Beiträge von HerrRossi

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    Interessant fand ich allerdings auch die Höhe des Schmerzensgelds für die Hinterbliebenen.... 5000 Euro sind reichlich mickrig, würde ich behaupten...
    (Meine Mutter hatte kürzlich einen Fahrradunfall und brach sich dabei den Knöchel. Dafür gab es satte 7000 Euro Schmerzensgeld...so als Vergleichswert. Oder fließen da noch weitere Gelder von den Versicherungen? Weiß das wer?)


    Ein Schmerzensgeld wird für die Leiden eines Opfers bezahlt. 20 Jahre Rollstuhl oder chronische Schmerzen sind da gravierender als ein Fahrradunfall. Im Todesfall wird folgerichtig wenig Schmerzensgeld bezahlt, da das Opfer ja so komisch es klingt ja nicht mehr leidet. Leiden können die Hinterbliebenen, aber da werden keine horrenden Summen bezahlt.
    Anders ist aber der zivilrechtliche Schadensersatz. Fällt für die Familie nun das Einkommen der Frau weg oder muss zusätzlich Kinderbetreuung organisiert werden, dann muss dies die Haftpflichtversicherung von Herrn Althaus zahlen.

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    Original von Babyjane
    Nehmen wir doch ein anderes aktuelles Beispiel dazu...


    Unser Verkehrsminister tritt zurück, weil er zu schnell gefahren ist (119 km/h bei erlaubten 50 m/h), dabei ist niemand zu Schaden gekommen, dennoch nimmt der Verkehrsminister es zum Anlaß, sein Amt zu verlassen. Und jemand der einen ähnlich unschwerwiegenden Verstoß, jedoch mit anderen Folgen begangen hat, sieht sich bemüßigt für ein noch weit höheres Amt zu kandidieren... :gruebel


    In Bayern ist das genau umgekehrt. Ein CSU-Politiker fährt auf der Autobahn mit 1,75 Promille so in ein anderes Fahrzeug, dass der Fahrer stirbt.
    Für diese Kompetenz machte man ihn danach zum Verkehrsminister

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    Original von Gianna
    Musils "Mann ohne Eigenschaften" ist auch nicht schlecht, mit mehr als 1600 Seiten! Hatte es mal angefangen..... :sleep :grin


    Mann kann es auch auslesen, um dann festzustellen dass es einen 2. Band gibt der auf Seite 2160 endet

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    Original von Heaven
    Keine Buch, was man unbedingt gelesen haben muss. Es sei denn, man will wissen worüber die anderen reden. :rolleyes


    Korrekt. Im Grunde lesen solche Bücher eher kreuzbrave Menschen, die mal verbal was erleben wollen, um dann mal drüber lästern zu können. Wers drauf hat brauch sowas nicht. Es ist weder erotisch noch irgendwie literarisch wertvoll.


    Und obwohl ich mit MRR fast immer einer Meinung bin, will ich ihm diesmal widersprechen. Ein ANDERES Buch von Frau Roche kann ich mir durchaus gut vorstellen, denn sie hat schon einen guten Humor.

    "Wodurch definiert sich denn für dich die möglicherweise vorhandene Größe dieses Werks? *neugierig ist*"


    Um das präzise zu sagen, müsste ich eine lange Abhandlung schreiben. Die lässt sich sicher auch bei Wiki irgendwo finden.
    Und um es mir leicht zu machen, man kann Grösse manchmal auch einfach spüren. Das ist natürlich auch nicht grade wissenschaftlich, aber mit etwas Erfahrung, merkt man durchaus ob man ein Buch unter vielen oder ein ganz besonderes in der Hand hat.


    Und es gibt ganz sicher auch Meisterwerke, die sich mir nicht wirklich öffen wollen. Jeder hat da seine Einschränkungen.
    Aber wenn ich nicht sagen kann, warum es "schlecht" ist, dann liegt das eher an mir und nicht am Buch und dann ziehe ich mich eben auf den Wittgenstein zurück.

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    Manchmal habe ich das Gefühl, daß Bücher nur für gut befunden werden, weil hinter dem Namen ein "großer" Autor steht.


    Hinter einem großen Namen kann sich auch der Unbelesene gut verstecken, klar.


    Aber immerhin hat es der Autor ja erstmal irgendwie geschafft einen "grossen" Namen zu bekommen und andere eben nicht.

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    Original von Zefira
    Ein Einwurf, der vielleicht hier und jetzt nicht ganz passt, aber sein muss: Ich war lange nicht mehr hier und habe leider nicht mitgekriegt, dass hier Zola gelesen wird.


    Da ich auch zu selten hier bin, hat mich ein ähnliches Schicksal ereilt und ich habe eine Leserunde über einen meiner Lieblingsautoren verpasst.


    Wie andere schon bemerkt haben gibt es in der Rougon Macquart Reihe noch viele andere Leckerbissen. Nana ist dank Kreuzworträtseln und der Dirnenstory wohl der bekannteste aus der Serie, aber hat mehrere ebenbürtige Brüder.
    Also wem Nana gefallen hat, der sollte mal einen Blick in den "Totschläger" oder "Germinal" werfen. Aber auch die weniger bekannten "Die Erde", "Paradies der Damen", "Die Bestie im Menschen" und "Das Geld" sind hervorragend. Wer Spaß an Kunst hat wird auch an "Das Werk" kaum vorbeikommen.

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    Original von Babyjane
    Herr Rossi...
    du solltest richtig lesen. Ich habe nicht geschrieben, daß ich das Buch nicht verstanden habe, sondern ich habe geschrieben, daß ich das für andere offensichtliche Genie G.G. nicht erkenne.


    Was für mich aber was ähnliches ist nur etwas anderes formuliert. Dass Du die Handlung verstehst davon gehe ich natürlich aus. Aber du schaffst es nicht die (möglicherweise vorhandene) Grösse des Werks zu erkennen.
    Das war übrigens nicht konkret auf Dich bezogen, das liest man ja öfter.


    Jetzt hast Du grade angefangen zu begründen, warum es Dir nicht gefällt und es Deiner Meinung nach Schund ist. Das ist gut, das interessiert andere sicher.
    Aber einfach nur zu sagen, das Buch ist doof und muss in die Mülltonne hat den Aussagewert wie "Ich hab es nicht verstanden"
    Und ehrlich gesagt würde ich sowas dann lieber gar nicht schreiben.


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    Deine Andeutung des Wittgensteinzitates (wenn wir denn das gleiche meinen) ist eigentlich ziemlich dreist. :fetch
    (Ich meine dieses hier: "Wenn ein Löwe sprechen könnte, wir könnten ihn nicht verstehen")


    War ein bischen naiv von mir anzunehmen, dass jeder mein Lieblingszitat von Wittgenstein kennt. Ich meinte "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen"

    Ehrlich gesagt frage ich mich immer wieder, warum es unzählige Beiträge der Art gibt : "Ich habe das Buch nicht verstanden".


    Damit könnte ich sagen wollen : "Das Buch ist schlecht". Aber dann müsste ich das begründen können.


    Wenn ich das nicht kann, dann vielleicht doch lieber das Wittgensteinzitat.

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    Ist man irgendwann zu alt für den Siddhartha?


    Siddharta begleitet einen bestimmten Entwicklungsschritt des Selbständigwerdens. Wann Du den machst, ist im Prinzip egal, aber man sollte ihn machen.


    Danach verliert der Roman eine gewisse Brisanz.


    Ist so ähnlich wie wenn Leute um die 40 sagen, der Kleine Prinz wäre ihr Lieblingsbuch.

    Wenns schon keiner liest, kann man sichs ja wenigstens im Kino anschauen.


    Moritz Bleibtreu, Nina Hoss, Corinna Harfouch, Uwe Ochsenknecht, Herbert Knaup, Franka Potente und für uns Männer "Martina Gedeck" sind ja fast schon genug Gründe ins Kino zu gehen.


    Wer Houellebecqs Roman kennt, wird ein wenig seine Schärfe und auch manchmal seinen Humor vermissen, dazu kommen ein paar erfundene Szenen, um den Film glatter zu machen. Andererseits ist das bei so einem dichgepressten Buch auch kaum anders zu machen.


    Wers Buch nicht kennt, dem will ich auch nichts verraten, sonst ist die Spannung ja weg, aber ein eindrucksvolles Kinoerlebnis könnte zurückbleiben.


    Leider wird der für mich ( im Buch ) völlig schöne Science-Fiction Schluß weggelassen, außer in einer Schrifttafel. Der hatte für mich große Parallelen zu Goethes Wahlverwandtschaften. Aber sowas kann ein Film nicht leisten.


    Aber allein wegen der Szenen mit Martina Gedeck schau ich noch ein 2. Mal hin.

    Die SF Romane meiner Jugend aus den Heftchen waren sicher nicht schlechter als die gebundenen Versionen, wenn man jetzt mal von den wenigen SciFi Klassikern absieht.


    Vielleicht ist das Genre an und für sich nie über einen gewissen Punkt hinausgekommen. Oder die Heftromane waren wirklich gut.

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    Original von Historikus
    Ist es euch schon aufgefallen?


    In Foren wird mehr als im wahren Leben aus Texten etwas herausgelesen, hineininterpretiert, und das meistens nicht überraschend negativ, obwohl man es eigentlich ganz anders gemeint hat.


    Warum ist das so?


    Weil die nonverbale Kommunikation fehlt. In einem normalen Gespräch hast Du knapp 20 % verbale und gut 80 % non-verbale Kommunikation. Das fällt weg und man tendiert leicht dazu, immer die Textteile aufzugreifen, die einem irgendwie falsch oder negativ erscheinen.

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    Original von Abegail
    Mein absolutes Musical-Highlight (auch wenn manch einer das nicht als Musical bezeichnen würde oder so sehen mag) ist "Rocky Horror (Picture) Show".
    Ich liebe die Lieder, die Charaktere und überhaupt !


    Na, wenn das kein Musical ist, was dann ?


    Ich hab schon unzählige Musicals gesehen, von den hierzulande Bekannten sind meine Favoriten : Les Miserables, Tanz der Vampire und Rocky Horror.
    Les Mis hat einfach die schönste Story, interessante Figuren und eine zeitlose Musik. TdV ist krachiger, lustiger und lebt vor allem live. Und zu Rocky Horror kann man nur sagen "Don't dream it, be it"

    Hi Tom,


    das Houllebecq über "repräsentative" Menschen schreibt, also Durchschnittsbürger habe ich nicht gesagt


    Aber das seine männliche Sichtweisen, die er z.B. bei den Elementarteilchen benutzt, zwar etwas übertrieben sind, aber für den Typ Mann, den er da vorführt, durchaus nicht so ungewöhnlich sind, finde ich schon.


    Zumindest in einem ist er aber immer erfolgreich, er regt zum Denken an. Bei jedem Satz, der dich kitzelt, kannst Du überlegen, wie weit Du noch zustimmen kannst, ob er das wirklich so meint, ob er provozieren will, oder ob er einfach Schrott schreibt, weil ihm nichts mehr einfällt.


    Das die meisten Leute wohl eher nichts mit ihm anfangen können ist mir durchaus klar. Aber gelangweilt hat er mich nicht.


    Mir ist das durchaus lieber, als 1000 Seiten über einen Schamanen aus dem Mittelalter, den es nie gegeben hat.

    Tom
    Viele Franzosen sehen das anders, dort werden die Bücher durchweg lobend besprochen.


    Hollebecq beschreibt sicher nicht DEN Mann, wiel es DEN Mann nicht gibt, aber es ist sicher eine Richtung des Denkens, die gar nicht so selten vorkommt.


    Ich hab mal eine Kurzgeschichte von Dir hier gelesen, ich würde mal sagen, Deine Protagonisten sind ebenfalls Randexistenzen der Gesellschaft. Das meine ich nicht negativ, aber eben auch Deine Figuren sind nicht grade repräsentativ für DIE Männer.


    "Plattform" ist einfach nur ein schmutziges, strunzdummes Buch"
    Das kann man so sehen. Viele sehen es eben anders. Und da fängt die Leistung Houllebecqs eben an.


    Ich bin jedenfalls neugierig. Entweder da kommt jetzt nur noch Stuß oder es gibt ein Elementarteilchen II