Vielen Dank für die Rezi, liebe Sigrid, jetzt bin ich wirklich sehr neugierig auf dieses Buch!
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Original von torte
Mir persönlich hat das Buch weniger gefallen. Bei den Erklärungen zu Krankheits- und Therapieformen bekam man einen sehr guten Überblick über die Psychiatrie und eigentlich hat es sich schon dafür gelohnt, das Buch zu lesen.
Und diese Aussage verstärkt meine Neugier und mein Interesse noch mehr!
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Original von torte
Was mich aber angeödet hat, war die Warnung vor einer "Diktatur der Normalen". Am Ende gibt er dann zu, gar keine "Normalen" zu kennen und dass es sie eigentlich auch gar nicht gibt. Wie groß ist dann bitte die Gefahr einer Diktatur?
Ich kenne auch keine "Normalen" - aber leider Menschen, die sich für normal halten, mich aber nicht... 
Zugegeben, ich will auch nicht unbedingt "normal" sein - aber manchmal finde ich solche Einschätzungen schon ärgerlich und auch verletzend.
Noch ein Grund, das Buch zu lesen!
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Original von torte
Ein weiterer Punkt: Wenn die psychisch Kranken so gute Menschen sind und eine Welt nur mit ihnen so friedlich und gut wär, warum behandelt man sie? Die Menschen leiden und das hat der Autor meiner Meinung nach zu wenig unterstrichen.
Aus Sigrids Rezi entnehme ich, dass in diesem Buch schon die Gründe für Behandlung (neben Leidensdruck auch Selbst- und Fremdgefährdung) angesprochen werden.
Ob der oft hohe Leidensdruck genügend gewürdigt wird, kann ich (noch) nicht beurteilen.
Übrigens kommt am 1.1.2010 um 8:30 auf SWR2 eine Sendung zu diesem Buch:
(Kopiert aus dem SWR2-Programm)
8.30 SWR2 Wissen: Aula
Irre oder ganz normal?
Über den Umgang mit psychisch Kranken
Von Manfred Lütz
Wir sperren sie weg, weil sie uns verunsichern und Angst machen: die
Schizophrenen, die Paranoiden oder die Manisch-Depressiven. Und wir
stempeln diese Menschen als unnormal ab, obwohl wir intuitiv wissen,
dass es nur eine schmale Grenze zwischen den Normalen und den
angeblich Verrückten gibt. Deshalb stellt sich ja auch immer wieder
die Frage: Wer ist in unserer Gesellschaft eigentlich verrückt, und
besteht unser Problem nicht in der selbstverordneten Normalität?
Manfred Lütz, Psychiater, Psychotherapeut, Theologe und
Bestsellerautor, wirft einen ungewohnten, teilweise sogar
humoristisch-ironischen Blick auf das Thema und zeigt, dass wir die
Falschen behandeln.
Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, an Neujahr um 8:30 schon Radio zu hören ;-), aber vielleicht gibt es auch interessierte FrühaufsteherInnen unter den Eulen...
Viele Grüße
JuHu