Beiträge von Helene Luise

    Deggaus Buch ist kein Reiseführer, Siorac, es ist ein Sachbuch, doch der Autor geht - so habe ich es in Erinnerung - eher erzählerisch an die Fakten heran, beschreibt dabei natürlich auch die Gegend, in der die Katharer lebten.
    D. stellt sich die Frage: Was ist damals dort passiert? Er sucht und findet Antworten.
    Die Reise durch sein Buch beginnt bei Bernhard von Clairvaux und endet bei der Inquisition und dem Untergang der Katharer. Drei sog. Zwischenspiele "Was ist ein Ketzer", "Seelenwanderung und Feudalismuskritik" und "Über die Neutralität der Historiker in Ketzerfragen" vertiefen das Thema.


    In Verbindung mit Arno Borsts Werk "Die Katharer" (ist auch in seiner Literaturliste aufgeführt) ist Deggaus Buch durchaus empfehlenswert, um sich in die Geschichte und den Glauben der Katharer einzulesen.


    Liebe Grüße


    Helene Luise

    Einige Sachbücher wurden hier bereits genannt, wie ich beim Überfliegen der Beiträge festgestellt habe (Borst, Deggau usw.)


    Zum Tiefereinsteigen noch ein paar Empfehlungen:


    Pierre des Vaux-de-Cernay "Kreuzzug gegen die Albiginser"
    ( ein authentischer Bericht über den Albigenserkreuzzug; doch Vorsicht, Cernay war Zisterziensermönch und stand auf Seiten der Franzosen)


    Ein absolutes Muss - aber leider nur auf französisch zu haben - ist


    Michel Roquebert, L`Epopée Cathare (1198-1212: L`Invasion


    (Es gibt insgesamt 5 Bände;


    Dann natürlich die Chronik des Troubadours Tudéla; zweisprachig
    Okzitanisch/Französisch, "La Chanson de la Croisade Albigeoise"


    Wirklich SEHR empfehlenswert ist jedoch


    Jörg Oberste "Der Kreuzzug gegen die Albigenser" Ketzerei und Machtpolitik im Mittelalter
    (Oberste ist Hochschuldozent für Mittelalterliche Geschichte in Dresden)


    Ebenso - was die Katharer-Spätzeit angeht:


    Emmanuel LeRoy Ladurie, Montaillou, Ein Dorf vor dem Inquisitor


    Wer das ausführliche Buch von Arno Borst "Die Katharer" gelesen hat und Lust auf mehr Informationen über den Glauben der Katharer hat, dem sei folgendes Buch ans Herz gelegt:


    Déodat Roché, "Die Katharer-Bewegung", Ursprung und Wesen.


    Dann gibt es noch ein Büchlein von
    Urte Bejick, "Die Katharerinnen", Häresieverdächtige Frauen im mittelalterlichen Süd-Frankreich.


    Spannende Unterhaltung und liebe Grüße


    Helene Luise Köppel

    Auch an Bouquineur ein herzliches Dankeschön! :bluemchen


    Es stimmt! Der Titel "Die Geheimen Worte" (Hardcover-Ausgabe) war treffender! :lesend



    Über ein Feedback/ eine Rezension meiner anderen Romane würde ich mich natürlich ebenfalls sehr freuen!



    Ich wünsche allen ein schönes Wochenende!




    :write Helene Luise Köppel




    NEU: "Die Affäre Calas", Thriller
    www. koeppel-sw.de

    Zurück von meiner Recherchereise nach Frankreich entdecke ich gerade die beiden sehr schönen Rezensionen von bartimaeus und Caja!


    Habt vielen herzlichen Dank!!!
    Ich freue mich, dass euch der Roman gefallen hat und ich habe mich riesig über eure Beiträge gefreut ("Äußerst interessante Thematik gelungen umgesetzt. Zu empfehlen!" - und - "Die Entdeckung des Jahres!" - der Tag ist für mich heute gelaufen!)


    Herzlichst


    Helene Luise Köppel

    Schöne Osterfeiertage auch allen "Büchereulen-Thriller-Fans" und als "Osterei" eine kleine Leseprobe aus: "Die Affäre Calas":


    :lesend


    ... Mittlerweile war es ein Uhr geworden, und ich war zu müde, um hinauf ins Schlafzimmer zu gehen. Henri war noch immer nicht zurückgekommen, oder er hatte sich ins Haus geschlichen. Ich legte mich auf das Sofa, wickelte mich in eine Decke und löschte das Licht. Die Pendeluhr tickte laut in der Stille … Ich weiß nicht, woran es lag, dass mir die Szene mit dem parkenden Wagen nicht aus dem Kopf gehen wollte. Vielleicht war es ein Freund von Henri gewesen, der ihm eine wichtige Nachricht in den Briefkasten gesteckt hatte?
    Nach einer Weile schaltete ich die Stehlampe wieder ein. Ich stand auf, legte mir die Decke um die Schultern und eilte hinaus ins Treppenhaus. Dort nahm ich den Postkastenschlüssel vom Brett und schaltete die Außenlampe an, bevor ich die Tür öffnete. Erschrocken wich ich zurück. Mir wurde beinahe schwindlig: Vor mir - auf dem Fußabstreifer - lag ein toter schwarzer Hund.
    Schweratmend lehnte ich am Türrahmen und begann fieberhaft nachzudenken. Wem galt dieser Anschlag? Henri? Wollte ihm jemand Angst einjagen? Handelte es sich um eine Drohung? … Eine schwarze Katze bedeutete Pech. Doch welche Symbolik besaß ein toter schwarzer Hund vor der Haustür? Verrat? Satanische Messen fielen mir ein, die Mafia, sowie sämtliche Krimis, die ich je gelesen hatte.
    Ich holte tief Luft, um nicht vollends in Panik zu geraten. Bei dem Hund handelte es sich um einen noch jungen Zwergschnauzer. Als ich mich bückte, sah ich, dass das arme Tier erdrosselt worden war, wobei sich der grüne Draht, der mehrfach um seinen Hals geschlungen war, tief in sein Fleisch geschnitten hatte. Welch ein Unmensch hatte das getan und aus welchem Grund?
    Wütend stand ich auf und sah mich um. Auf der Straße war alles ruhig. Nirgendwo brannte mehr Licht in den Häusern. Sollte ich die Polizei rufen? Entschlossen zählte ich bis zehn, packte das Tier an den Hinterläufen und zog es die Stufen hinab. Ich zerrte den Kadaver hinter den großen Forsythienbusch im Vorgarten und hoffte nur, Henri würde wissen, was zu tun war, wenn ich es ihm morgen erzählte.
    Der Briefkasten war leer. Keine Erklärung, auch kein Drohbrief …
    Es dauerte lange, bis ich einschlief. Drei Stunden später wachte ich wieder auf, lauschte auf den Viertelstundenschlag der Standuhr im Salon und machte mir bis zum ersten kalten Licht des Morgengrauens Sorgen um meinen Freund, obwohl mich sein Privatleben weiß Gott nichts anging.


    Spannendes Lesevergnügen
    wünscht


    Helene Luise Köppel

    Ich bedanke mich recht herzlich für die schöne Rezension, Beowulf,


    und wünsche allen Büchereuelen schöne Osterfeiertage mit viel Sonnenschein!




    Liebe Grüße


    Helene Luise Köppel :wave



    NEU: "Die Affäre Calas", 439 Seiten, Aufbau-TB-Verlag, Dez. 07
    (eine der rätselhaftesten Kriminalgeschichten des 18. Jahrhunderts)

    Hier das etwas aussagekräftigere VORWORT zum Roman:


    Südfrankreich am Ausgang des 13. Jahrhunderts:


    Fünfzig Jahre nach dem Fall der Bergfeste Montségur flammt die Ketzerei wieder auf. Katharische Missionare bringen es fertig, daß sich ganze Pyrenäendörfer erneut bekehren, darunter das berüchtigte Montaillou. In den reichen Städten Albi und Carcassonne dulden gutsituierte Bürger (Gelehrte, Händler, Handwerker und Zunftmeister) sowie gewählte städtische Konsuln großmütig den „häretischen Glauben“, dem vor allem das Gesinde anhängt.
    Es kommt zu tumultartigen Szenen und Zusammenstößen mit dem „sanctum officium“, der unbarmherzigen Inquisition in Gestalt der Dominikaner. Die im bürgerlichen und kanonischen Recht äußerst bewanderten, durchtriebenen Mönche beabsichtigen mit der Verleumdung und Verhaftung der Honoratioren nicht zuletzt, an ihr Vermögen zu kommen. Die mit den Dominikanern rivalisierenden Franziskaner stellen sich in diesem Kampf überraschenderweise hinter die Bürger, die alles daransetzen, ihre schwer erkämpften kommunalen Rechte und Freiheiten zu bewahren.
    Noch immer ist Rom aber auch hinter dem Schatz der Katharer her, mit dem sich vier parfaits in einer der Nächte vor der Eroberung des Montségur von einer hohen Steilwand abgeseilt hatten. Die Gerüchte um den Schatz und sein Versteck wollen kein Ende nehmen. Besteht er aus Gold und Silber? Handelt es sich um den Gral, um seltsame Schriften, oder muß der Schatz als uraltes Geheimnis spirituell verstanden werden?
    Die Inquisition von Carcassonne schöpft einen Verdacht. Aber der Hüter der „Geheimen Worte“ scheint unauffindbar.
    In diesen Strudel von Fegfeuer, Hölle und Paradies – wie Dantes Pilgerfahrt durch die drei jenseitigen Reiche - gerät die junge Rixende Ripoll.

    Hallo Leserättin,


    hat mich sehr gefreut, dass mein Thriller "Die Affäre Calas" in Ägpyten dabei war, und dass er Ihnen so gut gefallen hat, dass Sie ihn noch ein zweites Mal lesen wollen.
    Ähnliches - dass der Roman den Leser nicht so leicht los lässt -, hat ja auch Herr Palomar geschrieben.


    Ein jedes Leser-Lob erfreut das Autorenherz! :lesend


    Deshalb: Dankeschön und herzliche Grüße :wave


    Helene Luise Köppel

    :lesend Ich möchte euch heute sehr herzlich zu meiner nächsten Lesung einladen (vielleicht wohnt ja jemand im unterfränkischen Raum und hat Interesse):


    "Die Affäre Calas", Thriller


    :bruell Lesung am Mittwoch, 13. Februar 2008, 19.30 Uhr
    (mit Powerpoint-Präsentation)


    Vogel-Buchhandlung Schweinfurt
    Am Roßmarkt


    Karten zu 7.-- und 4.-- Euro
    Vorverkauf unter 09721/71600
    Mail: www.vogel-buchhandlung.de


    Am Schluss gibt es schöne Buchzeichen und natürlich signierte Bücher! :-)


    Herzlichst
    Helene Luise Köppel

    Lieber Bouquineur,


    man kann sie wild durcheinander lesen, kein Problem, jede Geschichte ist eigenständig.
    Allerdings entdeckt der Leser mitunter Orte, die er aus einem Roman bereits kennt, z.B. Rennes-le-Chateau, das im Mittelalter noch Rhedae hieß.


    Wenn man sich jedoch näher mit den Katharern befassen möchte, sollte man mit "Die Ketzerin vom Montségur" beginnen. Die Geschichte beginnt 1209 mit dem Kreuzzug gegen die Katharer und endet 1244 mit dem Fall des Montségur.


    "Das Gold von Carcassonne" spielt in der Spätzeit des Katharismus, als die Ketzerei noch einmal aufblühte, also um 1300.


    "Die Erbin des Grals" ist thematisch völlig eigenständig (19. Jh), und "Die Affäre Calas" ebenfalls (18. Jh).


    Viel Spaß!


    Helene Luise Köppel

    Ja, aber im Fall Rennes-le-Chateau gibt es die Realität hinter der Fantasie, und teilweise ist sie aufgeklärt.


    Ein Lesetipp für Forscher auf diesem Gebiet ist das Buch der Italienerin Sabina Marineo (es ist deutsch geschrieben): "Die Verborgene Kirche des Grals", ISBN 978-3-89094-518-7.
    Marineo geht u.a. auch auf den mittelalterlichen Ursprung der Prieuré de Sion ein (Ursprung 11. Jh), die also tatsächlich existiert hat - d.h. lange bevor Plantard "seinen Geheimbund" ins Leben rief.
    Sabina Marineo hat die Original-Dokumente in Orléans ausfindig gemacht.


    Liebe Grüße
    Helene Luise Köppel


    NEU: "Die Affäre Calas", Justizmord in Toulouse ...
    www.koeppel-sw.de

    Da fühl ich mich angesprochen (aber nicht angegriffen! :-)), weil ich einen Roman zu diesem heißen Thema schrieb, der sogar einen ähnlichen Titel trägt "Die Erbin des Grals".


    Klappentext: Jedes Geheimnis hat seinen Ort: In der verfallenden Dorfkirche von Rennes-le-Chateau fand Abbé Saunière 1886 einen Topf mit Goldmünzen, vergilbte Pergamente und unter einer Gruft sogar einen funkelnden Schatz ...
    Saunières zunehmende Besessenheit, die Lösung des Rätsels zu finden, ging einher mit einem äußerst luxuriösen Lebenswandel, das er aus dem Erlös des Schatzes finanzierte. Doch wie gefährlich seine Entdeckungen waren, zeigten mysteriöse Todesfälle unter den wenigen Eingeweihten. Unter der Last ihres Mitwissens begann Marie Dénarnaud, Haushälterin und Geliebte Saunières, heimlich niederzuschreiben, was er als Geheimnis hütete ...


    Ich habe mich vor dem Schreiben dieses Romans lange Jahre mit diesem Themenkreis beschäftigt, kenne auch viele Rennes-le-Chateau-Forscher persönlich und bin seitdem jedes Jahr mindestens einmal in diesem Ort, um im dortigen Buchladen meine Bücher zu signieren.
    Rezensionen zu meinem Roman: www.koeppel-sw.de


    Jetzt aber zu Baigent, Leigh ... (ich hoffe, ihr verzeiht die Eigenwerbung! ;-)


    Das Buch "Der heilige Gral und seine Erben" von Baigent, Leigh und Lincoln basiert auf bestimmten Fälschungen eines gewissen Pierre Plantard, auf den die drei Autoren schlicht hereingefallen sind. Das Buch beschreibt nicht durchgehend historische Fakten, sondern enthält auch jede Menge Phantasie.
    Von einigen Dingen haben sich die Autoren längst distanziert und zugegeben, dass man getäuscht wurde.


    Wegen des enormen Erfolges wird dieses Buch jedoch noch immer von vielen Menschen unkritisch für bare Münze genommen.



    Herzliche Grüße


    Helene Luise Köppel