So, konnte gestern nachmittag auch endlich mit dem Buch anfangen und bin bis Kapitel 7 gekommen. Ist glaube ich seit langem das erste Buch, das gleich am Anfang mit einer Liebesszene aufwartet, und da hatte ich ehrlich gesagt große Bedenken, dass das so weitergeht Dem war nicht so, und die Geschichte läßt sich sehr flüssig lesen.
Ich hatte allerdings Schwierigkeiten, die Zeit richtig zuzuordnen, war mir lange nicht sicher, wann das Ganze spielt. (Kann aber auch an mir liegen, ich glaube, ich habe am Anfang ziemlich flüchtig gelesen...)
Nicht schlecht über Steve denken? Wenn ich jetzt einfach mal unterstelle, dass die Szene im Keller so abgespielt hat, wie ich vermute, dürfte bei Steve ja wohl neben Angst (das nehme ich ihm zumindest ab) auch eine gehörige Portion Berechnung eine Rolle gespielt haben, um die Situation möglichst noch gewinnbringend zunutzen...
Und das vor 50 Jahren Steves "Werben" um eine Frau eine normale Verhaltensweise war, kann und will ich mir nicht vorstellen. Der Gute ist einfach ein bisschen sehr von sich überzeugt und findet seine Zukunftspläne so überzeugend, dass er nicht mal auf die Idee kommt, sich Amber gegenüber von seiner besten Seite zu zeigen (ich hoffe mal für ihn, dass sie das nicht schon war...).
Und überhaupt ist Steve schuld, dass ich gerade hier sitze und ich nicht weiterlesen mag, weil ich mir schon ungefähr vorstellen kann, wie es jetzt weitergeht, und da habe ich überhaupt keine Lust drauf! (Und es ärgert mich noch mehr, dass ich trotzdem früher oder später weiterlesen werde... )
Und ja, meiner Meinungnach ist es zu wenig, die andere Kultur als gleichberechtigt mit der eigenen zu betrachten, aber bitte schön nur bis zur eigenen Haustür. Das ist für mich keine Akzeptanz, das liegt bestenfalls irgendwo zwischen ignorieren und tolerien. Die Aborigines sind nicht integriert, sie sind Arbeitskräfte, mit denen man angemessen umgeht, weil man auf sie angewiesen ist.
Und mit dieser Grundlage kann Walter Jonah nicht als Ehemann akzeptieren, schon gar nicht, wenn er weiß, dass er nicht der Einzige ist, der so denkt, und mit dieser Hochzeit wirklich seine Zukunft, seine Anerkennung und meinetwegen noch die seiner Tochter auf dem Spiel steht. So weit, so nachvollziehbar, warum es dann aber unbedingt Steve sein muss, dafür fehlt mir jedes Verständnis. Man sollte meinen, es ließe sich vielleicht noch jemand anders finden, der seiner Tochter gegenüber nicht zudringlich wird. Diese Szene auf Seite 74/75 macht für mich auch deutlich, dass Ambers Diplom in den Augen des Vaters wirklich nicht viel wert ist, wenn es wirklich darum ginge, dass es ihr an Erfahrung fehlt, warum sieht er es nicht als seine Aufgabe an, sie zu unterstützen, sondern besteht auf Steve?