Beiträge von Tolpan

    Inhalt: 1996. Emma und Josh sind – oder waren – beste Freunde. Bis Josh offenbart hat das er gerne mehr aus ihrer Beziehung machen wollte. Seitdem ist ihr Verhältnis nicht mehr so eng. Bis Emma sich mit ihrer Email-Adresse auf einer Seite namens Facebook einloggen kann das ihr die eigene und auch Joshs Zukunft in 15 Jahren zu zeigen scheint. Doch während Emmas zukünftiges Ich unglücklich wirkt, ist Josh mit dem beliebtesten Mädchen der Schule verheiratet. Während Josh nun versucht diesem Mädchen tatsächlich nahe zu kommen kann Emma ihre Zukunftsaussichten nicht akzeptieren und versucht sie zu ändern.


    Meine Meinung: Die Geschichte wird in abwechselnden Kapiteln aus der Ich-Perspektive von Emma oder Josh erzählt. Das finde ich eigentlich ganz gut, ist der Blickwinkel in solchen Büchern ja sonst gerne mal einseitig. Allerdings sehe ich keine großen Unterschiede zwischen Emmas und Joshs Art zu erzählen. Ich musste tatsächlich manchmal einige Seiten zurückblättern weil ich vergessen hatte wer nun gerade erzählte. Trotzdem ist der Stil flüssig zu lesen.


    Zu den Figuren konnte ich jedoch keine wirkliche Bindung aufbauen. Da Emmas und Josh Freundschaft schon besteht und als selbstverständlich vorausgesetzt wird war es schwer für mich zu verstehen wieso da plötzlich mehr sein sollte. Ich habe bei keinem von beidem mehr außer einer tiefen Freundschaft bemerkt und konnte deshalb nicht alle Entwicklungen nachvollziehen.


    Um zum Aufhänger der Geschichte zu kommen. Tja, was wäre wenn … ? Die Idee an sich (das mit dem eingeschränkten Blick in die eigene Zukunft) fand ich erst einmal richtig spannend. Sicher sind einige Aspekte schon gut ausgearbeitet. Z.B. Emmas regelrechte Besessenheit von ihrer eigenen Zukunft über die sie fast vergisst dass sie vielleicht lieber im Hier und Jetzt leben sollte. Dennoch hätte ich mir mehr von der Idee und dem Klappentext versprochen. Leider dient es mehr oder weniger nur als Aufhänger für diese nette Geschichte über zwei Jugendliche, die eben beste Freunde sind und zueinander finden müssen. Nur eine weitere kleine Variation eines typischen Themas. Da hätte ich mir mehr gewünscht.


    Fazit: Ich frage mich die ganze Zeit: Was wäre wenn … die Autoren mehr aus ihrer Idee herausgeholt hätten? Denn mehr Potential wäre da gewesen. So bleibt nur ein nettes, typisches Jugendbuch, das mich jedoch nicht wirklich überzeugt. 6/10 Punkte.

    Inhalt: Daisy West ist als kleines Kind bei einem Busunfall ums Leben gekommen. Und das war nicht das einzige Mal das sie gestorben ist. Doch sie lebt noch, sie ist eine Teilnehmerin des streng geheimen Versuchsprogramms mit dem Medikament Revive. Zusammen mit zwei Agenten, die sich als ihre Eltern ausgeben, versucht sie ein so normales Leben wie möglich zu leben. Allerdings muss sie nach einem weiteren Tod ihren Nachnamen wechseln und wieder umziehen. Und in der neuen Stadt findet Daisy, die sonst nie enge Bindungen eingegangen ist, plötzlich Freunde und verliebt sich.


    Meine Meinung: Anfangs gefiel mir das Buch recht gut. Revive ist hier fast überflüssig und eigentlich nur der Grund für den Umzug und einen weiteren Neuanfang für Daisy. Das hätte man auch ohne ein ominöses, wiederbelebendes Medikament so schreiben können. Daisy, die Ich-Erzählerin, ist zwar ein typischer Teenager, nicht perfekt, etwas naiv, aber sie ist mir sympathisch. Es fällt nicht schwer sich in sie hineinzuversetzen und sich für sie zu freuen wenn sie Freundschaft und Liebe kennenlernt und mit Verlust kämpfen muss.


    Doch leider erstarkt das Thema Revive ab etwa der Hälfte des Buches und die Geschichte driftet ab in … ja in was eigentlich? Wollte die Autorin hier noch Elemente eines Jugendthrillers einbringen? Dafür ist es weder aufregend noch sonderlich spannend. Der „Böse“, dessen Motivation kaum rauskommt, wird nicht wirklich als böse gezeigt (höchstens über fünf Ecken) und endet als plumper Erklärbär. Ich werde nie verstehen warum die Bösewichte immer so einen furchtbaren Redebedarf entwickeln. Zudem fehlen schlichtweg mehr Hintergrundinformationen zu dem Programm. Hierauf hätte die Autorin viel mehr eingehen können, aber sie kratzt nur an der Oberfläche ihrer Idee. Wahrscheinlich bin ich schon zu alt (und habe zu viel gelesen) als das einfach so hinnehmen zu können.


    Obendrein tauchen auch noch Logikfehler auf bzw. Handlungsfaden verlaufen im Nichts. Es wirkt auf mich als wäre die Autorin mit ihrer Idee schlichtweg überfordert gewesen.


    Hätte die Autorin mal die ganze Revive-Thematik weggelassen, dann hätte es einfach nur ein – sicher nicht überragendes aber – nettes Jugendbuch sein können. Außerdem hätte Cat Patrick dann auch etwas besser auf das Thema Tod und Verlust eingehen können. So ist ihr Umgang hiermit auch ziemlich oberflächlich und nicht sehr befriedigend.


    Mein Fazit: Die Autorin will zu viel, kann es aber nicht richtig umsetzen. Ohne Revive wäre dieses Buch ein nettes Jugendbuch geworden, da Revive aber zur Grundidee dieses Buches gehört kann ich nur 4-5 Punkte geben.

    ... unter dem Reihennamen "Ocean Rose" mit dem Zusatztitel "Erwartung" neu heraus.


    Betrifft auch den zweiten Teil "Der Klang der Sirenen", dieser kommt unter dem Titel "Ocean Rose. Verwandlung" nächstes Jahr. Einen dritten Teil gibts auch noch, aber soweit ich sehe nur in der neuen Form.

    Bei "Die Seelen der Nacht" von Deborah Harkness war es nicht erkennbar das es ein Mehrteiler werden wird. Aufgrund der Seitenzahl hatte ich gehofft mal eine abgeschlossene Geschichte vor mir zu haben. Ich mag ja wirklich nicht erst ausführliche Recherchen durchführen müssen um so etwas herauszufinden. Dasselbe bei "Die Enklave" von Ann Aguirre.


    Oh, und bei der deutschen Ausgabe von "The Way of Kings" von Brandon Sanderson war zunächst auch aus den Beschreibungen nicht erkennbar, dass das Buch für die deutsche Übersetzung getrennt wurde in "Der Weg der Könige" und "Der Pfad der Winde".


    Ich hasse diesen Verlagssport die Leser unwissend zu lassen. :rolleyes

    Zitat

    Original von Macska
    Für mich ist Popstars jetzt eine Mischung aus DSDS ( Workshop auf einer Insel ) und GNTM geworden. Umstyling, sexy Aussehen .. ich denke die sollen singen?


    Was Umstyling jetzt auch noch? Ach du *****. Wobei, DSDS hat ja auch nicht von Anfang an seine Kandidaten zum Abenteuerurlaub auf die Insel geladen. Ich habe Donnerstag eine Minute reingezappt. Nachdem Senna mehrfach auf elegantes Räkeln im Sektglas hingewiesen hat und D! irgendetwas erzählt hat was sehr aufgesetzt wirkte habe ich wieder umgeschaltet. Irgendwie ist Popstars der lebende Beweis für "Schlimmer geht's immer". :pille

    Die deutsche Ausgabe ist ja mittlerweile draußen und ich habe sie sofort bestellt und gelesen. Mir hat das Buch auch wieder sehr gut gefallen. Klar es ist anders, da wir dieses Mal die geschriebene Thursday begleiten. Aber das offenbart mal einen ganz anderen Blick auf die (neue) BuchWelt. Und die war immer dafür verantwortlich, dass mich die Serie so in den Bann gezogen hat. Ich fand Ffordes Ideen einfach so genial. Und auch dieses Buch beinhaltet wieder eine Fülle davon! Da verschmerze ich auch den langsamen Beginn und das Fehlen der echten Thursday.


    Für mich sind das 8 Punkte. :write

    Zitat

    Original von arter
    Diese Beweihräucherung von Usain Bolt geht mir sooo auf die Nerven ...


    Der Kerl ist mir herzlich egal, was mir auf den Zeiger geht ist die Berichterstattung zum 100m-Finale im Vorfeld. "Alle Welt schaut auf DIESE Goldmedaille." oder "Auf dieses Finale hat die GANZE Welt gewartet." (Sinngemäß.) Als ob die gesamte Menschheit heut nix bessers zu tun hätte sich für einen 10-Sekunden-Sport-Quickie zu interessieren. :pille

    Ein Animationsfilm der in den den Highlands spielt. Das mussten wir natürlich auch sehen. :lache Okay, nachdem wir raus waren wußte ich was unsere Fernsehzeitung mit "konventionell" meinte. Die Story ist alles andere als innovativ, man hat den Eindruck alles schon einmal gesehen, dementsprechend vorhersehbar ist der Film dann auch. ABER trotzdem gut erzählt, die Animationen sind klasse (Meridas Haare :anbet ), auch in digital sieht man sofort wo der Film spielt und der Soundtrack ist direkt mal auf meiner Wunschliste gelandet. Alles in allem ... kurzweilig und amüsant.

    Zitat

    Original von Teufelchen_Yvi
    ich kann dir noch Les Miserables empfehlen.
    AIDA habe ich gesehen, Les Mis auch (beides mehrfach)


    Ich habe eine total Les Mis begeisterte Familie, würde niemals von dem Musical abraten obwohl ich selbst mit dem Musical gar nicht klar komme (keine Frage, die Musik ist toll, aber eben auch durchgängig!). Mit Aida würde ich es aber nicht vergleichen, für mich haben die Musicals nicht sooooooo viel gemein, von der Art sind sie doch ziemlich unterschiedlich.

    Zitat

    Original von geli73
    Ist doch toll, dass man dann auch mal Sportarten im TV sieht, die sonst weniger gezeigt werden. Ich werde bestimmt auch immer mal wieder reinschauen.


    Genau das finde ich auch. Mal nicht zig Fußballmeldungen sondern endlich finden auch andere Sportarten (wenn auch nur kurz) Aufmerksamkeit. :-)

    Es lohnt sich auch nicht nur auf die großen Häuser der Stage zu schauen. Meine Eltern reisen regelmäßig zu kleineren Bühnen in ganz Deutschland um sich Musicalaufführungen anzuschauen. (Vor einer Weile auch mal Chess.) Mitgeschleppt haben sie mich bsp. auch zu Aufführungen in Lüneburg oder Tecklenburg (ganz tolle Freilichtbühne!).


    Wenn dir Aida (mein zweitliebstes Musical :grin) wegen deiner Liebe zu alten Sandalenfilmen gefällt, dann könntest du es evtl. mal mit dem Pop-Oratorium "Die 10 Gebote" probieren. Das ist allerdings nicht direkt ein Musical. Meine Eltern schwärmen trotzdem davon, ich kenne es leider nur Ausschnittsweise (das Lied "Pharao" gefällt mir ziemlich gut).

    Mit meinen Eltern früher war ich hauptsächlich
    - im Allgäu
    - im bayrischen Wald
    - an der Nordsee (inkl. Inseln)
    - einmal auf Rügen
    Die bleiben wie man sieht lieber in Deutschland (und südlich angrenzenden Ländern)


    Dann waren da bisher noch reine Städtetrips
    - Berlin (aber nicht wegen der Stadt :lache )
    - Amsterdam
    - London
    - Paris (3x)
    - Rom


    Und meine Urlaubsziele der letzten Jahre sind
    - Schottland (immer wieder gerne!)
    - Norwegen (in 2 Tagen von Oslo nach Bergen und dann die nordwärts gehende Route der Hurtigruten, das war auch ein tolles Erlebnis)

    Ich habe die deutsche Ausgabe letzten Monat gelesen. Und ähm ja ... danach konnte ich an nichts anderes mehr denken und habe gleich noch einmal mit der Trilogie begonnen. (Mein erster Reread eines Buches / einer Buchreihe seit Jahren.) :lache


    Ob die Übersetzung gut ist kann ich nicht beurteilen. Ich fand Sandersons Sprache jetzt nie sonderlich "schön" (auch als ich mal in Way of Kings reingeschnuppert habe) sondern eher zweckmäßig. Sandersons Stärken liegen für mich woanders. Ob die Sprache in der Übersetzung allerdings noch mehr verliert weiß ich also leider nicht.


    Zum Buch teile ich deine Meinung übrigens 100%, Moloko. Ich war sehr überrascht wie stimmig der Gebrauch von Allomantie in Verbindung mit den Schusswaffen beschrieben wurde. Die Kämpfe waren auch wieder sehr schön bildlich vorstellbar. Ebenfalls gut das es keine Nebelgeborenen mehr gibt. Zusammen mit den zwei neu entdeckten Metallen wären die wirklich etwas zu übermächtig geworden. Dafür bietet die Kombination mit der Ferrochemie neue interessante Ansätze. Wenn man mit der richtigen Erwartung an das Buch rangeht (es ist eben nicht so komplex wie die Trilogie, soll es aber auch gar nicht sein, ist ja nur ein "Kurz"roman) dann kann man mit dem Buch seinen Spaß haben.

    In Time haben wir gestern geguckt. Die Idee fand ich ja überaus interessant, Umsetzung hätte sicher besser sein können. Allerdings muss man zum Zuschauen erst einmal sein Logikzentrum ausschalten (sie haben im Cabrio einen Unfall, überschlagen sich mehrfach bei Höllentempo und hinterher sitzen sie nur leicht (!) verletzt im (!) Cabrio, nach kurzer Bewusstlosigkeit können sie direkt aussteigen und weiterlaufen!), dann kann man zumindest etwas Spaß haben.


    An sich aber belanglos, muss man nicht gesehen haben. Bin froh dass wir nicht im Kino waren dafür. :grin

    Inhalt: London in diesem Jahrtausend. Im Gegensatz zu seiner guten Freundin Lesley, die es als Police Constable sofort den Sprung zur Mordkommission schafft sieht es für Peter Grant nicht so gut aus. Bürodienst, Schreibtischkram - dafür scheint er vorgesehen. Hätte er nur nicht dieses Gespenst gesehen ... was Inspector Nightingale mitbekommen hat. So landet Peter bei eben jenem (Spezialgebiet: Magie) und wird zum Zauberlehrling, der nebenbei übernatürliche Mordfälle aufklären und zwischen den Flussgöttern der Themse vermitteln muss.


    Meinung: Manchmal ist es leichter zu begründen warum einem ein Buch nicht gefallen hat, als zu begründen warum es gut oder gar sehr gut gefallen hat. Dies ist so ein Fall. Ich mag das Buch, aber es fällt mir schwer festzuhalten warum. Ich versuche es dennoch.


    Zum einen gefällt mir die gelungene Mischung. Fantastische Krimis habe ich schon den ein oder anderen gelesen, aber dieser ist der Erste in dem auch tatsächlich ein Ordnungshüter selbst die Hauptrolle spielt. So fängt es also wirklich mehr wie ein Krimi an bevor es nach und nach immer mehr phantastischen Einschlag erhält.


    Peter Grant, seines Zeichens Ich-Erzähler des Buchs, pflegt einen eher nüchternen und sachlichen Tonfall, gespickt mit diversen Informationen (auch über die Vergangenheit der Stadt) und eher trockenem Humor. Das veranlasst mich nicht dazu schallend zu lachen - aber doch gelegentlich zu schmunzeln. Die Charaktere sind jedenfalls sympathisch gezeichnet, leider kann ich sie mir bildlich eher schlecht vorstellen.


    Außerdem macht es Spaß diese neue Welt, die sich da auftut, zu erkunden. So etwas wie die hier im Buch beschriebenen "Vestigia" ist mir in anderen Büchern noch nicht untergekommen und die Idee finde ich interessant und gibt sicher noch mehr her. Ebenfalls interessant fand ich die Flussgötter, wobei die Umsetzung erst einmal unspektakulär wirkt ' doch stille Wasser sind tief, ihre Macht ist groß, auch wenn man das nicht sofort bemerkt.


    Nicht zuletzt ist das Buch auch spannend. Nein, die Spannung zerriss mich jetzt nicht wenn ich mal nicht weiterlesen konnte, aber ich konnte es andererseits auch nicht erwarten das Buch wieder in die Hand zu nehmen und Peter auf seinen (privaten sowie beruflichen) Nachforschungen, sei es nun zu Wiedergängern oder der Wirkung von Magie auf technische Geräte zu begleiten. Es hat Spaß gemacht einen Teil dieses Londons zu erkunden und ich habe mich absolut unterhalten gefühlt.


    Fazit: Amüsante Unterhaltung mit trockenem Humor. Ich freue mich auf weitere Bücher der Reihe. 8 Punkte.

    Inhalt: Vor vielen Jahren sind zwei Raumschiffe gen New Earth gestartet, anfangs gab es ein Fruchtbarkeitsproblem der Frauen an Bord, doch das konnte zumindest auf der "Empyrean" gelöst werden. Auf diesem Schiff leben nun also die Jugendlichen Waverly und Kieran. Sie gehören zu den ersten Kindern, die auf dem Raumschiff geboren wurden. Doch dann treffen sie eines Tages auf das Schwesterschiff, die "New Horizon" auf der das Fruchtbarkeitsproblem nie gelöst wurde. Die Besatzung des Schwesternschiffs überfällt die Empyrean und entführt alle jungen Mädchen, dabei wird ein Großteil der Erwachsenen getötet. Die Jungen bleiben mehr oder weniger alleine zurück und müssen lernen in ihrem beschädigten Schiff zu überleben während die Mädchen vor ganz anderen Problemen stehen.


    Meinung: Das Buch ist gegliedert in mehrere Teile, die noch in Kapitel unterteilt wurden. Nachdem die Mädchen entführt wurden erzählt jeder Teil die Geschichte entweder aus der Sicht von Waverly auf der New Horizon oder der Sicht von Kieran auf der Empyrean. Ich fand es angenehm das die Sichtweise nicht pro Kapitel geändert wurde, so kann man sich besser auf einen Handlungsstrang einlassen und die Perspektive wirkt authentischer als wenn der Leser direkt im nächsten Kapitel von den (zeitgleichen) Ereignissen auf dem anderen Schiff erfährt.


    Der Stil des Buches ist eher einfach gehalten, das Erzähltempo ist hoch und so lässt sich die Geschichte schnell lesen. Allerdings lebt das Buch nicht gerade von ausführlichen Beschreibungen. Gerade die Umgebung, in der Waverly und Kieran leben wird meist nur kurz skizziert, sodass es mir z.B. schwerfiel mir das Innenleben der Raumschiffe richtig vorzustellen. Für meinen Geschmack hat die Autorin hier etwas zu sehr an Wörtern gespart.


    Positiver fallen da die Charaktere auf. Nicht nur die Entwicklung von Waverly und Kieran von anfangs eher behüteten Kindern ist vor dem Hintergrund der jeweiligen Ereignisse nachvollziehbar. Auch die Nebencharaktere sind vielfältig und nicht einfach in gut und böse eingeteilt. Alle bewegen sich mehr oder weniger in Grauzonen. Haben gute, wie auch schlechte Eigenschaften. Besonders wenn man die Mädchen begleitet weiß man als Leser kaum ob man überhaupt noch jemandem trauen kann. Ist das freundliche Verhalten bei allen nur Fassade oder gibt es tatsächlich Menschen, die ihnen helfen wollen und können? Und was ist mit den Menschen an Bord der New Horizon, die nicht an der Entführung beteiligt waren und dieselben Lügen vorgesetzt bekamen wie die Mädchen und diesen Glauben schenken? Sind diese Menschen böse? Das vielschichtige Personal des Romans gefiel mir jedenfalls.


    Ebenfalls positiv ist, dass die Geschichte (nicht die Reise!) abgeschlossen ist. Natürlich möchte man erfahren wie es weitergeht - gerade nach den Entwicklungen, die das Ende andeutet, aber die Hauptgeschichte dieses Buch ist beendet und es gibt keinen Cliffhanger. Man kann das Buch also auch alleine stehen lassen.


    Ich habe gehört, dass es einige Leser gibt, die bei diesem Buch die Grausamkeit kritisieren. Womöglich bin ich schon zu sehr abgehärtet, aber ich empfinde das Buch nicht als sonderlich grausam. Das Schlimmste für mich war immer noch das Gefühl verloren zu sein, das Gefühl nicht zu wissen wem man trauen kann, wie es auch die Mädchen fühlen. Ansonsten ist die Autorin zwar nicht gerade zimperlich was sie beschreibt, aber vieles wird nur angedeutet und nicht explizit ausgeschrieben. An dieser Stelle ist es also gut, dass die Autorin nicht zu ausführlichen Beschreibungen neigt. Gewalt wird auch an keiner Stelle verherrlicht. Von der Thematik her sicher kein Kinderbuch aber für Jugendliche auch nicht per se ungeeignet.


    Mein Fazit: Das Buch bietet für meinen Geschmack zu wenig Beschreibungen, dafür aber interessante und durchaus tiefgründige Charaktere sowie eine abgeschlossene Handlung. Deshalb 7 Punkte.

    Inhalt: Laut der "Charta des Lebens" ist das Leben schützenswert von der Empfängnis bis zum 13. Lebensjahr. Die Umwandlung (auch "rückwirkende Abtreibung" genannt) zwischen dem 13. und 18. Lebensjahr ist erlaubt, da das Leben streng genommen nicht endet, denn alle Teile des Jugendlichen werden sozusagen wiederverwertet. Außerdem ist es eine bequeme Art ungewollte und/oder schwierige Jugendliche auf einfache Art loszuwerden. Die Gesellschaft hat sich mittlerweile sehr an die immer zur Verfügung stehenden Körperteile der "Wandler" gewöhnt.


    Drei Jugendliche, die kurz vor der Umwandlung stehen, fliehen (unfreiwillig), treffen aufeinander und versuchen sich durchzukämpfen.


    Meinung: Über größere Teile ist das Buch weniger Dystopie als eine Flucht-/Versteckgeschichte mit leicht grausigem Hintergrund. Alleine dieser Hintergrund hätte ein viel größeres Potential als der Autor ausschöpft. Er kratzt die meiste Zeit nur an der Oberfläche der Möglichkeiten und wird erst zum Ende hin konkreter.


    Blickt man hinter das Setting des Buches ist es aufgrund des hohen Erzähltempos spannend, mit einem durchschnittlichen, einfachen Jugendbuchstil der weder besonders positiv noch großartig negativ auffällt. Die Charaktere sind nicht besonders tiefgründig, was sie aber auch nicht sein müssen. Für meinen Geschmack hätte der Autor sich jedoch auf seine drei Hauptcharaktere konzentrieren sollen und nicht immer wieder (teils extrem kurze) Absätze aus der Sicht anderer Figuren einstreuen sollen, an sich finde ich den Aufbau aber noch okay und bewerte ihn eher neutral.


    Was mir nicht so gefiel: Neal Shusterman versucht seine Geschichte auch noch mit kleinen "Intrigen" und Terror anzureichern, packt aber viel zu schnell den Erklärbären aus um den Leser zu informieren oder sehr deutlich anzudeuten was nun eigentlich gerade vor sich geht, wer der Schuldige ist, was passieren wird ... das geht viel zu schnell (was nützt es wenn man erst versucht die Leser in die irre zu führen, es aber viel zu schnell auflöst?), zu einfach und ist ungefähr so subtil wie ein Elefant im Porzellanladen der laut trompetet sobald er wieder etwas zerdeppert hat.


    Das war aber nur der kleinere Kritikpunkt zu diesem Buch. Der weitaus Größere bezieht sich auf den Hintergrund den Neal Shusterman aufbaut. Bei den derzeit moderenen Jugenddystopien wird ja gerne mal herumgemäkelt das es zu wenig Hintergrundinfos gibt wie es nun zu dieser Situation kam. Ich kann damit normalerweise ganz gut leben wenn die Hintergründe etwas mysteriös sind und zu großen Teilen im Dunkeln bleiben (aber wie gesagt, Subtilität ist nicht des Autors Stärke). Wenn der Autor jedoch anfängt Erklärungs-Bröckchen einzustreuen dann sollten die Entwicklungen nachvollziehbar sein und eine innere Logik aufweisen. Doch Neal Shusterman geht zu oberflächlich an die Sache ran.


    Bereits zu Anfang stellt er in einem kurzen Abriss die "Charta des Lebens" vor, deren Einführung den sogenannten "Heartland-Krieg" zwischen Abtreibungsgegnern und -Befürworten beendete. Innerhalb des Buches versucht er die Entwicklungen durch einen Zeitzeugen zwar näher zu erläutern wobei einige Entwicklungen tatsächlich etwas logischer erscheinen, aber für meine zentralen Kritikpunkte kann er zu keinem Zeitpunkt mit einer glaubwürdigen Lösung aufwarten.


    1.) Stellt man uns die Frage vom Klappentext "Wenn jeder Teil von dir am Leben ist nur eben in jemand anderem ... lebst du dann oder bist du tot?" - wer würde dann behaupten das derjenige tatsächlich noch lebt?! Selbst die Figuren im Buch philosophieren darüber und sind nicht der Meinung dass man hinterher noch lebt. Bei ihnen ist es jedoch eine gängige (gelehrte) Meinung dass ein Leben so nicht endet. Der Autor erklärt nicht warum die Menschen plötzlich auf die Idee kommen es würde das Leben nicht beenden wenn man jemanden in Stücke hackt und anderen einpflanzt.
    2.) Gut, die Kriegsseiten haben ihre Anführer ja nach ihrer Position und nicht nach Führungsqualität ausgesucht. Und trotzdem sind beide Parteien mit dem eigentlich als schockierend und nur halbherzig ernst gemeinten Vorschlag einverstanden. Eine sehr seltsame Art einen Krieg zu beenden. "Hey, ich bin gegen Abtreibung, du bist dafür, also einigen wir uns darauf das man es erst ab dem 13. Lebensjahr kann!" ... Hääää???
    3.) Der Autor kann auch nicht erklären warum jemand, der das Leben so befürwortet das er GEGEN die Abtreibung ist plötzlich auf die Idee kommt, dass das Leben nur bis zum 13. Lebensjahr schützenswert ist. Die Ermordung von Abtreibungsärzten, die der Autor hier anführt um zu zeigen dass beide Seiten mitnichten die Moral für sich gepachtet hatten, richtet sich aber gegen Abtreibungsdurchführer nicht gegen das abzutreibende Kind selbst. Logik, wo bist du?!?
    4.) Zusammenfassung: Die Herleitung aus einem Krieg ist ja an sich ganz nett und das die Charta vielleicht nie umgesetzt worden wäre wenn mehr Leute zu Organspenden bereit gewesen wären und es letztendlich die Gier war die über die Moral siegte. Das ist nachvollziehbar. Aber die o.g. Punkte sind das nicht. Und das sind nun einmal die zentralen Stellen der Begründung warum die Welt in diesem Buch nun so ist wie sie eben ist.


    Und das macht es für mich einfach so unglaubwürdig, dass ich mich fast das ganze Buch hindurch geärgert habe.


    Wenigstens endet das Buch nicht mit einem Cliffhanger, für ein Reihenbuch ist es sogar recht abgeschlossen, sodass es nicht schlimm ist wenn man die Reihe hiernach nicht weiterverfolgen möchte.


    Mein Fazit: Ein Jugendbuch mit grausiger Idee, die mehr Potential gehabt hätte, umgesetzt mit einem durchschnittlichen Stil, viel Spannung und wenig subtil. Da der Hintergrund für mich zu unglaubwürdig aufgebaut wurde kann ich dem Buch jedoch nur 4 Punkte geben. Eine neutrale oder positive Bewertung käme bei den o.g. Kritikpunkten beim besten Willen nicht in Frage. Aufgrund der guten Spannung ist der Bewertung mit kleiner Tendenz nach oben zu sehen.


    Anmerkung: Ohne die o.g. Kritikpunkte wäre es wohl bei 7 Punkten gelandet. ;-) Wer sich davon nicht gestört fühlt dürfte also durchaus Spaß mit dem Buch haben.

    Zitat

    Original von Wiggli
    Danke für den Tipp, ich werde mein Englisch weiter verbessern und dieses Buch dann sicherlich dann auch lesen. :grin


    Kannst auch auf Deutsch lesen, erscheint demnächst. ;-)
    [SIZE=7](Mir hat es nicht so dolle gefallen da ich dem Autor die Erklärung für seine Welt nicht abnehmen kann.)[/SIZE]