Beiträge von Britt

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    Original von Tea-Bag
    Okay, wenn ich nicht direkt darauf gekommen wäre auf die Persönlichkeitsstörung und würde so verwirtrt die erste Hälfte des Buches lesen, ich weiß nicht, ob ich mich dann für bekloppt gehalten hätte :lache Denn dann muss es ja wirklich sehr verwirrend sein vor allem durch die "vielen" Namen.


    Und dass zuerst Gina die Inliner anhat und plötzlich Dolores damit ausrutscht, das hat ihr den Rest gegeben :lache


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    Original von Tea-Bag
    Wie kann man eigentlich Testleserin werden? Oder gibt es da keine Möglichkeit? :grin


    Ach, die gibt es immer. :grin Testleser kann man nie genug haben. Ich nehme jeden, der "hier!" schreit, allerdings geht die Vergütung über ein signiertes Freiexemplar nicht hinaus, solange ich keinen Weltbestseller lande. :chen


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    Sprechen deine Figuren mit dir und helfen dir bei den Büchern? Bezugnehmend zu deinem Satz:"Aber sie wollte es ja so." :-)


    Manchmal ist das tatsächlich so. Nun habe ich ja Verena beim Schreiben von "Blutopfer" schon sehr gut kennengelernt, und mir war klar, die ist unverbesserlich. Sie weiß es besser, kann aber nicht anders, als ihrem Gefühl zu folgen. Das macht einfach ihren Charakter aus. Somit war eigentlich klar, worauf es hinausläuft, als sie sich nach vielen Jahren endlich mal wieder verliebt, zumal sie das selbst nicht für möglich gehalten hätte. Es kann nur Probleme geben. ;-)


    Apropos Protagonisten sprechen zu Autoren: Es geht tatsächlich nicht nur mir so. Andrea Camilleri hat mal eine Kurzgeschichte geschrieben, in der er selbst nachts am Schreibtisch sitzt, und plötzlich klingelt das Telefon. Sein Protagonist, der Commissario Montalbano ist dran und beschwert sich lautstark bei seinem Autor, was der ihm in dem neuen Roman für eine Rolle zugedacht hat, sowas würde er nie tun! :rofl

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    Original von Tea-Bag
    @ Britt: Wie bist du auf dieses Thema gekommen und wie hast du das während des Recherchierens und Schreibens verarbeitet? Das ist doch ziemlich schwer verdaulich.


    Kann man so sagen. Das Bedürfnis, über Multis zu schreiben, schleppe ich schon sehr lange mit mir herum, schon mehrere Jahre. Da mir klar war, dass das nicht leicht wird, hab ich es lange vor mir hergeschoben und mich einfach nicht ran getraut. Als ich schließlich den Entschluss gefasst habe, weil es in meinem Kopf einfach keine Ruhe gab, war mir klar, dass ich sehr umfassend recherchieren muss. Ich habe massenhaft Bücher gelesen, Romane wie auch Fachliteratur, unter anderem das Standartwerk von Michaela Huber, sie ist Psychologin und eigentlich die Koryphäe auf dem Gebiet dissoziative Identitätsstörungen. In ihrem Buch "Multiple Persönlichkeiten" stieß ich auf ein Kapitel über rituelle Gewalt.


    Mir ging es genauso wie dir, ich war völlig schockiert. Dachte, die Frau spinnt, das kann es doch gar nicht geben. Dann hab ich angefangen zu googeln, saß fassungslos wie Verena vor dem Rechner und habe entdeckt, dass die Frau keinesfalls spinnt. Diese Dinge passieren. Es weiß nur kaum jemand, weil niemand drüber spricht. Ich finde aber, man muss darüber sprechen, sonst machen die Täter ja fröhlich weiter.
    Die Entscheidung, das Thema in das Buch einzubinden, war keine Leichte. Ich war sicher, das ist alles eine Nummer zu groß für mich. Ich wollte ursprünglich nur Sinas Geschichte erzählen und die ganze rituelle Gewalt ganz schnell wieder vergessen. Aber denkste, da war plötzlich Henriette in meinem Unterbewusstsein und flüsterte die ganze Zeit "Erzähle es!" Sie hat mich einfach nicht in Ruhe gelassen.


    Schließlich habe ich mich für einen Kompromiss entschieden. Ich habe mich darauf eingelassen, aber die entsprechenden Szenen nur "von außen" geschildert. Das heißt, diese Dinge werden "nur" durch Dritte erzählt (wie z. B. hier durch Jan) aber es gibt keine lebendigen Szenen, bei denen man direkt dabei ist, wie so etwas abläuft. Das wollte ich mir und den Lesern ersparen. Es ist so schon heftig genug. Und schließlich soll es ein Kriminalroman sein, kein Thriller.


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    ...Britt, hier hast du das Innenleben gut beschrieben und auch, wie jeder dieser Innenperson den Abend des Konzertes erlebt hat. Das hat einem dieses Gefühl von Verwirrtheit, Chaos gut gezeigt, obwohl ich mir immer noch nicht vorstellen kann, wie so jemand mit dieser Erkrankung lebt und fühlt.


    Erstmal danke für die Blumen. Wirklich vorstellen, wie jemand mit einer solchen Identitätsstörung lebt, kann man sich wohl als Nicht Betroffener nur bis zu einem gewissen Maße. Wirklich nachempfinden ist, denke ich, nahezu unmöglich. Ich hab mich allerdings wirklich sehr lange mit dem Thema beschäftigt, neben den unzähligen Büchern und Internet-Recherchen auch mit Betroffenen ausgetauscht und das Manuskript vorab quasi "aus erster Hand" prüfen lassen. Das Thema war mir einfach zu wichtig, um oberflächlich damit umzugehen, zumal gegenüber Multiplen schon viel zu viele Vorurteile kursieren, die der Meinung über Multis in der Öffentlichkeit nicht gerade gut getan haben.
    Ich finde es wichtig zu transportieren, dass das alles ganz normale Menschen sind, die sich lediglich einen Körper teilen müssen. Natürlich sind sie zum Teil schwerst traumatisiert - wenn auch nicht alle von ihnen - und logisch kommt es zu Problemen, wenn alle verschiedene Ziele verfolgen und verschiedene Interessen und Charaktere haben. Das herauszuarbeiten fand ich wirklich interessant.


    Zu deinen anderen Spekulationen halte ich mal absichtlich noch den Mund. Will an dieser Stelle nicht zu viel verraten. ;-)

    Ja, den Leichensachverhalt, den Verena für Triberg schreibt, mag ich selber sehr. Der ist übrigens mitten aus dem Leben heraus entstanden. Wir blödeln ja auch manchmal ein wenig bei der Arbeit rum, schon damit einem die vielen Toten nicht so an die Nieren gehen, und beim Formulieren von Berichten, schießt manchmal die Phantasie mit uns ins Kraut. Gerade weil auf den Formularen so viele sinnlose Sachen abgefragt werden, die eigentlich gar nichts zur Sache tun. In dem Zusammenhang kam mir die Idee, so eine Situation in den Roman einzubauen, und Triberg war natürlich ein dankbares Opfer. :lache
    Ich muss natürlich immer wieder betonen, dass seine Figur keinem unserer Stuttgarter Staatsanwälte nachempfunden ist. Mit einem solchen Deppen müssen wir zum Glück nicht zusammenarbeiten. Aber jede Geschichte braucht halt ihren Antagonisten. ;-)



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    Original von Sabine Sorg
    Gibt es einen Unterschied zwischen einer "multiplen Persönlichkeitsstörung" und "Schizophrenie"? Und wenn ja, welchen?


    Gibt es. Und wie. Aber das wird später im Buch noch ziemlich genau erklärt. Gerade weil ich weiß, dass das allgemein immer noch oft verwechselt wird (wegen des Stimmenhörens), und man Schizophrene nach wie vor mit gespaltenen Persönlichkeiten in Verbindung bringt. Dabei verläuft ihre Krankheit lediglich in Schüben. Multiple hingegen sind immer multipel, auch wenn sie es meist gut zu verbergen versuchen.

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    Original von Tea-Bag
    Wie viele multiple Persönlichkeiten kann man bei diesem Krankheitsbild denn haben? Ich kenne mich damit leider überhaupt nicht aus. Aber das Thema ist doch sehr interessant.


    Da gibt es keine Grenzen. Ich habe es der Übersichtlichkeit halber aber bei diesen belassen (meine Lektorin hätte gern noch weniger gehabt, der Übersichtlichkeit wegen, aber ich brauchte jeden einzelnen, weil jeder seine Rolle im Stück hat).
    Vielleicht hat jemand von euch "When rabbit howls" (auf Deutsch "Aufschrei") von Truddi Chase gelesen. Dort waren im Anhang alle ihre - bis dahin - bekannten Persönlichkeitsanteile aufgelistet. Meiner Erinnerung nach waren es mehr als 90.



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    Warum wurde die Vergewaltigungsanklage gegen Morlock fallen gelassen? Habe ich das überlesen?


    Weil man ihm nichts nachweisen konnte. Die Anzeige wurde zu spät erstattet, man konnte am Opfer keine Spuren einer Vergewaltigung mehr sichern. Zudem hatte sich Annika bei ihrer Befragung in Widersprüche verstrickt. Wenn man dann einen guten Anwalt hat, kann das Verfahren eingestellt werden und das Opfer guckt in die Röhre.

    Ja, manche Menschen machen dieselben Fehler immer wieder, obwohl sie es eigentlich schon besser wissen sollten. Ganz ehrlich, das geht mir bei Verena auch ein bisschen auf den Pinsel. Aber sie wollte es ja so. :-(


    Ich bin wirklich beeindruckt, wie schnell ihr bezüglich Henriette und Sina in die richtige Richtung gedacht habt, und es freut mich auch sehr. Eine meiner Testleser hat es erst durch Hannahs Diagnose erfahren und war praktisch die erste Hälfte des Buches lang komplett verwirrt und neben der Spur. Ich denke, es erleichtert das Lesen und ist auch gar nicht schlimm, wenn der Leser bis zu einem gewissen Punkt mehr weiß als die Ermittlerin, schließlich hatte ich genügend Hinweise gestreut. Und es gibt ja immer noch genügend spannende Fragen, die offen sind.


    Und ich freu mich, dass es dir bisher gefällt! :freude

    Und mir macht es es verdammt Spaß, eure Spekulationen zu verfolgen. Ich will euch nicht die Freude am Rätseln nehmen und halte vorerst schön den Mund.


    Nur Vorsicht: Gina gehörte in den Teil mit Henriette (Prolog). Rambo in den Teil mit Sina.
    Damit nicht zu viel durcheinander gerät. Ich gebe aber zu, dass es wirklich nicht ganz unkompliziert abgeht. :lache

    Ach wie schön, wieder eine Leserunde begleiten zu dürfen und all die Spekulationen zu sehen und in die Köpfe der LeserInnen schauen zu dürfen!


    Ich sitze jetzt natürlich erstmal auf meinen Händen und werde etwaige Vermutungen noch nicht kommentieren. Aber ich freue mich über die erste positive Rückmeldung. Hatte schon Angst, dass bereits der Einstieg zu verwirrend ist.


    Also ein herzliches Willkommen an alle und spannende Lesestunden mit meinem Scherbenkind!

    Großartige Rezensionen! :lache


    Nach dem Lesen ist mir ein bisschen nach Lachen und Weinen zumunte. Lachen, weil eure Rezensionen doch sehr unterhaltsam sind, weinen, weil ich ziemlich sicher bin, dass ich sehr enttäuscht sein werde, wenn ich das Buch lese. Andererseits muss man es doch als Potter-Fan einfach haben, oder? Aber nur kaufen, um sich schließlich zu ärgern?
    Ach Menno, ich bin völlig hin und her gerissen. :-(

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    Original von Tea-Bag
    Britt und Richie: Ich habe das Buch eben vom Postboten entgegengenommen und was soll ich sagen? Ich hatte genau dieselbe Einteilung :lache


    *lol*


    Ich glaube, es geht auch gar nicht viel anders, sonst wären die Abschnitte zu unterschiedlich lang oder würden mitten im Kapitel enden. Meine Kapitel sind halt sehr umfangreich, weil sie meist einen ganzen Ermittlungstag umfassen.


    Freu mich auf übermorgen und bin schon sehr gespannt!

    Guten Morgen!
    Eben hab ich die Einteilung gemacht und wollte sie gerade an Wolke schicken :lache


    Und was soll ich sagen: Sie sieht haargenauso aus wie die von Richie :rofl


    Ich bin nicht sicher, aber möglicherweise schreibt mein Unterbewusstsein die Bücher bereits so, dass sie sich gut in Leserundenabschnitte einteilen lassen. Das hier ist wirklich die allerbeste Option, sie bietet sich quasi an und ist auch für E-book-Leser perfekt.
    Danke Richie, dass du dir schon Gedanken gemacht hast! :knuddel1


    Also da niemand widersprochen hat und es übermorgen schon losgeht, schick ich das jetzt mal so ab, ja?

    Aber immer gerne. Hereinspaziert und schon mal danke vorab für die Rezension, egal wie sie ausfällt :grin


    An dieser Stelle noch schnell eine Warnung, weil heute bereits die ersten Exemplare ausgeliefert wurden:
    Bitte die Danksagung NICHT vorab lesen (ich weiß, es gibt solche Experten auch unter den Büchereulen!), weil die natürlich mal wieder spoilert, wie eigentlich fast immer bei mir. :anbet

    Danke für das Feedback, hoffnung, freut mich sehr, dass es dir gefallen hat. Inzwischen sind es ja nur noch 2 Wochen. :grin


    Sehr schade, Bücherfreund. Ich werde dich vermissen. :-(
    Als kleinen Trost kann ich dir vielleicht verraten, dass es bei Lovelybooks gerade 10 Exemplare zu gewinnen gibt. Vielleicht hast du ja Glück. Die Verlosung läuft noch 12 Tage.
    (Für alle anderen wird das bis zum Leserundenstart wahrscheinlich zu knapp.)