Beiträge von Karl Olsberg

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    Original von JaneDoe
    Ich bin auch beim nächsten wieder dabei, da lass ich mich durch nichts abschrecken :grin


    Das freut mich wirklich! Ich hoffe, dass wir uns dann wieder hier in der Leserunde treffen. Mir macht es jedes Mal sehr viel Spaß, zu verfolgen, wie ihr meine Bücher erlebt. :-)

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    Original von JaneDoe
    karl
    Danke für die Erläuterung. Genauso hatte ich es ja auch verstanden :wave
    Mein letzter Satz war nur etwas provozierend gemeint ;-)


    Du warst nicht die Einzige, die eine solche Anmerkung gemacht hat. Immer wieder haben Leute, z.B. auch in Amazon-Rezensionen, angemerkt, am Ende hätte ich wohl davor zurück geschreckt, einen konkreten Schuldigen zu benennen. Viele Leute haben Probleme mit meiner Art, offene Enden zu schreiben, und hätten gern eine saubere Auflösung, das höre ich immer wieder. Andere dagegen finden es gut, wenn die Geschichte ein bisschen offen bleibt. Daher hier die etwas ausführlichere Erklärung.

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    Original von beowulf
    Hat schon jemand nach dem nächsten Projekt gefragt?


    Mein nächstes Buch wird ausnahmsweise kein Roman sein, sondern ein Sachbuch. Es heißt "Schöpfung außer Kontrolle - Wie die Technik uns benutzt" und erscheint Ende Februar im Aufbau-Verlag.


    Wie der Titel andeutet, geht es um die Frage, ob wir unsere Technik im Griff haben - oder sie eher uns. Das Buch greift Themen auf, die ich vor allem in "Das System" verarbeitet habe, die aber auch in "Der Duft" und "Schwarzer Regen" anklingen. Vor allem dreht es sich um die Evolutionstheorie. Ich vertrete die Auffassung, dass die Entwicklung der Technik die Fortsetzung der natürlichen, biologischen Evolution ist und dass sich Technik bis zu einem gewissen Grad ohne unsere Kontrolle und z.T. gegen unseren erklärten Willen weiter entwickelt (genauer: Gegen den Willen der meisten Menschen, nicht aller).


    Zum Beispiel finde ich die Frage interessant, warum es eigentlich Atombomben gibt und warum sie sich immer noch weiter vermehren, obwohl 99,999% der Weltbevölkerung dagegen sind, den US-Präsidenten eingschlossen. Meiner Meinung nach lässt sich das mit der Evolutionstheorie erklären, ebenso wie die Tatsache, dass wir mehr fern gucken und Schokolade essen, als gut für uns ist. Aber keine Angst: Das Buch ist kein Plädoyer gegen Technik. Ich bin nur gegen menschliche Überheblichkeit und Arroganz und versuche, dem etwas entgegen zu setzen.


    Einen Roman habe ich inzwischen auch schon abgeschlossen, aber der wird erst 2011 erscheinen. Über den Inhalt kann, darf und will ich noch nichts verraten - außer, dass er wieder ganz anders wird und keine Fortsetzung einer meiner bisherigen Geschichten.

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    Original von JaneDoe
    Man könnte es natürlich aus so verstehen, dass der Autor einer eindeutigen Schuldzuweisung ausweicht.


    Das ist natürlich nicht so gemeint gewesen, und eigentlich auch nicht logisch, denn ich gebe ja gleich einer ganzen Reihe von Übeltätern eine Teilschuld. Auf jeden Fall habe ich dieses offene Ende nicht wegen der "political correctness" geschrieben, sondern a) weil ich zu saubere Auflösungen in Büchern nicht mag, b) weil ich dem Leser etwas zum Nachdenken mit auf den Weg geben wollte und c) weil ich tatsächlich glaube, dass die "Schuldfrage" nie so ganz einfach zu beantworten ist.


    Wer ist am 11. September Schuld? Die Attentäter? Diejenigen, die die Attentäter angeworben und fanatisiert haben, wie z.B. Hassprediger in Syrien oder Köln? Osama bin Laden? Die Leute, die ihn finanzieren? Oder etwa auch die Leute, die ihn im Afghanistan-Krieg gegen Russland ausgebildet, unterstützt und für ihre Zwecke genutzt haben (die CIA)? Jeder von denen hat irgendwie mit dazu beigetragen, wenn auch sicher in unterschiedlichem Maße. Einfache Erklärungen und Schuldzuweisungen sind aus meiner Sicht nie wirklich überzeugend.

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    Original von Wuermchen


    Vielleicht sieht man seinen eigenen „dummen Streit“ mit dem Partner nun auch etwas weniger wichtig. Für heute haben sich meine Prioritäten jedenfalls schon mal verschoben ...


    Es freut mich, wenn mein Buch hilft, auch die Alltagsprobleme in einem neuen Licht zu sehen! :-)

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    Original von Bouquineur
    Wie mag nach so einem extremen Nuklearen Gau die Langzeitwirkung sein? Tschernobyl, gut 1600 km von hier entfernt, hat ja über lange Jahre schon seine Auswirkungen auch hier in Deutschland gezeigt (Pilze, Wild). Wie würde sich so ein Supergau hier im eigenen Land auswirken? Wasser und Lebensmittel nur noch aus dem fernen Ausland, weil die eigenen Vorräte für immer kontaminiert sind? Geisterstädte, in denen niemand mehr leben kann, weil sie so verstrahlt sind? (ich erinnere an Prypjat, heute "Touristenattraktion". Immer noch so verstrahlt, dass man sich nur für ganz kurze Zeit dort aufhalten kann).


    Die Langzeitfolgen eines solchen Anschlags sind trotz aller Recherche auch für mich nur schwer abschätzbar - vieles hängt davon ab, wohin der Wind die radioaktive Wolke unmittelbar danach weht (in meinem Buch Richtung Osten, so dass evtl. auch Polen oder Tschechien stark betroffen sein könnte). Andererseits: Hiroshima und Nagasaki sind heute florierende japanische Metropolen, in denen schon lange wieder Normalität herrscht, so dass ich davon ausgehe, dass Karlsruhe innerhalb relativ kurzer Zeit - ein paar Jahre vielleicht - wieder aufgebaut werden würde.


    Auch die Gegend um Terschnobyl hätte man durchaus wieder bewohnbar machen können. Tatsächlich hat es hier wohl eher am Willen der Verantwortlichen und am Geld gemangelt. Übrigens wohnen dort im Sperrgebiet immer noch Leute - wer sich dafür interessiert, dem sei z.B. www.elenafilatova.com empfohlen, wo es u.a. eindrucksvolle Fotos aus "Plutos Reich" gibt.


    Vielen Dank, Dyke, für das schöne Kompliment! :-]


    Was meinen nächsten Roman angeht, werde ich aber nicht versuchen, die Intensität noch einmal zu steigern, zumal ja auch die Reaktionen hier zeigen, dass es einigen schon zu viel war. Das nächste Mal werde ich mich wieder etwas weiter von der unmittelbaren Realität entfernen. Mehr kann bzw. will ich hier noch nicht verraten.

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    Original von kissy


    Soll das ganze eigentlich mal verfilmt werden?
    Da ich jetzt schon einige Teile verfilmt in meinem Kopf sehe (und es denn anderen anscheinend auch so geht) wäre das wohl eine Option... (obwohl ich (deutsche) Katastrophenfilme ganz schrecklich finde... :schnellweg)


    Schön wär's! Aber in der jetzigen Finanzkrise sind Filmproduktionen in Deutschland leider auf nahezu Null runtergefahren ...


    (Ich gebe dir recht: Manche deutschen Katastrophenfilme SIND die Katastrophe! ;-)

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    Original von dyke
    Andererseits frage ich mich, wo liegen die Grenzen für Autor, Szenarien auszuarbeiten nur des Schockes wegen (Ein Grund warum ich die meisten Serienkiller-Romane links liegen lasse). Die Wahrscheinlichkeit eines Terror-Anschlags mit einer Atombombe gilt ja als hoch. Aber muss dieses verschreckende Szenario wirklich als Basis für einen Thriller dienen.


    Ich wünsche mir nur, dass der Autor die Kurve bekommt, dieser Anschlag nicht nur eine menschenverachtende Begründung hat und das ganze nicht nur im dem üblichen Jäger-Gejagte-Szenario verläuft.


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    Original von JaneDoe
    Als Basis für einen Thriller lasse ich es ja gelten. Aber muss man wirklich all das so detailliert beschreiben? Ich bin gespannt, als was der Autor es un sletztlich verkauft.


    Ich gebe zu, die Beschreibung der Explosion und ihrer Folgen ist ein bisschen heftig geraten. Auf jeden Fall heftiger, als ich es eigentlich ursprünglich vor hatte. Aber definitiv NICHT so heftig wie die Augenzeugenberichte aus Hiroshima und Nagasaki, die ich während der Recherchen gelesen habe und die mich dazu bewogen haben, die Brutalität dieses Szenarios mit deutlichen Worten zu schildern. Denn wir neigen ja dazu, zu vergessen, dass dass alles WIRKLICH passiert ist - zweimal schon! Kein einziges Wort, von dem, was ich schildere, ist übertrieben - eher im Gegenteil!


    Wer's nicht glaubt und einen wirklich erschütternden Augenzeugenbericht lesen will, möge sich mal die preisgekrönte Manga-Serie "Barfuss durch Hiroshima" von Keiji Nakazawa ansehen, oder das gleichnamige "Schwarzer Regen" von Masuji Ibuse.


    Damit ihr mich nicht falsch versteht: Ich will mich nicht rechtfertigen, und ich verstehe durchaus, dass das Buch nicht jedermanns Geschmack ist. Aber es ging mir auch ein bisschen darum, gegen das Vergessen anzuschreiben - damit nie wieder jemand so kaltblütig und skrupellos ist wie diejenigen, die den Befehl zum Abwurf der Bomben 1945 gaben.


    Das lass mal nicht die Rahlstedter hören! ;-) Tatsächlich gibt's da auch ein paar ganz nette Ecken, und auf jeden Fall viele freundliche Einfamilienhäuser. Ist sicher nicht so schick wie Eimsbüttel oder Winterhude, aber gegenüber der Ecke, wo Pauly wohnt, definitiv eine Verbesserung. ;-)

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    Original von Johanna
    [
    Jou, Hamburg
    Wird im nächsten Abschnitt deutlicher, wenn die Stadtteile erwähnt werden. (bei einem muß ich dann aber gleich mal meckern gehen im nächsten Abschnitt :lache)


    Habe bisher kein "Meckern" von Dir gefunden. Hab ich irgendwas durcheinander gebracht?

    Hallo liebe Eulen, ich freue mich, wieder dabei zu sein und euch ein bisschen beim Lesen zuschauen zu dürfen!


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    Original von Sabine_D
    Noch begeistert mich das Buch in keiner Weise.
    Hoffentlich wird das noch besser.


    Das hoffe ich natürlich auch. Ich gebe zu, dass der Einstieg des Buchs ein bisschen anspruchsvoll ist, weil vieles parallel passiert. Aber die Querverbindungen werden hoffentlich noch sichtbar.

    Erst mal allen Büchereulen ein Frohes Neues Jahr (das ja schon nicht mehr ganz so neu ist)!


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    Original von CathrineBlake
    @ Karl


    Danke für das spannende Buch und ich kann es auch nicht erwarten, dein nächstes in den Händen zu halten :winkt


    Vielen Dank - das ist ein besonders schönes Kompliment! :-) :-) :-)


    Ich arbeite daran und hoffe, weiterhin die hohen Erwartungen erfüllen zu können. Wenn alles so weiter läuft wie geplant (und danach sieht es zurzeit immer noch aus) wird der nächste Olsberg-Roman wieder im Herbst erscheinen.

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    Original von hestia2312
    Den Epilog fand ich soweit ganz gut, allerdings hätte ich auch noch ein paar Fragen gehabt, die nicht abschließend geklärt worden sind. Gibt es vielleicht irgendwann noch ein Buch über Marie und Raphael?? :gruebel


    Danke, Hestia, für Deine freundlichen Worte! Ich fürchte, ich mag offene Enden (im Unterschied zu vielen Lesern). Ich finde es immer ein bisschen seltsam, wenn in einem Buch am Ende alles aufgeklärt wird. Die Welt ist normalerweise nicht so simpel - immerhin gibt es zu allen großen Ereignissen der Geschichte noch jede Menge ungeklärte Fragen. Außerdem möchte ich gern ein bisschen Raum für die Fantasie des Lesers lassen, so dass er sich auch nach dem Ende noch ein wenig mit dem Buch beschäftigen kann.


    Ich will nicht ausschließen, dass Marie und/oder Rafael noch einmal in einem meiner Bücher auftauchen, aber wenn, dann jedenfalls nicht im Sinne einer Fortsetzung zu "Der Duft". Die Geschichte ist für mich abgeschlossen.

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    Original von dyke
    Zu meiner Verwunderuing steht dort, dass Karl Olsbergs Thriller "Der Pandora-Code" im Herbst 2007 erscheint.


    Ist dieser Thriller als "Das System" erschienen und warum dei Titel-Änderung


    fragt höfflich Dyke


    Hallo Dyke,


    wie Du richtig vermutest, ist "Der Pandora-Code" ein früher geplanter, aber dann nicht genommener Titel für "Das System" (mir gefällt der tatsächliche Titel auch viel besser). Da das Buch "2057" unter hohem Zeitdruck erstellt wurde, kam der vorläufige Titel dort hinein.


    Mit den Titeln ist es jedes Mal ein Kreuz: Ich denke mir einen aus, gewöhne mich daran, hab ihn richtig lieb und dann kommt irgendso ein Verlagsheini und sagt "das geht nicht". :bonk


    Na ja, die Verlagsheinis meinen es nur gut, und blöderweise haben sie meistens Recht. Das fiese ist nur, dass sie "Nein" sagen, aber keinen besseren Vorschlag machen. Nur mein Lektor ist in dieser Hinsicht konstruktiv. Aber jedes Mal ist es eine echte Strapaze, bis der Titel dann steht.


    Falls das jetzt ein bisschen genervt klingt: Ich bin gerade dabei, den Titel für mein neues Buch mit dem Verlag zu diskutieren. ;-)


    Karl