Beiträge von Kathchen

    Anne Holt - Der norwegische Gast


    Innentext:


    Seit Stunden wütet über dem unzugänglichen norwegischen Bergdorf Finse ein Schneesturm. Der einzige Zug dorthin ist in einer Schneewehe entgleist, die Passagiere, unter denen auch die ehemalige Kommissarin Hanne Wilhelmsen ist, finden Zuflucht im nahen Hotel. Die Reisenden machen sich miteinander bekannt, und bald drehen sich die Gespräche vor allem um eines: Was haben die Wachen vor den Türen des Hotels zu bedeuten? Wen sollen sie schützen? Die königliche Familie, einen ausländischen Ter roristen? Während die Vermutungen ins Kraut schießen, geschieht ein brutaler Mord - ein mitgereister Pastor, der durch seine Fernsehauftritte große Bekanntheit genießt, liegt tot im Schnee vor dem Haus. Panik macht sich unter den Eingeschlossenen breit, und als Hanne Wilhelmsen glaubt, einen Zeugen gefunden zu haben, wird auch er ermordet.


    Meine Meinung:


    Die Situation in "Der norwegische Gast" ist alles andere als angenehm. Durch eine Zugentgleisung landen die Passagiere in einem Hotel und sind von der Außenwelt abgeschnitten. Doch das ist noch nicht alles, denn bereits in der ersten Nacht geschieht ein grausamer Mord und die Menschen wissen nicht, wem sie trauen können und wem nicht.
    Und dann ist da noch dieser geheimnisvolle Waggon und niemand weiß, wer denn eigentlich da versteckt wurde?


    Bisher habe ich von Anne Holt noch nichts gelesen, aber mir hat dieser Krimi gut gefallen.
    Hanne Wilhelmsen scheint keine einfache Person zu sein. Seit einem Dienstunfall sitzt sie im Rollstuhl und versucht sich von ihren Mitmenschen zu isolieren, nur zwei Menschen lässt sie in ihrem jetzigen Leben noch an sich heran.
    Im Laufe des Buches allerdings lässt sie diese Fassade ab und zu mal etwas einreißen und nähert sich anderen Personen.
    Ihre Gedanken mitzubekommen finde ich sehr interessant, und auch dass sie es schafft den Fall nur durch ihre starke Beobachtungsgabe zu lösen, ohne die Hilfe von irgendwelchen (technischen) Mitteln.


    Auch die anderen Personen in dem Hotel finde ich ganz interessant und vorallem mitzuerleben, wie die verschiedenen Menschen in so einer Extremsituation reagieren. Die Auflösung war mir bis zum Ende hin unklar. Zwar hatte ich hier und da eine Vermutung, allerdings wechselte diese mit jeder gelesenen Seite.
    Zwar wurde die Geschichte um den geheimnisvollen Mann in dem Waggon nicht gelüftet, aber das hat mich nicht weiter gestört. Im Gegenteil, dieses "offene" Ergebnis hat mir sogar gefallen. Dem Leser bleibt es sozusagen selbst überlassen, was er daraus macht. Entweder handelt es sich wirklich um einen Terroristen (fiktiver oder real) oder vielleicht war es tatsächlich nur ein kleines Experiment?
    Man weiß es nicht, aber man kann es sich selbst, individuell zurechtlegen.


    Die Atmosphäre in diesem Krimi empfand ich als sehr beklemmend und angespannt. Das Rütteln des Sturmes und der Schnee konnte ich gut miterleben, obwohl es natürlich noch besser gewesen wäre, wenn man dieses Buch im tiefsten Winter bei Eis und Schnee lesen würde.


    Für mich war es insgesamt ein gutes Leseerlebnis und ich werde Hanne Wilhelmsen bestimmt mal wiedertreffen.

    Kirsten Schützhofer - Die Kapelle der Glasmaler


    Klappentext:


    Frankreich um 1241: Einmal in seinem Leben will der Glasmaler Clément etwas schaffen, das der Schönheit Gottes angemessen ist. Und so zieht er mit seiner Familie nach Paris, um an der Erbauung der königlichen Sainte Chapelle mitzuwirken. Doch er wird diesen Traum teuer bezahlen - denn in der Kapelle der Glasmaler begegnet er Thomas, einem alten Widersacher um die Liebe von Cléments heutiger Frau Edwige. Dieser hat die damalige Zurücksetzung nie verwunden - und wittert die Gelegenheit zur Rache ...


    Meine Meinung:


    "Die Kapelle der Glasmaler" ist mein erstes Buch von Kirsten Schützhofer und wusste daher noch nicht, was mich erwarten wird.
    Schon die ersten Seiten haben mich neugierig gemacht und mich in die Geschichte hineingezogen, sodass ich nicht mehr aufhören wollte zu lesen.


    In dem Buch werden zwei Geschichten erzählt.
    Einmal von dem Glasmaler Clément, der mit seiner Familie Edwige, Jehanne, Lise und Margaux nach Paris ziehen, damit er sich seinen größten Traum erfüllen kann: Am Bau der Sainte-Chapelle mitzuarbeiten.
    Der Leser begleitet ebenfalls den Jongleur Ghislain auf seinen Wegen. Dieser ist auf der Suche nach seiner Familie, nach seinen Wurzeln.


    Beide Erzählstränge haben mir sehr gut gefallen und ich wollte wissen, wie es denn mit ihnen weitergeht ohne einen Strang zu bevorzugen.
    Die Schicksale der einzelnen Personen haben mich sehr berührt und mir mehr als einmal hatte ich Tränen in den Augen.


    Kirsten Schützhofer hat ihre Charaktere sehr realistisch gezeichnet und waren nicht nur "Gut" oder "Böse", sondern wiesen mehrere Facetten auf. Auch Nebenfiguren wurden sehr gut herausgearbeitet und man hat auch mit ihnen mitgefiebert. Man merkt, dass sich die Autorin sehr viel Mühe gemacht hatte.
    Die ganze Geschichte wurde mit vielen kleinen und großen Details ausgestattet, sodass sich in meinem Kopf ein kleiner Film abgespielt hatte.


    Die Szenen, die sich mit der Glasmalerei beschäftigten, fand ich sehr interessant, vorallem da ich mit diesem Thema bisher nichts am Hut hatte.
    Am Ende des Buches befinden sich noch ein paar Informationen zu dem Bau der Kapelle, historischen Persönlichkeiten, etc. worüber ich mich sehr gefreut hatte.


    Ich bin wirklich begeistert von diesem Buch. Es ist sehr gut recherchiert, spannend, traurig, Figuren mit denen man mitfiebern kann, in die Geschichte abtauchen kann, etc.
    Für mich ein rundum gelungener historischer Roman und ich freue mich schon sehr darauf, noch mehr von der Autorin zu lesen.
    10 von 10 Punkten

    Ulrich Wickert - Der nützliche Freund


    Klappentext:


    Jacques Ricou, der grimmig-charmante Richter aus Paris, untersucht den Tod von Marc Leroc, einer Schlüsselfigur im größten Korruptionsfall der deutsch-französischen Geschichte. Unvermittelt gerät Jacques in einen Sumpf aus Verrat und politischen Intrigen - in dem auch das Leben seiner Freundin Margaux auf dem Spiel steht.


    Meine Meinung:


    Durch den Klappentext und einer Leseprobe habe ich mir viel von dem Buch erhofft. Einerseits da ich Frankreich sehr mag und auch der Krimi sehr interessant klingt.
    Nur leider hat das Buch nicht gehalten, was es versprochen hatte.


    Mit den Personen konnte ich nichts anfangen und vieles fand ich sehr übertrieben. Vorallem die Liaison zwischen Ricou und einer deutschen Staatsanwältin, die ja so eine schreckliche Kindheit hinter sich hat. Und auch das Privatleben des Richters fand ich sehr uninteressant und langweilig, während bei anderen Krimis ich auch gerne über die Person des Kommissars/Richters mehr erfahren möchte. Hier war das eine Fehlanzeige und ich habe vieles nur überflogen.


    Der Roman wirkt auch etwas überladen auf mich. Der Korruptionsfall, Morde, Ricous Privatleben, etc. Und selbst über das Aussterben der Cervelatwurst wird berichtet, auch wenn mir nicht klar ist, warum das mit eingebaut wurde.
    Leider habe ich von dem französischen Flair nichts mitbekommen. Ich fand es zwar schön, dass mehrere französische Begriffe benutzt worden sind, allerdings ohne Franzöischkenntnisse hätte mir das nicht gefallen.


    Das größte Problem war für mich die Spannung. Die Geschichte plätschert nur so vor sich hin und für einen guten Krimi brauche ich Spannung. Gut, nachdem ersten Mord nimmt das Geschehen etwas Fahrt an, allerdings nicht für lange. Und das Ende des Falles konnte mich ebenfalls nicht überzeugen.
    Das einzig Gute war, dass sich der Roman flüssig lesen lässt und man nicht viel Zeit dafür aufbringen muss.
    2 von 10 Punkten

    Sam Savage - Firmin. Ein Rattenleben


    Klappentext:


    Firmin wächst im Keller einer Bostoner Buchhandlung auf und liest sich Buch für Buch durch die Weltliteratur. Er entdeckt, wie spannend das Leben der Menschen ist und macht sich auf, ihre Freundschaft ihre Freundschaft zu suchen. Sam Savage erzählt in diesem gefeierten Kultbuch die traurig-charmante Geschichte eines verkannten Außenseiters.


    Meine Meinung:


    Anfangs hat mir das Buch noch sehr gut gefallen. Ich hatte zwar kein Mitleid mit Firmin, da er sich aus jeder misslichen Lage retten konnte, aber dennoch habe ich mich über die Ratte sehr amüsiert.
    Firmin identifiziert sich nicht mit anderen Ratten, sondern mit Menschen, von denen er in Büchern liest oder auch im Kino sieht. Und möchte dringend mit ihnen in Kontakt treten, um ihnen zu zeigen, was er für eine schlaue Ratte ist.
    Manches war auch recht vorhersehbar, besonders die Szenen mit den Menschen.


    Was ich anfangs noch für süß fand, entwickelte sich im Laufe des Buches zu einer Nervensäge, die nur an sich denkt. Wirklichkeit vermischte sich mit seinen Tagträumen und manchmal musste ich eine Szene nochmal lesen um zu wissen, ob das jetzt wahr ist oder nur geträumt.
    Auch das Ende und vorletzte Kapitel lassen mich unbefriedigt zurück und ehrlich gesagt, habe ich mir von dem Buch mehr erhofft.
    Firmin wird auch sehr vermenschlicht dargestellt und manchmal hatte ich in meinem Kopf keine Ratte, sondern einen kleinen Menschen sitzen...


    Die Buchgestaltung gefällt mir sehr gut, das Cover sowie der Rough Cut passen zu dem Buch. Die Sprache finde ich sehr schön und das Buch ließ sich gut und schnell lesen.


    Insgesamt gebe ich dem Buch 6 von 10 Punkten.

    Richard Adams - Unten am Fluss. Watership Down


    Innentext:


    Die Weltbekannte Saga vom Exodus der Kaninchen enthält in ungewöhnlicher Frische alles, was die Abenteuer eines wandernden Volkes ausmacht: Bedrohung der alten Heimat, Prophezeiung des Untergangs, Auszug unter einem jungen Heißsporn, Abenteuer ohne Zahl im feindlichen wie im gelobten Land, Meuterei, Treuebruch und Heldentum, Schlachten mit hohem Blutzoll - und schließlich Einzug ins Land der Freiheit, des Friedens und allgemeinen Glücks.


    Meine Meinung:


    "Unten am Flus" ist die Geschichte von Kaninchen, die aus ihrem Heimatgehege wegziehen, da es von einem Unglück bedroht ist. Bevor sie sich allerdings an einem Ort niederlassen können, müssen sie vorher erst ein paar Abenteuer überstehen und sich auch gegen andere, unterdrückte Kaninchen durchsetzen.


    Ich habe das Buch nun schon zum zweiten Mal gelesen und auch jetzt fand ich es sehr gelungen. Ich habe Hazel und seine Freunde gerne auf ihrer Reise begleitet und mit ihnen gelitten und mich mit ihnen gefreut. Alle sind mir auf ihre Art ans Herz gewachsen.
    Adams hat sich sehr gut mit dem Verhalten der Kaninchen beschäftigt und mir kamen sie sehr echt vor.
    Ebenfalls sehr gelungen fand ich auch, dass die Kaninchen sich ab und zu Geschichten über El-ahrairah, dem Held der Kaninnchen, erzählt haben.
    Insgesamt ein tolles Buch, dass ich bestimmt noch ein paarmal lesen werde.


    Hier sind übrigens wichtige Begriffe der Kaninchensprache aufgelistet :wave

    Julia Kröhn - Die Chronistin


    Klappentext:


    Betrug, Verrat, Mord.


    Die packende Lebensgeschichte einer außergewöhnlichen Frau im Hochmittelalter - verpackt in einen spannenden Klosterkrimi.


    Meine Meinung:


    "Die Chronistin" ist wahrlich kein schöner Roman. Die Protagonistin Sophia, die eigentlich Ragnhild heißt, kämpft gegen das bestehende Frauenbild und möchte unbedingt Lesen und Schreiben. Um ihr Ziel zu erreichen, schreckt sie auch nicht vor Intrigen zurück.
    Sophia ist eine Ich-bezogene Persönlichkeit, aufgewachsen in einem Kloster hungert sie nach Aufmerksamkeit in einer Männerwelt und lernt immer wieder Rückschläge kennen.
    Besonders gelungen finde ich, dass Sophia mir gar nicht mal so unsympathisch ist. Das lag vorallem daran, dass man Sophia von Kindesbeinen an kennen lernt und ich dadurch nachvollziehen kann, warum Sophia so geworden ist, wie sie ist. Teilweise hatte ich Mitleid mit ihr, aber in anderen Momenten war ich sauer auf sie.


    Das Buch wurde aus zwei Perspektiven geschrieben, einmal Sophias Lebensgeschichte und dann noch die Morde im Damenstift, in dem Sophia jahrelang lebte und ihre Chronik verfasste. Der Krimi nimmt, meiner Meinung nach, eher einen kleineren Teil in der Geschichte ein und man kann sehr leicht darauf kommen, wer der Übeltäter ist, allerdings finde ich die Auflösung dennoch sehr gelungen und interessant.


    Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er ist flüssig zu lesen und ich habe mich gefühlt, als wäre ich mitten im Mittelalter. Die Autorin hat sehr gut darüber recherchiert und positiv anmerken möchte ich noch die historischen Anmerkungen zum Schluss.
    Nach den ersten Seiten hat mich das Buch sofort in seinen Bann gezogen und ich konnte es kaum aus der Hand legen.
    Insgesamt kann ich das Buch nur weiterempfehlen.

    Truman Capote - Frühstück bei Tiffany


    Klappentext:


    Die fast neunzehnjährige Holly Golightly, die voller Lebenshunger vom Land in die große Stadt ausgerissen ist, hat nichts außer ihrer Erscheinung und ihrer Ausstrahlung, die sie befähigt, mit Männern zu spielen und sich gewissermaßen aushalten zu lassen. Manchmal befällt sie, die im Partytrubel von New York so unschuldig glänzen kann, aber das "rote Elend", Katzenjammer und Weltschmerz, Angst und Verlorenheit, spürt sie innere Leere und Einsamkeit. Dann hilft nichts anderes mehr, als auf die Fith Avenue zu Tiffany zu fliehen, dem berühmten Juwelier. Ihr Nachbar, ein junger Schriftsteller, beobachtet ihr krauses Leben, er liebt ihre Schlagfertigkeit, ihre originelle, von Fremdwörtern gespickte Sprache, ihre Lust am witzig parlierenden Dialog.
    Eines Tages ist sie weg, übrig bleibt nur ihr namenloser Kater, auf dessen Suche sich der Erzähler begibt...


    Meine Meinung:


    Dieses kleine Meisterwerk von Truman Capote besitzt nur 108 Seiten, die sich sehr gut lesen lassen. Die Geschichte um Holly Golightly hat mich sehr fasziniert. Erzählt wird sie von ihrem Nachbar, einen Schriftsteller, der sich, wie viele andere Männer, in Holly verliebt. Eine naive und traurige Gestalt, die sich aber dennoch von nichts unterkriegen lässt und in ihrer eigenen Welt lebt. Und wann immer es ihr passt, einfach so verschwindet.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und bekommt von mir 10 von 10 Punkten.

    Katryn Berlinger - Das Schokoladenmädchen


    Klappentext:


    Ende des 19. Jahrhunderts in Riga:
    Die junge Madelaine, eine begabte Konditorin, ist ehrgeizig und gierig auf das Leben. Ein Zuckerbäcker, der überzeugt von ihrem Talent ist, setzt sie als Leiterin seiner florierenden Confiserie ein. Madelaine erweist sich schon bald als seines Vertrauens würdig und erobert mit ihren süßen Kreationen die Stadt im Sturm - und so manches Männerherz. Ihr eigenes Herz aber gehört einem ungarischen Adligen, und der soll eine andere heiraten ...


    Ein Roman, bei dessen Lektüre die Lust auf eine Praline (oder mehr) unwiderstehlich wird!


    Meine Meinung:


    Die Hauptperson Madelaine Gürtler ist in Armut aufgewachsen. Um ein besseres Leben führen zu können, beschließt ihre Familie nach Südamerika auszuwandern - doch ohne Erfolg und es geht wieder zurück.
    Durch ein tragisches Ereignis wendet sich Madelaines Schicksal allerdings zum Guten. Der Zuckerbäcker Martieli nimmt Madelaine bei sich auf und bildet sie aus. Durch ihr großes Talent entwirft sie neue und leckere Torten- und Schokoladenkreationen. Und das ist auch für den Leser ein großer Genuss, denn die Herstellung diverser Süßspeisen wird detailliert beschrieben und einem läuft regelrecht das Wasser im Mund zusammen.


    Aber in diesem Roman geht es nicht nur um Torten und Schokolade, sondern auch um die Gesellschaft, Armut und Reichtum, die Industrialisierung und natürlich die Liebe im ausgehenden 19. Jahrhundert.


    Mir hat es sehr viel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen. Die Autorin hat einen schönen Schreibstil und am liebsten möchte man nicht aufhören zu lesen.
    Ein gelungener, sehr schöner, leichter Roman - passend für den Sommer.

    Peter Høeg - Fräulein Smillas Gespür für Schnee


    Klappentext:


    Im Kopenhagener Hafenviertel stürzt ein Junge vom Dach eines Lagerhauses. Todesursache laut Polizeibericht: Ein Unfall. Smilla Jaspersen, die im selben Haus wohnt wie der Junge, sieht das anders und stellt ihre eigenen Nachforschungen an.


    Meine Meinung:


    Der Klappentext lässt einen vermuten, dass es sich hiermit um einen "normalen" Krimi handelt. Doch dem ist nicht so. Es geht nicht nur alleine um die Aufklärung des Todes des kleinen Jungen, sondern auch um den Grönland-Dänemark-Konflikt, diversen Grönlandexpeditionen, Schnee/ Eis, etc., das alles in die Handlung miteingebaut wird. Und genau das war das Problem. Durch diese verschiedenen Themen bin ich teilweise sehr durcheinander gekommen und hat mir dann auch die Spannung genommen. Und dann kam noch dazu, dass Høeg verschiedene Zeitsprünge machte. Ich fand das Leben und die Kindheit von Smilla sehr interessant, aber insgesamt war mir das zu viel "Nebenhandlung". Wie man so schön sagt: "Weniger ist oft mehr".
    Zum Schluss hin kamen dann auch noch verschiedene Science-Fiction-Elemente vor und das ist nun leider gar nicht meine Welt.
    Allerdings gibt es auch positive Punkte wie die Atmosphäre, die Høeg geschaffen hatte und Smilla war mir zwar nicht sehr sympathisch, aber ein sehr interessanter Charakter. Den Stil Høegs mochte ich insgesamt ganz gerne.
    Durch meine falschen Erwartungen an den Roman kann ich nur 4 von 10 Punkten geben.

    François Lelord - Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück


    Klappentext:


    Es war einmal ein ziemlich guter Psychiater, sein Name war Hector, und er verstand es, den Menschen nachdenklich und mit echtem Interesse zuzuhören. Trotzdem war er mit sich nicht zufrieden, weil es ihm nicht gelang, die Leute glücklich zu machen. Also begibt sich Hector auf eine Reise durch die Welt, um dem Geheimnis des Glücks auf die Spur zu kommen.


    Meine Meinung:


    Hector möchte seinen Patienten helfen und glücklich machen, doch das einzige was er kann, ist ihnen Pillen zu verschreiben. Also entschließt er sich dazu, eine Reise zu unternehmen, um das Glück zu suchen. Er spricht in vielen verschiedenen Ländern, die aber nicht namentlich erwähnt werden, mit den Einwohnern über das Glück und findet 23 Lektionen.
    Das Buch ist in einfacher, kindlicher Sprache geschrieben, aber schon nach kurzer Zeit hat mich das sehr genervt und ich kam mir beim Lesen ziemlich dämlich vor. Die Glückslektionen sind nichts Neues, nur kleine Weisheiten, die eh schon allen bekannt sind.
    Auf meiner Ausgabe steht auch noch ein Zitat von Elke Heidenreich drauf, das besagt:


    Zitat

    Wenn man dieses Buch gelesen hat - ich schwöre Ihnen - ist man glücklich.


    Tja, nach der Lektüre fühle ich mich aber nicht glücklich/ glücklicher als vorher, sondern ich bin eher sehr enttäuscht von dem Buch und froh, dass ich endlich damit durch bin.
    Für die kleinen "Weisheiten" gibt es von mir immerhin 3 von 10 Punkten.

    Jane Austen - Stolz und Vorurteil


    Klappentext:


    Familie Bennet hat fünf Töchter. Eine Heirat mit einem begüterten Mann ist die einzige Karriere, die ihnen das Leben zu bieten hat. Es gibt also jede Menge Aufregung, als zwei junge Männer von Vermögen in die Gegend ziehen.


    Meine Meinung:


    Mrs. Bennet hat nur einen Wunsch, und zwar dass ihre Töchter einen wohlhabenden Mann heiraten. Und um diesen Wunsch zu erfüllen, versucht sie alles, was ihr möglich ist, zu tun. Doch das ist nicht so einfach wie es scheint. Denn zum Beispiel, Lizzy hat ihren eigenen Kopf. Sie ist zwar immer höflich und beherrscht, sagt ihre Meinung aber dennoch, egal ob sie positiv oder negativ ausfällt.
    Die älteste Schwester Jane war mir mit Lizzy die Liebste. Zwar fand ich sie teilweise sehr naiv, aber dennoch eine herzensgute Person, die nur an das Gute im Menschen glaubt.
    Von der mittleren Schwester Mary hat man leider nicht so viel mitbekommen, außer dass sie gerne liest und die zwei jüngsten Kitty und Lydia kommen sehr nach ihrer Mutter und sind nur darauf aus, endlich zu heiraten.
    Die Gespräche zwischen Lizzy und Mr. Darcy fand ich sehr unterhaltsam und erfrischend und während ich Mr. Darcy anfangs gar nicht leiden konnte, bin ich am Ende ein Fan von ihm geworden


    "Stolz und Vorurteil" ist ein wunderschöner Roman mit Witz und Herz, aber dennoch einer Kritik an der damaligen Gesellschaft. Mir bleibt nichts anderes übrig, als die volle Punktzahl zu vergeben.
    10 von 10 Punkten

    Die Leute übersehen etwas, das sie für unmöglich halten.


    Oder die Diebeskunst. Sie gilt durchaus als ehrenhaft. Glaube ich jedenfalls...
    Ich meine, es muss Leute geben, die stehlen. Sonst wäre das Leben viel zu
    langweilig.


    Mir scheint, du hast weder besondere Fähigkeiten noch irgendwelche speziellen Talente. Vielleicht solltest du dich als Lehrer versuchen.


    WER IST DIESER SPAß?
    Es handelt sich nicht um einen Wer, sondern um ein Was.
    Spaß ist ein Gefühl.
    UND WIR HABEN SPAß?
    Bis eben war ich mir da ziemlich sicher.
    (Terry Pratchett - Gevatter Tod)


    Der Dämon sitzt in jedem und jeder kann seinen Dämon jederzeit herauslassen.
    (Andrea Maria Schenkel - Tannöd)


    Schmetterlinge lassen sich nur schwer befreien. Fasst man ihre Flügel an,
    können sie nicht mehr fliegen. Versucht man sie aus dem Fenster zu scheuchen, kriegen sie Panik, flattern wie wild und schlagen mit den Flügeln, bis sie sich selbst verletzen. Das Problem mit einem Schmetterling ist, dass er sich selbst befreien muss.


    Vielleicht finden deshalb manche Leute nie ihren Traumprinzen oder ihre
    Traumprinzessin. Weil die gestorben und von der Erdoberfläche verschwunden sind, bevor sie sich begegnen konnten.


    Weißt du, wie es ist, ganz allein zu sein? Nein, und das willst du bestimmt auch nicht. Du willst am liebsten so tun, als wäre alles gut in der besten aller Welten. Und dann komme ich und zerstöre dieses rosafarbene entzückende Bild. Verzeihung. Entschuldigung, dass es mich gibt. Ich bin nämlich komplett 100 % EINSAM.


    Würde ihr jemand was Nettes sagen, sie würde aufblühen wie eine Rose und die Schönste von allen sein.
    (Maria Küchen - Song für einen Schmetterling)

    Zitat

    Original von Delphin
    "Wer gab dir, Liebe, die Gewalt" (Viola Alvarez) finde ich auch schön.


    Der Titel ist total schööön.


    Oder


    Die Stadt der träumenden Bücher (Walter Moers)
    Die unendliche Geschichte (Michael Ende)
    Der Kuss des Einhorns (Tracy Chevalier)
    Das Mädchen mit dem Perlenohrring (Tracy Chevalier)