Beiträge von Anton

    buzzaldrin
    Au weia, das ist jetzt schwierig, da ich den Roman schon vor einiger Zeit gelesen habe.



    Am besten, ich lese das Buch auch noch mal. Es ist ja sehr komplex und sich an Einzelheiten zu erinnern, fällt mir schwer.
    Aber vielleicht bringt Dich meine Sicht der Dinge etwas weiter? ?(


    Jedenfalls freue ich mich, dass Dir der Roman auch gut gefallen hat.
    Ich wundere mich eh darüber, dass da nicht noch von mehr Eulen Resonanz kommt. Aber vielleicht finden sich ja noch mehr "Begeisterte", wenn er als TB erscheint. Oder ist er das schon?

    [quote]Original von Nomadenseelchen
    [quote]Original von Anton
    Aber auch Widersprüche zwischen Mohammends Lehre und seinem Leben kommen zur Sprache - so soll der Gute zeitweise 7 Frauen gehabt haben.


    ...und sich eine neunjährige zur Frau genommen haben...


    Da das Thema super-interessant ist, stell ich das Buch auf meine WL. :wave

    Zitat von janda:
    Aber mir hat weder die Geschichte in der Ausführung, noch die Art des Schreibens wirklich gefallen.
    Für mich war es so witzig wie eine mittelmäßige RTL/SAT1 Comedy... leider gar nicht.
    Es ist einfach nicht meine Art von Humor und die Art Pointe an Pointe reihen zu wollen, löst bei mir andere Reize, wie einen Lachreiz aus. Es war alles ein Stück zu überdreht, eine Prise zu witzig in einer Art Humor, die ich kein bißchen komisch finde.


    Genauso sehe ich das auch. :-(


    Doofe Kalauer, platte Geschichte, nervige Figuren.


    Zitat von JaneDoe:
    Und nach und nach verkommt der Roman dann leider zu einer Hera-Lind-Schnulze.


    Ich kann mich erinnern, dass ich bei Hera Lind, im Vergleich hierzu, Tränen gelacht habe.


    Fazit:
    Flache Unterhaltung. :-(

    # Broschiert: 784 Seiten
    # Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt; Auflage: 22., Aufl. (Januar 1985)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 3596259614
    # ISBN-13: 978-3596259618
    # Größe und/oder Gewicht: 19,3 x 12,6 x 5,1 cm


    Klappentext


    Eine großangelegte Familiensaga, ein exemplarischer Zeitroman. Giordano formt einen bisher wenig beachteten Stoff episch aus: Er erzählt vom Schicksal sogenannter "jüdischer Mischlinge" in den Jahren der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Die Vorgeschichte beginnt Ende des letzten Jahrhunderts, die eigentliche Handlung setzt vor 1933 ein und führt in die ersten Nachkriegsjahre. Ihr Schauplatz: Hamburg - von den Elbvororten bis zum Stadtpark, von Barmbek im Norden bis zum Hafen im Süden, mit unvergesslichen, in den dramatischen Ablauf verwobenen Gestalten, Bildern, Situationen. Fast unglaublich ist diese Geschichte: Der Autor hat mit seiner Phantasie die nackte Realität überhöht; es ist ihm gelungen, eine sinnfällige Schilderung von Menschen unter bestimmten Bedingungen zu schaffen und eine Zeit zurückzurufen, die mit überwältigender Macht in das Leben aller eingegriffen hat. Er hat das Geschehen und die Figuren frei gestaltet.
    Hier sind die kleinen Leute mit ihren Schwächen unter dem grausamen Druck der herrschendem Bösen, mit ihren liebenswerten Zügen, mit dem Ausmaß des ihnen zugefügten Leides und der Fähigkeit zum Überleben. Nichts wird geschönt, keine bittere Erkenntnis verschwiegen. Doch was immer es an Furchtbarem gab: die Liebe zu Hamburg, diese ganz unsentimentale Heimatliebe, bleibt unerschüttert und ist entscheidend für die Zukunft der Bertinis.


    Autor


    Ralph Giordano wurde 1923 in Hamburg geboren. Sein Vater, Sohn eines Italieners und einer Deutschen, seine Mutter Jüdin. Besuch des Johanneums. Schulverweisung nach Erlass der Nürnberger Gesetze. Verfolgung. Folter. Flucht. Versteck. Mai 1945 Befreiung. 1946 Beginn der journalistischen Arbeit. Seit 1964 etwa 100 Fernsehdokumentationen für den WDR und den Sender Freies Berlin.


    Meine Meinung


    Es handelt sich hier um einen autobiographischen Roman von Giordano.
    Mit ausschweifender Erzählkunst in epischem Stil schildert er zunächst die Geschichte seiner Eltern und nahen Verwandten bis er selbst, zweiter Sohn dieser sogenannten "Mischehe", als Halbjude ins Spiel kommt.
    Mit viel Liebe zum Detail berichtet er über seine Kindheit in Hamburg - immer zu Extremen und teils humorvollen Übertreibungen bezüglich seiner Verwandtschaft neigend. - Dies ist die, wie er es nennt, "Unpolitische Vorgeschichte" vor 1933.
    Immer mehr werden die Bertinis im Laufe der Zeit in die politischen Vorkommnisse verstrickt. Sie werden zunehmend Opfer von Rassenhass und Progromen in ihrem engsten Umfeld und durch den Staat.
    Die Bertinis als "Mischfamilie" lebt ihre unterschiedliche Glaubenszugehörigkeit kaum aus. Einzig der Vater, christlich fromm, schöpft durch Gebete in der Not Kraft. Der Rest der Familie "jüdelt" zum Spaß und ist jüdisch durch Erbfolge. Doch das Regime macht auch vor dieser "Mischehe" nicht halt, und so wird die Mutter, als "Volljüdin", zunehmend eine Belastung, und der Vater als "Nichtjude" eine Gefahr für die Familie. Sie droht zu zerbrechen.
    Aus Verdrängung und Hoffnung wird Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.
    In der nachfolgenden Odysee der Bertinis durch Verfolgung und Flucht, etabliert sich Roman, der Zweitgeborene, als Familienoberhaupt und organisiert ein lebensrettendes Versteck.
    Ab 1942 fertigt Roman ein sogenanntes "Manuskript" an, dass ihm als Familienchronik dient - Grundlage für sein späteres autobiographisches Buch.


    Ein sehr bewegendes Zeitdokument, festgemacht an einer deutschen Familie, die zufällig nicht "arisch" ist.


    Unbedingt lesenswert!


    P.S. Morgen jährt sich der Kriegsbeginn zum 69. mal.


    Ich hoffe, ich konnte das jetzt halbwegs rekonstruieren, da ich das Buch schon vor einiger Zeit gelesen habe. :gruebel


    Viele Grüße von Anton :wave

    @ Aqualady


    Schade, dass Dir das Buch nicht so zugesagt hat. Ich hab´s gerne gelesen.
    Ist aber jetzt auch schon eine Weile her.
    Zu Juan:

    Ich werde mit meiner Freundin Samstag und Sonntag da sein.
    Freu mich schon drauf.
    Wenn jemand Infos hat über "versteckte" Autoren, die lesen oder Autogramme verteilen: Immer gerne her damit!
    Über Gheron und Iris weiß ich ja jetzt Bescheid... :-]