Du kannst den Schritt doch auch tun, wenn du vorerst deinen Job behältst, oder schließt das eine das andere aus? Hier will dir ganz sicher niemand den Mut nehmen, nein - tu es, mach deine Träume wahr! Aber mit einem kleinen bisschen Sicherheit im Rücken schreibt es sich viel entspannter, glaub's mir.
Wie auch immer du dich entscheidest, Humpenflug (wobei ich leider auch zu der langweiligen Fraktion gehöre, die trotz mehreren veröffentlichten Romanen nicht vom Schreiben leben kann und auch nicht im Traum dran denken würde, ihren Job zu schmeißen), ich bin gespannt zu hören, wie es für dich läuft.
Ich hoffe, du hast genug Geld auf der hohen Kante, dass du dich über Wasser halten kannst, bis die ersten Honorare eintreffen - das kann nämlich unangenehm lange dauern.
Aber auch ich bin der Meinung, auch wenn das spießig klingen sollte: Du kannst den Schritt genauso gut wagen, wenn du nebenher vorerst deinen Job behältst. Überleg mal: Du bekommst - wenn du Glück hast - pro verkauftem Buch 10 % vom Nettoladenverkaufspreis. Rechne mal aus, wie viele Bücher du verkaufen musst, um halbwegs davon überleben zu können.
Was hindert dich daran, neben dem Schreiben noch ein festes Gehalt einzustreichen? Es lebt sich damit viel ruhiger. Solange du keinen Verlag hast, hast du auch keine Abgabetermine! Du hast also alle Zeit der Welt, an deinem Erstlingswerk zu feilen, so lange, bis du es gut findest.
Wenn du dann unter Vertrag bist und jedes Jahr ein Buch liefern sollst, kannst du immer noch deinen Job schmeißen, wenn die Zeit knapp wird.
Ich halte es wie Tom. Ich arbeite in meinem Brotberuf (wenn auch nicht so lange :-]) und schreibe nebenher, dabei veröffentliche trotzdem alle anderthalb Jahre einen Roman. Tja, leben kann ich davon nicht. Aber ich denke, wer wirklich schreiben will, der nimmt es auch in Kauf, nebenher noch "richtiges" Geld verdienen zu müssen.
Viel Glück und liebe Grüße
Britt