Beiträge von Karl Olsberg


    Danke für das Lob, gerade vor dem Hintergrund Deiner Enttäuschung weiß ich das besonders zu schätzen!


    Aktuell arbeite ich wieder an einem "richtigen" Thriller. Ein gewisses SF-Element ist drin, aber nicht mehr als z.B. in "Das System". Mehr verrate ich noch nicht, aber ich denke, der nächste Olsberg wird wieder mehr Deinen Geschmack treffen.

    Zitat

    Original von JASS
    Fazit: Ich erfahre mehr über Erics Welt, aber im großen und ganzen gibt es keine wirkliche Wegalternative. :gruebel Interessant, dass es einen Ort gibt, an dem man Erics Geräte im Krankenhaus hört. Und was für eine unheimliche Frau! Nur Schade, dass man alles doppelt erleben kann, das war für mich unlogisch.


    Das mit dem "doppelt erleben" lässt sich leider aus technischen Gründen nicht vermeiden. Das liegt daran, dass das E-Book-Format EPUB im Prinzip simples HTML ist und keinen Status kennt. Das Buch "weiß" also nicht, was Du als Letztes getan hast, und wenn Du willst, kannst Du ewig im Kreis herum laufen. Bei der Ebene wird das besonders deutlich, ich hoffe, im späteren Verlauf kommt es nicht mehr so oft vor.


    Danke für deine offene Meinung! Ich glaube, wenn man kein Fantasy-Freund ist und um Computerspiele einen Bogen macht, hat man mit diesem Buch Schwierigkeiten. Offenbar geht es vielen Lesern ähnlich wie dir, allerdings gibt es (zum Glück) auch viele, die von dem Buch sehr stark angesprochen werden. Lesen ist eben Geschmackssache, das gilt wohl für dieses Buch besonders. Mir war auch von vornherein klar, dass das Buch "polarisieren" würde, es also viele Leute gibt, die es hassen, und hoffentlich ein paar, die es lieben. Eigentlich ist mir das lieber, als wenn alle es irgendwie "ganz nett" finden.


    Der Vergleich mit Philip K. Dick ist natürlich ein bisschen unfair - das wäre so, als würde man einen Barpianisten mit Mozart vergleichen ;-).


    Zur Frage, was der Roman eigentlich will: Zunächst mal unterhalten, was nicht bei jedem gelingt (siehe oben). Darüber hinaus wollte ich, geprägt von eigenen Erfahrungen, ein Buch über Realitätsflucht schreiben. Anna, die glaubt, ihren Sohn aus seiner Fluchtwelt befreien zu müssen, in Wahrheit aber in ihrer eigenen gefangen ist, schien mir da eine passende Figur. Ein "Thriller" sollte es eigentlich gar nicht werden, nur mussten es Verlag und Buchhandel in irgendeine Ecke einsortieren, und da hat man sich für die Ecke entschieden, in der die übrigen Olsberg-Bücher stehen, und das auch drauf geschrieben. Ich bin auch nicht so recht glücklich mit diesem Etikett.

    Zitat

    Original von maikaefer
    Ähm. Ja. Danke!!
    Jetzt habe ich wenigstens eine ungefähre Vorstellung (muss ja eine irre Arbeit für dich als Autor sein). Aber ausprobieren kann ich da leider vorläufig noch nix, denn Ebooks habe ich noch nie gelesen...
    Nochmals vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit für die Erklärung genommen hast! :knuddel1 :anbet :wave


    Ja, das ist ganz schön viel Arbeit - ich habe netto etwa 200 Seiten zusätzlichen Text geschrieben und ungefähr noch mal genau so lange für die interaktive Version gebraucht wie für den normalen Roman. Hat aber auch Spaß gemacht!


    Du brauchst keine besonderen technischen Kenntnisse oder Geräte, um das interaktive E-Book auszuprobieren - nur einen PC und eine kostenlose Reader-Software, die es z.B. hier gibt: http://www.adobe.com/de/products/digitaleditions/. Das interaktive E-Book kannst Du hier herunter laden: www.aufbau-verlag.de/glanz. Hinten im gedruckten Buch befindet sich eine Codetabelle, auf der Download-Seite wirst du nach einem Code gefragt, den du bloß ablesen und eingeben musst. Falls Du weitere Fragen hast, findest Du vielleicht hier Antwort: http://www.aufbau-verlag.de/glanz-faq.

    Zitat

    Original von maikaefer
    Das ist schön, dass du noch da bist/bleibst.
    ich hab nämlich eine vielleicht etwas dämliche - aber ich hab nirgendwo was gefunden - Frage: Was bedeutet das "interaktiv"? Ich bin technisch etwas weniger begabt, vornehm ausgedrückt*g*, meine aber den Begriff aus dem TV zu kennen, wenn Leute zwischen mehreren Handlungssträngen wählen können. Wie soll das aber bei einem BUCH gehen, bitte? Sicher ist das hier irgendwo erklärt... aber... s. o. *schäm*
    :wave
    edit: nu isser off. Aber einer der LR-Teilnehmenden kanns mir sicher auch erklären...


    Bin wieder on ;-). "Interaktiv" heißt im Allgemeinen, dass man mit etwas in "Interaktion" tritt, also Einfluss darauf nimmt. Konkret bedeutet das bei "Glanz", dass Du den Verlauf der Geschichte selbst bestimmen kannst, indem Du an verschiedenen Stellen eine Wahl triffst, wie bei einem Computerspiel, um das es ja in dem Buch auch geht. Das funktioniert aber nur mit dem E-Book. Dort findest Du in den Kapiteln, die in der "virtuellen Welt" in Erics Kopf spielen, am Ende jedes Textabschnitts Links. Je nachdem, worauf Du klickst, landest du an einer anderen Stelle im Text, und die Geschichte entwickelt sich unterschiedlich weiter. Ich habe mal überschlagen, dass man auf diese Weise ca. 10 hoch 70 (eine Eins mit siebzig Nullen dahinter) verschiedene Geschichten erleben kann.


    Um das Auszuprobieren, gehe auf die hinten im Buch angegebene Seite und gebe dort einen der Codes aus der Tabelle ein. Dann bekommst Du eine EPUB-Datei, die Du mit einem Lesegerät oder mit dem kostenlos erhätlichen Adobe Digital Editions lesen kannst. Viel Spaß!

    Zitat

    Original von beowulf
    Für mich ist dies das schlechteste Buch von Karl Olsberg- da hat mir z.B. mein letzter (Rafael 2.0 ) wesentlich besser gefallen. Mag sein ich finde das Thema ausgetreten, mag sein ich finde den Plot zu nah an Fitzek- mag sein ich spiele zu wenig Computerspiele um von den Fantasyszenen begeistert zu sein, im Zusammenspiel ist das Buch für mich durchgefallen.


    Sorry, dass Dir das Buch nicht gefallen hat, und danke für die offene Meinung! Ich habe allerdings solche Reaktionen durchaus erwartet. In der Tat ist "Glanz" ganz anders als die übrigen Olsberg-Romane. Mein Problem als Autor ist, dass sowohl der Verlag als auch die Leser gern "mehr von demselben" wollen und mit meinem Namen auch bestimmte Erwartungen verbinden, die ich dann irgendwann zwangsläufig enttäusche. Andererseits habe ich einfach keine Lust, mich auf ein bestimmtes Genre oder einen "zulässigen" Grad an Fantastik festlegen zu lassen. Da halte ich es mit meinen Vorbildern Ken Follett oder Andreas Eschbach, die auch ein sehr breites Spektrum an Geschichten erzählen und sich nicht in eine bestimmte "Ecke" des Literaturmarkts drängen lassen. Aber ich gebe zu, dass das Buch, auch so, wie es verpackt ist, manche Erwartungen enttäuischen kann. Sorry dafür!

    Zitat

    Original von Wiggli
    @ Jasmin87
    Ich mochte diese Fantasiewelt auch nicht so wirklich gerne. Vielleicht, weil ich kein bzw. kaum Fantasy mag. :gruebel



    Da bin ich gespannt, mir war es auch nach Beendigung des Buches nicht deutlich. Zumindest kann ich mich nicht mehr erinnern.


    Es gibt für mich mehrere Gründe, warum das Buch in Amerika angesiedelt ist: Zum Beispiel die Verschwörungstheorie, die man so in Deutschland kaum glaubhaft skiziieren könnte (auch wenn sie sich am Ende als Illusion herausstellt), oder die fanatischen Christen, die angeblich unbedingt die Existenz der Seele beweisen wollen. Das heißt nicht, dass die Handlung nicht auch in Deutschland hätte spielen können, aber dann wäre es mir vermutlich noch schwerer gefallen, zu verschleiern, dass alles nur ein Traum ist. Davon abgesehen mag ich New York einfach.

    Zitat

    Original von Booklooker


    Lieber Karl, du gehtst doch nicht weg bevor wir alle gelesen haben, oder? ;-)


    Keine Sorge, ich bleibe gern noch ein bisschen und gucke in der Regel auch nach dem Ende einer Leserunde hin und wieder noch mal nach, ob nicht doch noch jemand was geschrieben hat. Lass Dir also ruhig Zeit! :-)

    Zitat

    Original von kissy
    Wie heißt denn diese berüchtigte Spiel nun? Auf Seite 11 noch "Realm of Hades", nun "Reign of Hades"... Und nochmal zum Schauplatz New York: Warum wird Anna mal mit "Frau Demmet" (z.B. Ende Kapitel 1) und jetzt mit "Mrs. Demmet" angesprochen? Mir ist es egal, wie das Spiel heißt/ die Anrede lautet, aber einheitlich würde es mir besser gefallen...


    Du hast ein gutes Auge :respekt! Beides war sowohl mir als auch meinen Lektor durchgeflutscht, wir haben es in der 2. Auflage geändert.


    Ich verstehe, dass einige von Euch Schwierigkeiten mit der Fantasiewelt haben, besonders diejenigen, die sonst nur "richtige" Thriller lesen und nie ein Fantasy- oder SF-Buch in die Hand nehmen. Aber Ihr solltet nicht vergessen, dass die Welt in Erics Kopf genau das ist: Eine Fantasie, geformt nach dem Vorbild eines Computerspiels. Beim Schreiben habe ich auch so ungefähr Dykes Gedanken im Kopf gehabt, außerdem war ich von J.G. Ballards grandiosem Roman "Kristallwelt" inspiriert, in dem etwas Ähnliches passiert. Aber an die Welt in Erics Kopf kann man nicht die Maßstäbe aus dem Physikunterricht anlegen, das sollte auch an anderen Stellen schon klar geworden sein.

    Zitat

    Original von JASS
    Bekommt jeder, der ein Buch über Drogenmissbrauch schreibt, Ärger mit der Pharmaindustrie? :wow


    So meinte ich das nicht. Wenn ich statt "Glanotrizyklin" z.B. den real exisitierenden Wirkstoff "Doxepin" verwendet hätte, dann wäre nicht nur der Buchtitel weniger hübsch gewesen. Ich hätte michauch in der Beschreibung der Wirkung an die Realität halten müssen oder den berechtigten Vorwurf in Kauf genommen, ein falsches Bild dieses Medikaments zu zeichnen. Das könnte im Einzelfall schlimme Folgen haben, wenn z.B. jemand aufgrund meines Buches das Medikament nicht mehr einnimmt. Bei einem markenrrechtlich geschützten Medikament (wie z.B. Aspirin) hätte ich außerdem noch die Rechte des Herstellers verletzt.


    Etwas ganz anderes ist es, wenn ich ein Sachbuch über die Wirkung von Medikamenten bzw. deren Missbrauch schreibe oder die Verwendung eines Medikaments im "normalen" Rahmen beschreibe (an einer Stelle nimmt Anna ein Aspirin, da habe ich keine Skrupel gehabt).

    Zitat

    Original von Regenfisch
    Da ich darauf vertraue, dass sowohl Autor als auch der Verlag wissen, was sie auf ihren Buchtitel schreiben :lache, lese ich (ich bin mit dem 2. Abschnittt durch) schon die ganze Zeit mit angezogener Handbremse und ducke mich innerlich in Erwartung eines großen :hau "Schlages"... Weiß nicht genau, wie ich es ausdrücken soll... Eines Überraschungseffektes.


    Ganz unabhängig von dieser konkreten Geschichte (und dem Überraschungseffekt, oder auch nicht ;-)) möchte ich darauf hinweisen, dass die Titelgestaltung und der Klappentext nicht immer dem entsprechen, was der Autor gerne hätte. Das hat viele Gründe und nicht zuletzt sehr viel mit den Regeln und Gewohnheiten des Buchhandels zu tun.


    Zum Beispiel kann man durchaus einen Millionenbestseller schreiben, in dem eine nichtmenschliche Intelligenz die Menschen angreift ("Der Schwarm") oder eine Zeitreise eine zentrale Rolle spielt ("Das Jesus Video"), darf aber um Gottes Willen nicht "Science Fiction" auf das Cover schreiben, weil das Buch sonst im "falschen Regal" des Handels landet und praktisch keine Chance hat, auf den Bestsellerlisten zu landen.


    Es ärgert mich schon lange, dass viele Leute gerade in der Buchbranche Science Fiction mit "Star Trek" und Fantasy mit "Harry Potter" bzw. Vampirromanen gleichsetzen und nicht ernst nehmen, obwohl beide Genres unglaublich vielfältig sind und so geniale Autoren wie Stanislav Lem, Philip K. Dick, Ray Bradbury, Tolkien oder H. P. Lovecraft hervorgebracht haben. Aber so ist es nun mal, ob mir das passt oder nicht.

    Zitat

    Original von Rosha
    Offensichtlich hat sie sogar die Spielsucht ihres Sohnes bereits erkannt, aber warum hat sie überhaupt nichts dagegen unternommen?


    Eure Kommentare sind für mich sehr interessant und hilfreich, und ich will die Einwände gegen Annas Reaktion hier gar nicht abwehren (einiges wird vielleicht im Verlauf der Geschichte noch klarer und logischer). Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung, dass es alles andere als einfach ist, etwas gegen Spielsucht bei Teenagern zu unternehmen. Und Anna hat sich durchaus bemüht, als alleinerziehende und voll berufstätige Mutter aber keinen leichten Stand.

    Zitat

    Original von Wiggli
    Da bin ich gespannt, mir war es auch nach Beendigung des Buches nicht deutlich. Zumindest kann ich mich nicht mehr erinnern.


    Hier ist die falsche Stelle, um das zu beantworten, da ich sonst spoilern müsste.

    Zitat

    Original von JASS
    Warum hast du dir eine Droge "ausgedacht" und keine genommen, die es tatsächlich gibt? :wave


    Na, da hätte ich wohl Ärger mit der Pharmaindustrie bekommen! ;-) Tatsächlich gibt es aber auch kein Medikament, das genau die im Roman beschriebene Wirkung hat (hoffe ich jedenfalls).

    Zitat

    Original von Regenfisch
    Hallo Karl,
    hast du die Droge Glanotrizyklin erfunden? Und gibt es in der Realität einen ähnlichen Wirkstoff?
    :wave Gruß Regenfisch


    Glanotrizyklin gibt es nicht, aber es gibt so genannte Trizyklische Antidepressiva, die eine stark stimmungsaufhellende Wirkung haben und somit in gewisser Hinsicht ähnlich sind.

    Zitat

    Original von kissy
    Warum gerade New York? Und war es schwer, aus der Sicht einer Frau zu schreiben?


    Ich fand, die Geschichte passt besser nach Amerika als nach Deutschland (warum, wird später noch deutlicher). Aus der Sicht einer Frau zu schreiben, fiel mir nicht so schwer, wobei ich natürlich nicht beurteilen kann, ob es mir gut gelungen ist. Aber ich hatte ja auch schon in "Der Duft" eine weibliche Protagonistin, und weibliche Nebenfiguren tauchen natürlich in allen Büchern auf. Als Autor muss man sich in verschiedenste Charaktere versetzen können, das hilft auch im täglichen Umgang mit dem anderen (für mich trotzdem oft noch rätselhaften) Geschlecht. ;-)


    Zitat

    Original von kissy
    Karl, ist der Artikel im Time Magazin nur ausgedacht oder hast du da wirklich geschrieben? Denn der Artikel ist ja eine stark zusammengefasste Version deines Sachbuches :grin


    Nein, das Time Magazine hat leider noch nicht bei mir angefragt, der Artikel ist frei erfunden :-(

    Zitat

    Original von dyke
    Erwas seltsam mutet mich an, dass man anscheinend erst alle Wahlmöglichkeiten durchspielen muss, bevor eine zusätzliche erscheint :gruebel


    Das ist nicht so, es geht technisch auch gar nicht, da das EPUB-Format keinen Status kennt, d.h. das System weiß zu keinem Zeitpunkt, was Du als letztes gemacht hast. Um frühere Entscheidungen zu berücksichtigen, musste ich an einigen Stellen komplette Entscheidungsbäume parallel aufbauen, was ziemlich lästig war und nur selten vorkommt.


    Anika ist der Kosename von Anna. Ich dachte, das wäre offensichtlich, insofern kann ich es hier auch verraten. Verwirrung war nicht beabsichtigt.

    Zitat

    Original von Regenfisch
    Ich frage mich auch, was mit ihrem Chef oder den Arbeitskollegen ist? :gruebel


    Anna ist selbstständige Modefotografin, insofern gibt es keinen "Chef" und niemanden, dem sie verpflichtet ist, außer ihren Kunden und einigen Leuten, mit denen sie auf freier Basis zusammenarbeitet.

    Zitat

    Original von beowulf
    Eine hohe Meinung von Ärzten hat der Autor offensichtlich nicht.


    Es ist wohl eher Anna, die keine sehr hohe Meinung von den Ärzten hat ;-). Meine eigenen Erfahrungen sind durchaus gemischt, aber einige gute Freunde von mir sind Ärzte und grundsätzlich habe ich sehr viel Respekt vor der modernen Medizin.