Beiträge von Hasal

    Überstanden, war gar nicht so schlimm...


    Meine "Ausbeute":


    Gelesene Bücher während der Fastenzeit: 12


    Zu Ostern gab's 3 Bücher d. h. mein SUB ist jetzt wieder über 10, genauer gesagt liegt er bei 12...


    Ansonsten bin ich recht zufrieden, denn mein Ziel hatte ich kurzzeitig erreicht und werde es hoffentlich auch bald wieder erreichen...

    Zitat

    Original von BelleMorte


    eigentlich ist Alkohol ja keine Lösung, aber okeeeeeeeeeee :knuddel1


    Es geht ja auch viel mehr um die Blumen :-]
    Und das Rumglas ist[SIZE=7] gaaaaaanz klein[/SIZE]

    Zitat

    Original von Antilov
    Übrigens steht das Cover zur vierten Nighthuntress series um Cat und Bones von Jeaniene Frost nun fest.


    Voila


    Sieht nicht schlecht aus, aber mir gefiel das Cover des zweiten Teils am besten. Ich steh halt auf Motorräder :grin

    Ich finde das Fasten eigentlich gar nicht so schlimm, wenn der SUB noch annähernd da ist, geht's ganz gut...
    Der Verzicht auf Schokolade und Süßes fällt mir da teilweise schon schwerer, wenn alle um mich rum mampfen...


    Bald ist es ja vorbei, aber ich werde auf jeden Fall nächstes Jahr wieder Süßes und Bücher fasten... :grin

    Ich schleiche jetzt auch schon eine Weile um diese Reihe herum. Bei Ebay gäb's zur Zeit den 1. und 2. Band auf Englisch, aber ich darf ja nicht wegem dem Bücherfasten.


    Edit: Frage entfernt, hat sich von selbst beantwortet...

    Zitat

    Original von Babyjane
    Die ersten Seiten der Probe sind mal sprachlich so unter aller Kanone, daß ich erst ne ruhige Minute brauche, um weiter zu lesen... bisher lautet das Urteil


    GROTTIG!


    :lache
    Babyjane ist immer ehrlich...

    Meine aktuelle Liste:


    Lycana - Ulrike Schweikert
    Blutpakt - Kim Harrison
    Kitty and the Midnight Hour - Carrie Vaughn
    Die Totenwächterin - Helene Henke
    Skulduggery Pleasant 1 - Derek Landy
    Skulduggery Pleasant 2 - Derek Landy
    City of Bones - Cassandra Clare
    The Curious Incident of the Dog in the Night-time - Mark Haddon
    At Grave's End - Jeaniene Frost
    Darling Jim - Christian Mørk
    Bone Crossed - Patricia Briggs
    Die geheime Geschichte Moskaus - Ekaterina Sedia

    Zitat

    Original von Edelfeder
    Ausgelöffeltes Auge? Klingt ja spannend!
    Bin noch gar nicht dazu gekommen, mir die LP auszudrucken ... nun habe ich einen tollen Anreiz. :lache



    Ist da jemand sadistisch veranlagt? :lache
    Müssen wir jetzt Angst haben? :wow

    Der Spaziergang von Rostock nach Syrakus
    Friedrich Christian Delius, Januar 2004
    Schroedel Verlag; ISBN:3507470128
    Seiten: 223


    "Der Spaziergang von Syrakus" ist ein Buch, das ich für die Schule lesen durfte. Normalerweise denkt man dann gleich wieder an Zwang, aber meine Deutsch-Lehrerin hat bisher eigentlich immer Bücher ausgesucht, die mir, bis auf eine Ausnahme, doch gut bis sehr gut gefallen haben. Dementsprechend bin ich auch mit etwas Vorfreude an das Buch herangegangen, ihr habe es damals sehr gut gefallen, meinte sie. Dann habe ich mich mal ein paar Stunden mit dem Buch und einem Stift bewaffnet in eine gemütliche Ecke verzogen.



    Inhalt:


    Einmal in seinem Leben die Grenze überwinden und nach Syrakus auf Sizilien reisen: Dieses Vorhaben des DDR-Bürgers Paul Gompitz aus Rostock wird in Delius' spannender Erzählung geschildert.Gompitz will wieder zurückkehren, beharrt aber auf seinem Recht auf eine Bildungs- und Pilgerreise auf den Spuren J.G. Seumes, dessen "Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802" er seit Jugendzeiten im Kopf hat.List und Hartnäckigkeit, mit denen Gompitz seine Reise vorbereitet, werden von Delius so erzählt, dass hinter der amüsanten Geschichte die Tragik von Eingesperrtsein und Überwachung deutlich wird.


    In der Mitte seines Lebens, im Sommer 1981, beschließt der Kellner Paul Gompitz aus Rostock, nach Syrakus auf der Insel Sizilien zu reisen. Der Weg nach Italien ist versperrt durch die höchste und ärgerlichste Grenze der Welt, und Gompitz ahnt noch keine List, sie zu durchbrechen...



    Über den Autor:


    Friedrich Christian Delius, geboren 1943 in Rom. Aufgewachsen in Hessen, lebt heute als Schriftsteller in Berlin und Rom. 2004 wurde er mit dem Fontane-Preis für Literatur ausgezeichnet und 2007 erhielt er den Joseph-Breitbach-Preis.Friedrich Christian Delius, geboren 1943 in Rom. Aufgewachsen in Hessen, lebt heute als Schriftsteller in Berlin und Rom. 2004 wurde er mit dem Fontane-Preis für Literatur ausgezeichnet.



    Meine Meinung:


    Der Titel "Der Spaziergang von Rostock nach Syrakus" spiegelt den Inhalt des Buches wider, auch wenn es für Paul alles andere als ein Spaziergang war. "Spaziergang" würde ich sowieso entweder als ironisch gemeint einstufen bzw. wahrscheinlicher ist, dass sich der Titel an Johann Gottfried Seumes Werk "Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802" anlehnt, denn schießlich will Paul auf Seumes Spuren von Rostock nach Syrakus gelangen.


    Das Cover meiner Ausgabe ist in schlichtem Weiß gehalten, nur der Titel ist in rot gedruckt, sowie der Name des Autors in schwarz. Mit dem Bild von Paul Klee, das ebenfalls abgebildet ist, konnte ich zunächst nichts anfangen. Aber ich habe mich kundig gemacht: Das Bild trägt den Titel "Revolution des Viaductes" und entstand 1937. Mir ist aber nicht ganz klar, was das Bild mit dem Inhalt des Buches zu tun hat, auch wenn mir das Bild gut gefällt.


    Was mir aber an meiner Ausgabe gleich Positiv augefallen ist, sind die vielen Materialien am Ende des Buches. Wer Zusatzinformationen braucht, wird dafür sehr dankbar sein, u. a. findet sich dort eine Biographie des Autors, ein Interview mit dem Autor zur Entstehung des Buches u. v. m. Auch am Rand der Seiten im Buch werden Hinweise und Erklärungen zu Wörtern und Personen gegeben, was sehr hilfreich ist.


    Paul Gompitz will nach Italien, am besten auf dem Spuren Seumes, doch das geht nicht so einfach, denn er ist DDR-Bürger. Wie man weiß durfte Bürger der DDR nur in andere sozialistische Länder reisen, aber nicht nach Italien. Auf dem legalen Weg kommt er aber nicht an sein Ziel, da er dennoch unbedingt nach Syrakus will, lässt er sich sehr viel einfallen, wie er es schaffen könnte. Er macht einen Segelschein, lernt viel über Radartechnik, versucht Touristen seine Westmark zu geben, damit diese dann an seine entfernt verwandte Cousine übergeben werden können und sie wengistens schon im Westen sind, er verschickt Grußkarten an seine Cousine, die aus doppeltem Karton bestehen, in dem er Geld versteckt usw. Er lässt sich auf jeden Fall sehr viel einfallen.


    Seine ganzen Einfälle zeigen auch, dass er sich in dem System, in dem er lebt wohlfühlt, doch die Möglichkeit zu reisen fehlt im sehr und das ist auch der Punkt, wieso er teilweise doch sehr DDR-kritisch eingestellt ist. An einer Stelle schimpft er z. B. über die Parteibonzen, für die Südfrüchte etc. eingeführt werden und die reisen dürfen, doch der normale DDR-Bürger darf beides nicht. Indirekt kritisiert er auch das Stasi-System: Paul will sich über Radartechnik kundig machen, denn er will wissen, ob er mittels jener von Grenzern beobachtet bzw. entdeckt werden könnte. Dazu geht er in eine Buchhandlung, aber er kann sich nicht einfach ein Buch über Radartechnik kaufen, denn das würde Aufsehen erregen und die Stasi wäre ihm gleich auf den Spuren. Er macht es wiefolgt: Er liest die Bücher über Radartechnik in der Buchhandlung bzw. das, was ihn dazu interessiert und geht dann wieder nach einer Zeit, aber vorher sieht er sich noch andere Bücher an, damit es nicht so auffällt.


    Obwohl das Buch von der Thematik her doch etwas ernster ist und die Atmosphäre wie sie in der damaligen DDR hätte sein können, gut herüberkommt, sind auch witzige Stellen vorhanden. Manchmal zieht sich das Buch aber auch sehr, die ganzen Vorbereitungen für Pauls Reise sind wirklich interessant, vor allem seine verschiedenen Einfälle, aber manchmal habe ich mir wirklich gedacht: "Wann segelt er denn jetzt endlich los?", auch wenn ich doch sehr mit ihm mitgefiebert habe. Als er dann aber endlich losfuhr, war die Erleichterung groß.


    Der Schreibstil war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, da viele Fachausdrücke, was das Segeln betrifft, vorkommen. Im Materialteil werden diese aber gut erklärt und so gewöhnt man sich mit der Zeit auch daran. Was mir auch aufgefallen ist, dass der Autor Landschaften sehr detailreich beschreibt z. B. als Paul durch die verschiedenen Städte in Italien reist. Man kann natürlich vermuten, dass es mit Paul etwas zu tun, denn er ist das erste Mal in seinem Leben im "Ausland" und beschreibt vielleicht deshalb das, was er sieht umso genauer.


    Am Anfang jedes Kapitels befinden sich zwei bis drei Zeilen schräggedruckter Text, den ich noch nicht richtig einzuordnen weiß. Das ganze Buch wird aus Pauls Perspektive geschrieben, doch diese kurzen Stellen haben eine ganz andere. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Textstellen die Meinung der Menschen widerspiegelt, die von Pauls Vorhaben gewusst haben könnten, wobei Paul eigentlich niemanden davon erzählt hat, nicht einmal seiner Frau. Vielleicht stellen sie also eine Anmerkung des Autors dar d. h. so in etwas könnten andere Personen darüber gedacht haben.


    Ein Einfall von Paul hat mir besonders gefallen: Auf dem Postamt lernt er Anschriften von Pakten, die DDR-Bürger an Verwandte in den Westen schicken, auswending und geht dann nach Hause, da es ihm heute zu lange dauern würde. Zu Hause notiert er sich die Adressen auf und schreibt einige Sicherheitsbriefe, die er vor seiner "Flucht" abschickt, in denen er die Empfänger bittet die Briefe an das Gesamtdeutsche Ministerium in Bonn weiterzuleiten, das ihm dann u. U. helfen könnte.


    Auch wenn das Buch teilweise sehr DDR- kritisch geschrieben ist, zeigt Pauls Heimatverbunden heit, denn er will nach seiner Reise wieder in die DDR zurückkehren, dass er doch auch an der DDR hängt. Paul gelangt auch in Kontakt mit den West-Deutschen, doch auch diese Personen werden sehr kritisch betrachtet.


    Das Ende lässt aber einige Fragen offen: Fährt Paul nun nach GB? Was hat es mit dem Brief von der Staatsanwaltschaft auf sich? Wie geht es mit der Beziehung zu seiner Frau weiter? Die Erfahrung einer neuen/andere Umgebung, die Paul gemacht hat, hat ihn auch ein weniger verändert oder geformt, auch die Daheimgebliebenen denken nun anders über ihn als zuvor.


    Fazit: "Der Spaziergang von Rostock nach Syrakus" ist eine empfehlenswerte Lektüre für jeden, der an das Unmögliche glaubt. Eine sehr eindringliche Geschichte.


    Ich vergebe 4 von 5 möglichen Punkten.

    Blutportale
    Markus Heitz, Dezember 2008
    Knaur; ISBN: 3426663392
    Seiten: 665


    Mittlerweile bin ich ein Fan Markus Heitz' Büchern geworden und warte deshalb auch immer gespannt auf Neuerscheinungen. Seine Zwergen-Reihe und ein paar andere Bücher habe ich allerdings noch nicht gelesen. So habe ich der Veröffentlichung von "Blutportale" entgegengefierbert und es mir zum Geburtstag schenken lassen. Ob "Die Legenden der Albae", Heitz' neuer Roman, der im April erscheint, auch etwas für mich ist, weiß ich noch nicht. Ich warte mal auf die ersten Rezensionen, da mich der Inhalt nicht so anspricht.



    Inhalt:


    »Eine solche Kreatur kannte sie nur aus den Horrorfilmen der Privatsender, und auch dann schaltete lieber um. Doch für die Realität gab es keine Fernbedienung.«
    Saskia arbeitet als Köchin, ist eine leidenschaftliche Fechterin und führt ein ganz normales Leben. Das ändert sich, als sie bei einem Turnier gegen den geheimnisvollen Levantin antritt. Mit seinem Degen fügt er ihr einige tiefe Schnitte zu, die sich schon nach kurzer Zeit von selbst schließen. Saskia ahnt nicht, dass ihr Gegner ein Dämon ist, der seit Jahrhunderten nach ihr sucht - denn tief in ihr schlummert eine Gabe, die nun von -Levantin geweckt wurde. Er will, dass Saskia für ihn die Blutportale öffnet, durch die er endlich in seine Heimat zurückkehren kann. Doch niemand hat Saskia auf ihr dunkles Talent vorbereitet. Und so stößt sie unbeabsichtigt Türen auf, die nie geöffnet werden sollten ...



    Über den Autor:


    Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte und lebt als freier Autor in Zweibrücken. Er wurde bereits mehrfach mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Nachdem er mit seiner Romantrilogie rund um "Die Zwerge" zum Großmeister der deutschen Fantasy wurde, eroberte er mit dem Zweiteiler "Ritus" und "Sanctum" auch den Mysterybereich - und legte mit "Kinder des Judas" seinen ersten Vampirroman vor.



    Meine Meinung:


    Der Titel "Blutportale" ist gut gewählt, nicht nur, weil er mich sofort angesprungen hat, sondern weil diese Portale in dem Buch eine wichtige Rolle spielen. Durch dieses Portal soll einerseits eine Art Dämon befreit werden, der die Welt in seine Knechtschaft führt, und andererseits will ein gewisser jemand mit den Utensilien, die man zum Öffnen des Portals braucht, in seine Heimat, wo auch immer die liegen mag, zurückkehren.


    Das Cover gefällt mir sehr gut, es ist fast ganz in schwarz gehalten, wobei Muster zu erkennen sind, nur der Titel und einige wenige Muster sind in rot gedruckt. Ich könnte mir vorstellen, dass es sich um ein "Blutportal" handelt. Auffallend sind auch die roten Augen des abgebildeten Monsters.


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es ein paar Längen beinhaltet. Es ist aber sehr brutal und daher nicht für Zart-Besaitete zu empfehlen. Gleich am Anfang kommen Leichen vor und der Leser wird neugierig gemacht, denn er weiß noch nicht in welchem Zusammenhang diese stehen. Es geht also richtig spannend los.


    Heitz Art zu schreiben, gefällt mir mittlerweile sehr und ich verschlinge die Bücher von ihm regelrecht. Es tauchen wieder typische Merkmale wie in vielen seiner Büchern (vielleicht allen, was ich aber nicht beurteilen kann, da ich noch nicht alle Bücher von ihm gelesen habe) auf.


    Will und Saskia bilden zusammen mit Justine und Levantin die Hauptpersonen des Buches. Anfangs handelt es sich noch um getrennte Handlungsstränge, der Leser merkt aber schnell, dass sie irgendwie im Zusammenhang stehen müssen. Das hat sich auch dann so herausgestellt. Das Leben von Will und Saskia ändert sich schlagartig: Erst sind sie ganz normale Menschen, die ihren Berufen mehr oder weniger gut nachgehen und plötzlich werden sie in eine Welt voller übernatürlicher Phänomene geworfen. Saskia und Will entwickeln Fähigkeiten, die sie später noch brauchen werden und verbünden sich, nach anfänglichen Schwierigkeiten, mit einer Werwölfin namens Justine, die Saskia aus Versehen mit ihrer neuen Kraft aus einer Art Hölle befreit hat.


    Es kommen auch viele Geheimbünde vor und anfangs war ich doch etwas verwirrt, vor allem, was deren Interessen angehen, aber das hat sich im Laufe des Buches aufgeklärt. U. a wären da die Consciten, die Belualiten, die Union des Lames und die Schwesterncshaft vom Blute Christi.


    Wieso ich dennoch nicht die volle Punktezahl vergeben kann, liegt an den Längen, die das Buch doch hin und wieder aufweist. Manchmal wäre kürzer eben doch besser gewesen.


    Justine ist eine französische Werwölfin und redet folglich auch Französisch im Buch, zwar nicht durchgehen, aber sie wirft immer wieder etwas in ihrer Muttersprache ein. Das hat mich aber nicht gestört, ganz im Gegenteil. Durch ihre Art und ihr keckes Französisch hat sie das Geschehen teilweise aufgeheitert und für lustige Stellen gesorgt. Ich muss zugeben, dass ich das Französische auch mag, ansonsten wäre es wohl nicht so gut bei mir angekommen...


    Sehr gut gefallen haben mir die Anspielungen auf die Bücher "Ritus" bzw "Sanctum" und "Kinder des Judas", denn es kommen Personen oder eher Wesen aus diesen Bücher vor. So ist Justine, die Werwölfin, die Schwester von Eric von Kastell, der in "Ritus" und "Sanctum" eine wichtige Person war, auch Vampire, genauer gesagt Kinder des Judas kommen im Buch "Blutportale" vor. Das alles hat mich fasziniert, da ich diese Bücher verschlungen habe und mich auf das Wiedersehen mit diesen Wesen sehr gefreut habe.


    Levantins Ursprung fand ich doch irgendwo weit hergeholt und etwas unglaubwürdig bzw. übertrieben. Aber welchen Ursprungs er ist, müsst ihr selbst lesen. Typisch für die Bücher von Markus Heitz, die ich bisher gelesen habe, ist, dass es Zeitsprünge gibt d. h. man befindet sich abwechselnd in der Jetzt-Zeit und der Vergangenheit. Auch bei "Blutportale" durfte man öfters in die Vergangenheit reisen und Interessantes daraus erfahren.


    Das Ende ist irgendwie merkwürdig, da noch viele Frage offen bleiben: Was ist nun mit dem Professor? Hat er mit falschen Karten gespielt? Was ist/war sein Ziel? Irgendwie schreit das Ende nach einer Fortsetzung, wer weiß, vielleicht hat Markus Heitz da schon was im Kopf...


    Fazit: Mit "Blutportale" ist Markus Heitz wieder ein sehr gutes Buch gelugen, das seine Fans auf jeden Fall lesen bzw. verschlingen werden.


    Ich vergebe 4,5 von 5 möglichen Punkten.

    Der Duft
    Karl Olsberg, Oktober 2008
    Aufbau Verlag; ISBN: 3746624657
    Seiten: 448


    "Der Duft" ist Karl Olsbergs zweites Buch nach "Das System". Letzteres durfte ich letztes Jahr als Wanderbuch lesen und ich habe es regelrecht verschlungen so gut hat es mir gefallen. Deshalb habe ich auch schon sehnsüchtig auf sein nächstes Buch gewartet, das nun im Oktober 2008 unter dem Titel "Der Duft" erschienen ist. Das Buch habe ich von meinen Mädels zum Burzeltag im Dezember bekommen...



    Meine Meinung:


    Der Titel "Der Duft" passt zum Inhalt, ein Duftstoff ausschlaggebend für die gesamte Handlung ist. Der Titel ist zwar nicht groß aussagekräftig, aber auch sein erstes Buch hatte nur zwei Wörter im Titel. Im Zusammenhang mit dem Buch handelt es ich um einen Duft, der die Welt bewegt, aber wohl eher nicht zum Positiven.


    Das Cover ist ganz schlicht in weiß gehalten, nur der Titel ist in rot gedruckt. Auffallend ist gleich die Pipette mit der roten Flüssigkeit, die anscheinend in einen Kolben geträufelt wird. Womöglich handelt es sich hierbei um den Duft, der das ganze Buch hindurch präsent ist.


    Ich wurde von "Der Duft" nicht enttäuscht, es hat mir fast genauso gut gefallen wie "Das System". Ich werde den Autor auf jeden Fall weiterhin verfolgen und ich bin auch schon gespannt auf die Verfilmung von seinem Erstling.


    "Der Duft" geht gleich spannend und interessant los: Joan Ridley ist eine Angestellte der Karisoke-Forschungsstation, die von der legendären Gorillaforscherin und Naturschützerin Diane Fossey gegründet wurde. Sie hat ein Auge auf die Berggorillas geworfen, doch jetzt scheint etwas nicht zu stimmen. Anfangs weiß der Leser natürlich noch nicht wie die Gorillas im Zusammenhang mit dem Duft bzw. mit der kommenden Handlung stehen, von daher stiftet dieses Kapitel erstmal Verwirrtheit. Ich habe mich gefragt, was diese Szene mit dem Folgenden zu tun haben könnte und auch schon meine ersten Schlüsse gezogen, die sich im Nachhinein sogar als richtig herausgestellt haben.


    Das Buch kann man als einen Wissenschaftsthriller ansehen, der aber zu keiner Zeit zu wissenschaftlich wird. Es gibt durchaus auch witzige Stellen: Joan Ridley überlegt z. B. "Was aus der Erde geworden wäre, wenn nicht Homo Sapiens, sondern die Gorillas die Weltherrschaft errungen hätten. Sie war überzeugt, dass die Welt eine bessere gewesen wäre. Wenn es einen Gott gab, dann hatte er bei der Auswahl der dominanten Spezies einen gravierenden Fehler gemacht." Diesen Gedanken kann ich gut nachvollziehen und teilweise aus eigener Erfahrung auch bestätigen.


    Der Schreibstil von Karl Olsberg ist angenehm zu lesen und auch leicht verständlich. Er verwendet nicht ständig überlange Sätze und auch keine ganz kurzen. Hier mal ein Beispiel: "Es schien, als könnte ein Gedanke, der einmal gedacht worden war, kaum wieder aus dem kollektiven Bewusstsein der Menschheit gelöscht werden. Der Duft war wie ein böser Geist, der, einmal aus seinem Gefängnis der Ahnungslosigkeit befreit, die Menschheit von nun an für immer heimsuchen würde..."Dieser Satz hat mich irgendwie beeindruckt und deshalb musste ich ihn jetzt noch loswerden.


    Das Buch ist in mehrere Handlungsstränge aufgeteilt. Während des Lesens kam mir bereits der Gedanke, dass alle irgendwie miteinander in Verbindung stehen müssen, doch teilweise konnte ich diese noch nicht sehen. Am Schluss laufen diese verschiedenen Stränge schließlich zu einem zusammen, was meine Vermutung bestätigt hat, aber auf den Schluss möchte ich später noch näher eingehen.


    Die Aggressivität, die Constantin und auch die US-amerikanischen Soldaten schlagartig an den Tag legen, und alles kurz und klein schlagen, obwohl sie normalerweise ruhig und bedacht handelnde Menschen sind, könnte von einem Auslöser verursacht worden sein, der mir schon während des Lesens in die Gedanken gekommen ist. Ich zog Rückschlüsse bezüglich des Labors in Afrika und den Duft, aber mehr möchte ich an der Stelle nicht verraten. Normalerweise stört es mich schon ziemlich früh zu wissen, wie ein Buch ausgeht bzw. auf was die Aggressivität in diesem Falle zurückzuführen ist. Doch mit diesem Anhaltspunkt kennt der Leser noch lange nicht alle Hintergründe, denn jedes Kapitel bringt neue Wendungen und der Schluss wirft nochmals alles durcheinander.


    Die Protagnisten Marie und Rafael waren mir von Anfang an sympathisch, auch wenn ich Maries Beweggründe teilweise weniger verstanden habe. Rafael mit seiner herzlichen und tollpatschigen Art ist mir gleich ans Herz gewachsen. Wie sich herausstellt kann er viel mehr als man meint und er ist in schlimmen Situation in Afrika für Marie da, die ohne ihn dort wohl nicht lange überlebt hätte. Immer wieder gibt es es Rückblicke in Maries Vergangenheit, ihre Mutter war wohl seelisch krank, aber inwiefern diese Tatsache auch sie betrifft, wird im Buch erwähnt. Wobei ich finde, dass man diese Rückblicke und Maries Angst so zu werden wie ihre Mutter, hätte weglassen können. Die Geschichte hätte auch so gut funktioniert.


    Gut gefallen hat mir dagegen, dass Karl Olsberg aktuelle Probleme der Welt miteinfließen ließ. So wird z. B. Bezug genommen auf die Konflikte im Nahen Osten, den Terrorismus, aber auch die Problematik mit dem Artenschutz in Afrika. Auch der wissenschaftliche Hintergrund mit den Pheromonen war sehr interessant. Normalerweise bin ich keine Thriller-Leserin im herkömmlichen Sinne, aber solche mit wissenschaftlichem Hintergrund lese ich dann doch gerne.


    Karl Olsberg schafft es durchgehend einen Spannungsbogen aufrecht zu halten, was ich ihm sehr hoch anrechne, denn die meisten Thriller, die ich gelesen habe, lassen im Laufe ihrer Handlung an Spannung nach. Die Beschreibungen von Afrika bzw. der Landschaft sind sehr detailreich und wirken auch authentisch, was mir sehr gut gefallen hat.


    Nun zum Ende, das Vieles offen und im Unklaren lässt. Ich hätte gerne noch mehr über die Zusammenhänge der Attentäter erfahren. Klar, der Leser kann nun selbst eine Handlung weiterspinnen, aber mir wäre es dennoch lieber, wenn es ein klareres Ende gegeben hätte. Die Bedrohung scheint nicht voll und ganz beseitigt worden zu sein. Vielleicht will der Autor in einem zukünftigen Buch daran anknüpfen, dann fände ich es sinnvoll, aber so bin ich doch etwas enttäuscht, daher auch der halbe Punkt Abzug. Interessiert hätte mich auch, wie die Duftstoffe hergestellt wurden, wenn die Pheromon-Forschung doch eigentlich noch nicht in der Lage dazu ist. Aber das wäre dann wohl zu wissenschaftlich geworden.


    Fazit: "Der Duft" ist ein würdiger Nachfolger zu "Das System", den ich jedem Fan von Karl Olsberg ans Herz lege.


    Ich vergebe 4,5 von 5 möglichen Punkten.