Die folgenden Beurteilungen repräsentieren meine subjektive Meinung, die niemand zu teilen gezwungen ist.
Mai 2108
Ist diese Zukunftsvision nun vorrangig kritisch oder humoristisch gemeint? Die Idee wirkt leider unausgegoren, als Satire auf jeden Fall zu platt und banal. In der Schlusspointe erkenne ich auch keine Logik. Sorry.
Geschwängert
Sehr experimenteller Beitrag. Die Wellenlänge, auf der dieses Fragment liegt, funkt leider komplett an mir vorbei.
Liebeslügen
Flüssig und fehlerfrei erzählt. Das reicht diesmal für einen Punkt – quasi als Einäugiger unter den Blinden. Inhaltlich im Westen nichts Neues. Und im Osten auch nicht. (Ich persönlich hätte außerdem die beiden Erzählperspektiven auch visuell verdeutlicht, z.B. durch kursive Schrift oder verschiedene Farben.)
Schwangerschaft
Tja, was sagt man nun dazu? Eigentlich gibt es hier überhaupt nichts zu meckern, ein ganzes Menschenleben wird in einfachem, einwandfreiem Schreibstil abgehandelt. Genau das ist aber auch das Problem des Textes: Jede mögliche Angriffsfläche für Kritik wird von vornherein eliminiert, indem der/die Autor(in) sich einfach überhaupt nichts traut, das auf irgendeine Weise originell wäre oder anecken könnte. Mir fehlt hier der künstlerische Input; es wirkt, als hätte eine Maschine die Entwicklung der Protagonistin verfolgt. Bezeichnenderweise erstreckt sich diese Formelhaftigkeit bis in die Überschrift.
Rosie
Klasse! Ein gekonnt entworfenes und lebendig erzähltes Szenario. Gewandter Storyaufbau. Zwar nicht komplett klischeefrei, aber – mal ehrlich – das ist das Leben auch nicht. (Über das „beredte Schweigen“ musste ich übrigens sehr schmunzeln.) Bester Monatsbeitrag. Ich vergebe drei Punkte.
Anfang
Völlig belanglos. Keine erkennbare Struktur. Der Nächste bitte!
Gewissheit
Im Gegensatz zum vorherigen Text ist eine Strukturierung hier gegeben, die Belanglosigkeit dagegen bleibt. Der Umkippeffekt am Ende geht komplett in die Grütze. Auch ist mir völlig schleierhaft, warum hier Worte wie „Testergebnis“ oder „Badezimmerfliesen“ mit Bindestrich geschrieben werden.
Problemlösung
Diese blumige Beschreibung des größtmöglichen männlichen Arschlochtums vermag bei mir nicht so richtig zu punkten. Deutsch-englische Zusammenschraubungen wie „Bettfight“ sind mir etwas zu merkwürdig. (Da könnte man ja genauso gut „Bedkampf“ schreiben …) Und ich vermute mal, dass die „Schweißweiber“ kein beabsichtigter Gag sind und die „Flagge der Furchtbarkeit“ eher eine „Flagge der Fruchtbarkeit“ sein sollte, oder? Zumindest wird aber die Schlusspointe ordentlich rübergebracht. Mit einer oder zwei Überarbeitungen wäre hier insgesamt deutlich mehr drin gewesen.
Vorfreude
Locker-flockig erzählt, leider meilenweit von jeglicher Originalität entfernt. Der augenzwinkernde Erzählstil versinkt kläglich in einem Sumpf aus Binsen. Wenn ich wenigstens kotzen müsste, hätte der Text ja etwas bei mir bewirkt. Bedauerlicherweise habe ich ihn stattdessen schon beinahe vergessen. Worum ging’s noch mal?
Seelenwanderung
„Das Omen“ für Arme. Wenigstens mal ein andersgestaltiger Umgang mit dem Thema. Passabel erzählt. Allerdings weitgehend ohne Sinn. Was ist denn nun Dorillas Ziel? „Sie würde ihn als Waffe einsetzen.“ Aha. Gegen wen? Und wozu? Aus Spaß?
Klimawandel und der Dalai Lama – Das Überleben der Menschheit hängt davon ab
Leidlich komisch, letztlich nur eine Ansammlung verbrauchter Spöttereien auf möglichst engem Raum. Auf mich wirkt es so, als hätte ein 12-Jähriger das aufgeschrieben, was er sich unter einer Glosse vorstellt.
Halluzination
Ein schönes Beispiel dafür, wie sich mit ein klein wenig Originalität frischer Wind in ein Thema bringen lässt. Danke für diese Lektüre, mir hat’s gut gefallen. Lediglich ein paar Tippfehler trüben den Gesamteindruck ein wenig. Es reicht trotzdem für zwei Punkte.
Frostige Zeiten
Genau wie beim ersten Text muss ich hier sagen: Als Satire leider zu platt, und welchen anderen Zweck könnte diese Schilderung verfolgen? Okay, ich geb’s zu: Ich musste grinsen. Insofern kein Schuss in den Ofen, aber eben auch kein Volltreffer.
Geprägt für’s Leben
Dazu möchte ich eigentlich gar keinen Kommentar abgeben. Welcher Arzt würde ohne Zustimmung der Patientin eine Abtreibung vornehmen!? Völliger Humbug.
Was vergessen?
Diese Geschichte und ihr Schicksal tun mir wirklich leid. Sie ist zunächst recht viel versprechend unterwegs, auf halbem Weg kommt sie ins Stolpern, wird angefahren und schleppt sich zum Sterben an den Straßenrand.
Glückwunsch!?
Ein Bündel Strohhalme ist weniger abgedroschen als dieser Text.
Revolutionär
Na ja, sonderlich revolutionär finde ich diesen Text nicht. Einfach eine männliche Schwangerschaft ohne Erklärung in den Raum zu stellen ist ungefähr so sinnvoll wie eine Packung Holzkohle ohne Grill und Würstchen. Mit derlei Kuriositäten in einer ansonsten realistischen Atmosphäre kann ich mich nur schwer anfreunden. Ordentliches Korrekturlesen hätte auch nicht geschadet.