Eigendlich hatte ich nach deiner Meinung gefragt, aber was Solls.
Der machts auch
Eigendlich hatte ich nach deiner Meinung gefragt, aber was Solls.
Der machts auch
@ Batcat
Und wo ist der Positive Kritik ?
Nikana
Ein Text ohne Kritik ist wie eine Frau die sich schminkt, ohne dabei in den Spiegel zu schauen.
(Von mir )
Logo ist Kritik erwünscht.
Nikana, das verstehe ich.
Du schreibst;
"Den Vorwurf, dass du aufgrund deines Immigranten-Daseins kritisiert wurdest, finde ich übrigens ziemlich daneben."
Anders kann ich mir diese untolerante Vorgehensweisi nicht erklären.
Wenn es nicht so ist würde eine Aufklärung seitens Doc und leserättin mich sehr erfreuen.
Auch Britt und Joan haben meinen Text Kritisiert, Aber in einen Ganz anderen Form als es Doc und Leserättin es getan haben.
Die einen sind Konstruktiv, die anderen aber nicht.
Wenn du den Unterschied nicht erkennen kannst kann ich es dir leider auch nicht erklären.
Egal aus welchem Grund einer kritisiert wird, der Stil der hier angewand wird ist völlig danaben gegriffen.
Schade eigentlich.
Ich hatte mehr Verständnis erwartet.
Was Solls, das Leben geht weiter.
Die Entscheidung den Text zu verschieben überlasse ich dir.
Mach was du für richtig hältst.
Ps.
Komischerweise wurden meine Texte in anderen Foren von "Anfänger" zur "Fortgeschrittene verschoben.
Warum auch nicht Mal umgekehrt
Mehr habe ich zu diesem Thema nicht zu sagen.
LG
Beruhingend zu wissen das ich "Scharf beobachtet werde" ein cooles gefühl
Freut mich das wir einer Meinung sind Doc
Jedem das seine !
Nur schade das mein Text nur negative seiten aufzuweisen hat.
Ein Islamischer gelehrter zittierte Mal;
"Wenn ein Mensch zu 99 prozent Schlehtes und nur ein Gutes an sich hat, betrachte ihn von der guten Seite.
Denn, dass hilft ihn seine Fehler zu sehen viel weiter als ihn seine Fehler zum Vorwurf zu machen"
Bis dann
Dann habe ich mich wohl am Forum geirrt.
Aber was ist denn ein Text wert der nicht kritisiert wird?
Ich kann Kritik gebrauchen. Das stärkt mich
Wie heißt es so schön im Bibel;
"Wer von der Sünde frei ist werfe den ersten Stein "
und
"Behandelt die "Fremden" die bei euch wohnen wie des Eures gleichen "
Habe den Text mehr als einmal durch den Word Office 2007 Programm gejagt. Aber leider scheint auch das Programm, genau wie ich, nicht alle Fehler erkennen zu können.
Der Vorwurf dass ich den Text nicht überprüft habe ist daher nicht zutreffend.
Abgesehen davon hätte ich eine mildere vorgehensweide mehr begrüßt.
Tja, so ist es eben wenn man ein Immigrant ist.
Freut mich trotzdem dass auch einsichtigere Leser das Forum besuchen.
Aber eins kann ich euch versichern.
Ich werde weiterschreiben. Ob es einigen gefällt oder nicht.
Es sei denn, ich werde verbannt.
Gruß
ZitatAlles anzeigenOriginal von Britt
Moin Imigrant,
ich nehme an, du bist kein Deutscher, deiner Geschichte und deiner Rechtschreibung nach zu urteilen, und deshalb geh ich in dieser Hinsicht auch mal milder mit dir ins Gericht.
Ich finde durchaus, dass du (und auch deine Geschichte) Potential hast, und dass es sich durchaus lohnen könnte, wenn du weiter an dir arbeitest.
Du hast eine sehr bildhafte Sprache; dein Brot mit Schafskäse und Petersilie konnte ich förmlich schmecken, war richtig lecker.
Vielleicht ein paar kleine Tipps, worauf du achten solltest:
- Wortwiederholungen vermeiden.
In ein und demselben Satz sollte nicht zweimal das Wort "Gleis" auftauchen. Möglichst nicht mal im selben Absatz. Suche nach Synonymen, es gibt gute Wörterbücher dafür. Sogar in "Word" gibt es unter dem Menü "Extras" - "Sprache" - "Thesaurus" ein kleines Synonymwörterbuch.
-Show- don't tell!
Ein Beispiel: Du sagst, dass die Männer das Zeigen von Gefühlen als Schwäche empfanden. Hier wäre es schön, das nicht nur zu behaupten, sondern dem Leser anhand einer Begebenheit aufzuzeigen. Leser kriegen Tatsachen nicht so gern vorgesetz, sie finden sie lieber selber heraus.
-An Rechtschreibung und Grammatik solltest du unbedingt arbeiten! Bei der Rechtschreibung hilft auch die Rechtschreibprüfung in Word ein bisschen (allerdings nicht immer), ansonsten immer den Duden griffbereit zu haben.
Und die Grammatik ist unabdingbar, um den Sinn des Textes zu verstehen. Du hast da eine Passage, in der du die Fälle verwechselt hast, die musste ich mehrmals lesen, um zu kapieren.
Wichtig auch: Auf die Kommasetzung achten.
Nicht nur viele Testleser machen sich nicht die Mühe, weiterzulesen, wenn sie massenhaft Fehler im Text finden, sondern auch potentielle Verlage legen Manuskripte genervt beiseite, wenn der Autor nicht richtig Deutsch kann. Und das wäre schade, denn wie schon gesagt, finde ich, dass du durchaus Potential hast.
Wenn dir das Schreiben wirklich wichtig ist und du fest entschlossen bist, weiter zu machen, hast du sicher auch die Motivation, hart an dir zu arbeiten.
Liebe Grüße von Britt
Hallo Britt
Du hast es erfasst.
Ich bin ein Imigrant
Danke für die Ratschläge.
Endlich mal einer der zur Sache kommt :-))
Ich werde sie beherzigen !
ZitatAlles anzeigenOriginal von Doc Hollywood
Wenn Dir die Leser offensichtlich nicht der Mühe wert sind an Grammatik und Rechtschreibung zu arbeiten und einen möglichst fehlerfreien Text hier einzustellen, wieso sollte ich mir als Leser dann die Mühe machen den Text überhaupt zu lesen und zu bewerten?
Gruss,
Doc
Lieber Doc Hollywood
Oben an Kopf des Forum steht folgendes geschrieben;
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Anfängerautoren
Schreibforum für Jungeulen und Anfängerautoren, die sich noch nicht der Kritik aussetzen möchten...
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Ich hoffe doch das es auch für mich gild, oder sind hier Imigranten nicht erwünscht ?
Wenn es der Fall ist ( was ich nicht hoffe) bitte ich euch doch noch offener zu sein und nicht sich hinter Gramatik und Rechtschreibkomplexen zu verstecken
Wie du weißt besteht ein Text nicht nur aus Grammatik und Rechtschreibung. Diese sind nur Mittel zum Zweck und Performer. Viel wichtiger ist der Inhalt. Nur darauf kommt es an.
Wenn es nach deiner Einstellung ginge müssten alle Schriftsteller "Fehlerfrei" arbeiten, was nicht der fall ist und allen das Reden verboten werden die kein perfektes Deutsch können!
Die Einstellung "Sei perfekt oder schweig" lässt sich wohl kaum mit Menschlicher Vernunft erklären. Es ist mehr der Falsche Umgangsform mit anderssprachigen Menschen die zur Ausgrenzung führt.
Selbstverständlich steht der Text zu Korrektur frei.
Nehme jede Hilfe dankend entgegen.
Ich weiß nicht wie es bei dir ist, aber ich schreibe nicht der Grammatik wegen, sondern der Kommunikation.
Danke trotzdem für das Kommentar.
Ich hatte mal grade nichts Anderes zu tun als dich zu Ärgern.
Das Schweigen
Wie bitter es doch ist
nicht verstanden zu werden
die, die mich umgeben
mich zu verschlüsseln versuchen
und fragen
was ich zu erzählen habe
ich schweige
doch sie drängen
und fragen erneut
und schauen mich beschuldigend an
als ob ich was verbrochen hätte
ich wiederum schweige
und schaue ihnen tief in den Augen
aber sie verstehen nicht
wenden ihre Augen von mir ab
ich unterbreche mein schweigen
sage;
es fehlt mir die Erde
sie schauen mich an
ich fahre fort;
die Wörter fehlen mir
um die Gefühle
die mich innerlich zerfressen
zu beschreiben
sie verstehen nicht
ich fahre fort;
Mutter fehlt mir
ihre warmen Blicke
ihr Schoß
in dem ich mich in Glück wogte
dann schweige ich wieder
und es ist still
alle schweigen
bis auf meine innere Stimme
die versucht sich in Wörter zu fassen
ich spreche weiter;
ich suche die Naht
welches Naht ?
fragen sie
die Naht, die man mir ins Innere genäht hat
die Schneise zu meiner inneren ich
sie schütteln den Kopf
belächeln mich
ich erwidere;
ich will raus
mir den Naht finden, es wieder aufreizen
und aus mir hinausströmen
wo man mich eingesperrt hat
sie verstehen nicht
belächeln mich weiter
ich senke meine Kopf
und blicke auf den Boden
sage;
mir fehlt die Erde
die aber, die mich umgeben
schauen mich an
Ich spüre die Kälte in ihren Blicken
die mich erfrieren lassen
ich falle auf die Knie
berühre die Erde
und mir wird wieder warm
dann schweige ich wieder
und es wird still um mich
denn, schweigen bleibt als letztes Weg
mit einander zu kommunizieren..
wenn alle Wörter versiegen....
DerImigrant
Die unerfüllten Wunschzettel...
Hallo
Bin neu im Forum.
Den unteren Beitrag habe vor kurzem geschrieben. Ich hoffe es gefällt euch.
Gramatik und Rechtschreibeng waren immer mein Problem gewesen.
also nicht so sehr drauf achten
viel Spaß
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Gleich früh am Morgen klopften meine Freunde bei uns ans Tür.
Sie wussten, dass um diese Zeit mein Opa nicht zu Hause war. Er hatte es sich zur Gewohnheit gemacht jeden Morgen mit dem Ruf des Muezzins zum Morgengebet ins Moschee, und anschließend ins Teegarten zu gehen um dort mit seinen Freunden cay zu trinken. Er war nicht gerade beliebt bei den Kindern im Dorf. Obwohl er doch ihnen nichts getan hatte, fürchteten sie sich vor ihm.
Vielleicht war es sein nachdenklicher und von Kummer heimgesuchter Anblick, dass bei den Kindern für eine gewisse Abschreckung sorgte. Auch wenn er sich nach außen verschlossen gab, war er ein sehr nachsichtiger und hilfsbereiter Mensch.
Die Männer vom Lande, wie mitfühlend und teilhabend sie auch waren, empfanden das Zeigen der Gefühle als eine Art Schwäche. Ein Mann muss autoritär und konsequent sein sagte immer mein Opa. Wenn er die Autorität zu Hause verliert, dauert es nicht mehr lange bis er zum Gespött aller wird. Das waren harte Worte. Jedenfalls für uns Kinder. Denn wir waren die ersten in der Liste die davon zu spüren bekamen wenn die großen aus irgend einen Grund ihr Dampf ablassen mussten. Wir spürten genau, wann es klüger war ihre nähe zu meiden. Und so mieden wir ihre Nähe, bis sie sich abreagiert hatten.
Wenn früh morgen an die Tür geklopft wurde machte meistens meine Mutter es auf.
-Ist der Güven da ?
-Ja, aber er wird wohl noch schlafen. Was wollt ihr denn von ihm?
-Wir wollten fragen ob er spielen kommt.
Behutsam und mit ihren sanften Händen durch meine Haare streichend weckte sie mich auf.
- güven, mein lieber junge, schläfst du noch? Es ist Zeit zum aufstehen. Deine Freunde sind vor der Tür. Sie fragen ob du mit zum Spielen rausgehst. Aber vergiss nicht, bevor du raus gehst musst du noch frühstücken.
Ihr liebevolles Lächeln ist das erste was ich an diesem Tag sehe. Für ein Kind meines Alters kann es nichts schöneres geben als ein warmes liebevolles Lächeln einer Mutter.
Schnell wird mir warm ums Herz und wir schauen uns einige Augenblicke lang an. Ich wünschte diese Momente könnte ich verewigen, sodass es nie vorbei zieht. Einige Augenblicke, die schon ausreichten ihr Lächeln für immer in mein Gedächtnis zu prägen. Meine noch halb geschlossene Augen reibend richte ich mich auf und weile noch ein paar Sekunden, bevor ich klar denken kann.
Mit etwas Mühe zerre ich mich aus dem Bett, wie ein Schlafwandler zum Fenster hin, stecke meinen Kopf heraus und sehe sie da stehen. Meine Freunde, schlicht gekleidet, mit ihren geflickten Hosen, Plastik Schuhe an den Füßen und in der Hand einen Drachen. Sie stammten genau wie ich aus bescheidenen Verhältnissen. Keiner wurde wegen seiner Kleidung und Verhältnisse verpönt. Entweder verstanden wir uns und wurden Freunde, oder auch nicht.
Es war ein Geflogenheitsprinzip, das man wenn man an einer fremden Tür klopfte einige Meter zurücktritt und wartete bis es einem geöffnet wurde.
Es waren drei meiner Freunde, mit denen ich meistens zusammen war. Zu Linken stand „Servet“, den wir wegen seiner Taub und Stummheit „rara“ nannten. Ich weis nicht mehr warum wir ihn diesen Rufnamen gegeben hatten. Wahrscheinlich, weil er keinen anderen Laut von sich gab als „rarara“ mit dem er versuchte mit uns zu kommunizieren. Es war sehr schwierig für uns sein Anliegen zu verstehen. Aber auch für ihn, es uns klarzumachen. Doch irgendwie klappte es aber immer. Mit der Zeit hatten wir ein Gespür dafür entwickelt und verstanden sofort was er uns sagen wollte, was er mochte und was nicht.
Mit den Händen, Armen und Gesichtsausdrücken versuchte er sich verzweifelt auszudrücken. Und wenn diese Methoden nicht ausreichten wurde er wütend und schrie wild um sich rum. Es konnte auch mal passieren das er handgreiflich wurde und ohne langes Zögern einfach zum praktischen überging und sich durchsetzte. Er war unser Freund, aber trotzdem fürchteten wir uns vor ihm.
Mit gutem Grund.
Einmal als ich ihn aus mir irgendeinem Grund verärgert hatte zog er ein kleines Taschenmesser aus seiner Hosentasche und jagte mich durch das halbe Dorf. Die Hetzjagd endete damit, das ich an den Gleisen stolperte und mit der Stirn an einem Gleis aufschlug, wobei mir die linke Stirnseite, über meinen Augenbrauen platzte und zu bluten anfing. Ich lief voller Schmerzen zu dem uns bekanntem Arzt, der mir meiner aufgeplatzten Wunde nähte. Das war Anlass dafür, dass ich tagelang mich nicht raus traute, bis wir uns eines Tages wieder versöhnt hatten. Noch heute, immer wenn ich in den Spiegel schaue sehe ich diesen einen Nat, und werde an den einen Tag erinnert.
Der Zweite war sein Bruder Gürsel. Er war, wenn ich es mal mit heutigem Ausdruck sagen darf ein "cooler Typ". Er war der art Mensch, der es schaffte alle anderen Kinder um sich zu scharren.
Ein Siegertyp, den ich wegen seiner Persönlichkeit sehr achtete. Er war der „Clan Anführer“, der uns zeigte, wo es entlangging, wenn wir uns in irgend einer Sache nicht entscheiden konnten. Zudem sahen wir uns gegenseitig als Konkurrenten, wenn es darum ging, wer das sagen in der Gruppe hatte. Meistens behielt er die Oberhand. Er war stattlicher gebaut und war um eine Handbreite länger als ich. Nicht selten kam es vor, das wir uns auf dem staubigen Boden um die "Vorherrschaft" ringten, das damit endete das unsere großen eingriffen und uns zeigten, das doch sie das sagen hatten.
Der dritte war der Mehmet, den wir wegen seiner Übergewicht auch „Sisko Mehmet“, Mehmet der dicke nannten. Der Arme musste damit Leben, das er wegen seines Übergewichtes zum Sündenbock abgestempelt wurde. Wenn zum Beispiel unsere Mannschaft ein Fußballspiel verlor oder uns grad mal nichts anderes einfiel und wir uns seine Kilos zum Thema des Tages machten.
Ich sehe ihn noch vor mir, so als wäre es gestern passiert, wie er einmal verärgert und weinend davonging. Seinen verstimmten Gesichtsausdruck, die Tränen in seinen Augen und seinen uns den Rücken gekehrten, gekränkten, langsamen und trägen Gang werde ich mein ganzes Leben lang nicht vergessen können.
Heute noch bedauere ich es zu tiefst, unser rücksichtsloses und fern von jeden Anstand geprägtes Verhalten. Nach Jahren der Trennung sollte ich erfahren, das er bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. O wie ich mich dafür gehasst habe, das auch ich ihn verpönt hatte. Und doch bleibt mir nichts anderes übrig, als für ihn zu beten und ALLAH um Vergebung zu bitten, für das Leid, den wir ihn angetan haben. Mein einziger Trost ist die, dass wir noch kleine Kinder waren. Aber doch wühlen diese Erinnerungen tiefe Schmerzen in mir auf, die seit dem ein Teil von mir geworden sind. Seit den Tagen, wo es doch scheint, das die ersten Schriftansätze des Schicksals unser noch ungeschriebenes Lebensblatt zu beflecken anfing. Wie wäre es mir sonst möglich, mich noch daran zu erinnern, und den tiefen Schmerz in mir zu fühlen, hier und jetzt, vor meinem Schreibtisch, so bildhaft, klar und gegenwärtig als würde ich es noch einmal durchleben. Wäre es mir nur möglich diese Erinnerungen, oder die Schmerzen die sie in mir hervorrufen mit einem Amputiermesser tief aus meinem Herzen herauszuschneiden und sie für immer aus meinem Leben zu bannen...
Und so standen sie draußen vor meiner Haustür.
In den Händen, frisch, mit Schafskäse und Petersilie gefülltes Brot, den man sehr günstig nebenan beim Bäcker für nur einen Lira bekam, schmatzend und mit großem Genuss, fest mit beiden Händen umklammert verleibten sie es sich ein. Die frische des Brotes konnte man förmlich hören. Das Knuspern, wenn sie hineinbissen, drang sogar bis zu mir hinüber. Ein Anblick, der einem auch wenn man kein Hunger hatte zum nachahmen einlud.
Wenn der Bäcker früh am Morgen das köstliche Weißbrot, den„Carsi ekmegi“ oder Somun, wie wir es auch nannten, backte erfüllte es das ganze Dorf mit seinem deftigen, nach Weizen riechenden Duft. Auch nach Hunderten von Metern konnte man es riechen, bis in den Mittagsstunden hinein.
-Was wollt ihr denn?
-Komm, lass uns Drachen steigen, das Wetter ist ideal dafür.
-Mmm, aber ich hab doch keinen Drachen.
-Macht nichts, wir lassen dich mitspielen. Versprochen, du darfst auch einen Wunschzettel aufsteigen lassen, einverstanden?
-Na gut, ich komme mit.
Ich ziehe mich an, wasche mich kurz und eile geschwind aus dem Haus. Bevor ich das Haus verlasse drückt mir meine Mutter noch eine Teigrolle mit in Butter gebratenes Spiegelei in die Hand. Sie weis, das ich es gerne esse. Die Eier stammen von unseren Hühnern aus dem Stall und schmeckten auch dementsprechend, frisch und wohlriechend, in dem ebenso hausgemachten Butter gebraten, eingerollt in Dünnfladen, den „Jufka ekmek „den mein Oma noch früh morgen auf den Erdofen, den „ Tandir“ gebacken hatte.
Ich harke mir die Schuhe schnell an die Füße, die sich unterwegs meinen Füßen anpassen werden und laufe geflügelt zu der Spielwiese. Das Leben ruft. Keine Sekunde darf verschwendet werden. Die aufgehende Sonne, die meinen Schatten derart in die Länge zieht als wäre ich über Nacht um die Hälfte gewachsen, der morgendliche frische Duft des Tages, und das Zwitschern der sich auf den Ästen der Bäume versammelten Vögel, die genauso wie wir bestrebt waren eins mit dem Leben zu sein. Mit Beiden Füßen, bis an die Ohren standen wir mitten im Leben. Und das Leben drang tief in uns hinein....
Drachen steigen lassen war einer unserer beliebtesten Spiele. Nur konnte nicht jeder sich einen Drachen leisten. Wir nannten unsere Drachen „citali“, das soviel heißt wie „Stabdrache“. Wer einen besaß war entweder wohlhabend, oder er war handwerklich begabt und baute es selber. Wenn ein Kind genug Taschengeld hatte um sich Eis zu kaufen, oder sogar ein Fahrrad besaß galt schon als wohlhabend. All die anderen Kinder die es nicht hatten folgten ihn auf Tritt und Schritt, bewunderten, ja beneideten ihn um seinen kostbaren Besitz. Es waren die Kinder, dessen Eltern entweder einen guten Job hatten oder als Gastarbeiter in einem fernen Land arbeiteten. Ich gehörte zu keinen der beiden Gruppen an. Zwar arbeitete mein Vater in Deutschland, aber wohlhabend waren wir trotzdem nicht. Das bisschen Geld das er uns monatlich schickte bekam mein Opa, der es wie er sagte, für unser Wohlergehen ausgab. Ausgeben tat er es, ohne Frage, aber von Wohlergehen konnte nicht die Rede sein. Jedenfalls nicht für den Rest der Familie. Um einen mittelmäßigen Drachen herstellen zu können brauchten wir vier ca. vierzig cm lange Holzstäbe, etwas Zeitungspapier, dünnflüssigen Teig und ausreichend Schnur. Nur besaß ich noch nicht die nötige Handfertigkeit um es in Alleingang zu schaffen und rief meistens meinen Onkel oder meinen Opa um Hilfe. Mit bisschen Geduld war auch schon der Drache fertig. Nicht selten ging der eine oder andere Handgriff daneben und die ganze Arbeit war um sonst. Aber wir waren beharrlich und bastelten so lange daran, bis es fertiggestellt war. Natürlich war es notbedürftig und bei weitem nicht mit den fertig zu kaufenden Drachen zu vergleichen, aber es war unser Drache. Wir hatten es gebaut und die Ehre es steigen zu lassen gebührte alleine mir. Mit aufgerichtetem Haupt, und schnellen, aber stolzen Schritten begab ich mich zum Dorfplatz um die Wiese. Es war ohne Frage mein Tag, mein Auftritt, meine Vorstellung. Der Höhepunkt war der Zeitpunkt, wo wir unsere höchstpersönlichen, aber vom Inhalt her geheimen, Wunschzettel zum Drachen hoch schickten. Es hieß, wer auf einen Zettel ein Wunsch aufschreibt und schafft das es zum Drachen hinaufgleitet, dem wird dieser Wunsch erfüllt werden.
Dabei rissen wir den Zettel bis zur Hälfte seitlich auf und wickelten es um das Seil herum. Für den Rest sorgte der Wind. Entweder wehte er den Zettel rauf zum Drachen, oder entriss ihn und trug es fort. In diesem Fall schauten wir unseren verlorengegangenen Wunschzettel traurig hinterher, bis es aus unserem Blickfeld verschwand. Obwohl es doch nur ein Zettel war, berührte es uns so sehr, das der eine oder andere Kind mal auch weinte. Nach der Regel durfte man nämlich einen Wunsch den man sich gewünscht hatte nicht ein zweites mal wünschen. Also blieb uns nichts anderes übrig als den Zettel hinterher zu schauen, wie es im Schoße des Windes fortgetragen wurde.
-Hey, der Wind hat dein Wunschzettel devongeweht!
-Ich weiß, ich probiere es noch einmal.
-Gut, aber du weißt, das du den selben Wunsch nicht ein zweites mal wünschen darfst.
-Aber warum darf ich es denn nicht noch einmal versuchen? Versprochen, diesmal schaffe ich es.
-Du hast es versucht, aber das Schicksal hat für dich entschieden. Du musst dich damit abfinden.
Was hattest du dir denn gewünscht?
- Wer, ich? sag ich nicht, immerhin ist es ein Geheimniss. Und Geheimnisse sagt man nicht. Wenn ich’s dir sagen würde wäre es ja keines mehr.
Nun war es geschehen. Mein Traum war mit dem Wunschzettel zusammen unwiederbringlich verflogen. Und es war nicht das erste und auch nicht das letzte Mal, das ein Traum von mir vom Winde davongetragen wurde. Und ich konnte nichts dagegen tun.
Was ich mir gewünscht hatte?
Was sich ein Kind von sechs Jahren wünscht, der seinen Vater nur einige Monate zu Gesicht bekam, bevor dieser nach Deutschland reiste.
Das Vater doch wieder käme, weil ich ihn doch so vermisste. Seinen letzten Anblick hatte ich noch genau in Erinnerung. Sein letzter Anblick, als er in den schwarzen Zug stieg und uns anlächelte, bevor der Zug ihn uns erbarmungslos entriss und mit ihm ein Teil von mir, das ich ab den Tag bis heute noch misse.
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LG Güven