Beiträge von Anton

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    Original von Ouwe


    Was die Dialoge mit Corelli angeht: Für mich klang das so, als ob das eine Vorwegnahme der Ideologie des spanischen Faschismus in Form der Falange und dem Regime Francos ist. Grade der erste Entwurf, den David Corelli quasi als Hinhaltetaktik anbietet, klingt auch nach der politischen Religion des NS-Regimes und aller dann in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auftauchenden hypernationalistischen Bewegungen.
    Oder auch nach dem fundamentalistischen Islam, Bevölkerungsboom, hohe Quote männlicher junger Unzufriedener, Unterdrückung der Frau...


    Du meinst, dass es sich bei Corellis Auftrag nicht nur um ein religiös-philosophisches Pamphlet/Teufelsschrift handelt, um Leser zu manipulieren, sondern dass dabei politische Motivation/Manipulation eine Rolle spielt?
    Rein zeitlich würde das ja passen - sozusagen als "Vorbereitung" für Francos Ideologie.
    Da wär ich jetzt gar nicht drauf gekommen...

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    Original von glücksbärchi
    Ich habe es diese Woche nach langem Zerren und immer mal wieder beiseite legen endlich fertig und ich muß auch sagen- entweder bin ich zu doof oder ich verstehe das Buch einfach nicht!
    Leider hat mich der Roman so gar nicht überzeugt, stellenweise gut, gerade der Anfang, aber das Ende habe ich einfach nicht mehr verstanden und schon stellenweise in der Mitte habe ich nur noch Fragezeichen über meinem Kopf schweben sehen!


    Da bin ich ja beruhigt, dass nicht nur ich das so sehe... :-(

    Herr Palomar



    Der kleine Drache Kokosnuss ist entsetzt: Der fiese Murk hat seinen Freund Oskar entführt! Spurlos sind die beiden verschwunden. Spurlos? Nein, zum Glück nicht ganz. Oskar konnte einen Brief mit wichtigen Hinweisen hinterlassen und der führt Kokosnuss direkt nach - London! Riesig ist die Stadt der Regenschirmträger und Teetrinker, aber der Murk ist längst weitergereist. Zunächst nach Paris zum Eiffelturm, dann nach Pisa, wo man schiefe Türme mag, und schließlich ins Zentrum von China führen Oskars Briefe. Ob es Kokosnuss schließlich gelingt, Oskar zu befreien?


    Das Besondere an diesem gebundenen Buch sind die echten Briefe von Oscar und Mathilda - sehr liebevoll gestaltet.


    Wir lesen es jetzt zum zweiten Mal (vor).

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    Zum anderen war er der Meinung, die Kibitzsteiner hätten zu unrecht Besitz des Hochstifts an sich gebracht und wollte das rückgängig machen.


    und das ist ja der Dreh,-und Angelpunkt im Buch: diese ganze Misere der Altlasten von Michel als ehemaliger "Bierbauer" und Marie als ehemalige Hure.
    Also "Neureiche", die nur wegen der Gunst des Vorgängers von zu Limpurg Burgherren wurden. Da gibt es natürlich auch eine Menge Neider, die ihre Chance beim Ableben des einstigen Gönners kommen sehen - und einen Gottfried Schenk zu Limpurg, der die Kibitzsteiner nicht für voll nimmt, oder aber unterschätzt...

    Diese ganzen Fehden! :wow
    Da hatte ich auch viele Fragezeichen auf der Stirn, und das nicht nur bezüglich Herrn Schenk zu Limpurg...
    Ich muss gestehen, dass ich bei der Vielzahl von Herrschern, Rittern und besagten Fehden manchmal quergelesen habe. - War mir etwas zu viel des Guten...
    Für mich war nur klar: Fürstbischof Gottfried Schenk von Limpurg = BÖSE
    - und alle, die ihn stützen auch.


    Aber vielleicht kann da Gheron oder Sysai was erklären? ?(

    Nette Idee, Herr Palomar, einen Diskussionsthread zum Buch zu starten.


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    Marie ist bisher sehr im Hintergrund, wahrscheinlich damit sie Trudi keine Konkurrenz macht. Trudi ist eine gute, lebhafte Hauptfigur, sympathisch, aber auch eigensinnig und etwas Naiv.


    Das stimmt, Trudi ist naiv aber auch kokett.
    Tja, die Lebensklugheit von Marie...Sicher galt das als absolutes Tabuthema, auch zwischen Mutter und Tochter. Und Marie war ja als junges Mädchen auch sehr naiv. Diese "Weisheit" möchte sie ihrer Tochter sicher vorenthalten und sie unbeschadet aufwachsen sehen.


    Michel ist in seiner (zu) kurzen Rolle ein wirklich ehrenwerter Mann, der an den Altlasten seiner Vergangenheit noch immer zu leiden hat, seitens seiner "Neider".
    Im Gegenzug zu ihm steht Georg von Gressingen als rückgradloser Charakter, der nur an seinen Vorteil denkt.


    An von Gressingen wird diese damalige Denkensweise von Ehr,-oder Unehrhaftigkeit sehr deutlich: Unehrenhafte Taten oder Sünden aller Art werden durch eine mögliche Absolution relativiert und man ist wieder die Sorge los, im Fegefeuer zu landen oder für ewig in der Hölle zu braten.

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    Edit: Also, das muss ja seeeehr kurzfristig gewesen sein. Insider hat sich hier erst gestern registriert. Daher geh ich mal von aus, dass Insider gar kein neues Mitglied ist, sondern eine sehr bekannte Eule. Wer auch immer. Ich verlange Aufklärung Grinsen schlaeger Lachen


    ... mal schauen, wer sich dahinter verbirgt... :gruebel