Beiträge von JuHu

    Zitat

    Original von Andrea Koßmann


    "Es gibt nur eine einzige Sünde. Und das ist der Diebstahl ... Wenn Du eine Lüge erzählst, stiehlst Du dem anderen das Recht auf die Wahrheit."


    Dieser Satz ist ein Zitat aus dem wunderschönen Roman von Khaled Hosseini und zugleich hat mich dieser Satz unheimlich berührt, denn er sagt genau das aus, worum es in diesem Buch geht.


    Wenn ich mich richtig erinnere (ich habe das Buch inzwischen verschenkt. Ronja, melde Dich doch mal ;-)) ) stammt dieser Satz von Amirs Vater und beschreibt genau sein Vergehen seinem Sohn gegenüber!


    JuHu
    heute mit dem großen Bedürfnis, ein Kind in einem Roman zu verteidigen ;-)

    Hallo buttercup


    Zitat

    Original von buttercup
    Ok. er ist erst 12 und hungert nach der Liebe seines Vaters, .


    Ich denke, das ist der entscheidende Aspekt!


    Zitat

    Original von buttercup
    aber er hätte noch als Kind die Möglichkeit gehabt es zumindest seinem "Onkel" zu erzählen


    Vor allem hätte der Onkel die Möglichkeit gehabt, mit dem Jungen zu reden! Er hat ja ziemlich viel gewußt und in meinen Augen wäre er als Erwachsener verantwortlich gewesen, Amir zur Seite zu stehen!


    Zitat

    Original von buttercup
    und dass er dann auch noch dafür sorgt, dass Hassan und sein Vater das Haus verlassen müssen. .


    Auch hier sehe ich eine große Verantwortung des Vaters, der einfach nicht offen und ehrlich ist und damit viel zur emotionalen Verwirrung Amirs beiträgt!


    Viele Grüße


    JuHu

    Hallo siamang,


    leider liegt es noch immer ungelesen auf dem SUB :-((.
    Zur Zeit bin ich froh, wenn ich es schaffe, die Bücher für den/die Literaturkreise zu lesen, dann haben noch die ausgeliehenen aus der Bücherei Vorrang.
    Aktuell habe ich das Buch "Nach dem bewaffneten Kampf - Ehemalige Mitglieder der RAF und Bewegung 2. Juni sprechen mit Therapeuten über ihre Vergangenheit" aus der Bibliothek ausgeliehen (auf dieses Buch bin ich u. a. durch die Lesung von Karl-Heinz Dellwo auf der Linken Literaturmesse aufmerksam geworden) und gestern begonnen.
    Das Thema beschäftigt mich schon weiterhin und unter verschiedenen Aspekten.


    Viele Grüße


    JuHu

    Ja, die Lesung war auch wirklich toll.
    Ich war zusammen mit einer Freundin, die sich spontan dazu entschlossen hat mitzukommen, obwohl ihr der Schriftsteller nichts gesagt hat und sie auch keine solche Leseratte ist wie ich, aber auch ihr hat es sehr gut gefallen. :-)
    Eine kurze Schilderung habe ich hier im Forum für Autorenlesungen eingestellt.

    Bei den Lesungen im Nürnberger Literaturhaus finde ich schon die Atmosphäre immer sehr angenehm. Ich schätze es sehr, dass die Veranstaltungen im Café stattfinden und es daher auch die Möglichkeit gibt, vorher eine Kleinigkeit zu essen und auch in der Pause nochmals Getränke zu ordern :-)
    Soviel zu den leiblichen Genüssen - aber auch die literarischen kamen nicht zu kurz!
    Ich fand die Lesung und vor allem auch das anschließende Gespräch sehr unterhaltsam und informativ.
    Die Moderatorin sprach Georg M. Oswald darauf an, dass es ihrer Meinung nach ungewöhnlich viele schreibende Juristen gäbe (Oswald ist Rechtsanwalt), und woran das wohl liegen könnte.
    Oswald meinte, es gäbe durchaus Parallelen zwischen der Justiz und dem literarischen Schreiben, z. B. die Bedeutsamkeit der einzelnen Wörter (es ist nicht egal, ob man etwas so oder so ausdrückt). "Bei der Justiz lernt man genaues Lesen, Wort für Wort. In der juristischen Ausbildung lernt man, mit dem Mittel der Sprache Sinnzusammenhänge herzustellen, die man Geschichten nennen könnte. Ein guter Schriftsatz, ein gut geschriebenes Urteil erzählt eine Geschichte."
    Auf die Frage ob er ein Plädoyer für seinen Protagonisten Schellenbaum halten könnte, antwortete Oswald, dabei würde er zuviel lügen müssen... ;-) (Über seinen Beruf als Rechtsanwalt äußerte er, die Tatsache, dass man jemand engagieren kann, der gegen Bezahlung die eigenen Interessen vertritt, hätte doch etwas den Geschmack von Käuflichkeit...)
    Natürlich wurde im Gespräch auch kurz das Urteil zum Roman "Esra" von M. Biller gestreift. Oswald meinte, dass dieses Urteil sehr weitgehende Bedingungen für das Verbot eines Romans voraussetze, eine bloße Erkennbarkeit der Figuren reiche dafür nicht aus.
    Beim Signieren hat Georg M. Oswald nochmals nachgefragt, ob die Lesung nicht doch zu lang gewesen sei, ich meinte, es wäre eher noch zu kurz gewesen. :-) (Es gab dann nach der Gesprächsrunde auf Wunsch der Moderatorin auch noch eine kleine Zugabe aus dem Roman "Im Himmel")

    Da ich am 24.1. zu einer Lesung von Georg M. Oswald im Nürnberger Literaturhaus gehen werde, habe ich mich natürlich sehr darüber gefreut, dazu hier gleich passend eine Rezension zu finden. :-)
    Jetzt ist meine Vorfreude auf den Donnerstag noch größer!
    Danke :-)

    Als ich auf diesen Thread gestoßen bin, habe ich ich mich spontan daran erinnert, dass ich vor einigen Jahren einen Artikel aus meiner Fernsehzeitschrift, in dem angekündigt wurde, dass eine Familie für das Schwarzwaldhaus 1902 gesucht wird, herausgerissen und als Lesezeichen für meine aktuelle Lektüre verwendet hatte...
    Der Roman von Hannah Grenn, den ich damals (Anfang 2001) gelesen habe, ist im Original 1987 unter dem Titel "SIMPLE GIFTS" (Titel der deutschen Ausgabe: "Landleben) erschienen.
    Aus einer auf der Umschlag-Rückseite abgedruckten Rezension des Evangelischen Presse-Diensts:
    "... auf den ersten Blick könnte man ihn als eine Satire bezeichnen: auf die Nostalgie-Sucht unserer Zeit. Da überredet der Beauftragte eines staatlichen Tourimusprogramms eine um die Existenz kämpfende Farmerfamilie in den Bergen Colorados, ihr Anwesen in eine Farm aus den Pionierzeiten des Jahres 1880 zurückzuverwandeln, um stressgeplagten Nobeltouristen unserer Tage im Urlaub die Rückkehr in eine zwar harte, aber ruhigere Zeit zu ermöglichen..."
    Insoweit unterscheidet sich der Plot natürlich vom Schwarzwaldhaus, das mit mehr oder weniger Nostalgie-Sucht nur über den Bildschirm konsumiert werden konnte... ;-)
    Andrerseits finde ich jetzt auch im Rückblick auf dieses Buch interessante Parallelen, z. B. bei der Auseinandersetzung um Authenzität.
    Gut in Erinnerung ist mir auch geblieben, dass die Familie in dem Buch erstaunt ist, dass so großen Wert auf Erhaltung der Einfachheit (um nicht zu sagen "Ärmlichkeit") gelegt wird, wo sie doch solche Sehnsucht nach etwas Luxus und Erleichterungen bei der schweren Arbeit haben.
    Das Buch berichtet abwechselnd aus der Sicht von den verschiedenen ProtagonistInnen, ich habe gerade nochmal die ersten Seiten angelesen, in denen die 15jährige Kate ganz erstaunt ist, als der Mann von der Organisation PREMSKEL die "alte und authentische" Bauweise des Hofes lobt. Bisher hörte sie nur Beschreibungen wie "rückständig und armselig".
    Nachdem ich das Buch jetzt wieder aus meinem Regal geholt habe, finde ich hoffentlich auch die Zeit für eine erneute Lektüre.

    So sehr mich auch die Situation, in der der Protagonist in einer extremen schwierigen Situation keine mutige Entscheidung getroffen hat, erschreckt hat (die Frage, die sich beim Lesen dann stellt: Wie hätte ich gehandelt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich den Mut aufgebracht hätte, einzugreifen; aber ich kann mir vorstellen, dass so eine Situation ein ganzes Leben lang belastet) - ich habe doch weiterhin den Eindruck, dass auch der Vater von Amir an ihm schuldig wurde und im Verhalten des Vaters auch eine der Ursachen für den oft unverständlich erscheinenden und wirklich ungerechten Umgang von Amir mit Hasan lag. Auch der Freund des Vaters hat kein offenes Gespräch mit Amir geführt, als es wirklich nötig (wenn auch schwierig) gewesen wäre....
    Es ist für mich in diesem Zusammenhang überhaupt schwierig, von Amirs Schuld zu sprechen, schließlich war er noch ein Kind und die wirklich Schuld tragen zuallerst natürlich die Täter, unterlassene Hilfeleistung wenn man sich sonst selbst in Gefahr brächte - ist das Schuld?
    Sicherlich bleiben Schuldgefühle zurück.... aber die Antwort auf die Frage nach der Schuld ist hier (wie meistens) sehr komplex, finde ich.

    Ich habe mir das Buch gestern aus der Bücherei geholt und sollte es eigentlich bis zum Literaturkreis am Montag gelesen habe, aber ob ich das noch schaffe? (Bin leider mit den Buchtiteln etwas durcheinander gekommen, dachte wir lesen am Montag etwas anderes...)
    Immerhin bin ich gestern noch bis Seite 140 gekommen und finde es bis jetzt auch sehr beeindruckend und faszinierend.
    Bereits die erste Szene mit dem Überfall läßt die einzelnen Personen in ihren Reaktionen auf die Situation sehr plastisch wirken, ihr unterschiedlicher Umgang mit der aussergewöhnlichen Lage zeigt schon einiges von ihrem Charakter.
    Im Laufe des Buches werden dann auch die Beziehungen zwischen den einzelnen ProtagonistInnen und ihre Stellung zueinander deutlicher.
    Sehr bezeichnend finde ich die Schilderungen über Bijus Leben in Amerika - vor allem im Vergleich zu dem Eindruck, den sein Vater aus seinen Briefen davon erhält....
    Bijus Vater, der Koch des Richters, hat einerseits das Klassensystem seiner Umgebung absolut verinnerlicht, hofft andererseits aber der Sohn könnte in Amerika genug Geld verdienen, damit er (der Koch) in Rente gehen kann...
    Der Wunsch, wenigstens einer aus der Familie sollte den Absprung nach Europa oder Amerika schaffen und die überhöhten Vorstellungen von den Erfolgsmöglichkeiten dort erscheinen mir sehr wirklichkeitsgetreu geschildert.
    Auch die Szenen, in denen die bereits in Amerika angekommenen Migranten den Nachfolgern aus ihrer Heimat helfen sollen und sich am liebsten vor ihren Landsleuten verstecken möchten, weil sie keinen Platz mehr in ihren Behausungen haben und auch keine Arbeit vermitteln können sind recht anschaulich und nachvollziehbar geschildert.
    Gespannt bin ich, wie sich die sich anbahnende Liebesbeziehung zwischen Sai und Gyan weiter entwickelt....

    Hallo Richie,


    mein Exemplar ist von 1983, aus der Reihe "Neue Frau" ;-)
    Ich habe die ISBN-Nr. eingegeben, aber Amazon liefert nun ein ganz anderes Coverbild... ;-)
    Ein Buch, das auch noch 25 Jahren noch eindrucksvoll in Erinnerung bleibt, ist schon etwas aussergewöhnliches, finde ich...
    "Warten auf Mr. Smith" habe ich vor einigen Jahren gelesen, als mich das Thema auch persönlich berührte (wollte ich schon lange mal wieder aus dem Regal holen), "Die Frau in der Hecke" kenne ich (noch) nicht.

    OT: Abra
    Text vom Buchrücken meiner Ausgabe:
    'Joan Barfoot, 1942 geboren, hat seit ihrer Schulzeit als Journalistin für kanadische Zeitungen gearbeitet. "Eine Hütte für mich allein" wurde in Kanada als bester Erstlingsroman ausgezeichnet. Abra zieht in eine verlassen Hütte, weit weg von den Menschen, denn manchmal muß eine Frau etwas Verrücktes tun, um bei Sinnen zu bleiben. Ihr Mann: "Was ist passiert? Warum hast du uns einfach im Stich gelassen? War dir egal, was du uns antust damit, den Kindern, deinen Eltern? Oder mir?" Ihre Tochter: "Du bist die egoistischste Person, die mir je begegnet ist. Nie möchte ich so unmenschlich werden wie du. Du bist verrückt"
    Abra selbst: "Ich sah mir an, was ich angerichtet hatte, als ich euch verließ und hierherkam, und dachte, ich habe einen Nervenzusammenbruch gehabt. Aber dann begriff ich, daß ich nichts Schlimmeres getan hatte, als die Scherben aufzuheben und neu zusammenzusetzen." '


    Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt.
    Eine Frau, die konsequent einen eigenen Weg verfolgt, sich trotz aller damit verbundenen Schwierigkeiten in eine einsame Hütte zurückzieht und sich dort mit harter körperlicher Arbeit ein einfaches Auskommen ermöglicht.
    Die Beschreibungen dieses einsiedlerischen Lebens hat mich etwas an das Buch "Die Wand" von Marlen Haushofer erinnert, nur dass sich dort die Protagonistin ihr Leben, abgeschnitten von den Mitmenschen nicht selbst ausgesucht hat und es für sie auch keine Möglichkeit gab, daran etwas zu ändern.
    Ganz anders bei Abra: Sie sucht die Einsamkeit, hält allerdings auch losen Kontakt zu Nachbarn und Händlern.
    Zunächst hatte ich erwartet, in den Schilderungen ihres Ehe- und Familienlebens eine Ursache für den Wunsch nach Abstand zu ihrer bisherigen Umgebung zu erfahren, aber so eindimensional ist diese Geschichte nicht.
    Ihre Versuche, diese Entscheidung Mann und Tochter zu erklären (die sich beide trotz oder auch wegen ihrer Verletztheit sehr bemühen, die Hintergründe zu verstehen) scheitern - wahrscheinlich ist es einfach unmöglich, so eine extrem abweichende Lebensweise zu vermitteln.
    Sehr berührt hat mich in diesem Buch wie Abra die Menschen ihrer Familie extrem verletzt und vor den Kopf stößt, um ein ihr angemessenes Leben zu führen.
    Ist das nicht immer wieder die Tragik im menschlichen Leben, dass wir andere, auch ungewollt, verletzen (müssen), bei dem Versuch, den eigenen Weg zu gehen?
    Die andere Frage, die sich mir nach dem Lesen dieses Buches stellt ist: Wieviel Einsamkeit, wieviel auf sich selbst zurückgeworfen sein braucht/verträgt ein Mensch?
    Am Ende des Buches steht nochmals eine große Entscheidung für Abra an: Wird sie in ihrer selbstgewählten Abgeschiedenheit bleiben oder öffnet sie sich wieder für engere Beziehungen zu anderen?

    Ich habe das Buch in einem meiner Literaturkreise gelesen und es hat mich (im Gegensatz zu meinen Mitleserinnen) nicht überzeugt.
    Es war mir etwas zu märchenhaft, die vielen Zufälle und immer geht es für den Helden gut aus....
    Außerdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass sich - selbst wenn es solche Zufälle mit den immer genau passenden Fragen geben sollte - der einfache, ungebildete Arbeiter all diese Details merken konnte und dann auf Abruf im Quiz parat hatte.
    Manchmal fand ich auch Brüche in den Erzählungen an die Anwältin, als er z. B. erzählt, dass er den Hund an der Mauer (der den Freund gebissen hat) nicht sah - wie kann er dann jetzt davon berichten?
    Meine Antwort soll jetzt nicht zu negativ erscheinen, ich habe das Buch schon mit Vergnügen gelesen (und das ist ja auch nicht gerade wenig, was man über ein Buch sagen kann), aber es war kein Highlight und brachte für mich auch zu wenig Einblick in indische Lebensverhältnisse, ich hatte eher den Eindruck, dass es für internationale Verwertbarkeit (Verfilmbarkeit) geschrieben wurde (Happy End inclusive).
    Vielleicht war es aber wirklich als spannendes Märchen gedacht und ich habe es einfach mit falschen Erwartungen gelesen.
    (Märchenhaft fand ich z. B. auch, dass die bei der Folterszene einfach so eine Anwältin reinlassen....)


    Da habe ich jetzt einen guten Grund, mich nochmal ins Gewühl zu stürzen ;-)
    Wieviel brauchst Du denn?
    Ich habe die schon mal in einen Kaufhaus gefunden und natürlich sofort gekauft, haben mich damals aber nicht so sehr begeistert.
    Manchmal ist die Vorstellung beim Lesen doch besser als die echten amerikanischen Produkte (trotzdem war ich heute leicht in Versuchung, nochmal welche zu kaufen - vielleicht als Nascherei zur Lektüre bei den entsprechenden Stellen, z. B. die nächtliche "Party" im Haus von Mother Mucca oder beim Kennenlernen der Eltern des "farbigen Topmodells"...)

    Zitat

    Original von Ronja
    Ich habe mich sehr gefreut, als ich vor Kurzem hier gelesen habe, dass es dieses Buch gibt!


    Und jetzt freue ich mich noch mehr, dass du damit zufrieden bist, Delphin.


    Das ist jedenfalls ein Grund für mich mal wieder alle Stadtgeschichten zu lesen. (Diesmal wohl im Original.) Hach, ich freu mich! :-]


    Hallo Ronja,


    schön, dass Dir die Stadtgeschichten auch so gut gefallen. :-)
    Als ich sie neulich in einem meiner Literaturkreise angesprochen habe, hat niemand diese Bücher gekannt. :-(
    Bisher habe ich mich noch nicht an Bücher in englisch herangetraut, aber bei den Stadtgeschichten könnte ich es vielleicht auch mal versuchen.
    Berichtest Du einmal, wie es Dir damit ging?


    Neugierige Grüße


    JuHu

    Hallo Delphin,


    dass ist ja eine tolle Nachricht! :-)
    Die Stadtgeschichten gehören zu den Büchern, die ich immer wieder neu lese, vor allem, wenn es mir einmal nicht so gut geht, kann ich mich mit diesen Geschichten wunderbar ablenken! :-)
    Schön, dass es doch noch eine weitere Ausgabe gibt, ich hatte schon befürchtet, nie mehr etwas von Michael und den anderen zu hören (bzw. zu lesen ;-) ). Übrigens gefallen mir auch die Hörbuchausgaben der Stadtgeschichten sehr gut.
    Jetzt warte ich also ungeduldig darauf, dass die deutsche Übersetzung erscheint und hoffe, auch hier auf den gewohnt guten Mix aus Spannung, Humor, skurillen Geschichten, Politik und immer auch etwas Tragik (wie im richten Leben halt) zu treffen.
    Danke für den Hinweis und schön, hier auf eine Gleichgesinnte zu treffen!

    Die Lesung von Jutta Ditfurth war die Eröffnungsveranstaltung der 12. Linken Literaturmesse in Nürnberg und wurde im Programm mit folgenden Worten angekündigt:
    "Für diese Biographie über Ulrike Meinhof recherchierte die Publizistin Jutta Ditfurth sechs Jahre lang im In- und Ausland. Sie fand eine Fülle unbekannten Materials und sprach mit vielen Zeitzeugen, die bisher geschwiegen hatten. Dabei stieß sie auf völlig neue Zusammenhänge in der Geschichte dieser äußerst kompromisslosen Frau. In dieser mitreißend erzählten Biographie über die Mitbegründerin der RAF spiegeln sich die Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik und das politisch rebellische Klima der fünfziger, sechziger und siebziger Jahre wider. Jutta Ditfurth beantwortet die Frage wer Ulrike Meinhof wirklich war."
    Ob Jutta Ditfurth diese Frage beanworten kann, wage ich zu bezweifeln. Wer kann schon sagen, wie ein Mensch "wirklich" war?
    Einige bzw. viele neue Facetten in das bisher bekannte Bild von Ulrike Meinhof kann sie allerdings sicher einbringen, vielleicht auch ein Gegenbild zu anderen - ihrer Meinung nach verfälschten oder zumindest ungenau recherchierten Veröffentlichungen - bieten.
    Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf die Lektüre des Buches, die Lesung gestern hat mir sehr gut gefallen. Jutta Ditfurth hat mitreißend vorgelesen und viel frei erzählt, auch über ihre Recherchen für das Buch. Ich fand ihre Ausstrahlung sehr sympathisch und ausgesprochen fröhlich.
    Gut war auch, dass es keinen Eintrittspreis gab, sondern zu Beginn der Veranstaltung einfach eine freiwillige Spende zur Deckung der Kosten gesammelt wurde.

    Passend zur gerade begonnen Leserunde höre ich das Hörspiel "Lolita".
    Eine Lesung wäre mir allerdings lieber gewesen als dieses Hörspiel.
    Es beginnt mit einer Szene, die im Buch wahrscheinlich erst zum Schluß kommt (ich habe das Buch noch nicht zu Ende gelesen), wahrscheinlich damit gleich am Anfang entsprechend Spannung erzeugt wird.
    Ich finde die einzelnen Effekte (Betonung, Geräuschkulisse, Sexszenen, auch das Cover gefällt mir nicht) zu dick aufgetragen, das Hörspiel schreckt mich im Moment leider noch mehr ab als das Buch.
    Ich kenne die Filme nicht, aber wenn die Meinung der SZ ("Die erste Hörspielfassung schlägt die beiden Filmfassungen um Längen") stimmt, möchte ich die Filme auch nicht sehen....
    Aber ich bin ja erst bei der ersten von zwei CDs, vielleicht ändert sich meine Meinung auch noch....