Ich habe gerade das erste Mal an einer Leserunde teilgenommen. Und habe mal in einige ältere hineingesehen.
Ganz erstaunt war ich, dass in den Leserunden anscheinden kaum Informationen über geschichtliche, politische und soziale Hintergründe der Zeit und des Landes ausgetauscht werden, von der ein Roman handelt. Auch Informationen über den Autor/die Autorin oder die Entstehung des Buches werden nicht geliefert.
Manchmal werden zwar von Leserundenteilnehmern gezielte Fragen gestellt, die dann auch immer von irgendwem beantwortet werden, aber ich hätte mir doch vorstellen können, dass es vielleicht so etwas wie eine Einführung geben würde.
In einer älteren Leserunde über das Buch "Sturmhöhe" habe ich z. B. einen Beitrag gelesen, in dem eine Teilnehmerin nach Infos über die Autorin fragt. Ich finde, es ist z. B. gerade bei diesem Buch so ein Verlust, nichts genaues über die Bronte-Schwestern zu wissen. Erst vor dem Hintergrund ihres Lebens wird doch erst deutlich, welche Leistung mit diesem Roman vollbracht wurde.
In der Leserunde, an der ich teilgenommen habe, hat zwar die Autorin auch teilgenommen, so dass es ihr möglich war auch immer wieder ihr geschriebenes zu kommentieren, aber würde ein Roman nicht viel mehr ein ganzes Bild ergeben, je mehr der Leser über das "drumherum" erfährt? Überhaupt dann, wenn der Autor nicht zugegen sein kann.
Ich stelle mir das so vor, das Leserundenteilnehmer, die sich in bestimmten Thematiken gut auskennen, sowas wie ein kurzes Referat erstellen. So würde die Geschichte, die man liest, ein vollständigeres Bild ergeben.