Kuchen backen in Kigali
Klappentext
Das Leben ist wie ein Kuchen .. die Zutaten sind wichtig, aber ohne Liebe braucht man den Ofen gar nicht erst anzustellen.
Angel betreibt ein kleines Backgeschäft in Kigali. Zu ihr geht jeder, der für ein Fest, eine Taufe, eine Hochzeit, eine Heimkehr oder sogar eine Scheidung einen besonderen Kuchen braucht. Bei einer Tasse Tee bespricht sie die Details von Farbe und Dekor. Man kommt ins Erzählen, und Angel hört die heiteren, überraschenden und auch traurigen Geschichten ihrer Nachbarn, die trotz allem ihre Lebensfreude bewahrt haben. Über die Gespräche und das Kuchenbacken werden alte Wunden geheilt.
Die Autorin
Gaile Parkin, geboren und aufgewachsen in Sambia, studierte in Südafrika und England. Sie hat in vielen Ländern Afrikas gelebt. Heute arbeitet sie als Beraterin zu Fragen der Erziehung, Geschlechterrollen und HIV-Erkrankungen.
Meine Meinung
Angel ist mit ihrem Mann Pius von Tansania nach Ruanda gezogen, weil es dort eine bessere Verdienstmöglichkeit für ihn gibt, und macht sich nun in Kigali durch ihre wunderschönen, farbenprächtigen Kuchen einen Namen.
Da ihr Sohn und ihre Tochter bereits verstorben sind, erziehen die Beiden ausserdem ihre fünf Enkelkinder.
Mit sehr viel Ruhe und Freundlichkeit emfpängt Mama-Grace, wie sie auch genannt wird, ihre Kunden in ihrer Wohnung in der eher unpersönlichen Wohnanlage. Jeder Besucher bekommt bei ihr erst mal eine Tasse Tee und Selbstgebackenes, während sie ihr Fotoalbum der bereits gebackenen und verkauften Kuchen präsentiert. Jeder Kuchen ist auf den Kunden und den Anlass speziell abgestimmt. Diese Kuchen werden so wundervoll beschrieben, dass ich mir jeden einzelnen sehr gut vorstellen konnte und auch die Liebe, mit der Angel ihre kleinen 'Kunstwerke' herstellt.
Beim Ausfüllen des Bestellformulars kommen sehr schöne, nachdenkliche, mal traurige und mal lustige Gespräche auf und Mama-Grace entlockt ihren Kunden auch das Eine oder Andere, das diese normalerweise nicht erzählen würden. Sie hört zu, ermutigt, tröstet und ist für jeden da. Sie bringt ein Pärchen zusammen, das ohne ihr Nachhelfen wohl gar keines geworden wäre. Wir erfahren in dem Buch sehr viel über das Leben in Afrika, über die Sorgen und Nöte – über die Verbreitung von AIDS, das dort als 'schwere Grippe' bezeichnet wird. Das alles wird in den 14 Kapiteln des Buches sehr einfühlsam beschrieben. Es ist ein Buch der leisen Töne, das zum Nachdenken anregt.
Mein Fazit
Ein wunderschönes und liebevoll geschriebenes Buch, das den afrikanischen Lebensstil sehr gut beschreibt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt. 5 von 5 Sternen von mir!