Beiträge von Googol

    Ihr scheint ja teilweise sehr wertvolle Stücke in euren Privatbibliotheken zu haben, aber was ist der höchste Preis, den ihr je z.B. für eine alte Erstausgabe ausgeben habt? Aus reinem Luxus, nicht aus Notwendigkeit.


    Ich interessiere mich für eine bestimmte Erstausgabe aus den 20ern. Ich möchte nicht mit dem Sammeln anfangen, es geht mir eigentlich nur um dieses spezielle Buch, das ich sehr schätze.


    Woran kann man eigentlich feststellen, ob ein Preis für eine Erstausgabe angemessen ist? In diesem speziellen Fall habe ich über abebooks nur ein Angebot gefunden. Es fehlen mir also die Vergleichsmöglichkeiten.


    Danke.


    - googol.

    Meinen Lieblingsautor Jonathan Lethem habe ich mit seinem Roman Amnesia Moon für mich entdeckt, der in dem Katalog eines britischen Vesandladens für Science Fiction folgendermassen angepriesen wurde:


    Zitat

    Since the war and the bombs, Hatfork, Wyoming, is a sick town, full of mutants and sexual deviants. Chaos lives in the projection booth in the abandoned Multiplex, trying to blot out his present, unable to remember his past. Then the local tyrant, Kellogg, reveals to him over a can of dog food in the desert that the bombs never fell.


    Das fand ich irgendwie ansprechend :grin. Muss so ungefähr 1995 gewesen sein.


    Dreizehn Jahre später ist aus Lethem ein respektabler Autor geworden, der in Deutschland auf Lesereisen geht, gute Kritiken in diversen Zeitungen und in 3Sat Kulturzeit bekommt, einen National Books Critics Circle Award und einen McArthur "Genius" Grant erhalten hat.


    So wird er heutzutage beworben:


    Zitat

    Komisch und teilnahmsvoll beschreibt Jonathan Lethem in dieser romantischen Farce die Paradoxien der Liebe, die sich zwischen den Mitgliedern einer aufstrebenden Rockband in Los Angeles abspielen. Der Roman handelt von geistigem Eigentum und seelischer Abhängigkeit, mit einem leisen Anklang an den Sommernachtstraum, der die Bandbreite Jonathan Lethems eindrucksvoll vor Augen führt. Ein subversiver Roman über Oberflächlichkeit und Tiefe in der Liebe.


    - googol

    Wie wär's hiermit? Nicht gelesen. Allgemein weniger an Vampir-Romanen interessiert, aber hiervon habe ich schon gehört.


    Wohl eher wie Tarantino und weniger wie Stephenie Meyer :grin


    - googol.

    Ich habe den Roman gerade beendet. Sehr schönes Buch. Am besten fand ich die ersten ca. 250 Seiten, die ich in einem Rutsch gelesen habe (war allerdings eine Zugfahrt). Für meinen Geschmack hätte die Auflösung nicht so ausführlich sein müssen, aber trotzdem gibt es von mir die Höchstnote.


    Ich kann übrigens einen ähnlichen Roman eines mexikanischen Autoren empfehlen. Schatten ohne Namen von Ignacio Pallida. Wesentlich kürzer (irgendwas zwischen 200-300 Seiten) und somit weniger "schmökermäßig" und es geht auch weniger direkt um Bücher, allerdings gibt es einige Parallelen was Identitätswechsel und Lesertäuschungen angeht. Der deutsche Titel ist übrigens eine Übersetzung des englisch-amerikanischen Titels, der nichts mit dem Originaltitel zu tun hat. Die Vermutung liegt also relativ nah, dass man da vom Erfolg von Ruiz Zafons Roman profitieren wollte, aber ich denke nicht, dass der Autor während des Schreibens direkt beeinflusst wurde.

    Irgendwie wundert es mich nicht, dass du eher aus der Lyrik kommst. Sprachlich finde ich den Text gut. Sehr schöne Beschreibungen.


    Wo es für mich hapert ist der Plot. Ich denke das Ende müsste der Anfang sein oder zumindest sollte in den ersten Absätzen ein Problem erkennbar sein oder zumindest angedeutet werden (in medias res sozusagen). Denke ich zumindest.


    Aber wie gesagt: sehr schöne Beschreibungen und ich mag wie die Duschszene in die Regenszene übergeht. Sehr schöne Dopplung. Der Hauptfigur prasselt praktisch permanent Wasser auf den Kopf.

    Noch nicht gelesen. Bisher wohl auch nur auf englisch, aber mir haben einige ihrer nicht-biographischen Romane und Erzählbände sehr gefallen.


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    Zitat

    Ich habe schon von vielen gehört, dass das immer ne ganz tolle Sache ist.


    Kann ich nur bestätigen. Die LitCologne ist ein großes Publikumsfestival, bei dem die Lesungen mit "Event-Charakter" zelebriert werden. Bekannte Schauspieler lesen deutsche Übersetzungen etc. Man sollte sich also von einem Besuch nicht abhalten lassen nur weil einem klassische literarische Lesungen fremd sind...

    Mir ist es wichtig, dass der Regisseur eine Filmsprache erfindet, mit dem er den Verlust der literarischen Erzählweise des Originals kompensiert. Eine reine Konzentration auf den Plot mag für bestimmte Stoffe genügen, aber zu häufig wirkt es dann nur wie eine schale Kopie des Buches, die noch so perfekt und noch so originaltreu sein kann, aber am Ende einfach nur überflüssig ist.


    Ein positives Beispiel ist für mich das Buch/der Film CRASH von J.G. Ballard/David Cronenberg.

    Vielen Dank für die Tipps bisher. Meine Präferenz geht schon sehr stark in Richtung Romanen, die auch in der Zeit entstanden sind.


    Was die Traumnovelle angeht so hätte ich jetzt angenommen, dass die in Wien spielt. Allerdings scheint sie erstmals 1925 in einer Berliner Zeitschrift erschienen zu sein (das sagt mir jedenfalls ein kurzes Googlen), und inhaltlich scheint es die Zeit sehr gut zu repräsentieren. Werde ich mir merken.


    -googol.

    Hallo,


    ich suche Romane, die in Berlin in den 20er Jahren spielen, und wenn möglich auch in den 20ern geschrieben wurden. Durch Elke Heidenreichs LESEN bin ich auf Vicky Baums MENSCHEN IM HOTEL gekommen. Hat jemand noch weitere Tipps?


    Vielen Dank.


    -googol


    EDIT: ISBN für MENSCHEN IM HOTEL hinzugefügt.