Beiträge von gefion

    Ich muss keinen Vampirroman schreiben. Zum Glück kann ich frei entscheiden, was ich schreiben will.
    Eigentlich war ich anfangs bloß neugierig. Eure Antworten haben mich jedoch noch neugieriger gemacht. Und es ist ein großer Unterschied, einen nüchternen Wikibeitrag zu lesen - oder die Antworten von Fans. Da springt womöglich ein Funke über.
    Ich stelle nämlich fest, dass mich manche Vampiraspekte faszinieren. Andere sind erträglich oder umgehbar, wie mir scheint.
    Bevor ich jedoch entscheide, was ich schreibe, und mich womöglich in dröger Recherche über historische Vampire verliere, muss ich wissen, ob der Funke genug zündet, zwei, drei Monate mit Vampiren zu verbringen.


    :gruebel
    Dazu gehört zum Beispiel, in Erfahrung zu bringen, wie groß meine Spielräume sind. Und die hängen bekanntlich von Leservorlieben ab, wenn ich nicht nur zum Privatvergnügen schreibe, was ich hin und wieder tue, wenn ich merke, dass meine Versionen eines Themas zu eigenwillig sind.


    Darum freue ich mich wirklich über jeden fundierten Beitrag.


    Zum Beispiel finde ich es widersprüchlich, wenn ich bei Wiki lese, der Vampir steigt aus seinem Grab und haust in Särgen. Aber die modernen Vampire scheinen ja doch angenehm zu leben. Hat denn jeder sein Grab in der Nähe, um nachts dahin zurückzukehren?
    Was ist denn mit den Leichen, die zu Vampiren wurden? Spielen die in modernen Romanen eine Rolle?
    Und wie kann der moderne Vampir supergut aussehen, wenn er womöglich vor dem Gebissenwerden ein Normalo war, ohne Größe, ohne Schönheit?
    Verändert der Gebissene also seine Optik, sobald er Vampir ist?


    Oder sind die Romanvampire nicht durch Gebissenwerden entstanden?
    Wer macht also den Vampir zum Vampir, bevor er die Heldin bezirzen darf?


    Wie stehen Vampire zu Flüssen - Fließgewässer? Was stört sie (laut Wiki) daran? Findet man Vampire nicht am Meer?


    Weiterhin neugierig
    Gefion

    Gibt es überhaupt keine Romanvampire, die bei Tageslicht unterwegs sind?


    Heißt Tageslicht: von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang?
    Bedeutet das, ein Vampir muss während der Tageszeit schlafen - oder kann er z.B. in einem abgedunkelten Raum wach sein?


    Wenn er schläft, dann in einem vom Tageslicht gut abgeschotteten Raum? Also mindestens ein Verdunklungsrollo? Oder schläft er einfach, auch wenn Sonne durch die Gardinen blitzt?


    Schläft er überhaupt richtig, also in der Art, wie wir schlafen verstehen?


    Eigentlich müsste er doch im Schlaf leicht zu töten sein. Wie wird das Problem gelöst?


    Und wie kann ein Vampir reich werden, wenn ihm bloß Nachtwächterjobs möglich sind?


    Rätselnde Grüße
    Gefion

    Eure Antworten werden umso aufschlussreicher, je länger der Thread wird. Wirklich spannend.
    Ich hatte meine Fragen auch nicht als Geplauder gestellt - aber ich finde, die Autorenecke wäre auch verkehrt, da mich ja nicht so sehr die Autorenansichten interessieren, sondern wirklich die von euch Lesern.
    Und deine natürlich auch, Helene, als Expertin und Verlagskollegin. :wave


    Interssant auch, wie die Antworten immer tiefgründiger werden, nachdem anfänglich nur der gutgewachsene Vampir im Mittelpunkt stand. :grin


    Die von euch zitierten Sprüche - reinen Fleisches ... etc - sind solche Weisheiten in den Romanen zu finden?


    Und was machen Vampire eigentlich tagsüber? Gibt es welche, die sonnenresistent sind?
    Müssen Vampire Blut von Menschen trinken, um zu überleben? Oder ist das mehr wie eine Drogensucht?


    Und was sind die oft erwähnten inneren Konflikte und die Charakterentwicklung? Ist der Vampir frustriert, weil er ewig lebt und dazu noch Menschenblut trinken muss?
    Welche Konflikte hat die Sterbliche?


    Und was hat es mit der Seelenverwandtschaft auf sich, die anscheinend einen Vampir mit einer Sterblichen verbindet?


    LG
    Gefion

    Meine Neugier ist noch nicht gestillt.
    Mich würde interessieren, was es in Vampirromanen nicht geben darf.
    Was ist also in Vampirromanen unerwünscht? Und warum?
    Und was dürfen Vampire nicht tun?


    Zur Erotik: sind Sexszenen in Vampirromanen Pflicht?
    Wenn es heißt, diese Romane seien rasant, kurzweilig - fehlen also lange Beschreibungen?
    Ist da ständig action?
    Wie dialoglastig sind sie?


    Bedeutet Vampirroman immer, es gibt eine Heldin, die an einen Vampir gerät? Oder gibt es auch die umgekehrte Version? Welche ist besser?


    Wie wird die normal menschliche Heldin zum Vampir? Beißt ihr Lover sie oder beißt ein anderer sie?
    Gibt es Varianten, in denen der Vampir Vampir und die Heldin normal bleibt?


    Fragen über Fragen.
    LG
    Gefion

    Alter schützt vor Torheit nicht - wie wird das im Roman rübergebracht? Steht da dann bloß, der schwarzledern bekleidete Vampir klappte seinen Nietzsche zu, bevor er dem Feind damit die Rübe einschlug?


    :gruebel

    Wer von euch hat Erfahrung mit seite 4? Ist es interessant sich dort anzumelden? Und ist es kostenlos und wird man nicht mit Spam überschüttet?
    Gefion

    Verschiebt es meinetwegen in die Plauderecke, aber ich meinte meine Frage durchaus ernst. Da ich Autorin bin, mich von Vampiren aber bisher ferngehalten habe, interessiert es mich, was sie so beliebt macht.


    Wenn ich mal die Punkte aufzählen darf:
    - Vampire sehen unwiderstehlich aus, sind tolle Lover, größer als Durchschnittsmänner und tragen Schwarz und Leder
    - Vampire leben ewig
    - Vampire sind gefährlich
    - Vampire kämpfen für ihre Liebste, verteidigen sie bis aufs Blut
    -Vampire sind geheimnisvoll
    - Vampire sind Normalsterblichen überlegen und bieten damit ihrer Liebsten einen ähnlichen Status


    Vampirromane sind Nackenbeißer in modernem Gewand.


    Aber:
    - sind Vampire auch klüger als der Durchschnittsmann?
    - sind Vampire reicher?
    - sind Vampire philosophischer, geistreicher, ironischer?
    - welche Ziele haben Vampire, abgesehen davon, die Liebste gegen alle Unholde zu verteidigen?
    -findet sich in Vampirromanen Wortwitz?
    -sind Vampirromane dramatisch?
    -Müssen Vampirromane ein happy end haben?
    - sind Vampirromane immer nach dem Schema Ultraböse gegen Schneeweißgut aufgebaut?


    Welches sind eure beiden liebsten Vampirromane? was würdet ihr mir, der lernwilligen, aber skeptischen Autorin, empfehlen?


    gespannte Grüße
    Gefion

    Hallo zusammen!
    Mich würde interessieren, was euch so sehr an Vampiren fasziniert. Momentan sind die ja In. Aber was macht sie so beliebt? Und wie müssen sie ausgestaltet sein? Denn ich vermute, die alten Christopher Lee Vampire sind es nicht gerade, die Lust auf Lesen machen.
    LG
    Gefion

    Hallo zusammen!
    Ich habe den Krimi nun auch nicht gerade verschlungen, aber mir die Mühe einer Rezi gemacht, die ich einfach mal hier anhänge, da es nicht lohnt, einen neuen Thread zu eröffnen.


    Am Anfang werden ein paar Menschen ermordet, gegen Ende outet sich auch der Täter, zwischendurch erfährt der (geneigte) Leser Einiges über Football und noch mehr über die Freuden und Qualen der Schriftstellerei. Ob man das Krimi nennen kann?
    Hinten auf meinem Exemplar steht >ein brillanter Inspector-Jury-Roman<.


    Jury, sein ewig kränkelnder Adlatus Wiggins und Melrose Plant ermitteln dieses Mal in Amerika, genauer gesagt in Baltimore. Mit dem geschwätzigen Taxifahrer Hughie werden Melrose und der Leser zu den Sehenswürdigkeiten kutschiert. Ach ja, und es geht um ein Manuskript, das scheinbar von Edgar Alan Poe stammt - und das in anderer Schriftart gehalten auch gleich mit zu lesen ist. Sozusagen eine Geschichte in der Geschichte.


    Ich habe mit Begeisterung die ersten Jury Krimis gelesen - diesen Roman würde ich kaum als Krimi bezeichnen. In der ersten Hälfte hätte ich mich kaum zurecht gefunden, hätte ich die vielen Personen nicht aus den anderen Romanen gekannt. Auf viele Szenen hätte ich verzichten können.
    Dann Baltimore, okay, ich mag Football nicht, aber da waren auch noch viele andere Langstieligkeiten, die ich ziemlich desinteressiert überlas, immer mit dem Gefühl, wichtige Hinweise zu verpassen. Natürlich tauchte auch wieder ein für Martha Grimes typischen kleines oberschlaues sonderbares Mädchen auf, dem Melrose und Jury auf die altbekannte Märchenonkelart Informationen entlockten.
    Insgesamt hatte ich den Verdacht, Grimes wäre es bei diesem Roman gegangen wie ihrer Protagonistin Ellen, einer Autorin, die sich an den Schreibtisch ketten muss, weil sie sonst nie mit dem Schreiben voran kommt.
    Die Story war mir zu verworren, es wurde mir egal, wer der Täter ist - zum Miträtseln regte das nicht an. Sicher, die Figuren waren sympathisch und skurril wie immer, das macht zwischendurch viel Spaß. Stilistisch ist es wie gewohnt gut/flüssig geschrieben, auch wenn alle Nas lang die Achseln zucken. Aber der Romaninhalt i.S.v. Plotaufbau war mir zu zäh. Ich brauchte zu lange, um Fremde Federn zu lesen.
    Empfehlen kann ich den Roman nur Lesern, die sich an zu vielen Zutaten nicht stören, die ein gutes Namensgedächtnis haben, die viel, viel Muße haben und nicht auf Spannungshighlights abonniert sind. Am besten liest man ihn in einem endlosen Sommer in einer Gartenlaube - und man achte darauf, während dessen nicht von einer Rosenhecke eingewuchert zu werden.


    LG
    Gefion

    Tod eines Hackers von Judith Richards
    erschienen 1985 im Marion von Schröder Verlag - ISBN: 3547777798
    336 Seiten


    Inhalt:
    Ellen Curry lebt mit ihrer Familie in den Südstaaten. Sie hat eine Tochter aus erster Ehe, Blaise. Der kleine Sohn Tony ist ertrunken und Ellen ist zum zweiten Mal verheiratet, mit Richard. - Scheinbar eine glückliche Familie ohne Geldsorgen.
    Die vierzehnjährige Blaise entwickelt sich plötzlich zum Computerfreak. Seltsame Freunde tauchen auf, Herman, grottenhässlich, und Kim, fast alt genug für Ellen und zum Anbeißen knackig.
    Was treibt Blaise? Sie scheint ihrem Stiefvater nachzuspionieren, wildert in seinen Geschäftsdaten. Hat Richard womöglich den kleinen Tony ermordet?


    Meine Meinung:
    Den (Psycho) Thriller habe ich an zwei Tagen verschlungen. Faszinierend, wie Spannung ohne die üblichen blutrauschenden Brutaloszenen moderner Thriller erzeugt wird. Eine überraschende Wendung folgt auf die nächste, bis der Showdown eine nachvollziehbare Lösung liefert.
    Der Stil unterstützt diese Sogwirkung. Er ist dialoglastig, schnörkellos und knapp. Manchmal vermisst man schon ein ergänzendes sagte er/sagte sie. Und ein, zwei Szenen könnten besser ausgearbeitet sein. Aber nur auf den letzten beiden Showdownseiten erweist sich dieser Stil wirklich als problematisch. Und bis dahin bin ich so im Fieber gewesen, dass sich das leicht verschmerzen lässt, ebenso wie die sicher bei näherem Hinsehen vorhandene Unlogik, die wohl in jedem Krimi letztlich zu finden ist, wenn man nur lange genug stochert.
    Amüsant wirkt das Thema Computer aus heutiger Zeit. Der Roman entstand Anfang der Achtziger und berichtet auf der Höhe der damaligen Zeit, was alles mit PCs möglich ist/war. Doch das stört auch aus 25 Jahren Distanz überhaupt nicht. Im Gegenteil, die Faszination Computer als geheimnisvolle Maschinen, in denen man sich wie in einem Labyrinth vortastet, um schließlich zu einem verblüffenden Ergebnis zu kommen, kann man mit den alten Vor-Windowsbefehlen viel besser nachvollziehen.
    Insgesamt ein Roman, den ich vorbehaltlos weiterempfehlen möchte.

    :wave
    auch von mir.
    Was stört dich an SF? Welches Genre bevorzugst du?
    Ich kann mit Horror nix anfangen, ansonsten bin ich ziemlich offen für alles - sowohl lesend als auch schreibend.
    Viel Spaß hier
    Gefion

    Hallo Creeco, willkommen an Bord der Jugendbuchfraktion.
    Die Art, wie dir Geschichten in den Kopf kommen, ist mir nur zu vertraut. Doch wie sortierst du? Man kann ja nicht alle Ideen, die man hat, auch zu Romanen verarbeiten. Sonst müssten wir Autoren unsterblich werden, ;-) denn Romane schreiben dauert ja so seine Zeit.


    Lässt du deine Jugendbücher von Jugendlichen testlesen? Wie weit nimmst du die Anregungen der Jugendlichen auf?
    Viele Grüße
    Gefion

    Hi Tom,
    bei unter 100000 würde ich auch gerne landen. Seufz, die doppelte Länge ist keine Seltenheit.
    Diesmal aber ringe ich nur damit, meine Marge von 75.000 nicht zu überschreiten. :gruebel
    Bei mir variiert die Länge wirklich extrem. Nur bei meinen beiden Kinderkrimis hat es nach Plan geklappt.
    LG
    gefion

    Wie wäre es mit Mary Steward? Alte Schwarten aus den 1950ern und 60ern, die damals also über Aktuelles erzählten.
    Mich haben die Romane über viele Jahre begleitet. Am besten gefiel mir Der Efeubaum - falls du mehr darüber wissen willst, schau mal in mein Interview auf www.buechertitel.de.
    Was fasziniert dich an Liebesromanen aus der Zeit? Oder nur über die Zeit? Das ist ja ein großer Unterschied.
    Ich teile jedenfalls deine Vorliebe.
    LG
    gefion

    Bei mir war alles immer Zufall.
    Mich interessierte ein Thema, ein Buchcover sah ansprechend aus, jemand empfahl mir einen Roman... stets wurde ich überrascht, dass ich dann den Autor so toll fand... erwartet hatte ich das in keinem der Fälle.
    Aber ich hoffe noch auf viele neue Überraschungen.
    LG
    Gefion

    Hi Mitstreiter, die ihr auch zur schreibenden Fraktion gehört.
    Kennt ihr das Problem, dass eure Romane immer länger werden als geplant, auch?
    Wie löst ihr das?
    Neugierige Grüße
    Gefion

    Hi Dirk,
    ja, Foren rund ums Schreiben - und das Schreiben selbst - ich hatte heute einen richtigen Flash und muss nun feststellen, irgendwie wird mein aktueller Roman mal wieder länger als geplant.
    Kennst du zu dem Thema irgendwo einen Thread??? Es muss doch Leidensgenossen zum Ausheulen geben. :help
    LG
    Gefion

    Hallo Lenya,
    herzlich Willkommen auch von mir. Deine Vorliebe teile ich - fast: ich schreibe (nicht immer, aber immer öfter) Romantikthriller. Lesend findet man mich neuerdings in anderen Ecken.
    Warum magst du keine historischen Liebesromane? Ich weiß noch, mit welchem Genuss ich Georgette Heyer verschlungen habe.
    LG
    Gefion

    Hi Dirk,
    mir scheint, wir stolpern immer wieder übereinander. Muss an unserem Hobby liegen... :write - eigentlich sollte er lächeln
    LG
    Gefion