Beiträge von Ushuaia

    Spannend und fesselnd ist das Buch wirklich, erzähltechnisch gut gemacht, wenn man auch zu einem bestimmten Zeitpunkt dann schon auch einen Verdacht hat, wer mit der Geschichte zu tun hat.
    ABER, für mich verdirbt die völlig unmögliche, haarsträubende Auflösung das ganze Buch, für mich ist diese Auflösung und Erklärung einfach nur komplett daneben.
    Schade um das Buch.

    Ich habe wohl bisher noch kein Buch von Don Winslow gelesen, ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, daher habe ich auch keinen Vergleich was er sonst macht. Dem Nachwort zu Satori nach zu schließen, habe ich den Eindruck, dass er damals auch voll gefangen war von Shibumi, und so kann ich es ein bisschen nachvollziehen, dass er sich hinreißen ließ Satori zu schreiben.
    Und ich habe mich einfach mal mitreißen lassen, von einem Spannungsthriller, oberflächlich, schnell, wie die eben so heute sind, mit ein paar bekannten Gestalten. Ich kann mir vorstellen, dass die meisten alten Shibumi Fans dieses Buch eher ablehnen, und jüngere Leser werden Satori vielleicht nicht lesen, weil sie Shibumi nicht kennen.
    So gesehen wundert es mich schon, dass das Buch auch noch so groß aufgemacht erschien, also als Klappbroschur, was irgendwie nervig ist, weil es mehr Platz einnimmt.
    Ich bereue es nicht, dass ich es gelesen habe, es war für mich spannend, aber es stimmt mich auch traurig, weil der direkte Vergleich schön zeigt, wie armselig viele der heutigen Thriller sind.


    Edit fand ein o zuviel

    Für mich ist Shibumi auch immer noch ein unübertroffenes Meisterwerk, sehr vielschichtig und anregend, man bekommt hier noch ein Buch zu lesen, in dem man auch nebenbei interessante neue Sachen erfährt, ein Buch das in heutiger Zeit wahrscheinlich kaum noch eine Chance auf Veröffentlichung hätte, da heutzutage alles nach Muster C gestrickt sein muss.


    Für mich war es auch total unerwartet, dass die Erben einen weiteren Roman schreiben ließen, wobei Satori in keinem Fall an Shibumi heranreicht, aber spannend fand ich es dennoch. Satori ist absolut nach dem Thrillermuster der heutigen Zeit geschrieben, während Shibumi alle Regeln des Genres auf den Kopf stellt.

    Basierend auf Trevanians Shibumi
    Heyne Verlag, 608 Seiten


    Kurzbeschreibung von amazon:


    Die Rückkehr einer Thrillerlegende ... episch, packend, gewaltig!


    Tokio 1951: Das Schicksal der Welt steht auf Messers Schneide. USA und Russland kämpfen mit allen Mitteln um die Vorherrschaft in Asien. Die CIA, die Nikolai Hel inhaftiert und gefoltert hat, macht ihm ein Angebot: Seine Freiheit gegen den Tod des sowjetischen Botschafters in Peking. Getarnt als Waffenhändler gerät Hel in ein tödliches Netz politischer Intrigen und verfolgt dabei ganz eigene Ziele: Rache und den Weg zu Satori, der Erleuchtung.


    Über den Autor (amazon)
    Don Winslow wurde in New York geboren und wuchs in South Kingston (Rhode Island) auf. Er war Schauspieler, Regisseur, Theatermanager, Safariführer und Privatdetektiv, bevor er mit seinen Kriminalromanen Kritik und Publikum begeisterte. Don Winslow lebt mit seiner Frau Jean und seinem Sohn Thomas in San Diego, Kalifornien.



    Meine Meinung:
    „Shibumi“, von Trevanian (eigentlich Dr. Rodney William Whitaker), ist ursprünglich 1979 erschienen, und erzählt die Geschichte von Nikolai Hel, einem Berufskiller, der die Technik des Nackt/Tötens beherrscht, in Shanghai aufwuchs, später in Japan das Go-Spiel erlernte, sechs Sprachen spricht und der kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Japan von den Amerikanern gefangen genommen und gefoltert wurde. „Satori“ erzählt eine Episode, die in „Shibumi“ in einigen wenigen Abschnitten angedeutet wird, und auf die man um so neugieriger wird. Um aus dem Gefängnis freizukommen muss Hel einen fast aussichtslosen Auftrag in China ausführen, einen Auftrag, von dem man annahm, dass er dabei draufgehen würde.


    Ich wäre ja nie auf den Gedanken gekommen, dass irgendjemand Nicolai Hel wieder aufleben lassen würde. Und um einen Vergleich zu bemühen, den Nikolai Hel anwenden würde: Shibumi ist im Vergleich zu Satori was Go im Vergleich zu Schach ist. Das eine – Shibumi – ist sehr vielschichtig, etwas verschachtelt, tiefergehend, das andere ist geradlinig und direkt.
    Satori erzählt geradlinig Nikolais Geschichte, wie er seinen Auftrag ausführt, und noch bevor er nach Peking aufbricht, geschieht der erste Mordanschlag auf ihn, auch später sind diverse Parteien hinter ihm her. Das Buch ist sehr spannend geschrieben, ich fand es keine Minute langweilig, und konnte nicht aufhören zu lesen. Satori reicht gewiss nicht an Shibumi heran, weder in der Struktur, noch der Vielschichtigkeit, noch den Anregungen, die es gibt. Wieviele Leser haben sich wohl nur wegen „Shibumi“ angefangen für Go zu interessieren? Aber es hat wirklich Spaß gemacht, das Buch zu lesen und Nikolai Hel wieder zu begegnen, auch wenn Satori gewiss nicht den selben Eindruck hinterlässt. Aber das entspricht auch den Gepflogenheiten heutiger Thriller, schnell erzählen, nur ja nicht zu sehr in die Tiefe gehen, nur ja nicht den Leser überfordern, und die Leser scheinen – zumindest nach Ansicht der Verlage- ja heute schon ziemlich schnell überfordert zu sein. Genau diesem heutigen Thriller-Schema entspricht Satori.


    Winslow scheint die Vorlage auch ziemlich gut gelesen zu haben, offenbar war er selber ein begeisterter Leser als damals das Buch herauskam, und man merkt es, er hat die Details übernommen, einige Charaktere die in Shibumi vorkommen, und ich finde, das Ergebnis ist ganz in Ordnung. Dennoch merkt man natürlich, dass man es mit einem anderen Autoren zu tun hat, an Trevanians Shibumi, das dieser eigentlich als eine Parodie auf Spionageromane verstand, reicht es bei weitem nicht heran.
    Und es ist leicht nachvollziehbar, dass Liebhaber des Originals dieses Buch beiseite legen und nicht gut finden.

    Ich habe vorhin auch eine Gurke gekauft, stand nicht mal dran wo sie herkam, aber ich nehme an Holland. Da ich mit der Gurke aber keine Konversation zu machen gedenke, ist es mir egal.
    Allerdings habe ich sie nach dem Kauf erstmal komplett gewaschen, sonst wasche ich sie nur vor dem Essen. Geschält habe ich das Stück das ich verwendet habe auch.
    Was soll die Panik hier im Süden, alle bisherigen Fälle sind mit dem Norden verbunden.


    Ich finde es allerdings richtig, dass erstmal vor Gurken gewarnt wurde. Immerhin waren die gefundenen spanischen Gurken ja tatsächlich mit E coli belastet, selbst wenn es sich dann nicht als der Ehec Stamm rausstellte. Lieber einmal zuviel warnen als einmal zu wenig. Ist zwar blöd für die betroffenen Anbauer, aber angesichts der Folgen der Erkrankung finde ich, dass das absolut notwendig war.

    Das war mein erstes Buch des Autors, und der erste Heidelberg-Krimi, den ich gut fand, egal wie echt oder nicht echt. Wobei ich die anderen Autoren eher angelesen habe und es nicht schaffte, die Bücher fertig zu lesen.


    Das Ende ist vielleicht etwas unbefriedigend, aber alles in allem hat mir das Buch gefallen, und ich werde mir die anderen Bücher des Autors auch noch anschauen.


    ja, das Problem mit dem Entzaubern 20 Jahre Leseerfahrung später sehe ich auch. Ich hatte vor einiger Zeit nochmal in Shibumi reingelesen, und der Stil von Thrillern hat sich schon so einiges fortentwickelt. Deshalb frage ich mich eben auch, ob jüngere Leser, die mit ganz anderen Thrillern direkt in Kontakt kamen, davon begeistert werden können. Aber ich habe das Buch dermaßen geliebt, dass ich es trotzdem noch irgendwie schätzen kann, auch wenn ich denke, dass manche Sachen heute etwas antiquiert, oder so was, wirken (also vor allem auch Thriller-erzähltechnisch).


    Ich werde mir Satori wohl auch holen, die Kritiken bei amazon.com sind ja etwas gemischt, aber reinschauen muss ich da auf alle Fälle.


    das habe ich am Samstag auch zufällig entdeckt. Nicht zu fassen. Aber mich würde mal interessieren, wie jüngere Leser das heutzutage finden. Ich war damals schwer begeistert und habe hinten aufgehört und vorne wieder angefangen zu lesen, aber ob das heute noch jemandem so geht (nicht dutzende Male lesen aber zumindest das begeistert sein)?

    Zitat

    Original von Gimli
    Philip Vandenberg, den ich ganz zu Beginn des Beitrages erwähnt habe, hat übrigens eine Reihe von Ägypten-Thrillern geschrieben.....ob hier aber wirklich auch dynamische Thriller dabei sind, bin ich skeptisch. Gibt´s Leser hier, die eine Meinung zu Vandenberg haben? (mir war das Pharao-Komplott ja zu langweilig).


    Ich habe "Der grüne Skarabäus" noch hier. Das hat mir wohl mal gefallen, sonst wäre es wohl schon weg. Aber alles in allem ist Vandenberg doch eher behäbig, ich glaube ich würde den allenfalls noch lesen, wenn ich sonst nichts mehr habe.

    Ich habe schon haufenweise Bücher weggeworfen. Weil alt, oder schlecht, oder nicht mehr gebraucht, nicht mehr gewollt. Dazwischen auch welche gespendet für Wohltätigkeitsbasare. Seit es bei uns aber ein öffentliches Bücherregal gibt, wandern sie dorthin, denn vielleicht mag ein anderer sie ja haben.

    Zitat

    Original von vingela
    Mein Nervenkostüm ist zur Zeit etwas brüchig. Ich bin in vielen so anderer Meinung als mein Vater, dass ich manchmal schon verzweifeln könnte. Er merkt selbst nicht wie pflegebedürtig er selbst schon ist, dass er viel mehr Hilfe braucht als er denkt. Wenn es dann brennt muss ich löschen. Ich habe ihm nun nochal gesagt, dase er die angbotene Hilfe der Krankenkasse auch annehmen soll, aber er will, ich zitiere, sich keine Fremde ins Haus holen. Es geht so aber nicht mehr.
    Meine Mutter ist heute nachmittag auf die normale Station (Geriatrie) verlegt worden. In den nächsten Tagen soll sich zeigen, wie stark der Schlaganfall Schaden angerichtet hat, zur Zeit empfinde ich ihre Situation als grauenhaft, da schon jetzt erkennbar ist, dass es heftig war.


    Vingela, das Spiel mit "keine Fremden ins Haus holen" hatte ich auch. Bei uns hat es sich inzwischen dadurch gelöst, dass leider mein Vater vor 3 Monaten einen Schlaganfall hatte, und nun gerade nach Krankenhaus und Reha gestorben ist. Nun kommt irgendwann demnächst meine Mutter ins Heim, weil das alleine nicht geht.
    Mir wurde immer wieder gesagt, dass man in so ner Situation ja vielleicht einfach das in die Hand nehmen sollte, und eben einfach jemanden holen, aber ich hätte nicht gewusst wie ich das durchsetzen sollte gegen meinen Vater.
    Ich bin froh, dass es nach drei furchtbaren Monaten für meinen Vater vorbei war, und auch von mir ist eine Last genommen worden, vor lauter Telefoniererei, Anträgen, und was immer kam ich manchmal kaum dazu an meinen Vater zu denken. Es kostet soviel Kraft und Energie mit so einer Situation umzugehen.
    Alles Gute für Deine Mutter und für dich.

    Also ganz ehrlich, ich frage mich, wieso offenbar so viele andere das nicht können, also ein Taschenbuch so zu lesen, dass der Buchrücken hinterher noch ungeknickt ist. Was man da so im öffentlichen Bücherregal bei uns sieht, da sind so oft Taschenbücher mit völlig verratztem Buchrücken, wo ich mich frage, wie man ein Buch überhaupt lesen muss, damit es hinterher so aussieht.


    Es gibt natürlich ein paar Verlage, bei deren Taschenbüchern man es kaum schafft, den Buchrücken nicht zu knicken, das finde ich extrem ärgerlich, und bei englischen Taschenbüchern geht das ja auch so gut wie gar nicht.


    Ansonsten ist das bei deutschen Taschenbüchern doch gar kein Problem. Man darf sie natürlich nicht aufgeschlagen nach unten hinlegen, und hinten überbiegen sowieso nicht, aber ich lese die Bücher ganz bequem und die Buchrücken bleiben hübsch sauber und das macht sich viel besser im Regal als so verbogene Teile.

    Zitat

    Original von Prombär
    Wie schreibt man in einen Lebenslauf, dass man bei Firma A angestellt ist, aber bei Firma B arbeitet, da Mitarbeiterleasing? :gruebel


    Ich hab so was mal geschrieben als
    Datum - Anstellung bei Firma A eingesetzt bei Firma B


    auf alle Fälle so, dass daraus hervorgeht, dass man bei A angestellt ist/war und bei B eingesetzt ist/war.

    Spionageroman mit Schauplatz Ägypten,
    ich kenne Mission Sphinx oder Key to Rebecca nicht, daher weiß ich nicht, wie die sind. Aber ich habe ein Buch von 1994 hier stehen. Das ist schon eine Weile her, dass ich es gelesen habe, aber ich weiß noch, dass ich es damals ziemlich gut fand.


    Len Deighton: "Kairo":
    Klappentext:
    Zweiter Weltkrieg, Kairo: Die Briten befürchten eine Offensive des Wüstenfuchses Rommel, die Einnahme Kairos durch deutsche Truppen. Sämtliche britischen Militärgeheimnisse sind offenbar durch einen Spion in die Hände der Deutschen gelangt. Diesen zu enttarnen ist Aufgabe des gewieften Glasgower Kriminalbeamten Major Bert Cutler. Niemand ahnt, dass nicht er, sondern der des Mordes angeklagte Schauspieler Jim Ross an seiner Stelle in Kairo ankommt - auch nicht die bildhübsche Alice, die dem vermeintlichen Cutler als Assistentin zugeteilt wird und sich Hals über Kopf in ihn verliebt.
    Gemeinsam gelingt es ihnen, sich in den Hort der Verschwörung, ein Hotel in Kairo einzuschleichen: Treffpunkt für ägyptische Nationalisten, britische Militärs, Deserteure, Kriegsgewinnler, schöne Frauen und einen dubiosen russischen Fürsten. Auf der Suche nach dem Verräter begibt sich Ross unter Einsatz seiners Lebens zwischen alle Fronten.

    Von Paul Sussman gibt es noch eins, Der Todestempel.


    Die Felskletterin Freya Hannen reist zur Beerdigung ihrer Schwester Alex, einer Saharaforscherin, nach Ägypten. Die mysteriösen Todesumstände lassen Freya bald am angeblichen Selbstmord ihrer Schwester zweifeln. Dann werden bei einem Einbruch in Alex’ Wohnung auch noch geheimnisvolle Wüstenfundstücke gestohlen. Das Geheimnis, dem Alex auf der Spur war, hatte anscheinend etwas mit einer verschollenen Oase zu tun. Und mit einem magischen Tempel, von dem kein Lebender wissen darf …


    Leider haut einen dieses Buch auch nicht wirklich vom Hocker, man kann es mal lesen, wenn man gerade nichts anderes herumliegen hat.

    Bei mir erreicht das Verständnis für streikende Lokführer tiefe Minusgrade. Mein Verständnis ist nicht null, sondern noch wesentlich weniger.


    Im Winter fährt die Bahn nicht oder nicht pünktlich weils zu kalt ist, zu viel Schnee hat, die Weichen eingefroren sind oder die Signale. Im Sommer fährt sie nicht weils zu heiß ist, die Klimaanlagen nicht gehen oder was auch immer. Dazwischen muss man mit stundenlangen Stilllegungen rechnen wegen Sturm, Selbstmord, Kindern im Gleis oder was auch immer. Oder manchmal kommt der Zug einfach mal so nicht bei. Oder halt arg verspätet. Und dann auch noch Streik dazu?? Nein. Irgendwo wird hier der Bogen überspannt.
    Ich muss am Samstag vier Stunden hin und wieder 4 Stunden wieder zurück fahren, jeweils mit 3 mal umsteigen, und wenn diese &%$$bahn dann nicht fährt ....


    Am Ende werden sie sich doch irgendwann auf irgendeine Weise einigen, also warum zum Kuckuck können die sich nicht gleich wie vernünftige erwachsene Menschen an den Tisch setzen und das gebacken kriegen? Mein Eindruck ist nur, dass hier eine Gewerkschaft auf Teufel komm raus provozieren will und sich richtig gut dabei fühlt es den Passagieren, oder im Falle des Güterverkehrs der Wirtschaft, mal richtig zu zeigen. Wenn sie da sich nur nicht den Ast abschneiden auf dem sie selber sitzen, denn die Wirtschaft könnte es sich dann ja auch mal wieder überlegen, noch mehr von der Schiene auf die Straße zu verlagern.