Die folgenden Beurteilungen repräsentieren meine subjektive Meinung, die niemand zu teilen gezwungen ist.
Der Highlander
Wäre diese Geschichte noch einen Tick trivialer, wäre sie eine 9Live-Rateshow. Mehr Klischee geht nicht! Eine Metapher mit Wiedererkennungswert reicht nun mal nicht, um einen komplette Geschichte zu tragen.
Nur noch bergauf
Mutiges Thema und gute Ansätze, aber wenig originell. Und ein Text dieser Länge dürfte ruhig auch mal ohne orthografische Fehler auskommen.
Zukunft
Eine Alltagsbeschreibung, mitten aus dem Leben. Geschickt eingefangen und sympathisch erzählt. Knapp an den Punkterängen vorbei.
Drachenfeuer
Hm, psychologisch angehauchte Metaphorik ohne Kompromisse. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber mir hat’s dank der ausgefeilten und dennoch lockeren Sprache gefallen. Ein Text, der trotz mehrmaligen Lesens nicht an Substanz verliert. Einziges Manko: „Schließlich“ mit Doppel-S zu schreiben, wie unschön! Dennoch mein Favorit. Drei Punkte!
Leer
Unterhaltsames Fabulieren. Allerdings nicht schnörkellos genug, es wirkt ein wenig unstrukturiert und die Moral bleibt schwammig.
Bernie
Was sind das bitte für Formulierungen? In der Emotionslosigkeit spiegelte sich die „Interessenlosigkeit“ (Hä?) wieder? (Oder doch „wider“?) Ja nee, ist klar. Und was soll das am Ende sein? Das geht noch nicht mal als Karikatur einer Pointe durch. Dazu Kommafehler en masse. Sorry, aber das ist ein lächerlich amateurhafter Text, das Lesen hat mir überhaupt keine Freude bereitet.
Lebensfaden
Brillant geschrieben, keine Frage. Das reicht auf jeden Fall für’s Treppchen. Lediglich für meinen Geschmack zu sehr auf emotionale Dramatik gemünzt, es fehlt ein wenig der Rahmen. Daher nur Rang drei.
Geheime Pläne
Ach nee, wie possierlich, ein Plädoyer wider den gläsernen Bürger. Mir ist das alles ein wenig zu dick aufgetragen. Sprachlich aber nicht übel.
Die Überraschung
Knapp, aber gut geschilderte Erotik. Das ist zumindest unterhaltsamer als die Pseudoerotik im ersten Text. Aber warum keine Absätze?
Bamako
Zweifellos ist dies die Geschichte mit der meisten vordergründigen Handlung. Leider bleiben die Charaktere dadurch Schablonen. Was sich mir nicht erschließt: Warum tritt Mutter Bamako die Reise überhaupt an, wenn sie selbst nicht an ihre Weissagungen glaubt? Klar, Guinea ist ein armes Land, aber es kann nicht Aufgabe des Lesers sein, Zusatzinformationen einzuholen. Im Text müsste zumindest ein Hinweis auf die schlechten Lebensumstände vorhanden sein, um die Motivation der Figuren zu erklären.
Rote Gardinen
Schwierig zu beurteilen. Sprachlich eher unbeholfen, inhaltlich zunächst klischeehaft. Aber der Twist am Ende ist äußerst gelungen. Dafür Daumen hoch!
Die Angst des Bassisten vor der ersten Reihe
Joa. Ganz nett. Ein alter Hut mit neuer Krempe. Mehr fällt mir dazu irgendwie nicht ein.
Betrachtungen
Witzig und frech! Das nenne ich charmanten Zynismus, das bringt Spaß. Rhythmisch nicht immer perfekt, daher kann ich keine Bestwertung vergeben. Zwei Punkte sind jedoch angemessen!
Kurz vor der Sportschau im Folterkeller der Inquisition
Ich habe wahrlich nichts gegen skurrile Geschichten, aber das hier ist wirklich nur noch Blödsinn. Wie soll ich auf solch ein Geschreibsel angemessen reagieren? Debil grinsen? Resigniert wimmern? Cremefarbene Kartoffeln verbrennen? Den Nachbarshund treten? Oder doch lieber den Verfasser dieses Textes einweisen lassen?
Das Fotoshooting
Weitere zwei Minuten meines Lebens die ich nie zurückbekomme. Tja, wie heißt es so schön: Niemand ist nutzlos, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen. Und das kann dieser Text in ausnahmslos allen Bereichen ganz prima. Deutlicher kann man nicht um einen letzten Platz betteln.
Die nackte Wahrheit
Ich habe die Augen zugemacht und sogar von 42 rückwärts gezählt, aber der Text war immer noch da. Schade. Spaß beiseite, der Schreibstil ist eigentlich ganz gut, aber wirklichen Unterhaltungswert vermögen diese Reflektionen eines halbgaren Racheengels in meinen Augen nicht zu entfalten. (Was ist eigentlich ein „Workoholic“?)
Keine Panik auf der NichtTitanic
Hätte witzig werden können, wenn die Schilderungen lebhafter ausgefallen wären und nicht so viele Schreibfehler den Lesegenuss schmälern würden. Bitte noch ein bisschen üben, Grundpotenzial ist erkennbar.
5 Minuten
Noch ein Text über Tiere, diesmal allerdings im heiteren Bereich. Erfrischend und lustig, wenn auch vermutlich von „Glennkill“ inspiriert. Ein paar Schreibfehler sind vorhanden. Geschmunzelt habe ich trotzdem, auch wenn’s leider nicht für die Punkteränge reicht.
Der Springbrunnen
Um es mal positiv auszudrücken: Sprache ordentlich, Inhalt annehmbar, Grammatik gewöhnungsbedürftig. Auch hier gilt: Bitte noch ein wenig üben.