Beiträge von Quetzalcoatlus

    Inhalt:
    Die Natur ist nicht nur einfallsreich, wenn es um schöne Dinge wie Pfauenkleider oder Vogelgesänge geht. Auch beim Töten hat sie im Laufe der Evolution eine erstaunliche Fantasie entwickelt. Etwa beim Schützenfisch, der die Mangrovengrille auf seinem Speiseteller liebt, sie aber mit einem gezielten Wasserstrahl erst von den Bäumen holen muss. Oder bei der Bolaspinne, die nicht nur den Geruch weiblicher Nachtfalter exakt nachbildet, um Nachtfaltermännchen in ihre Nähe zu locken, sondern diese auch noch mit einem selbst gewebten Lasso einfängt wie Cowboys ihre Kühe.
    Anhand von zahlreichen Morden erfahren wir nicht nur alles über die bizarrsten Täter-Opfer-Konstellationen der Evolution, sondern auch alles Wissenswerte über Ernährung, Fortpflanzung, Paarung und Lebensraum der Protagonisten. Und warum das Opfer keine Chance hat — egal, ob das Verbrechen am Nordpol, in Südostasien, Afrika oder Europa geschieht.


    Meine Meinung:
    Gleich vorab: Der Begriff „Mord“ dient mehr dem dramaturgischen Effekt anstatt einer Zweckgebundenheit. Selbstverständlich will der Autor keiner Tierart verbrecherisches Verhalten unterstellen. Und doch ist es nun mal die Wahrheit, dass der Erfolg einer räuberisch lebenden Tierart im Überlebenskampf der Natur wesentlich davon abhängt, wie geschickt und effektiv sie ihre Beute zu töten vermag.
    Vom erstaunlichen Einfallsreichtum der Fauna, wenn es darum geht, neuartige Tötungsmechanismen auszutüfteln, handelt dieses Buch.


    Jedem Raubtier und seiner Beute ist dabei ein eigenes Kapitel gewidmet, in dem die jeweilige Jagdtechnik detailliert beschrieben wird. Dabei bringt der Autor einerseits biologisches Fachwissen an, andererseits frönt er aber auch der literarischen Prosa und vermenschlicht die Tiere zwecks Veranschaulichung der Situation gerne. Dies geschieht oft mit einem Augenzwinkern, wenn z.B. Ameisenmännchen als Proleten bezeichnet werden. Auf trockene Wissenschaft muss sich der Leser also nicht einlassen.
    Der unterhaltsame Erzählstil hält die Spannung in jedem Kapitel hoch, selbst wenn es einmal nicht viel Neues zu erfahren gibt. Die Jagdtechnik des madagassischen Fingertiers war mir beispielsweise bestens bekannt, aber sie wird hier so packend beschrieben (aus Sicht der erbeuteten Larve!), dass die Langeweile bei der Lektüre keine Chance hat.


    Neben besonders aufwendigen oder erstaunlichen Jagdmethoden werden auch solche Jäger vorgestellt, denen man ihre Hinterlist gar nicht zutrauen möchte, wie etwa das putzige Eichhörnchen, welches sich gerne mal das eine oder andere Vogelküken greift.
    Zu guter letzt enthält das Buch ein sehr ausführliches Quellenverzeichnis, sodass auch die Ortung von weiterführender Literatur kein Problem ist.


    Fazit: Sehr empfehlenswert für alle, die mehr darüber erfahren möchten, wie die tierischen Mörder unseres Planeten beim Beutefang nicht nur scharfe Krallen oder spitze Schnäbel einsetzen, sondern auch Steppenbrände legen, 200 Dezibel laute Wasserstrahlen verschießen und sogar das Gehirn ihrer Opfer übernehmen.

    Zitat

    Original von kamelin
    6) Laute des Schicksals
    Lesen über Klänge. Die Idee gefällt mir
    Den letzten Satz verstehe ich nicht, und irgendwie glaube ich, dass der wichtig für die ganze Story ist. Sozusagen ein Schlüsselsatz, und ich kapier ihn nicht.
    Hm ...


    Darauf gehe ich gern noch ein: Dieser letzte Satz spielt auf die Ausrottung der Wandertauben an. Jene Jagd stellte damals den Höhepunkt des exzessiven Abschlachtens der Tauben dar (daher auch "Zenit" - damit war nicht nur der Sonnenstand gemeint). Danach gab es zwar noch vereinzelte Exemplare, aber die Brutpopulation war unwiderruflich zusammengebrochen.
    Dass dieser Sachverhalt im Text nicht klar erkennbar ist, ist mir bewusst, aber das wollte ich eher in Kauf nehmen, anstatt es mit dem Holzhammer mitzuteilen, indem ich schreibe: "Hiermit war die Wandertaube ausgestorben."


    Einst war die Wandertaube übrigens mit geschätzten 4 Milliarden Tieren der häufigste Vogel der Welt, weshalb sie auch als Paradebeispiel dafür gilt, dass die Menschheit jede Art ausrotten kann, wenn sie es darauf anlegt.

    Zitat

    Original von Büchersally
    Nix da .. der VfB wird nicht mehr aufholen. Außerdem brauchen wir nur noch ein Unentschieden. Dass die Bayern plötzlich 8:0 gewinnt halte bestimmt nicht nur ich für unwahrscheinlich.:grin


    Eher schlägt Hertha den KSC 24:0 :grin


    Nee, nur Spaß. Ich bin ja ebenfalls Wölfe-Fan und freue mich schon auf morgen.


    Meine Vorhersage: Die Mannschaft wird sich zunächst schwer tun und zur Halbzeit 0:2 zurückliegen. In Halbzeit zwei drehen Dzeko (2 Tore) und Grafite (1 Tor) das Spiel, wodurch sie mit je 27 Treffern gemeinsam Torschützenkönig werden. In der Unachtsamkeit des Freudentaumels kommt Werder jedoch noch einmal zurück und geht 4:3 in Führung. In der vierten Minute der Nachspielzeit erzielt Marcel Schäfer mit seinem ersten Saisontor den 4:4-Ausgleich durch einen indirekten Freistoß im Strafraum, nachdem die Bayern, die Stuttgart durch ein Elfmetertor von Butt 1:0 besiegt haben, bereits 4 Minuten feierten. :-]

    Ein sehr unterhaltsames Büchlein, mit schönen Bildern und interessanten Trivia-Informationen zu jeder Tierart.


    Allerdings sind mir auch Fehler aufgefallen:
    „In der Tat existieren blutsaugende Vampire …“ steht im Kapitel über die Gemeine Vampirfledermaus. Dieser kleine Vampir (der seinen Namen übrigens von der Sagengestalt hat – nicht umgekehrt) ist jedoch nicht in der Lage, seinen Opfern ihr Blut tatsächlich auszusaugen. Stattdessen beißt er ihnen schlicht ein Stück der Haut heraus und leckt das austretende Blut anschließend auf. Oft wird ein solcher Angriff im Schlaf gar nicht bemerkt.


    Im Kapitel über den Bullenhai heißt es mit Bezug auf die wohl bekanntesten Haiangriffe aller Zeiten aus dem Jahre 1916: „Vor wenigen Jahren schloss jedoch der bekannte Haiexperte Erich Ritter anhand der Fakten, dass Bullenhaie die Unfälle am Matawan-Creek verursachten.“ Das ist zwar sehr schön für ihn, stimmt aber trotzdem nicht. Die Unfälle wurden mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Weißen Hai verursacht, die Bullenhai-Hypothese ist lediglich eine schwammige Theorie. Auch die „International Shark Attack File“ listet den Weißen Hai als Übeltäter. Letztendlich lässt sich die Wahrheit aus der heutigen Zeit aber ohnehin nicht mehr beweisen. (Wikipedia hat über die Vorfälle einen ausführlichen Artikel.)

    Die folgenden Beurteilungen repräsentieren meine subjektive Meinung, die niemand zu teilen gezwungen ist.


    So ist sie, meine Familienbande
    Netter Versuch, aber leider ist der Inhalt klischeehaft und wenig originell. Lediglich die Perspektive lässt den Leser schmunzeln.


    Im Windschatten
    Ein schönes Zusammenspiel der unterschiedlichen Facetten einer komplizierten Familie. Gefällt mir gut. Mit dem Kokainschnupfen ohne Not im Vorbeigehen ein Klischee zu bedienen, finde ich allerdings unnötig. Das Ende ist dann wieder klasse: Wie der Sohn von seiner Enttäuschung sofort in die Profitgier umschwenkt, als sich der Gelegenheit eines Gewinneinstrichs bietet, ist ein cleverer Abschluss. Insgesamt ergibt das einen zweiten Platz.


    Nachfolge
    Hier erreicht mich leider nichts. Ich verstehe weder die Aussage, noch den Titel und schon gar nicht das Ende der Erzählung.


    Einander verbunden
    Diese Geschichte ist ordentlich geschrieben, mich stört jedoch, dass sie wie der Prolog zu viel umfangreicheren Geschehnissen wirkt. Die Charaktere werden rudimentär eingeführt, nun könnte eigentlich die Haupthandlung beginnen – aber da ist auch alles schon wieder vorbei.


    Loyalität
    Was soll man als Leser davon halten, wenn am Ende enthüllt wird, dass die gesamte Handlung nur eine fiktive Kulisse war? Natürlich kommt man sich ein wenig veralbert vor. Zumal alles getan wird, um den Leser aufs Glatteis zu führen, z.B. mit der Schilderung der durch die Luft peitschenden Kugel. Wenn das Ganze nur eine Filmszene war, wird es diese Kugel wohl kaum tatsächlich gegeben haben.


    Dürre Zeiten
    Diese tragische Geschichte gefällt mir sehr gut. Hier gibt es eine stimmige Atmosphäre und lebendige Charaktere. Die Geschichte ordnet sich nicht – wie einige andere - ihrer Pointe (wenn man das hier so nennen kann) unter, sondern gliedert sie in die Handlung ein. Das Gesamtbild passt einfach. Für mich die beste Geschichte des Monats.


    Mutterliebe
    Die Geschichte wirkt einfach nur unlogisch. Warum sollten die Eltern ihre Tochter derart quälen? Es scheinen ja beide beteiligt zu sein. Eine psychopathische Person – okay. Aber zwei? Die Motivation zu diesen ungeheuerlichen Taten wird einfach nicht genau genug erklärt.


    Suche nach Dornen
    Diese Art der Erzählung ist wohl ganz einfach nicht mein Metier, tut mir leid. Ich kann noch nicht mal bestimmen, ob dies Prosa oder Poesie sein soll.


    Queen Mum
    Unterhaltsam erzählt, aber auch diese Geschichte fällt der Logik zum Opfer. Wenn diese diebische Familie bereits dermaßen berüchtigt ist, dass sogar eine eigene Sonderkommission (!) gebildet wurde, sollte es doch zu deren Aufgaben gehören, alle Juweliere prophylaktisch zu warnen und mit Personenbeschreibungen auszustatten. Die Kripo wird ja wohl kaum nur die Verwandtschaftsbeziehungen, nicht aber Namen und Aussehen kennen. (Wenn doch, müsste der Text eine Erklärung für diesen seltsamen Umstand enthalten.)


    Kleiner Bruder
    Eine nette Beschreibung, der man keine echten Fehler ankreiden kann, allerdings hätte mir etwas mehr Handlung im engeren Sinn sicherlich mehr zugesagt. So schwebt der Text ein wenig im luftleeren Raum. (Welches Krankheitsbild soll hier beschreiben werden? Borderline? Autismus?)


    Großvater, Vater und Sohn
    Ein sympathisches Gedicht, das unterhaltsam zu lesen ist und einfach nur Spaß macht. Dafür bekommt es einen Punkt.


    Interview
    Fängt ganz interessant an, driftet am Ende aber arg in die Albernheit ab. Für mich passen die beiden Hälften der Geschichte nicht zusammen. Und wenn Göbel den Bewerber für so unqualifiziert hält, warum lädt er ihn dann überhaupt zum Bewerbungsgespräch? Überdies scheint die Interpunktion kein Freund des Autors zu sein.


    Kronos
    Hier wird sich wieder einmal aus der Mythensammlung bedient. Nicht schlecht, aber letztendlich nur ein harmloser Zwist zweier Charaktere ohne richtigen Abschluss.


    Zitat

    Original von Luc
    Um einen alten Brauch weiter leben zu lassen, folgt das heitere Autoren raten: [...] Quetzalcoatlus schiebe ich Queen Mum in die Schuhe.


    Falsch. :wave
    Im Gegenzug rate ich mal, dass "Im Windschatten" von dir sein könnte.

    Zitat

    Original von kero-chan
    Besonders gefreut habe ich mich, dass Jean Penn die Auszeichnung als bester Hauptdarsteller bekommen hat. Das hätte ich wirklich nicht gedacht, denn er hat ja auch letztes Jahr den Oscar bekommen, wenn ich mich richtig erinnere.


    Das ist schon etwas länger her. Letztes Jahr gewann der geniale Daniel Day-Lewis ("There will be Blood"). Sean Penn gewann bereits 2004 seinen ersten Oscar für "Mystic River".


    Ich fand es schade, dass es dieses Jahr keine Ausschnitte aus den Filmen gab (bis auf Drehbuch- und Bester-Film-Kategorien), obwohl der Auftritt des Gewinner-Quintetts in den Darstellerkategorien im Prinzip eine nette Idee war.


    Herrlich fand ich den japanischen Regisseur von "Departures". "I am very happy. ... We will be back!" :chen


    "Slumdog Millionaire" nur einen Gewinn von einem "Clean Sweep" entfernt - Respekt!


    Und warum erwähnt hier niemand, dass der Oscar für den besten Kurzfilm an Deutschland ging? "Spielzeugland"! :anbet


    Zitat des Abends: "It is said that to write is to live forever." "The man who wrote that is dead." :rofl

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    Tod einer Großmutter
    Nette Idee, wirkt auf mich aber zu bieder und uninspiriert. Auch formal mit einigen Mängeln, z.B. Zeitsprünge mitten im Satz: „Betäubt dreht sie sich um, und ging weg.“


    Besuch in der Nacht!
    Leider ein Text, bei dem man tagelang nach etwas Positivem suchen könnte und nichts finden würde. Naive Geschichte, alberne Dialoge, jede Menge Rechtschreib- und Grammatikfehler. Allerdings konnte ich wenigstens lachen, denn der Satz „Ich schreckte hoch und blieb wie ein Stein aufrecht in meinem Bett sitzen.“ entbehrt nicht einer gewissen Komik.


    Der Kampf gegen den Tod
    Eine schöne Metapher. Diese Erzählung hat Hand und Fuß. Mir hat’s gefallen. Manchmal ist weniger eben mehr. Zwei Punkte.


    Die Meldung
    Eine sehr drastische Geschichte. Die Unsterblichkeit als stille Apokalypse. Eine gute Grundidee, die mit geübter Feder gelungen ausgeschmückt wurde. Schade nur, dass das kreierte Szenario am Ende nicht befriedigend abgeschlossen wird. Trotzdem enthält der Text zuviel Substanz, um keinen Treppchenplatz zu verdienen. Ich gebe einen Punkt.


    Träumerei
    Ein gut strukturierter, mit gekonnter Schlichtheit erzählter Text. Die Sprache holpert bisweilen ein wenig (Was ist eine „sanfte Hand“?). Inhaltlich und atmosphärisch gibt es aber nichts zu bemängeln.


    Die Vergeltung
    Ein klarer Fall von gut gemeint, schlecht gemacht. Ein Text voller stilistischer Mängel. (Beispiele: Man ist „zu so etwas fähig“ und nicht „fähig zu so etwas“. Es heißt „der Gegenstand“ und nicht „das Gegenstand“. Ich habe auch noch nie jemanden etwas wutentbrannt und gleichzeitig leise rufen hören; es ist also unnötig, in diesem Kontext das Wort „laut“ zu erwähnen.) Leider ist auch die Pointe nicht gut genug, um das Niveau erheblich zu steigern.


    Sterblichkeit
    Eine amüsante Episode aus der Unterwelt. Die Lektüre hat mir Spaß gemacht. Der einzige Grund, weshalb ich mich hier nicht zur Punktevergabe durchringen konnte, ist der Umstand, dass in der modernen Neudichtung klassischer Sagen weniger Eigenarbeit stecken dürfte als in ureigenen Kreationen.


    Es ist Zeit
    Zweifellos eine gute Geschichte. Ein immer wieder mutiges Thema und auch stilistisch gibt es nichts zu meckern. Das einzige Problem: Über vergleichbare Begebenheiten wurde schon etliche Male erzählt, daher passiert nichts Neues oder Überraschendes, das den Leser mitreißen könnte.


    Schichtwechsel
    Eine lustige Idee. Der Tod ist schließlich auch nur ein Mensch. Der Stakkato-Stil wirkt allerdings mit der Zeit ermüdend. Vielleicht hätte doch ein bestimmtes Ereignis ausführlicher behandelt werden sollen, so wirkt alles wie die Notizen für eine längere Geschichte.


    Ganz zum Schluss
    Dies ist mal wieder solch ein Text, der einzig und allein für seine Pointe existiert. Und die ist dann noch nicht mal besonders außergewöhnlich. Daher wirkt die Beschreibung sehr inhaltsleer. Sprachlich allerdings gut.


    Curiosity Killed The Cat
    Die ersten beiden Absätze haben mir richtig gut gefallen, vor allem atmosphärisch. Danach fällt das Niveau leider steil nach unten. Der Dialog wirkt reichlich gestelzt – und auch unlogisch: Wenn Manfred möchte, dass Stefan sich von der „alten Hütte“ fernhält, warum erzählt er ihm dann von einem dort verborgenen Schatz? (Oder ist Manfred gar nicht Stefans Vater …?)


    Nicht betroffen
    Super! Diese lebensechte Debatte hat mir außerordentlich gut gefallen. Intelligent, aber nicht abgehoben. Hier passt alles auf den Punkt. Es muss ja nicht immer hochphilosophisch werden. Drei Punkte von mir!


    Ich bin krank
    Nicht schlecht, aber auch nichts Großartiges. Da die Handlung größtenteils stagniert, müsste der Schwerpunkt eigentlich auf der Psyche der Tochter liegen, aber auch hier wird nur an der Oberfläche gekratzt. (Und es heißt „der Toast“, nicht „das Toast“.)


    Lebensweisheiten
    Ein unterhaltsames, harmloses Gedicht für den Schmunzler zwischendurch. Inhaltlich aber zu substanzlos, um ganz vorne mit dabei sein zu können.

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    Monolog über ein Genie
    Interessante Darstellung. Erstaunlicherweise funktioniert der Text aufgrund seiner konkreten Atmosphäre gut, obwohl dem Leser das betrachtete Kunstwerk nicht bekannt ist. Zwar kommt die Schilderung moralisierend daher, aber auf eine nicht penetrante Art und Weise. Ich vergebe hierfür einen Punkt.


    Die Entdeckung
    Charmante Geschichte. Leider lässt sie den Leser ein wenig im Regen stehen, da die Pointe schon auf halbem Wege offenbart wird und sich bis zum Ende zieht ohne etwas Neues hinzuzufügen. Kurzweilig ist’s trotzdem.


    Horizont
    Lebendig beschrieben, die Erzählstränge wissen den Leser durchaus zu fesseln. Natürlich reicht die Länge nicht für eine aussagekräftige Interaktion zwischen drei (gleichwertigen?) Charakteren, sodass die Geschichte letztlich unrund wirkt, was aber wohl beabsichtigt war. Aufgrund der sprachlichen Qualität erhält dieser Text dennoch die Höchstwertung.


    Wikipetra
    Eine originelle Grundidee mit pointierter Ironie vorgetragen. Das weiß zu gefallen. Im Gesamtbild allerdings ein wenig zu platt, um wirklich zu begeistern. Es reicht für zwei Punkte.


    Die Spritztour
    Der Schreibstil ist noch ausbaufähig, die Geschichte in ihren Grundzügen nicht neu – dennoch handelt es sich hier um einen funktionierenden, gut aufgebauten Text, der zu unterhalten versteht. Den Themenbezug muss man allerdings mit der Lupe suchen. Leider knapp an den Punkterängen vorbei.


    Verheiratet mit einem Genie
    Eine allzu bemühte Schilderung mit ein paar sprachlichen Schwächen (z.B. wie statt als). Der Schlusssatz entlockt dem Leser natürlich ein Grinsen, passt aber nicht zur vorher anklingenden Medienkritik.


    Ein glasklarer Fall
    Eine spaßige Geschichte mit einem etwas absurden Humor, den man mögen muss, um lachen zu können. Wie auch bei ein paar anderen Texten wird hier allerdings zu viel in zu kurzer Zeit erzählt.

    Hallo!
    Ich freue mich sehr über meinen ersten Sieg und dass vielen von euch meine Geschichte so gut gefallen hat. Zum Glück habe ich es noch geschafft, sie zwei Minuten vor Einsendeschluss abzuschicken :-]


    Ich danke den Veranstaltern und der Jury! :wave


    Ein besonderer Dank an churchill für sein Bemühen um die Lebendigkeit des Wettbewerbs. :anbet


    Und wie immer: Respekt an alle Teilnehmer für die Arbeit.

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    Ich kann
    Esoterik auf dem Rummelplatz? Schon die Grundidee wirkt undurchdacht und leider kommt die Geschichte nicht über den Standard eines Schüleraufsatzes hinaus.


    Der Zauberer
    Gut erzählte Geschichte über die Grenzen des menschlichen Blendwerks. Unterhaltsam, besonders in Zeiten pompöser Hütchenspieler wie Uri G. Nur das Ende wirkt schwach, da saß dem Verfasser wohl das Wortlimit im Nacken. Zwei Punkte von mir. (Witzig ist der Buchstabendreher, wodurch Hans nebst seinem Erschrecken auch eine "Frucht" verbirgt. ;-))


    Das verbotene Wissen
    Sprachlich gut erzählt, aber die Handlung wirkt äußerst wirr. Möglicherweise ist dies bei der Beschreibung der Gedankengänge gewollt. David-Lynch-Fans würde das wahrscheinlich zusagen, mir eher weniger.


    Es werde Licht
    Hat hier etwa jemand aus Fips Asmussens alter Witzesammlung abgeschrieben?


    Magie – die Verblödung schlechthin?
    Klar, die Wurzel allen gesellschaftlichen Übels sind Zaubertricks. Mir ist nicht klar, ob dieser Text satirisch gemeint ist. Ich möchte es jedoch hoffen. (Nebenbei: „Badman“? Hä?)


    Hast du das gesehen, Papa?
    Eine schöne Erzählung mit aktuellem Bezug und aus sehr persönlicher Perspektive. Dazu noch fehlerfrei geschrieben. So macht das Lesen Freude. Drei Punkte!


    Vielleicht
    Schon über die erste Zeile musste ich grinsen. Leider geht der Text nicht ganz so amüsant weiter, aber unterhaltsam ist er allemal. Kleinere Orthographiefehler sind vorhanden. („Er klärt“ statt „erklärt“ …) Ich vergebe einen Punkt. Ich habe auch brav nachgesehen, was Biwak tatsächlich bedeutet.


    Wunschlos glücklich
    Eine Art Antimärchen, sicherlich nicht jedermanns Sache. Ganz nett und schön launig, aber nichts großartig Neues.

    Zitat

    Original von FrogHop
    Da es so viele Möglichkeiten gibt, "zu Hause/zuhause/zu hause/zuHause,..." zu schreiben, habe ich mal in einem Wörterbuch nachgeguckt. Dieses meint, man kann es Zuhause, zuhause und zu Hause schreiben. :)


    Da muss ich dich leider korrigieren. Das Zuhause darf man definitiv nur groß und zusammen schreiben.
    Dass es in der deutschen Sprache keine klein geschriebenen Substantive gibt, sollte eigentlich bekannt sein.


    Beim Gebrauch als adverbiale Bestimmung des Ortes sieht die Sachlage natürlich anders aus.
    Also: "Ich bin zu Hause." Aber: "Das ist mein Zuhause."
    Oder auch: "In meinem Zuhause bin ich zu Hause." ;-)

    Ein wenig unnützes Wissen aus der wissenschaftlichen Namensgebung:


    Der kürzeste, vollständige wissenschaftliche Name eines Lebewesens ist der einer asiatischen Fledermausart: Ia io.


    Des Öfteren werden Tierarten auch nach Prominenten benannt, so gibt es einen Flugsaurier namens Arthurdactylus conandoylei, eine ausgestorbene Schildkrötenart namens Psephophorus terrypratchetti sowie einen kleinen (!), braunen (!) Höhlenkäfer namens Anophthalmus hitleri.


    Auch nach fiktiven Personen wird fleißig benannt: Dem Roman "Per Anhalter durch die Galaxis" verdanken die beiden Fischarten Bidenichthys beeblebroxi und Fiordichthys slartibartfasti ihre Namen.
    Zwei Arten von Vogelpinnen aus Costa Rica tragen die Namen Stichoplastoris asterix und Stichoplastoris obelix.
    Außerdem gibt es eine ganze Liste von Wesen, die nach Tolkien-Kreaturen benannt wurden.


    Amüsant sind auch die Namen der drei Grasschnecken-Arten Vallonia eiapopeia, Vallonia hoppla und Vallonia patens tralala.