Liebe Britt , entschuldige bitte, dass ich der Leserunde nicht ganz so beiwohnen konnte, wie ich das ursprünglich beabsichtigt habe!
Kein Problem, ich sagte ja, dass ich immer mal wieder reinschauen werde. Lesen soll ja auch Entspannung sein und nicht in Stress ausarten. Insofern - alles gut!
Mal wieder ein Buch, das ohne die Eulen komplett an mir vorbeigegangen wäre. Reine Liebesgeschichten lese ich gaaaanz selten und hätte ich mich im Buchladen allein am Klappentext und der Aufmachung des Buches orientiert, ich weiß nicht, ob ich überhaupt zugegriffen hätte.
Ja, in den Buchhandlungen wird der Roman sicher in der Sparte Liebesroman/Urlaubslektüre einsortiert. Da kann man natürlich nicht ahnen, dass da noch mehr drin steckt. Kein Buchhändler wird auf die Idee kommen, das Buch ins Regal für Spannungsliteratur zu stellen, obwohl man das genauso gut könnte. Das ist das Problem bei den genreübergreifenden Geschichten.
Nina war mir in manchen Szenen allerdings zu selbstzweiflerisch und hat Tonios Zuneigung leider nicht erkannt. Das war etwas, was mir zwischendrin etwas auf die Nerven ging und was ich an Liebesromanen einfach nicht (mehr) mag: Die beiden Protagonisten sind füreinander bestimmt und kommen doch nicht zusammen, weil eine(r) der beiden immer wieder etwas hineininterpretiert, was gar nicht zu interpretieren sein sollte. Auch wenn ich Ninas Empfindungen nachvollziehen kann, manchmal war es mir zuviel des Guten. Ein klärendes Gespräch hätte hier wohl geholfen.
Bedenke, wie schnell das Buch dann zu Ende gewesen wäre!
Natürlich ist das der Dramaturgie geschuldet, und auch in einer sich anbahnenden Beziehung braucht es nun mal Konflikte, sonst wäre die Geschichte sterbenslangweilig. Nina hat ein unterirdisches Selbstwertgefühl (das dem Verrat durch Karsten geschuldet ist) und gleichzeitig Angst, sich von Tonio immer wieder einwickeln zu lassen und dann enttäuscht zu werden. Deshalb kann sie nicht glauben, dass es ihm ernst ist mit ihr und deshalb verhält sie sich so biestig.
Die Tomaten-Szene fand ich allerdings wirklich witzig.
Siehst du, die hätte es nicht gegeben, wenn Nina nicht so wäre, wie sie nun mal ist.
Insgesamt, muss ich sagen, hat mir der Roman gut gefallen, die Mischung von locker-leichter Urlaubsgeschichte und politischen Einschüben ist gelungen und hat mich das Buch zufrieden zuklappen lassen.
Da bin ich aber froh. Es war ja doch ein etwas gewagter Spagat, einen Inselroman mit Liebesgeschichte auch noch mit einer politischen Problematik zu verknüpfen. Ich bin direkt erleichtert, dass das Flüchtlingsthema die Leser nicht verschreckt (diese Befürchtung wurde von einigen Verlagen geäußert).
Vielen Dank für die Begleitung der Leserunde, liebe Britt!
Immer wieder gern. Ich danke euch, dass ihr dabei wart!