So, habe gestern nacht dieses Buch beendet und habe insgesamt viel Spaß beim Lesen gehabt (und mich natürlich zwischendurch gehörig aufgeregt ).
Vor der Frage, warum das Buch "Die englische Erbin" heißt, stand ich auch. Ich habe das so verstanden, dass Helena nicht wirklich erbt, sondern das Vermögen für Clayton verwaltet? Was für mich allerdings auch eines der ganz wenigen Zeichen ist, mit denen Matthew seinen Respekt für Helena erkennen läßt, selbst wenn er nicht wissen konnte, was für eine Aufgabe er ihr da überträgt. Ihr Wissen hat sie von ihm, also muss er gewusst haben, dass sie sein Vermögen in seinem Sinne verwalten kann (wobei ich mich an keine Stelle im Buch erinnern kann, in der er ihr das einfach mal sagt...).
MaryRead
: Glaubst Du eigentlich, dass Helenas Mutter mitgegangen wäre? Ich habe versucht, mir das vorzustellen, und ich glaube eigentlich nicht, dass sie ein entsprechendes Angebot annehmen würde. Selbst wenn sie am Ende tatsächlich Kritik am Verhalten ihres Mannes äußert, sehe ich einfach nicht, dass sie ihre Sachen packt und geht.
Alecs Intermezzo mit dieser Sängerin fand ich mehr als überflüssig. Ich finde, ohne diese Szene hätte dem Buch nichts gefehlt.
Dass Helena und er später in Indien in getrennten Häusern leben und Jalna noch wochenlang bei ihm im Haus wohnt, unglaublich ignorant... Anscheinend ist auch Alec ein Sohn seiner Zeit
Auch wenn die Dramen in Helenas Familie ziemlich überhand genommen haben, gegönnt habe ich es dem Lord, am Ende im leeren Haus zu sitzen! klar, es waren viele Katastrophen, aber mir war es nicht zu viel, mich hätte es glaube ich mehr gestört, wenn am Ende alle verständnislos am Eßtisch gesessen hätten, um Helenas Entscheidung zu kommentieren.
Und dass Helena und George sich beim Abschied in London nicht das letzte Mal sehen, wusste ich! *g*
Also, für mich war es ein schönes Leseerlebnis, ich mag solche Schmöker, mit denen ich mich einfach mal ein paar Stunden unter einer Wolldecke verkriechen kann. Würde ich zu einem weiteren Buch von Laila El Omari greifen? Aber auf jeden Fall!
Der Klappentext hat übrigens wohl allein deshalb nicht gestört, weil ich mit der Leserunde so spät dran war, dass ich ihn schlicht und ergreifend nicht nochmal gelesen habe (und der Inhalt seit dem Anmelden für die Leserunde etwas in Vergessenheit geraten war ). Hätte ich mir das Buch allerdings nur aufgrund des Klappentextes gekauft, hätte ich mich vermutlich geärgert, in Kombination mit dem Titel erwartet man da ja wirklich eher eine Mischung zwischen "Der Graf von Monte Christo" und "Der englische Patient"