Fay, eigentlich müsstest Du auf dem Kindle schon Kapiteleinteilungen sehen!
Beiträge von Wiebke
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Also, ganz kurz:
Ja, Doppelbelegungen in Zimmern kommen recht häufig vor, manchmal sogar zu dritt. Das liegt bei der Entscheidung der Ärzte, manche Patienten sollen bewusst nicht allein ein Zimmer haben (z. B. wegen Selbstmordgefahr oder weil ein Zimmergenosse für ihre Entwicklung förderlicher ist). In der Tat gibt es leider, leider immer wieder Mordversuche auf so einer Station. Es sind halt psychisch kranke Straftäter, die sich manchmal auch gegenseitig "bekriegen".
Beowulf: Marie sieht den zwanghaften Zähler durch einen Zaun, er befindet sich in einem anderen Teil des Klinikgeländes, also in der "offenen" Psychiatrie. Ochsenzoll in Hamburg ist z. B. ein offen zugängliches Krankenhaus, nur im hinteren Teil befindet sich die geschlossene forensische Psychiatrie.
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Original von arter
An den Wechsel der Perspektiven muss ich mich ein wenig gewöhnen. D.h. an den Rhythmus zwischen Jetzt-Zeit und Maries Erzählungen habe ich mich durchaus gewöhnt und finde das auch sehr spannend. Etwas merkwürdig war dann für mich aber die Einstreuung von Tagebucheinträgen. Ich konnte keinen Grund erkennen, warum die Schilderung der Ereignisse an dieser Stelle in dieser Form erfolgen musste.Ja, kann sein, dass diese Wechsel einige Leser irritieren. Für mich war es wichtig, zwischen Maries Gedankenwelt und dem quasi "äußeren Erleben" hin- und herzuschalten. Und die Tagebucheinträge lassen uns noch viel, viel näher an Marie heran als ihre Erzählungen. Da gibt es sozusagen noch einmal eine neue Facette dieser Frau, der Leser hat einen direkteren Zugang zu ihr.
Äh, das klingt jetzt vermutlich etwas kompliziert, aber anders kann ich es gerade nicht erklären.
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Original von Kirsten
Also ehrlich gesagt kann ich mich den begeisterten Meinungen hier (noch?) nicht ganz anschliessen. Die ersten beiden Kapitel haben mir nicht so gut gefallen, vielleicht weil sie zuviel Beschreibung und zu wenig Handlung enthalten? Ich weiss auch nicht so genau wieso.
Das dritte Kapitel gefiel mir schon besser, denn es weckte mein Interesse die Geschichte weiter zu lesen.
Im Moment glaube ich, dass Marie Ihren Freund wirklich umgebracht hat und dass wir am Ende des Buches genau wissen, wie es dazu kam.Meine Art zu schreiben ist wohl eher eine leise, zurückhaltende (kann man das so sagen? egal! :-)). Ist nicht jedermanns Sache, ich weiß, aber mir ist es wichtig, erst einmal atmosphärisch zu beginnen und mich dann langsam zu steigern. Gerade am Anfang wollte ich das Beklemmende, ja, das Erstickende der Forensik herausarbeiten. Die Stille, die Leere, die Hoffnungslosigkeit. Danach geht es aber mit der Handlung auch richtig los und ich hoffe, es gefällt Dir dann besser
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Johanna: Du bist ja ein Fachmann Umso gespannter erwarte ich Dein Urteil!
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Hi Arter,
ja, ich habe viel recherchiert und war zu diesem
Zweck auch in der forensischen Psychiatrie, auch "normale" psychiatrische Einrichtungen kenne ich. Ebenso gibt es solche Selbsthilfeforen im Internet, das ist nicht ausgedacht. -
Ihr seid wirklich alle nicht schlecht Aber: Wartet es ab!
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Hm, mir persönlich sind eigentlich die in diesem Abschnitt auch vorhandenen Schilderungen von Maries ersten Zwangsschüben am schwersten gefallen. Die sind Dir nicht so nahe gegangen? Bisher hab ich immer gehört, dass diese Stellen am schlimmsten seien - da bist Du offenbar härter im Nehmen
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Original von beowulf
Der ist gut "ich bin doch nicht verrückt". Sitzt in der geschlossenen und es entschlüpft ihr so eine Aussage."Verrückt" ist immer eine Frage der Betrachungsweise
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Original von beowulf
Sind Menschen mit solchen Zwangsvorstellungen leicht manipulierbar? Nach der guten alten Regel, dass spätestens zur Mitte des Buches der Mörder im Spiel sein muss, kann es sich eigentlich nur um Elli handeln, die hier die Fäden zieht zu einem teuflischen Plan. Also, wer ist Elli? Wer hat ein Motiv? Niemand weiß, ob Elli nicht ein Mann ist.Dazu sach ich jetzt nix
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Original von Fay
Wenn dir jemand gegenüber sitzt, denn du sehr gerne hattest und dir auf einmal völlig fremd ist, dann ist sehr schlimm.
GrußJa, das musste ich auch schon erleben, zwei meiner Freunde sind an schweren schizophrenen Psychosen erkrankt. Es war hart, sie in diesem Zustand zu sehen und mitzuerleben, was erst die Krankheit und dann die Medikamente aus ihnen gemacht haben. Glücklicherweise sind heute beide wieder gesund!
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Original von Fay
War uns von Anfang an klar, die Fay hat einen an der Waffel. Aber ich muss euch enttäuschen, ich wirke zwar ab und an verwirrt, bin aber total normal.
GrußFay, selbst wenn: Ein Aufenthalt in der Psychiatrie oder der Gang zum Therapeuten ist nichts, wofür sich IRGENDJEMAND schämen muss. Das Leben ist komplex, und manchmal kommt unsere Seele da nicht mehr ganz mit
Auch ich habe viele Freunde, die in diesem Bereich Hilfe brauchten und brauchen - da schließe ich mich selbst mit meinen Abgründen nicht aus. Ich zitiere mal aus meinem älteren Roman "Was? Wäre? Wenn?": "Nur Nullen haben keine Ecken und Kanten."
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Original von Eskalina
...eben in der Mittagspause noch schnell weiter gelesen. Diese Gedanken, die Marie entwickelt sind ja gruselig.
Gibt es eine solche Erkrankung und wenn ja, wie heißt sie? Mir ging das teilweise schon ziemlich unter die Haut...Ja, die gibt es leider. "Aggressive Zwangsgedanken" gehören zu den Zwangserkrankungen wie z. B. ein Wasch- oder Kontrollzwangs. Bei der "Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e. V." kann man mehr Infos darüber finden:
Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen e. V. -
Und am Ende einer von zwei Traummännern - das ist mehr, als die meisten haben
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Original von Michi M.
:lacheJa, schon klar, aber so wie sie sie gebraucht, ist das schon irgendwie auffällig. Zu jeder Situation den passenden Reim.Marie ist auch noch hochbegabt
Nein, ernsthaft, kennt Ihr das nicht? Dass Euch in bestimmten Situationen Songtexte oder ähnliches durch den Kopf gehen? Marie ist sehr in sich verschlossen, hat sich voll und ganz in ihre Gedankenwelt zurückgezogen.
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Original von arter
Ein gewisses Rätsel stellt für mich auch noch der Buchtitel dar. Was muss versteckt sein? Sind damit die Zwangsvorstellungen gemeint, unter denen Marie leidet?"Eins, zwei, drei, vier Eckstein, alles muss versteckt sein" ist ja der Reim beim Versteckspiel. Ist der Schlüssel vielleicht doch ein Kindheitstrauma von Marie?
Ich fand die Szene verwirrend, wie Marie plötzlich diesen Spruch bringt - sich offenbar absichtlich als unzurechnungsfähiger präsentierend als sie ist - um dem Gespräch mit dem unsympathischen Mitgefangenen auszuweichen. Aus welcher Erinnerung speist sich dieser Satz?
Also, das kommt noch etwas genauer. Zwangsgedanken nennt man auch "die geheime Krankheit", weil die Betroffenen alles versuchen, um sie vor anderen zu verstecken. So auch Marie. Und die Kinderreime, die immer wieder auftauchen, rühren daher, dass sie eben Erzieherin ist. Diese Versatzstücke hat sie ständig im Kopf, darüber wirst Du noch häufiger stolpern.
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Original von Michi M.
:gruebelGute Frage, sie gebraucht ja des öfteren Kinderreime (jedenfalls in Gedanken).Exakt, die Frau ist schließlich Kindergärtnerin
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Original von Groupie
Ich mochte ihn jedenfalls sehr. Und ich bin froh, dass Marie ihn kennenlernen durfte. Ich denke, ohne ihn wäre Maries Leben in einer schwierigen Zeit noch viel, viel schlimmer gewesen.Genau, da kann man schon mal in Kauf nehmen, dass er abgeschlachtet wird, wenn's der Sache dient
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Original von Groupie
Es will aber noch nicht ganz in meinen Kopf, warum Patrick sein erstes Buch geschrieben hat. Gut, dass er mit der Sache überfordert war und sich nicht anders zu helfen wusste, als Felix wegzuschicken, das versteh ich ja alles noch. Aber warum hat er dieses Buch geschrieben. Er ist so feinfühlig, so rücksichtsvoll, so liebevoll … Ich versteh nicht, warum er das gemacht hat. Das passt nicht zu ihm.Na ja, Patrick ist EINMAL in seinem Leben schwach gewesen, als junge Mann. Wie groß dieser Fehler war, wie unverzeihlich - das wird ihm erst danach bewusst. Und deshalb versucht er ja auch alles, um seine Schuld wieder gut zu machen. Nur: Manche Dinge lassen sich eben nicht wieder gutmachen.
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Also, das Thema ist mir vor drei Jahren einfach zugelaufen. Und so beängstigend diese Erkrankung auch ist - ich dachte sofort: Was für ein spannendes Thema für einen Roman!