Beiträge von minka***

    Ich habe mal irgendwo eine kurze Geschichte über Johanna gelesen. Sie hat mich so fasziniert, dass ich mir eine Biographie über sie gekauft habe. (Keine Ahnung, ob es jetzt genau dieses Buch ist.) Und, bei Gelegenheiten, zwischendurch immer wieder nach Infos über sie suche.


    Wirklich eine interessante Person, die auch sehr unterschiedlich interpretiert wird. Mal als wahnsinnig, mal als hochintelligent.


    Ihre ältere Schwester war übrigens mit Heinrich, VIII. verheiratet. Dem Vater von Elizabeth, I. Bei denen war es ja auch nicht langweilig...


    Gibt es eigentlich auch ein Buch über Johannas Ehemann Philipp?

    Ich wollte dieses Buch unbedingt gelesen haben, weil es den Nobelpreis bekommen hat. Fand es aber, auch nach mehreren Anläufen, so langweilig, dass ich mir schließlich das Hörbuch besorgt habe. Das ist, wenn auch stark gekürzt, in Ordnung.


    Voltaires Beitrag finde ich sehr einleuchtend.

    Ich habe gerade das erste Mal an einer Leserunde teilgenommen. Und habe mal in einige ältere hineingesehen.


    Ganz erstaunt war ich, dass in den Leserunden anscheinden kaum Informationen über geschichtliche, politische und soziale Hintergründe der Zeit und des Landes ausgetauscht werden, von der ein Roman handelt. Auch Informationen über den Autor/die Autorin oder die Entstehung des Buches werden nicht geliefert.


    Manchmal werden zwar von Leserundenteilnehmern gezielte Fragen gestellt, die dann auch immer von irgendwem beantwortet werden, aber ich hätte mir doch vorstellen können, dass es vielleicht so etwas wie eine Einführung geben würde.


    In einer älteren Leserunde über das Buch "Sturmhöhe" habe ich z. B. einen Beitrag gelesen, in dem eine Teilnehmerin nach Infos über die Autorin fragt. Ich finde, es ist z. B. gerade bei diesem Buch so ein Verlust, nichts genaues über die Bronte-Schwestern zu wissen. Erst vor dem Hintergrund ihres Lebens wird doch erst deutlich, welche Leistung mit diesem Roman vollbracht wurde.


    In der Leserunde, an der ich teilgenommen habe, hat zwar die Autorin auch teilgenommen, so dass es ihr möglich war auch immer wieder ihr geschriebenes zu kommentieren, aber würde ein Roman nicht viel mehr ein ganzes Bild ergeben, je mehr der Leser über das "drumherum" erfährt? Überhaupt dann, wenn der Autor nicht zugegen sein kann.


    Ich stelle mir das so vor, das Leserundenteilnehmer, die sich in bestimmten Thematiken gut auskennen, sowas wie ein kurzes Referat erstellen. So würde die Geschichte, die man liest, ein vollständigeres Bild ergeben.

    Super Diskussion am Ende noch!
    Besonders die Beiträge von bartimeus und bouquineur haben mir aus der Seele gesprochen!


    Zum Thema "wie werden Konflikte gelöst" fällt mir ein: Oft arrangiert man sich doch zu beiderseitigem Vorteil. D. h. der eine gibt etwas nach, um vom anderen etwas zu bekommen. Und das frühzeitig. Nicht erst wenn man sich bis aufs Blut hasst. Die Figuren des Buches lösen ihre Konfikte tatsächlich nicht.


    Eines hat mich am Ende noch richtig gestört: Als der Maori seinen Speer hob, war ich der festen Meinung, er würde Tonga umbringen! Der hat doch schließlich argumentativ und körperlich Schwäche bewiesen und nicht Paul!


    Die Charaktere finde ich alle etwas einseitig. Auch Wandlungen und Reifungsprozesse finden kaum statt.
    Der einzige, der sich ändert, ist Paul. Ich war richtig gespannt, wie er zukünftig mit seiner Mutter und Tonga umgehen wird. Und dann muss er leider sterben...


    Abschließend kann ich allerdings auch nur bestätigen, dass sich das gesamte Buch sehr schön lesen lässt. Auch ich werde die beiden weiteren Bände lesen.

    Zitat

    Original von Bookworm


    :write so eine Überfahrt kostet ja viel Geld, von daher war es sicher auch eine Kostenfrage. Und was passiert danach mit der Zofe? Soll sie in Neuseeland bleiben oder direkt wieder die lange Rückfahrt antreten?


    Nicht mal zu einem Picknick hätte man damals ein anständiges Mädchen mit einem Fremden gelassen...
    Und niedere Bedienstete befanden sich eher in einer Lebensstellung, denn einer frei gewählten Anstellung. Es war damals ja auch üblich, dass junge Frauen nach einer Hochzeit Bedienstete mit in das Haus ihres Ehemannes namen.

    Hoffentlich hat Gwyneira sich keinen Feind in James gemacht, nachdem sie in so benutzt und dann abserviert hat! Tja, und nun ist es "nur" ein Mädchen geworden...
    Aber, wie war das eigentlich zu dieser Zeit mit der weiblichen Erbfolge, bzw Akzeptanz einer weiblichen Erbin? Immerhin hatte es in Englands schon eine mächtige Queen Elizabeth gegeben und z. Zt. der Handlung regiert wieder eine einflussreiche Königin. Hat sich das nicht auf das übrige Volk ausgewirkt?

    Ich finde die Prüderie der viktorianischen Zeit gut beschrieben.
    Helen, die keine weibliche Bezugsperson in England mehr hatte, ist tatsächlich kein Stück aufgeklärt worden. Gwyneira, das Mädchen vom Land, ist nur durch ihren täglichen Umgang mit Tieren etwas informiert gewesen.
    Und im, von England und Queen Viktoria weit entfernten Neuseeland, werden diese Themen etwas offener angesprochen. Bedingt zum einen durch die unbefangenen Maoris, zum anderen durch die überlebenswichtige Notwendigkeit, dass Frauen über Körperfunktionen Kenntnisse haben mussten.


    Was mir immer wieder auffällt: die Maoris sind so nett! Ausgeglichen, unkompliziert und großzügig. Einfach sympathische Menschen.
    Waren die wirklich so?
    Mich würde mal interessieren, ob das Zusammenleben mit den Europäern tatsächlich von Anfang an so harmonisch verlaufen ist. Denn kulturelle Unterschiede waren ja nun vorhanden und damit einhergehend müssten doch auch Probleme entstanden sein...

    Eigentlich müsste doch so ein Strassenmädchen wie Daphne abgebrüht genug sein, um Dorothys Gejammere nicht an sich herankommen zu lassen... Von ihr stammt ja auch der Satz "da bleibt einem das Mitleid im Hals stecken".
    Warum ausgerechnet sie dann, eine für sie gut zu nutzende Gelegenheit gegen den ihr altbekannten Kampf um Unversertheit eintauscht, gehört für mich zu den unlogischen Stellen des Buches.

    Der Pastorenfrau ist es einfach egal, was aus den Mädchen wird. Sie hat ja auch keine emotionale Bindung zu ihnen. Sieht man ja auch schon daran, dass sie sie im Stall untergebracht hat.


    Interessant finde ich die Schilderung der Gedanken Daphnes, als sich Dorothy weigert mit Mr Morrison mitzugehen. Ihre Einschätzung, das Gwyneira und Helen viel zu naiv sind, um Mr Morrisons Schmutzigkeiten zu überblicken, halte ich für gut beobachtet.

    Nach den Klischees der ersten Seiten, fängt das Buch an, mich zu fesseln.


    Die Beschreibung der Verhältnisse während der Überfahrt halte ich allerdings für geschönt. So viele Menschen, 3 Monate eingepfercht auf einem Schiff! Und die Tiere erst! Ohne Bewegung! Woher bekommen die eigentlich frisches Futter?


    Schön, dass Helen den Mädchen noch ein bißchen Schliff mit auf den Weg gibt. So haben sie es gleich leichter, in der neuen Umgebung zurecht zu kommen.
    Traurig, dass einige von ihnen dann in "schlechte Hände" kommen. Hoffentlich erfährt der Leser im weiteren Verlauf des Buches, wie es ihnen ergehen wird. Und hoffentlich wird für sie alles gut. Und hoffentlich gibt Daphne Mr Morrison ordentlich das, was er verdient! Dem Schuft!
    Aber ich glaube, dahingehend kann man sich auf sie verlassen....!
    Und ist es nicht schön, dass Rosemary es so gut getroffen hat? Das hat mich richtig gefreut!


    Ich bin gespannt, wie die Ehemänner sind. Und wie Gwyneira und Helen sich mit ihren arrangieren werden. Denn dass beide nicht das sind, was sich die Damen erhoffen, hat die Autorin ja schon durchblicken lassen...

    Die ersten Seiten finde ich sehr klischeehaft.


    Ich glaube einfach nicht, dass eine Mutter so ignorant wie Lucinda ist, und regelrecht verhindert, dass ihr Sohn lesen lernt. Ich glaube auch nicht, dass so etwas einem Vater verborgen bleiben kann.


    Auch kann ich nicht glauben, dass es "in Helen kochte" (Seite 20). Helen ist von klein auf daran gewöhnt, diskussionslos das zu tun, was andere von ihr erwarten. Ihre Aufgaben als Gouvernante halte ich für zutreffend beschrieben auf Seite 13. Über Ungerechtigkeiten klaglos hinwegzugehen, müsste ihr eigentlich geläufig sein.


    Dass ein Adeliger, der nicht völlig verschlagen und verarmt ist, um seine Tochter spielt, kann ich mir auch nicht so recht vorstellen. Und falls doch, so hätte er es wohl kaum Frau und Tochter verraten, sondern tunlichst vertuscht, auch wenn er gleichzeitig bemüht gewesen wäre, seine Spielschulden auszugleichen.


    Und dann lässt man Gwyneira auch noch alleine reisen? Mit einem fremden Mann in ein fremdes Land? Hätte nicht mindestens irgendeine Zofe, die ihr während der Reise schließlich auch zur Hand gehen muss, dabei sein müssen? Oder ein Stallbursche?


    Ich habe mich nach den ersten Seiten richtig geärgert, dass ich dieses Buch gekauft habe und an der Leserunde teilnehmen wollte.


    Ab Kapitel 5 wird es aber besser...

    Jetzt habe ich es durchgelesen und will meinen Beitrag von gestern noch ergänzen:
    Was mir gefällt, ist, dass nichts von den Geschehenissen weit her geholt ist. So, wie es beschrieben ist, hätte es tatsächlich passiert sein können.


    Interessant fand ich, dass Nadja, nachdem Valentina verschwunden war, ihr aus Neugier hinterherspioniert. Aus Neugier! Das zeigt, wie schaurig-schön anziehend Valentina gewesen sein muss, für Männer und Frauen.


    Und gut fand ich, die gegensätzliche Darstellung über die Meinung über das Kochen. Was für den englischen, gebildeten Bürger als hervorragende Küche gilt, ist für die Ukrainerin eine bäuerische, hinterwäldlerische Notwendigkeit. Die ukrainische Auffassung von modernem Kochen, ist für Engländer eine kullinarische Sünde. Man muss sich wirklich fragen, wer hat hier Recht? Und kommt zu dem Schluss, dass im Kontext mit Herkunft und heimischer Kultur so manches Verhalten verständlicher wird.


    Schade aber, dass wir nicht erfahren, wer der Vater ihres Kindes ist. Und auch nicht, was schreckliches in dem Lager geschehen ist.


    Aber im richtigen Leben bleibt ja auch so manche Frage offen...