Gewissens der Nation“ eingebracht. Und trotz des anhaltenden Mobbings durch ihre Vorgesetzte, die Studioleiterin Brigitte Tshayimpi, sollen Lisas nächste Filme einen Sendeplatz in der Primetime erhalten. Alles läuft rund – bis der zufällige Motorradunfall eines Mannes eine Lawine ins Rollen bringt, die nicht nur Lisas Karriere bedroht, sondern auch ihr Weltbild und ihren Glauben erschüttert.


    Denn es werden Anschuldigungen laut, nach denen Lisas Vater, der im Apartheid-Regime Polizist gewesen war und immer behauptet hatte, einen Bürojob in der Verwaltung innegehabt zu haben, in Wirklichkeit zur Geheimpolizei gehört haben und an unsäglich grausamen Verbrechen beteiligt gewesen sein soll. Ihr eigener Vater, der „feste Anker ihrer Kindheit“, ein brutaler Täter im Unrechtsregime? Lisa kann und will es nicht glauben, doch ihr Berufsethos verbietet ihr, die Sache unter den Teppich zu kehren – also beginnt sie zu recherchieren…


    Autorin


    Die als erstes weißes Kind auf einer Insel des Bissagos-Archipels vor Guinea-Bissau geborene Stefanie Gercke, die einen guten Teil ihres Lebens in Südafrika verbracht hat, hat bereits mit einigen Afrikaromanen von sich reden gemacht.


    Meinung


    Dieser Roman ist ein schöner Schmöker.
    Es gibt tolle Beschreibungen von Afrikas Landschaft, eine spannende Geschichte mit politischem Hintergrund und eine Menge Emotionen.
    Stefanie Gercke schreibt manchmal einen Tick kitschig, lässt somit eine Menge Gefühl in ihren Roman laufen, hat aber eine ausgewogene Mischung aus Menschlichkeit und den Problemen des heutigen Afrikas geschaffen, welches immer noch mit den Nachwehen des Apartheidsregimes zu kämpfen hat. Von aktueller politischer Brisanz und verleugneten Altlasten erzählt dieses Buch.
    Es gibt immer wieder Querverweise zu ihren anderen Romanen, die sie geschickt miteinander verknüpft und die neugierig auf ihre älteren Bücher machen.


    Fazit: Zum Abtauchen in eine fremde Welt vom modernen Kapstadt bis nach Zululand - dem schwarzen Herz Südafrikas - bestens geeignet.

    Zwei Mädchen: Istanbul-Story


    Die beiden Teenager Behiye und Handan lernen sich kennen und schließen Freundschaft - wobei Freundschaft hier ziemlich untertrieben ist.
    Vor allem bei der rebellischen Behiye nimmt diese Freunschaft nach kurzer Zeit regelrecht obzessive Züge an. Sie vergöttert Handan.
    Handan hingegen sieht in Behiye die beste Freundin, den Anker und festen Pol, der ihr in ihrer Familie, die eigentlich nur aus ihrer Mutter besteht, die mit sich selbst am meisten beschäftigt ist und sich von Männern aushalten lässt, Halt gibt.
    Das Ungleichgewicht dieser immer gefährlich werdenden Freundschaft steuert auf eine Katastrophe zu.


    Das Thema hört sich gut an und der Stoff bietet eine Menge.
    Doch ich glaube, dass es der Autorin darum gar nicht geht.
    Der Stil und die Sprache sind das Besondere im Roman.
    Und dies leider nicht im Positiven:
    Behiye ergeht sich in der Liebe zu Handan, was ziemlich nervig rüber kommt. Immer wieder geht es um die süße, duftende Baby-Freundin, deren Anblick ihr vor Glück die Tränen in die Augen treibt. Ich konnte das irgendwann kaum noch ertragen. Die Handlung verpufft derweil im Winde - schade.

    Erbarmen


    Die Aufmachung des Buches lässt auf eunen eher blutigen Thriller schließen - dem ist aber nicht so:
    Das Buch hat natürlich an manchen Stellen brutale Elemente, ich würde es aber als sehr spannenden Thriller mit Tiefgang bezeichnen.


    Worum geht es?
    Der traumatisierte Ermittler Carl beginnt nach zweimonatigem Krankenstand wieder seinen Dienst im Präsidium. Psychisch noch immer sehr angeschlagen und "unzumutbar" für seine alten Kollegen, wird er zum Chefermitttler des neu ins Leben grufenen Sonderdezernats Q ernannt, wo er Fälle aufrollen soll, die nicht aufgedeckt wurden, die allerdings hoffnungslos, aber von ziemlicher Brisanz sind. Zunächst scheint es, als wolle sein Chef ihn aus dem Weg räumen wollen, damit die Arbeitsatmosphäre nicht gestört wird und er wird mit einem aussichtslosen Fall beauftragt, der fünf Jahre zurückliegt. Während sich seine Kollegen mit den wichtigen Verbrechen befassen geht Carl ziemlich unmotiviert an diesen Fall heran. Es geht um das mysteriöse Verschwinden einer Politikerin.
    Unverhofften Beistand erhält Carl durch den Asylanten Assad aus Syrien, den das Arbeitsamt ihm zur Verfügung stellt. Dieser stellt sich als sehr gewöhnungsbedürftig heraus, bildet aber nach und nach eine immer größere Bereicherung für den Ermittler.
    Ohne dass das unfreiwillige Team es richtig merkt, rutscht es immer mehr in die Abgründe des Falles ein.


    Das Buch ist klasse und hat mich sehr gefesselt. Wie für den Nord-Thriller schlechthin wird auch hier dem Ermittler wieder eine Menge Leben in Form von diversen menschlichen Schwächen des Anti-Helden eingehaucht.
    Dies und die schöne Beschreibung des sich annähernden Teams Carl/Assad, gemischt mit einem wirklich spannenden Fall ergeben einen richtig guten Thriller voller Abgründe und Menschlichkeit.


    9 Punkte

    Limit


    Es geht um die Zukunft, die nicht allzu fern ist und im Jahre 2025 liegt.
    Julian Orley, ein reicher Privatmann, der einen Mondaufzug von einer Insel am Äquator zu unserem Trabanten gebaut hat, lädt eine illustre Gesellschaft von Millionären, die in sein Projekt Helium 3 vom Mond abzubauen, investieren sollen.
    Die Mitglieder der "Reisegesellschaft Mond" sind von unterschiedlichem Menschenschlag und werden in aller Ausführlichkeit vorgestellt.
    Dies fordert vom Lerser zunächst einiges ab, da auf den ersten Seiten sehr viele Namen vorkommen, die aber am Ende des Buches alle verrzeichnet sind und der Durchblick dadurch erleichtert wird.
    Diese ausführliche Einführung der Personen erinnert an den Beginn von Katastrophen- oder Untergangsfilmen a la Titanic bevor das Unglück einsetzt.
    Spannend und anschaulich stellt Schätzing die (Vergnügungs-) Reise zum Mond dar. Allerdings holt er sehr weit aus und manche Passagen wirken dadurch ermüdend.
    Der Schreibstil allerdings entschädigt für so manches: Man merkt dem Autor den Spaß an seiner Geschichte an. Er spielt mit Worten auf sehr anspruchsvolle und intelligente Weise.
    Ein anderer Handlungsstrang geht um Owen Jericho, ein leicht frustrierter Cyber-Detektiv, den es nach China verschlagen hat und den Auftrag erhält eine chinesische Dissidentin für ihren Vater zu suchen.
    Jojo, eine Hackerin, die im politischen Untergrund arbeitet, hat eine Entdeckung gemacht, die offenbar so brisant ist, dass sie von Unbekannten verfolgt wird.
    Bis sich der Kreis von der Erde zur "Reisegesellschaft Mond" schließt, dauert es ziemlich lange und als Leser hat man wirklich den Eindruck, man lese zwei unabhängige Geschichten.
    Frank Schätzing spannt einen Bogen quer um den Globus. Es geht um Politik, kalte Kriege, Ressourcen und die Vormachtstellung auf dem Mond.
    Das Zukunftsszenario, das der Autor erstellt ist nicht allzu weit hergeholt und lässt sich durch die aktuelle Weltlage fast schon ableiten. Das heißt dieser Zukunkftsthriller ist, bis auf einige technische Errungenschaften, die für das Jahr 2025 etwas weit hergeholt scheinen und eigentlich auf später anzuordnen wären, eigentlich hochaktuell und legt Visionen dar, mit denen sich Menschen auch jetzt schon beschäftigen.
    Da die Zukunft im Roman nur 15 Jahre weit weg ist, werden auch immer wieder gesellschaftliche und politische Bezüge zum Hier un Jetzt geknüpft, so dass selbst Science Fiction-Unbegeisterte gut unterhalten werden.
    Alles in allem hat mir das Buch Spaß gemacht und nachdenklich gestimmt, wobei man 1300 Seiten auch auf die Hälfte hätte reduzieren können.