Beiträge von Königstochter

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    Original von harimau


    Da auch Lystriana vorher schon über diese Passage gestolpert ist, möchte ich kurz meine Deutung zum Besten geben. Xue Lian sagt, sie würde kein Drama daraus machen, wenn er mit einer anderen ins Bett stiege - was nicht bedeutet, dass es ihr egal wäre. Begrenzt tolerabel, würde ich eher vermuten. Spielt sie die Bedeutung "normalen" Fremdgehens nicht vielleicht sogar bewusst herunter, um das Ausmaß seiner Verfehlung mit Giovanna zu betonen? :gruebel


    Danke, jetzt ist es klarer für mich :wave

    Der Osten und der Westen
    Das Aufeinandertreffen von Xue Lian und Giovanna hat mir gut gefallen. Wie Xue Lian sich perfekt in Szene gesetzt hat gemein zu beiden ist, was sie auch wirklich verdient haben. Trotzdem ist sie doch noch so nett zu Giovanna am Schluss, super. Diese Szene hab ich besonders gerne gelesen.


    Außerdem war es echt konsequent von ihr, Paul wegzuschicken, für sie als Frau, für ihren Stolz und ihre Würde ist es einfach wichtig, dass Paul sich entscheidet... Aber das hatten wir ja schon...


    Ich musste echt über Paul lachen. Als Giovanna wegfliegt denkt er doch glatt: Giovanna ist der letzte Mensch der mir geblieben ist und in der nächsten Szene sitzt er bei seinem Freund Wayan auf der Terasse :pille
    Und wiiiiiee schrecklich er leidet und sich selbstbemittleidet.


    Als Giovanna ihn anschreit, dass er sich gefälligst entscheiden soll, statt sich weiter nur selber zu bemittleiden, war das für mich Giovannas stärkster Auftritt. Genau das hat der Mann gebraucht.


    Und natürlich wieder Luca, so viel zum Thema, dass Paul jetzt keinen Menschen mehr hat. Was und wie Luca da mit ihm geredet hat, war wohl auch ganz wichtig für Paul und für seine "Entscheidungsfindung". So einen Freund wünsche ich jedem Mann...


    Und natürlich bin ich echt gespannt, was es jetzt denn mit Giulias und Giovannas Familiengeschichte auf sich hat.


    Hab ich das grad richtig gelesen? Ich habe eine Entscheidung getroffen Und auch nur für Xue Lian. Das ist ja zu schön um wahr zu sein...

    Grüße an alle Nachzügler :wave


    Wunderschöne Szenen, ich habe es genossen, durch dieses Land zu reisen und Land und Leute kennenzulernen.


    Paul habe ich dabei als einen absolut findigen Führer erlebt, außerdem fand ich es beeundruckend, wie er mit einigen Leuten echt verbunden ist und bereit ist, weiterzugeben. Auf eine Art finde ich ihn also wirklich liebenswürdig, aber seine absolute Unfähigkeit sich zu entscheiden ist wirklich schrecklich. Das haben beide Frauen nicht verdient, Xue Lian kein bisschen und Giovanna eigentlich auch nicht. Mir drängt sich dich Frage auf, ob Paul jemanden wie Xue Lian überhaupt verdient? Aber irgendwie wünsche ich mir trotzdem, dass sie zusammenkommen. Aber damit das klappen kann hat Paul noch einiges vor sich. Ob er das hinkriegt?


    Mit Xue Lian kann ich mich übrigens super identifizieren, ich mag ihre innere Stärke, die Art wie sie mutig ihr Leben anpackt und nach vorne schaut. Für mich ist sie ein Sympathieträger :knuddel1
    Und jetzt ist sie auch noch schwanger :yikes
    Ihre Bemerkung, dass es ja normal sei, wenn Männer fremdgehen konnte ich nicht so richtig gut nachvollziehen, obwohl ich verstehe, dass es etwas anderes ist, ob er mit jemanden wie z. B. Shwe Shwe Sex hat oder mit einer wiederauferstanden Giulia...


    Was mich direkt zu Giovanna führt. Ich hab ein deutliches Bild von ihr vor Augen. Meine Giovanna ist hübsch ohne perfekt zu sein, hat schwarze Locken und weiß, wie sie auf Männer wirkt... Für mich hat sie eine schöne Wendung zum Guten durchgemacht, was ich ihr allerdings gar nicht verzeihen kann, ist, dass es ihr egal ist, dass Paul mit Xue Lian zusammenlebt. Erstmal finde ich das ein total gemeines Verhalten :fetch
    Auf der anderen Seite ein saudoofes Verhalten. Sie träumt schließlich von der wahren Liebe. Wenn sie von einem sexuellen Abenteuer träumen würde, bitte das kann sie mit Paul schon haben, aber zu glauben, dass ein Mann der eigentlich in einer festen Beziehung steckt ein geeigneter Partner ist, um die große Liebe zu erleben, halte ich für unglaublich naiv. Und dass sie nicht merkt, dass sie für Paul nur ein Giulia-Ersatz ist :fetch
    Ich sehe Giovanna schon so richtig enttäuscht auf die Nase fallen... Ich würde mich ärgern, wenn Paul sich für sie entscheiden würde...


    Das mit der Kamera ist mir auch aufgefallen, aber vielleicht ist sie so fest mit Rauchen beschäftigt, dass sie gar nicht dazu kommt, ihre Kamera zu benutzen? ;-)


    Außerdem frage ich mich noch, ob die Ähnlichkeit zwischen Giulia und Giovanna wirklich nur Zufall oder nahe Verwandtschaft ist... Aber ich hab mal versucht das nachzurechnen und bin nicht sicher, ob das aufgeht... Dann würde ein Brief ein Vincenzo natürlich schon super passen.

    @ Lipperin



    Die Szenen in Italien fand ich auch sehr schön. Ich hab mich auch sehr über Luca und seine Monica gefreut. Die beiden wirken echt nett.


    Ich kann mich euch nur anschließen. Dass Paul es im Ernst schafft, sich selber zu belügen und denkt, er könnte "einfach nur so" mit Giovanna durch Asien reisen. Obwohl er doch höchst angetan von ihr ist :schlaeger
    Und dann auch noch Mitgefühl und Verständnis von Xue Lian erwartet :schlaeger
    Außerdem finde ich es gemein, dass er Giovanna als Guilia-Ersatz missbraucht und ihr kein Wort davon erzählt, dass er verlobt ist :schlaeger


    Ich muss sagen, dass ich mir ganz fest vorgenommen habe, Giovanna ganz doof zu finden und dann am Schluss doch irgendwie Mitleid mit ihr hatte, als sie das "Bad" sieht... (sehr schöne Szenen in Bangkok, in Bangkok bin ich wirklich gut angekommen) Trotzdem ist sie mir nicht unbedingt sympathisch. Ich kann gut nachvollziehen, warum sie für Paul schwärmt und ihn toll findet ja ihn toll finden will. Auch ihr Verlangen aus dem Auszubrechen, was von ihr erwartet wird verstehe ich gut, eine Reise mit Paul ist da wirklich sehr gut geeignet dafür.


    Xue Lians Reaktion kann ich eigentlich gut verstehen. Erstens will sie ihr Gesicht nicht verlieren, wenn sie aggressiv wird und auf der anderen Seite weiß sie auch, dass sie es eh nicht verhindern kann und dass es Paul zu verbieten auch nicht wirklich eine Lösung gewesen wäre. Paul muss sich schon selber für Xue Lian entscheiden.


    Ich bin ja gespannt, ob Paul Giovanna wirklich zu Xue Lian bringt und wie das wohl ausgehen wird...


    Eine Anmerkung hab ich noch: Wo Paul zu Giovanna sagt, dass er ja mit dem Thai-Mädchen Sex haben kann und sie dabei trotzdem achten kann, hats mir die Haare aufgestellt. Ich hab da eine andere Meinung dazu...


    Edit: Natürlich Bangkok und nicht Bankok...

    Sehr schön gewählt fand ich die Kapitelüberschriften :-]


    Mir war Xue Lians Erzählung über das Massaker und die Vergangenheit ihrer Familie genug. Auch wenn ich jetzt nicht alle Einzelheiten darüber kenne, bin ich doch betroffen. Ich hab Xue Lians Erzählung vor allem gebraucht, um zu verstehen, was sie für eine Frau ist, wie aus Xue Lian Julie geworden ist. Mir ist sie übrigens sehr symphatisch, mit ihrem festen Willen und ihrer Art, mit ihrer Vergangenheit umzugehen. Ich mag Frauen, die wissen was sie wollen. :-]
    Ich glaub übrigens, dass sich genau da ein Konflikt zwischen Paul und ihr auftun wird. Blitz und Donner waren da eine schöne Ankündigung dafür. Diese Szene hat mir auch gefallen.


    Ich hatte auch den Eindruck, dass Xue Lian und Paul sich ein bisschen zu tiefgründig unterhalten und zu wenig miteinander lachen. Den lustigen Barkeeper hab ich auch als Erleichterung empfungen. Die Nebenpersonen haben mir eh gut gefallen, erst Harry, das Ekelpaket (diese halbherzige Entschuldigung brrrrr) und dann der Barkeeper.


    Ich hab bei den Sexszenen auch gemerkt, dass sie igendwie zusammengewürfelt sind. Ich persönlich finde, dass man Erotik rüberbringen kann ohne dass alle Einzelheiten erzählt werden müssen. Da finde ich weniger ist mehr. Aber so wie sie im Moment sind, stören sie für mich den Lesefluss. Vor allem bei "Soll ich dich verwöhnen?" bin ich hängengeblieben.


    Paul bleibt für mich irgendwie distanziert, ich weiß nicht genau, was ich von ihm halten soll. Auf der einen Seite mag ich diese Momente, wo er Julie das Kompliment mit der weißen Blume macht, sie malt, ihr zuhört, wirkliches Interesse hat an ihr als Person... Aber irgendwie kann ich nicht glauben, dass das schon alles ist... Irgendwo ist da doch der Haken...


    Ach ja und ich freu mich auch schon auf die Nichtraucher ;-)

    So jetzt bin ich auch so weit :wave


    Zitat

    Original von harimau


    Da hätte ich doch gleich mal eine Frage an euch alle: Wie habt ihr die Einführung in die (zumindest den Meisten) fremde Welt Nepals und seiner Kultur empfunden? Hättet ihr euch eine ausführlichere Beschreibung gewünscht, oder war es so schon eher zuviel? Ist die Gratwanderung zwischen "Lokalkolorit" und langatmiger Belehrung gelungen?


    Nachdem wir drei Monate dort waren, verfüge ich natürlich noch über ein beträchtliches Reservoir an Eindrücken und Erlebnissen, die in das Buch hätten einfließen können, andererseits wollte ich Nepal nicht "zu Tode beschreiben", zumal nur dieser kurze Abschnitt des Buchs dort spielt.


    Ich hatte am Anfang ein bisschen Mühe ins Buch zu kommen, was aber glaube ich daran lag, dass ich noch in meinem letzten Buch gesteckt bin. Trotzdem hab ich das Gefühl, dass es eine gute Mischung war. Belehrt hab ich mich nie gefühlt. Insgesamt geht`s mir wie Savanna:


    Zitat

    Original von savanna


    Gut finde ich, dass Du keiner 'Beweihräucherung' der Region nachgehst, wie man es leider oft bei Romanen mit vornehmlich indischem Kontext findet. Da ist alles Sari-bunt, reich an würzigen Gerüchen und voller buddhistischer Spiritualität. Daher entsprechen die Reste der überfahrenen Ratte und die daneben hockenden Marktfrauen sicher deutlich besser dem Bild, welches Du vermitteln willst und welchem schlichtweg der Realität entspricht. Für mich genau richtig!


    Mir war Giulia nicht sooo unsympathisch. Okay, sie muss etwas wirklich Schlimmes mit sich rumgeschleppt haben und hat Paul belogen, aber er hat sich ja auch belügen lassen. Er hat es immerhin geschafft, einige Jahre mit ihr zusammen zu sein ohne das zu bemerken. Sein Kommentar: Was ist los? Geht dir das Geld aus? zeigt mir das recht deutlich. Ich bin gespannt, was wir da noch über Giulias Vergangenheit erfahren werden und in welchem Zusammen hang es für Paul wichtig ist.


    Die Szene in der Paul Giulia gemalt hat fand ich sehr eindrücklich. Wie Malen für ihn eine Art war, seine Trauer auszudrücken, ich konnte mir das Bild, das dabei entstanden ist richtig gut vorstellen.


    Zitat

    Original von Bouquineur


    Für Paul ist das ein sehr einschneidendes und prägendes Erlebnis. Giulias Verbrennung hat er so bewusst auf sich einwirken lassen, dass es schon wie Selbstgeißelung gewirkt hat und ich hab mich gefragt warum. Meiner Meinung nach gibt er sich die volle Schuld an ihrem Tod und damit er seine Schuld nie vergisst, schaut er zu, wie sie vor seinen Augen zu Asche zerfällt. Ich könnte mir vorstellen, dass sich das auf künftige mögliche Beziehungen auswirkt. Vermutlich benutzt er dann dieses Bild, um niemanden zu eng an sich ranzulassen.


    Genau den Eindruck hatte ich auch.


    Danke Harmiau für die Links, schön dass ihr beide die Leserunde so engagiert begleitet :wave

    Auch mich hat das Buch sehr berührt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Geschichte traurig oder ermutigend finden soll. Irgendwie beides. Auf jeden Fall hat sie mich zum Nachdenken gebracht. Die einfache aber unglaublich poetische Sprache macht das Buch zu etwas Besonderem. Die Geschichte ist glaubwürdig und so einfühlsam erzählt, ein Buch, von dem ich mir gut vorstellen könnte, es öfter zu lesen.

    Zitat

    Original von Daniliesing


    :lache oder :cry
    Oh man.... ich bin ja auch nicht fehlerfrei, ganz bestimmt nicht.
    Wenn man mich aber auf etwas hinweist, dann informiere ich mich doch wenigstens richtig. Für mich wäre das zumindest nur logisch.


    Na ja hat sie. Sie hat ihre Kollegin gefragt, die konnte auch nicht Falsches dran finden... Und deswegen sind sie wohl draufgekommen, dass es nur an der neuen Rechtschreibung liegen KANN. Mir war in dem Moment auch mehr nach :cry

    Im Herzen die Freiheit - Elisabeth Büchle
    erstmals erschienen 2006, 544 Seiten, gebunden.


    Klapptext


    Bei einem mysteriösen Unfall in den Wirren der Märzrevolution 1849 kommen die Eltern der zehnjährigen Antoinette ums Leben, woraufhin sie quer über den Atlantik zu ihrem Patenonkel nach New Orleans gebracht wird.
    Dort erwartet Antoinette eine fremde Familie, eine fremde Umgebung und fremde gesellschaftliche Umstände. Vor allem die Sklaverei stößt auf ihr Unverständnis. Warum sollten Menschen das Recht haben, andere zu ihrem Besitz zu machen?
    Obwohl sich Antoinette im Laufe der Zeit in die gesellschaftlichen Gegebenheiten einfügt, lässt sie der Wunsch nicht los, etwas gegen die Sklaverei zu unternehmen. Schließlich folgt sie ihrem Herzen und schließt sich heimlich einer Gruppe von Sklavenbefreiern an. Doch verhindert sie damit womöglich ihr Liebesglück? Und was ist mit dem Rätsel um den Tod ihrer Eltern? Wird sie jemals erfahren, was damals tatsächlich geschehen ist?


    Die Autorin über sich selbst


    Geboren und aufgewachsen bin ich in der Musikstadt Trossingen. Nach meiner Schulzeit absolvierte ich eine Ausbildung zur Bürokauffrau im Groß- und Einzelhandel, und anschließend eine Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin in Stuttgart-Möhringen. Nach meiner Hochzeit 1992 lebte ich mit meinem Mann und der wachsenden Familie in Korntal. Inzwischen wohnen wir als 7-köpfige Familie im süddeutschen Raum. Bereits als Kind war ich mit überaus viel Fantasie ausgestattet und habe damals schon kleinere Geschichten zu Papier gebracht. Nachdem wir uns 1997 einen Computer angeschafft haben, begann ich erneut mit dem Schreiben, und schließlich war es mein Mann, der mich ermunterte, einmal ein Manuskript an einen Verlag zu schicken. Ich bin also niemals auf den Gedanken gekommen, Schriftstellerin zu werden - ich bin es einfach geworden! Gefunden auf www.elisabeth-büchle.de


    Im Herzen die Freiheit ist ihr erster Roman.


    Meine Meinung


    Unerwartet sterben Antoinettes Eltern und sie wird überhastet nach New Orleans zu ihrem Patenonkel gebracht. Die Aufnahme dort ist alles andere als herzlich, von vornerein wird ihr klargemacht, dass sie kein vollwertiges Familienmitglied ist. Obwohl ihre "neuen Geschwister" alle etwa in ihrem Alter sind, bleiben ihr echte Freundschaften mit ihnen verwehrt. Zum Glück ist da noch Marie, ihre Zofe, mit der sie ihr Leben lang eine tiefe Freundschaft verbinden wird. Am meisten aber ist Antoinette schockiert über die damals gängige Sklavenhaltung. Außerdem fällt es ihr sehr schwer, sich in den engen Gepflogenheiten der reichen französichen Oberschicht zurechtzufinden. Sie gilt als rebellisch und zu wenig weiblich. Außerdem treten auf: Ein Unbekannter, der ihr seit dem Tod ihrer Eltern auf der Spur ist und ihr bereits dicht auf den Fersen ist und natürlich Mathieu Bouchardon, in den Antoinette sich verliebt und beide eine Weile brauchen, um sich das einzugestehen...


    Der historische Hintergrund in NewOrleans bildet eine farbenfrohe Kulisse, ich mag Bücher, die in dieser Zeit spielen. Die Geschicht ist intelligent aufgebaut und der Spannungsbogen zieht sich durch das ganze Buch. Die Charaktere sind liebevoll und glaubwürdig ausgestaltet. Ich hab mit Antoinette gelitten, gelacht und den Atem angehalten. Liest du gerne Südstaatenromane, die spannend und romantisch, ohne kitschig zu sein sind? Dann kann ich dir dieses Buch nur ans Herz legen.