Beiträge von Quetzalcoatlus

    Wegen mehrfacher Missachtung einer Regel im Eingangsposting weise ich in meiner penetranten Art noch einmal darauf hin :klugscheiss


    Zitat

    Original von arter
    Teilnahmebedingungen


    - Zur Unterscheidung füllt bitte das Thema-Feld mit einer Überschrift aus

    Wenn es etwas Themenbezogenes sein soll/darf, dürfte das hier ein ganz heißer Tipp sein:


    Vergiss die weißen Träume! Erzählung zur Erstkommunion von Renate Günzel-Horatz


    Inhalt:
    Lisa ist ein selbstbewußtes neunjähriges Mädchen, das weitgehend ohne seinen Vater aufwächst. Sie sucht schon sehr eigenständig ihren Weg im Labyrinth des Lebens. Es fällt ihr nicht leicht, sich für den Gang zur Erstkommunion zu entscheiden und einzusehen, dass manche Kinderträume platzen. Aber sie findet wahrend der Kommunion-Vorbereitung Menschen, die ihr auf ihre Weise bei der Suche nach Gott und dem Glauben an ihn helfen können. Schließlich erreicht sie "die Mitte des Labyrinths" und ist trotzdem noch nicht am Ziel aller Träume.

    Zitat

    Original von Lesebiene
    Cliffhanger kenne ich nicht! Ist das irgendwas neumodisches? :gruebel


    Zur Definition siehe Wikipedia oder den Beitrag von Tom (4. Beitrag auf Seite 1).


    Zitat

    Original von Lesebiene
    Cliff ist ein Abhang


    Jemand der am Abhang baumelt? :lache


    Damit hast du im Grunde sogar Recht, siehe mein 2. Beitrag auf Seite 1.

    Wenn Bücher eine Seele hätten, könnte ich Seelen erschaffen und wäre somit Gott. QED! :lacht


    Aber im Ernst:

    Zitat

    Original von Idgie
    Sie sind weder gut noch böse, sondern nur ein Trägermedium für Geschichten. Gefühle löst der Inhalt aus.


    :write


    Man könnte den Inhalt eines Buches schließlich auch auf Taschentücher, Tunnelwände, Handrücken oder Klodeckel schreiben. Die Geschichte würde sich dadurch nicht verändern.


    Ein Buch hat für mich daher definitiv keine Seele. Eine Geschichte hingegen kann - wenn sie im Kopf des Lesers Gedanken anregt, er sie weitererzählt oder umformt - eine Art "Eigenleben" entwickeln.

    Zitat

    Original von SiCollier
    Ich bin da sogar noch radikaler: ich sehe mir Serien im TV gar nicht mehr an (nicht nur wegen der nervenden Werbung), sondern auch wegen der Cliffhanger. Entweder nehme ich auf und gucke zusammengehörige Folgen hintereinander, oder ich warte (meistens) gleich auf die DVD-Veröffentlichung.


    Dazu wiederum bin ich inzwischen auch verstärkt übergegangen, nur eben nicht wegen der Cliffhanger, sondern aufgrund von Werbepausen, Einblendung von Programmhinweisen, unvorhersehbaren Programmänderungen etc.

    Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Also bei Cliffs muss ich eigentlich sofort an Sebastian Fitzek denken...bei ihm war das ganze Buch ein Cliffhanger.. :grin


    Den Eindruck hat man sicherlich bei zahlreichen Thrillerautoren, bei den Büchern von Dan Brown etwa kam es mir auch so vor.


    Dass es hier Leute gibt, die sich genau entgegengesetzt zu meiner Position verhalten und Cliffhanger (in Serien) sogar "künstlich" umgehen, indem sie sich vorab über die zukünftige Handlung informieren, finde ich erstaunlich. Würde ich niemals machen, sowas ... :wow


    Übrigens, für alle die es interessiert, zitiere ich mal aus Wikipedia zum Ursprung des Begriffs:

    Zitat

    Cliffhanger, englisch, setzt sich zusammen aus cliff für Klippe und to hang für hängen/baumeln. Seinen Ursprung hat dieser Begriff in dem Roman A Pair of Blue Eyes von Thomas Hardy, 1873, dieser geschätzt u. a. von Marcel Proust. Darin gibt es eine Szene in den Klippen Cornwalls, an einem Steilhangs über dem Bristol Channel, in der ein todgeweihter Henry Knight nahezu ausweglos letztlich nur noch ein Büschel Gras als Halt findet.

    Mich interessiert, wie die hier versammelte Leserschaft zu Cliffhangern steht!


    Ich bekenne, dass ich zu dieser seltsamen Spezies gehöre, die Cliffhanger gerne so richtig auskostet.
    Beispiel: Neulich habe ich "Die Orks" von Stan Nicholls gelesen. Im Original handelt es sich dabei um drei Bücher, die auf deutsch als Sammelband veröffentlicht wurden. Natürlich enden die Bücher eins und zwei mit herben Cliffhangern, die ich auch brav respektiert habe, indem ich an diesen Stellen eine Pause einlegte und zunächst etwas anderes las.


    Genauso verfahre ich mit vielen anderen Werken, oft mache ich sogar nach dem spannenden Ende eines Kapitels eine Pause.
    Ebenso liebe ich auch Cliffhanger in Fernsehserien am Ende von Folgen/Staffeln, und denke mir tausend verschiedene Arten aus, wie es weitergehen könnte.


    Bei einer solch ausgeprägten Cliffhanger-Vernarrtheit kann man sich vorstellen, dass ich auch in meine eigenen Geschichten - obwohl es sich dabei meist nicht um reine Spannungsliteratur handelt - gerne welche einbaue.


    Zum Schluss aber doch noch eine Einschränkung: Ein Cliffhanger muss gut sein. Er muss sich griffig in die Gesamtstory einfügen. Eine Geschichte, die sich nur aus Cliffhangern zusammensetzt, ergibt irgendwann keinen Sinn mehr.

    Ich verhalte mich genauso wie viele Eulen und entferne den Umschlag meist während der Lesezeit um ihn danach wieder anzulegen.


    Allerdings habe ich auch mal bei einer Ausgabe der "Unendlichen Geschichte" den Schutzumschlag langfristig entfernt. Das Buch sah mit seinem rubinroten Einband einfach weitaus schöner aus.

    Zitat

    Original von grottenolm
    Ich habe das Buch Anfang der 90er gelesen. Die Geschichte wurde aus der Sicht eines Elches (oder Hirsches oder Rentiers, auf jeden Fall 100%ig ein Tier mit Geweih) erzählt und handelte vom "Erwachsenwerden" und vermittelte nebenbei dessen Lebensgewohnheiten. Ob das Wort "Elch" (oder Hirsch oder Rentier) im Titel vorkam, weiß ich nicht mehr, das Cover würde ich aber, denke ich, noch erkennen.
    Ich glaube mich zudem zu erinnern, daß es in dieser Reihe auch noch Bände mit anderen Wildtieren gab, bin mir in diesem Punkt aber total unsicher.


    Von dieser Beschreibung her kommt mir sofort Lothar Streblow in den Sinn, der zahlreiche Tierbücher nach genau diesem Schema geschrieben hat. Als Kind las ich mit Begeisterung "Raku, der Kolkrabe" und "Duna, der Dinosaurier".
    Allerdings habe ich gerade bei Amazon nach dem Autor gesucht und trotz annähernd zwanzig verschiedener Tierromane kein Buch gefunden, das einen Hirsch als Hauptfigur hat.


    Aber wie gesagt, die Beschreibung klingt geradezu bestechend nach Lothar Streblow.

    Vor gut einem Monat ist er erschienen, mein erster Roman.



    Da ich schon während meiner Schulzeit gnadenlos alles parodierte, was mir in die Quere kam, war es sozusagen unvermeidlich, dass es sich bei meiner ersten großen Veröffentlichung um eine Parodie handeln würde.
    Und so entstand sie also, die längst überfällige Parodie auf "Fluch der Karibik"!


    Es ist eigentlich überflüssig zu sagen, dass ich mich sehr über jeden Leser freue. Darüber hinaus ist jede Art von Kritik herzlich willkommen, und das meine ich auch tatsächlich so, wie ich es sage. Bisher bekomme ich nämlich nur Lob und damit kann ich nicht arbeiten! ;-)


    Hier gibt's dann noch den Klappentext:
    Ende des siebzehnten Jahrhunderts, irgendwo in der Karibik, ca. elf Uhr neunundvierzig und zweiunddreißig Sekunden: Captain Hans Sperling hat mal wieder nichts zu tun.
    Trotzdem schafft er es innerhalb kürzester Zeit, alle möglichen Leute gegen sich aufzubringen. Den finsteren Sparkorsar zum Beispiel, einen ebenso verfluchten wie naschhaften Piratenkapitän, der die resolute Elizardeth in seine Gewalt bringt. Plötzlich befindet sich Hans gemeinsam mit dem untalentierten Jungspund Wilhelm Burner auf einer Befreiungsmission wider Willen.
    Schließlich schalten sich auch noch der narzisstische Governor Swan und der vom Pech verfolgte Commodore Borington in das allgemeine Chaos ein.
    Als die Sache durch eine ganze Menge Ratten außer Kontrolle gerät, muss Captain Hans all seine nicht vorhandenen Fähigkeiten in die Waagschale werfen – und er greift tiefer in die Trickkiste, als sein Arm lang ist …


    Nach dieser irrwitzigen Kaperfahrt wird die Karibik nie wieder so sein, wie sie einmal war! Die ultimative Piratenparodie bietet die lustigsten Seeräuber der sieben Weltmeere, den absurdesten Fluch aller Zeiten und eine volle Breitseite zündender Gags!

    Ich habe gestimmt für:


    1. Satire / Humor -> Humor ist die Würze des Lebens.


    2. Krimis / Thriller -> Gute Spannungsliteratur, die zu fesseln versteht, ist natürlich unverzichtbar.


    3. Fach- und Sachbücher -> Fantasievolle Fiktion ist schön, aber am faszinierendsten ist oftmals die Realität.

    Da ich schon seit jeher ein Faible für das Parodieren der Werke größerer Künstler habe (ich elendiger Trittbrettfahrer :nono ;-) ), präsentiere ich hier nun meine Kurzpersiflage von Gotthold Ephraim Lessings "Emilia Galotti".


    Es sei angemerkt, dass dieses Werk bereits vor mehreren Jahren entstand und zwar ohne jeglichen Anspruch auf ... ähm ... Anspruch. :-)


    EMILIA GALODDI - Ein wirklich bedeutsames Drama


    Personen:
    - Prinz von Nutella
    - Conti, Hofmaler
    - Marinelli, Berater des Prinzen
    - Emilia Galoddi, adliger Schauwert
    - Camille Sofa, Diener der untersten Kategorie


    Erster Fahrstuhl
    Aus lizenzrechtlichen Gründen verzichten wir auf die Aufteilung in verschiedene Szenen


    Prinz: (sieht Blätter durch) Oh, nenenenenenene... Nee,…. Oh, nenenenenene…… (sieht weiter Blätter durch, zitiert kopfschüttelnd von den Blättern) „Gebt uns bitte mehr Brot!“…, „Gebt uns bitte mehr Geld!“…. „Gebt uns bitte einen Decoder für den Movie-Channel von Premiere!“ (ein Zettel klebt an seiner Hand, er schüttelt sie) Oh Mann, schon wieder so ein Scheiß-Haftbefehl!
    Ich wünsche dieses Blatt Papier
    Von meiner Hand gelöset
    Sonst werd’ ich wütend wie ein Stier
    Und hier wird herumgetöset!


    (einer von des Prinzen Räten mit Namen Camille Sofa tritt ein)


    Sofa: Ein Herr namens Conti gibt als sein Begehr an, in Eure Gemächer eintreten zu wollen.


    Prinz: Abgesehen von seinem Begehr
    Welchen Beruf hat dieser Herr?


    Sofa: Er ist Müller, äh…. Maurer, äh…. Maler, wollte ich sagen!


    Prinz: So lasst denn nun diesen Proleten
    Hier durch meine Türe treten!


    (Camille Sofa ab)


    Conti: (tritt ein) He, Masterchief, alles senkrecht? Ey, auch wenn du mir das nich glauben tust, ich hab voll das krasse
    Bild gepainted. Da solltest du mal einen Blick drauf schmeißen, Alder, ich schwör!


    Prinz: Du hast ein reizendes Gemälde
    Mir hier heute mitgebracht?
    Nun, dann hoffe ich, mein Lieber
    Du hast dir was dabei gedacht
    Bei deinen Fähigkeiten tatest du
    Doch sicher aus dem Vollen schöpfen
    Denn sollte das Bild seien Schmu
    Dann lasse ich dich baldigst köpfen


    Conti: Ey, das is vollstens korrekt, guck: (zeigt Bild) Geil, wa?


    Prinz: Ich leugne nicht, dass mir das Bild gefällt
    Sehr sorgsam hast du es erstellt
    Dies Bild sollt’ sehen die ganze Welt
    Ich werd dir geben dafür viel Geld


    Conti: Krass, dann kann ich endlich meine fucking Miete bezahlen tun. Aba könntest du mal das schwule Rumgedichte stoppen, Alder? Sonst tu ich dir konkret Korken in Maul stopfen, ich schwör!


    Prinz: Na gut, du elender Banause
    Dann mach ich vom Dichten nun ’ne Pause


    Conti: Alder, wenn du nich Prinz seien tun würdest, würde ich dir echt eine bashern, so krasser Rambostyle.


    Prinz: Schon gut. Ich werde aufhören. Ich bin sowieso deswegen in Behandlung. Permanentes Goethe-Syndrom.


    Conti: Is klar, aba wär echt krass, wenn du den Zaster ein bisschen zackig rüberwachsen lassen könntest, ich hab mich nämlich auf so'n krankes Pokerzocken eingelassen und bin konkretestens pleite. Das waren alles Cheater.


    Prinz: Du spielst Poker? Warum spielst du Poker, wenn du Geld brauchst?


    Conti: Na, weil ich Geld brauchen tu.


    Prinz: Aber du verlierst beim Poker.


    Conti: Deshalb tu ich ja Geld brauchen.


    Prinz: Dann hör auf, Poker zu spielen.


    Conti: KLAPPE!


    Prinz: Ich verbitte mir diese Ausdrucksweise. Ich bin ein Prinz!


    Conti: Du tust echter Prinz sein? Ey, das is ja voll kranke Ansage! Soweit ich weiß, tut es dich nur geben, weil der King sich an ein Abend so mit Malzbier zugeschüttet hat, das er breiter war als ein Buckelwal lang sein tut und sich sein Brain am nächsten Morgen an nichts mehr erinnern konnte.


    Prinz: Das nimmst du sofort zurück oder ich werfe dich in meinen Kerker… - und zwar in den Trakt, wo Angela Ferkel Aufseherin ist!


    Conti: (fällt auf die Knie) Oh nein, Gnade! Ich tu alles zurücknehmen.


    Prinz: Erheb dich vom Boden, die Putzfrau war heute nicht da. Aber sag mal: Wer ist denn diese Dame auf dem Bild?


    Conti: Na, Gräfin Ohrsina natürlich.


    Prinz: (überlegt) Wer war noch mal Gräfin Ohrsina?


    Conti: Na, dein Girlfriend.


    Prinz: Ach, war das die, die ich hatte nach Herzogin Nasina, bevor ich Prinzessin Augina getroffen habe?


    Conti: Ähm, nein, ich denke es war die nach Baronin Mundina.


    Prinz: Ach, die mit der ich per SMS (SMS = Sehr mittelmäßiger Sendbote) Schluss gemacht habe, zwei Stunden nachdem ich mich von Königin Kinnina getrennt hatte?


    Conti: Korrektestens!


    Prinz: Ah, jetzt hab ich's wieder. Schmeiß das Bild weg.


    Conti: Aber eben tatest du das Bild noch vollstens konkret finden!


    Prinz: Macht ja nichts. Auch ein Prinz kann sich irren. Na gut, rahm das Bild ein und häng es in meine private Toilette. Dein Geld ist wie immer im Spülkasten.


    (Klopfen)


    Prinz: Herein, wenn's kein König ist.


    (Marinelli tritt ein, Sofa hält ihm die Tür auf, lässt sich dann im Hintergrund nieder und beginnt Kreuzworträtsel zu lösen)


    Marinelli: Moin Moin.


    Prinz: Guten Tag, Miracoli.


    Marinelli: Marinelli.


    Prinz: Ja, der kann auch reinkommen.


    Marinelli: (leicht verwirrt) Ich bin doch bereits drin.


    Prinz: Ich habe ja Sie gar nicht gemeint.


    Marinelli: Wie auch immer, es gibt Unerfreuliches zu berichten. Einige einflussreiche Bürger sind nicht einverstanden mit eurem neuen Gesetz zum Schutz der Gummibärchenressourcen.


    Prinz: Was passt den Grünschnäbeln daran nicht?


    Marinelli: Sie sagen, es kostet zuviel.


    Prinz: Soso, es kostet also zuviel, was? Ich sage ihnen mal etwas, Marinade: Dieses Gesetz könnte uns alle retten. Wenn eines Tages alle Gummibärchenvorräte aufgebraucht sind, dann kommen wieder alle heulend zu mir angekrochen. Ich kenne das doch. Wir müssen die Vorräte jetzt sichern oder bei dem Versuch sterben.


    Conti: Meine Rede! Gummibärchen sind hammermäßig, ich schwör!


    Marinelli: Wer ist denn der schräge Vogel?


    Prinz: Das ist Conti, mein Hofmaler.


    Conti: Ey, was tust du hier fett Scheiße labern? Ich hab noch nie einen schwulen Hof gepainted. Ich bin Pro-Painter!


    Sofa: (von seinem Rätsel aufschauend) Sagt mal, beschleicht euch vielleicht eine Ahnung, was „Prinzen-Hofmaler des Jahrhunderts“ mit 5 Buchstaben, beginnend mit C-O, sein könnte?


    Conti: Natürlich ICH!


    Sofa: Ich? I-C-H… Das passt doch gar nicht!


    Conti: CONTI, du Nobrainer!


    Sofa: Conti? Aber dann passt „Marinelli“ als „Begabtester Prinzen-Intrigenschmied des Jahrhunderts“ nicht mehr.


    Prinz: Er heißt ja auch Marmelade.


    Sofa: Ah ja, jetzt passt’s wieder! Juhu, ich gewinne ein Spezial-Unterwasser-Bügeleisen von Household Magic!


    Marinelli: Also, eigentlich heiße ich ja gar nicht…


    Prinz/Conti: Schnauze! Er gewinnt ein Spezial-Unterwasser-Bügeleisen von Household Magic!


    (Klopfen)


    Prinz: Herein, wenn's kein Zeuge Jehovas ist.


    (Emilia Galoddi tritt ein)


    Marinelli: Emilia, was tun Sie hier?


    Emilia: Ich weiß auch nicht, aber das Stück ist nach mir benannt, da dachte ich, ich muss ja wenigstens mal vorbeischauen.


    Prinz: Faszinierend!


    Conti: Krass!


    Marinelli: Erstaunlich!


    Prinz: Da fällt mir ein, warum ist das Stück eigentlich nicht nach mir benannt?


    Conti: Das krasse Stück könnte ja auch wie ich heißen tun, das wär mal fett korrekt.


    Marinelli: Oder wie ich, das würde wunderbar klingen!


    Prinz: Ich bitte Sie, Mirabelle, das Stück kann doch unmöglich wie eine Pflaume heißen.


    Emilia: Schluss jetzt, das Stück heißt nun mal wie ich, weil das so im Vertrag steht. Und außerdem habe ich noch etwas anderes zu sagen.


    Marinelli: Na, dann sagen Sie schon, was Sie zu sagen haben.


    Emilia: Bevor Sie sagten, dass ich sagen soll, was ich zu sagen habe, war ich gerade dabei zu sagen, was ich sagen wollte.


    Marinelli: Jetzt bin ich verwirrt.


    Conti: Gut gesagt.


    Emilia: Also, ich wollte sagen: Auf der Treppe zur Küche ist etwas gefunden worden.


    Prinz: Was ist es? Ein Schälchen Kaviar?


    Marinelli: Ein Umschlag mit Schmiergeld?


    Conti: Ein Cheeseburger für 1 Euro?


    Emilia: Nichts dergleichen. Es ist eine tote Katze.


    Prinz: Welcher Idiot lässt denn hier im Schloss seine toten Katzen herumliegen?


    Emilia: Ich befürchte, es ist Ihre Katze, Prinz. Die Obduktion durch den Hofnarr hat ergeben, dass die Todesursache offenbar eine Vergiftung war, nachdem die Katze eine Suppe getrunken hatte.


    Marinelli: Oh Gott, die war für Graf Apothekani!


    Emilia: Die Katze?


    Marinelli: Nein, die Suppe!


    Prinz: Meine geliebte Hofkatze ist tot? Nein, das ist nicht wahr! Das kann nicht wahr sein! Und… wenn die Suppe für Graf Aphotekani war, warum war sie dann vergiftet?


    Marinelli: Ich wollte Euch einen Gefallen tun, Prinz, und den Grafen aus dem Weg räumen. Er hatte beim Pferderennen auf das gleiche Kamel wie ihr gesetzt.


    Prinz: Oh, Majonäse, wie konnten Sie nur! Wie konnten Sie so eigenmächtig und gewissenlos handeln! Sie haben meine geliebte Katze getötet und die Suppe erst – die kann ich jetzt nur noch Besuch anbieten! Warum, warum nur haben Sie das getan!?


    Marinelli: (schluchzt) Aber… ich wollte doch nur, dass du mich lieb hast!


    Conti: Oh, Scheiße, Mann, wegen so ’ner schwulen Katze machen die so fettes Theater.


    Emilia: Die Katze kann unmöglich schwul gewesen sein. Es war ja kein Kater.


    Prinz: Ich halte das nicht mehr aus! Zuerst der Haftbefehl und jetzt das! Das ist das Ende, oh ja, das ist das Ende! (ergreift Brieföffner vom Schreibtisch und stößt ihn sich in den Bauch, bricht zusammen)


    Marinelli: (schluchzt noch verhalten) Oh mein Gott, was hat er getan?


    Emilia: Eine Dose erbrochen, bevor der Wurm sie zerfleddert.*


    Conti: Hasta la Vista, Baby!


    Marinelli: Aber sagt mal,… jetzt, wo der Prinz tot ist, könnten wir die Prinzenrolle doch eigentlich neu vergeben, oder?


    Emilia: Klar. Und ich weiß genau, wo sie sich befindet! Sie steht auf dem Fenstersims im Breiten Salon!


    Conti: Äh…, Wo steht das fette Teil?


    Emilia: Ich meinte, im Dichten Salon.


    Marinelli: Ich glaube, sie meint den Blauen Salon!


    Emilia: Sag ich doch. Wer zuerst da ist, hat gewonnen! (läuft eilig davon)


    (Conti und Marinelli folgen und rufen „Stehen bleiben, im Namen des Gesimses!“, „Ich krieg sie, ich schwör!“ o.ä.)


    Sofa: (sitzt immer noch ruhig am Tisch, greift nun lässig unter die Tischplatte und grinst) Erwähnte ich bereits, dass ich den Blauen Salon längst aufgesucht habe…? (holt Prinzenrolle hervor und nimmt mit dieser den Platz hinter dem Schreibtisch des Prinzen ein)


    ENDE


    * Hinweis zum besseren Verständnis: Bei diesem Satz handelt es sich um eine Verballhornung des berühmten Satzes „Eine Rose gebrochen, bevor der Sturm sie entblättert“ aus Gotthold Ephraim Lessings „Emilia Galotti“.

    Inhalt:
    Ägypten im Jahr 1500 v. Chr.: Der Pharao will alle Fremden aus dem Land werfen und die Götter haben Probleme - miteinander und mit den Menschen. Ein Schreiber aus Theben führt seinen Stamm auf den Weg in die alte Heimat, findet unterwegs einen kleinen Gott und wird zum Propheten wider Willen. Es ist eine aberwitzige Reise durch ganz Ägypten bis nach Kanaan, der sich auch der Sänger El Vis aus Memphis und der Seher Nostr'tut-Amus anschließen. Und immer mischen die Götter kräftig mit, ob als Stier oder als Krokodil. "Der Nomadengott" ist eine spannende, temporeiche Reise durch das Auf und Ab menschlicher Gefühle, durch Passagen des Alten Testaments und durch die bizarre Welt der ägyptischen Götter.


    Der Autor:
    Gerd Scherm wurde 1950 in Fürth geboren. Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller arbeitet er als Ausstellungsorganisator und Kommunikationsdesigner, außerdem forscht er auf den Gebieten der Mythologie, Mythenbildung und Symbolik.
    Gerd Scherm lebt mit seiner Frau in einem alten Fachwerkgehöft im Naturpark Frankenhöhe.
    Mehr unter www.nomadengott.de


    Meine Meinung:
    Mit jeder Menge augenzwinkerndem Humor erzählt Gerd Scherm in seinem Romandebüt von einem etwas anderen Auszug aus Ägypten. Hauptfigur und Sympathieträger ist der Schreiber Seshmosis, den der mysteriöse GON (der „Gott ohne Namen“) zu seinem Propheten ernennt. Sein unsympathischerer Gegenpart ist der Händler Raffim, der dem Krokodilgott Suchos versehentlich dessen göttliche Kräfte raubt.
    Selbstverständlich sollte man in diesem Buch keine tiefschürfend ausgeleuchteten Charaktere erwarten, dafür aber einen Haufen von unterhaltsamen Chaoten (auch die Götter können durchaus in diese Kategorie gerechnet werden). So hat man eigentlich die gesamte Zeit der Lektüre hindurch ein Schmunzeln auf dem Gesicht und nebenbei lernt man noch allerhand über die ägyptische Götterwelt. (Zwecks besseren Überblicks ist hinten im Buch ein Namensverzeichnis.)
    Highlight des Buches ist ganz klar die Neufassung der zehn Gebote! Sie werden auf sechs reduziert und anderweitig modifiziert …
    Zu kritisieren wäre einzig und allein, dass der Geschichte gegen Ende ein wenig der Saft auszugehen scheint. Man hat den Eindruck, es wird auf ein Finale hingearbeitet, welches dann einfach ausbleibt. Dies schmälert aber den positiven Gesamteindruck nur wenig.


    Also: Alle, die einen Funken Humor in sich tragen und außerdem noch nicht wissen, worüber das m’m-Tier sich bei Arbeitsantritt echauffiert, können bedenkenlos zugreifen!


    Mittlerweile ist eine Fortsetzung namens „Die Irrfahrer“ erschienen. Der dritte Band trägt den Titel „Die Weltenbaumler“ und soll im Mai dieses Jahres veröffentlicht werden.


    (Übrigens startete der „Nomadengott“ zunächst als BoD-Veröffentlichung, bevor der Heyne-Verlag zugriff und eine Neuauflage herausbrachte.)

    Im Auto kann ich definitiv nicht lesen, da wird mir immer kotzübel (pardon my french).
    Im Zug geht's hingegen problemlos.
    Im Flugzeug nur, wenn es sich um etwas relativ belangloses handelt, also Zeitungsartikel etc.


    Außerdem kann ich auch im Freien bei rauhem Klima nicht lesen. Ich versuche zwar immer wieder die Witterung zu ignorieren, aber nach ein paar Minuten gebe ich jedes Mal auf und verfluche den kalten Wind.

    @ Jeanne:
    Angesichts der Tatsache, dass es schon Arten gab, die trotz einstelliger Bestandszahlen gerettet werden konnten (z.B. der Mauritiusfalke) und auch bei den von dir angesprochenen Przewalskipferden alle heute lebenden Tiere auf einen Bestand von weniger als 20 zurückgehen, traue ich mich, eine kontrollierte Population von 170 Leoparden als stabil zu bezeichnen. :zwinker


    Zitat

    Original von Leseschildkröte
    Vielen Dank für den Tipp mit der DVD! :wave


    Gern geschehen. :wave

    Ich würde gerne die Rolle von David Astbury in "Reptilia" von Thomas Thiemeyer übernehmen.
    Ist zwar nicht unbedingt der Roman des Jahrhunderts, aber als Kryptozoologie-Freak wäre ich bei der Expedition zu Mokéle-mbêmbe schon gerne dabei gewesen.


    (Außerdem wäre ich natürlich gerne ein Karnickel aus "Watership Down" :lache )

    Allen Fans des Films kann ich nur wärmstens die dazugehörige BBC-Dokureihe "Planet Erde" empfehlen. Dort finden sich (fast) alle Aufnahmen aus dem Kinofilm wieder, dazu aber noch weit mehr beeindruckendes Material aus über fünf Jahren (!) Drehzeit. Man bekommt auch Aspekte zu Gesicht, die im Film zu kurz kommen (mussten), so z.B. in den Folgen "Tiefseewelten" und "Höhlenwelten".
    Insgesamt sind es 11 Folgen (jeweils 40 Minuten) in 2 Staffeln.


    Zitat

    Original von Jeanne
    Ich finde es auch immer sehr deprimierend, wenn Tiere aussterben. Vorallem, wenn wir wissen, dass sie Art bedroht ist, wenn alles getan wird, um sie zu retten, und es trotzdem zu spät ist. Das dachte ich mir auch bei der "seltensten Großkatze der Welt", die in dem Film vorkam. Es gibt noch 40 Tiere...das ist sowas von hoffnungslos. :-(


    In diesem speziellen Fall kann ich allerdings insoweit für Beruhigung sorgen, dass besagte Tierart selbst im Falle eines Aussterbens in der Wildnis nicht kompett verschwinden würde. Es handelt sich nämlich um den Amurleoparden, und von diesem größten aller Leoparden existiert eine stabile Population in Menschenhand (ca. 170 Tiere). Es gibt auch regelmäßig Nachwuchs. In Deutschland ist der Amurleopard unter anderem in den Zoos von Berlin, Dortmund und Leipzig zu bewundern.