Und, was meinte deine Tochter dazu?
Das Umschalten beim Lesen klappt bei mir noch besser, vorausgesetzt, ich habe das Buch zuvor beendet und nicht vorher aufgegeben
Und, was meinte deine Tochter dazu?
Das Umschalten beim Lesen klappt bei mir noch besser, vorausgesetzt, ich habe das Buch zuvor beendet und nicht vorher aufgegeben
Liebe Lipperin,
vielen Dank für das Lob, ich freue mich sehr, dass dir das Buch gefallen hat!
Leserunden begleite ich immer gern, da bekommt man direkt vom Leser zu wissen, was er bei der Lektüre denkt und fühlt, das ist toll. Ich danke dir fürs Mitmachen und hoffe, dass du bei einer anderen Runde auch wieder mit dabei bist (Nachschub kommt ja)
Das Ereignis am Fluss ist übrigens leider wahr gewesen, ein Priester aus New Norcia hat darüber berichtet. Mich hat es beim Recherchieren und Schreiben richtig sauer gemacht, dass so etwas Menschen angetan wurde.
Ich werde am Ende der Runde noch eine Australien-Sachbuch-Leseliste posten, vielleicht findest du da noch ein paar Lesetipps.
Okay, dann bin ich beruhigt. Wie gesagt, du hast ein ganz besonderes Exemplar. (Und der Fleck ist ein Zeichen dafür, dass noch immer mit echter Tinte gedruckt wird und nicht perfekt digital ;-))
Okay, ich werde diesen beiden aufregenden Herren mal verzeihen, dass sie dich von der Lektüre weggezerrt haben.
Liebe Lipperin,
das mit dem Einschussfleck macht dein Buch wohl zu einer Rarität, ich habe gerade meine mir verbliebenen Belege durchgesehen und diesen Fleck nicht gefunden. War wohl gleich der erste Bogen bei dir im Buch. Sollte es dich sehr stören, tausche ich es dir gegen ein unbeflecktes aus.
Beutelwölfe soll es damals noch gegeben haben, leider wurde mit fortschreitender Kolonisierung alles Mögliche an Tieren ausgerottet - auch der Beutelwolf. Ob durch Jäger oder eingeschleppte Füchse, die die Engländer ausgesetzt haben, um ihre Fuchsjagden durchzuführen. Auch Kamele und Dromedare wurden nach Australien gebracht, wo sie mittlerweile eine ziemliche Landplage sind und die einheimische Fauna noch immer bedrohen.
Was die Träume angeht, die kommen wieder ...
Hallo Brummi,
Einfluss auf den Klappentext haben, glaube ich, nur die wenigsten Autoren glaube ich. Die Texte werden von den Lektoren verfasst, hauptsächlich danach, wie man die Bücher am besten bei den Vertretern unterbringen kann. Ich kann mir vorstellen, dass Vertreter in einem Klappentext möglichst alles von der Handlung wissen wollen - auch die schicksalhaften Wendungen.
Dass Anne stirbt, hätte meiner Meinung nach nicht verraten werden müssen, doch als ich den Text, der im Internet kursiert, sah, war er bereits in die Vorschau gedruckt und nicht mehr rückgängig zu machen. (Siehe unten, rasend schnelle Verbreitung im Net.)
Der Text auf dem Buchdeckel wurde mir von der Lektorin vorgelegt - damals noch in der Fassung, die auch im Internet steht. Ich habe dort Anmerkungen machen dürfen, aber das Lektorat war der Meinung, dass der Hinweis auf den Schicksalsschlag bleiben sollte. Deshalb ist es auf dem Buch selbst zwar etwas abgemildert, aber der Leser kann sich natürlich denken, was passieren wird.
Ein Kollege (ich glaube, es war Sebastian Fitzek) sagte mal zu seinen Lesern, wenn ihr euch die Spannung nicht nehmen lassen wollt, lest den Klappentext hinterher. Dem schließe ich mich an
Falsche Klappentexte kommen übrigens so zustande, dass sie geschrieben werden, bevor der Autor das Manuskript überhaupt abgeliefert hat. (Bei Hausautoren wird oftmals nur noch das Exposé angekauft, weil man deren Schreibe kennt und weiß, dass was Gutes dabei herauskommt.)
Bedingt ist das durch die langen Vorlaufzeiten, die die Programme haben (z.B. planen die Verlage gerade das Herbstprogramm 2010, wo die Leser noch nicht einmal das Frühjahrsprogramm kennen.) Natürlich gibt es ein Exposé, doch das kann sich beim Schreiben ändern. Der Lektor ist gezwungen, ziemlich früh den Text zu verfassen, denn er wandert in die Kataloge und Vorschauen. Und dann passiert es manchmal, dass es nicht stimmt. Zurücknehmen ist schwer, denn wenn die Vorschau erst einmal im Internet steht, wird sie von sämtlichen Sortimentern und Online-Buchhändlern übernommen und nur ganz selten durch einen anderen Text ersetzt.
Natürlich ist es nicht ganz leicht, einfach umzuschalten. Es dauert ein Weilchen, bis man sich z.B. nach einem Mädchenroman wieder in einen historischen Roman reingefunden hat. (Das Umschalten historischer Erwachsenenroman in historischen Jugendroman geht etwas leichter.)
Mir hilft da zum ersten das Schreiben auf unterschiedlichen Computern (Tower, Laptop, Netbook) zum anderen lese ich mich vorher kurz mit einem jeweils zur Epoche passenden Roman ein, um in die jeweilige Stimmung zu kommen.
Western habe ich so viele geschrieben, dass ich diesen Stil einfach im Schlaf aus dem Hut zaubern kann, das ist Routine. Alles andere erarbeite ich mir bei jedem Werk neu. Aber ehrlich gesagt mag ich diese Umstellung auch. Sie bringt Abwechslung in den Schreiballtag.
Zu Dune: "Summoning of the worms" finde ich auch klasse, sehr gefällt mir auch das "Inama nushif" (aus der Montage von Chanis Niederkunft).
Dass deine Tochter Slipknot hört, finde ich klasse. Lass dir gesagt sein, dass ist trotz der Lautstärke und Härte ein Zeichen guten Geschmacks und besser, als wenn sie auf jeden geacasteten Plastikstar fliegen würde.
Ja, ein bisschen schon. Doch vorher kommen ja noch mehr Bücher von mir und dieses Projekt startet ja voraussichtlich schon Herbst 2010. Ist also nicht mehr allzu lange ...
Okay ein kleiner Tipp: Vast ist alternativer Rock, den nehme ich für Zwischenmenschliches. Dune ist eine SF-Serie (basierend auf den tollen Romanen von Frank Herbert) und spielt auf einem Wüstenplaneten, dementsprechend ist die Musik. Slipknot ist sehr krachig, gut für Action. So, mehr sag ich aber nicht.
Der Anteil an Toten bei der Typhus-Epidemie war sehr hoch. Die Erforschung des Erregers (der übrigens von einem Polen entdeckt wurde und nicht wie man annehmen könnte von Robert Koch) steckte noch in den Kinderschuhen. Das Tückische am Typhus ist der stufenweise Anstieg des Fiebers und die lange Dauer. Man musste eine sehr starke Natur sein, um das lange Fiebern auszuhalten.
Mit dem Einsatz von Früchten als Abwehrstärkung (die man dem Kampf gegen den Skorbut auf Schiffen entlehnte) versuchte man, die Menschen länger am Leben zu erhalten, denn wenn das gelang, obsiegte die Immunabwehr und irgendwann lief der Typhus aus und verschwand von allein.
Jene, die bis dahin durchgehalten hatten, überlebten, aber meist waren die Einwanderer von der Reise schon so geschwächt, dass sie es nicht schafften. Solche Seelenverkäufer wie das Schiff aus Indien gab es wirklich und sie schleppten meist schlimme Seuchen in die Städte ein.
Lipperin :
Was die Schürze angeht: Ei, da hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen. Ich hatte in der ersten Version Lucy sich ankleiden lassen, das fiel der leichten Kürzung zum Opfer, der das Buch unterzogen werden musste, aber die Schürze ist drin geblieben. Hab ich mir für die nächste Auflage gleich mal notiert.
Ich muss dir recht geben, die Begründung, dass Gott jene prüft, die er liebt, kann wirklich sehr bitter wirken. In diesem Augenblick wusste Dr. McNall aber auch nicht sonderlich weiter, denn wie soll man jemandem raten, den es innerlich vor Schmerz zerreißt?
Was Moby Dick angeht, so habe ich lange überlegt, welches Buch Lucy bekommen könnte, denn es sollte einen Bezug zur Handlung haben und auch zu Dr. McNall passen. Da er so abenteuerlustig war, nach Australien zu gehen, habe ich ihm den Moby Dick "geschickt". Das Original hätte ich auch gern gehabt!
Liebe Lipperin, hallo!
Es war zu der damaligen Zeit wirklich so, dass das Leben eines Waisenkindes nichts galt. In manchen Städten steckte man die Kinder ab einem gewissen Alter in Minen zur Arbeit oder auf andere gefährliche Posten. Damals herrschte ja noch das System, dass die Kinder den Unterhalt der Eltern im Alter gewährleisteten. Wenn diese nicht mehr da waren, vermisste sie niemand und sie galten so lange, bis sie arbeiten kommten ca. ab 14-16 als Last. Das Alter, in dem sie das Waisenhaus verlassen musste, weil sie als erwachsen galten, lag zwischen 16 und 18, manche behielten einige Waisen noch bis 21, wenn sie als Lehrkräfte im Haus arbeiteten.
Der Verlust beider Eltern macht Kinder reifer als ihre Altersgenossen, das kann ich aus eigener leidvoller Erfahrung aus meiner Familie bestätigen. Diese Erfahrung und Eigenschaften habe ich Lucy übertragen.
Deshalb hat sie auch genügend Zivilcourage, sich mit den Gelbmänteln anzulegen, um die Aborigine zu schützen. Ihr Vater hat sie sehr gut erzogen und ausbilden lassen, wodurch sie ein liberaleres Weltbild als die meisten anderen hat.
Die Missionen waren tatsächlich Häfen, in denen jene, die Schutz benötigten, ihn auch fanden. Es gab sehr viele um Perth herum, manchmal waren diese Missionare die einzigen, die Aborigines vor den Gewaltakten geschützt und die englische Krone davon unterrichtet hatten (wenngleich das nicht sehr viel brachte).
Harrison ist nicht verbürgt, er steht wirklich für all jene, die versuchten, sich durch Gewalt und Rassismus an der Macht zu halten. Das, was er später tun wird, ist allerdings eine Begebenheit, die es in der Nähe von Perth tatsächlich gegeben hat.
SiCollier : Meine Western sind unter Pseudonym erschienen. Wenn du magst, schicke ich dir mal ein paar Exemplare davon, es gibt sie nicht mehr im Handel. (dafür aber übersetzt ins Holländische :lache) PN mit Adresse genügt bei Interesse.
Manchmal gehen Dinge im Leben unfassbar leicht und glatt - bis das Schicksal den Glückspilz böse bezahlen lässt ...
Der "Doc" passt in diese Zeit. Es ist die Abkürzung für "Doctor" und da in Amerika ebenso wie in Australien vorwiegend englisch- und schottischstämige Einwanderer "gelandet" sind, haben sie auf beiden Kontinenten gleichermaßen Doc benutzt. (Doc wurden Ärzte selbst im viktorianischen England genannt - in niederen Schichten, die ja den Großteil der Auswanderer stellten.)
Wie SiCollier anmerkte, war "Doc" schon weit früher in Amerika gebräuchlich. Doc Holliday ist nur ein Beispiel. Es gab so manche gute und böse Docs, das sogar noch vor dem Bürgerkrieg, der 1865 endete. (Ich habe ja bis vor Kurzem auch noch Western geschrieben... :wave)
Lieber SiCollier,
dann sei mir herzlich willkommen. Ich freue mich sehr, dass dich die ersten Beiträge zum Mitmachen animiert haben.
Also, es gilt auch für dich, später posten ist nicht schlimm, ich beantworte Fragen und äußere mich zu Beiträgen, bis keine mehr kommen.
Ich freue mich auf deine Beiträge!
Hallo meine Lieben,
willkommen zu den ersten Kapiteln der Leserunde!
Dann beantworte ich mal gleich Nordsterns erste Frage:
Perth ist mir bei meinen Recherchen ins Auge gefallen, weil es in ihrer Nähe zu einem Vorfall gekommen ist, der weiter hinten im Buch noch erwähnt wird.
Außerdem interessierte mich mal eine andere Einwandererstadt. Über Melbourne wird ja sehr oft geschrieben, aber auch in Perth sind Einwanderer angekommen, vorwiegend aus Schottland. Sie brachten ihre Bräuche mit und errichteten zahlreiche Missionen in der Stadt und in deren Nähe. Außerdem war die Lage am Swan River und der dort früher einmal ansässige Aborigine-Stamm der Alura sehr interessant. So stand meine Entscheidung recht schnell fest und ich ließ den Roman in Perth spielen.
Der Soundtrack zu "Australia" ist eine gute Wahl für das Buch! Würde ich auch jedem empfehlen. Die genannte Sängerin kenne ich noch nicht, aber ich werde sie mir demnächst mal anhören.
Musik ist für mich beim Schreiben einfach ein Muss! Sie lässt mich Szenen, die ich schreiben will, wie einen Film sehen, manchmal habe ich auch einen "Trailer" zu der Geschichte vor Augen. Dabei kann es dann zuweilen auch Musik sein, die man nicht gerade als zum Thema passend ansehen würde.
Dem Pfad der roten Träume habe zum Beispiel die tolle Mischung aus In Extremos "Mein rasend Herz", Apocalypticas "Worlds Collide" asiatischer Lounge-Musik, Ennio Morricones Western-Themen und Loreena McKennit gehört.
Um ein Gefühl für die Aborigines zu bekommen, habe ich mir australische Musik per Youtube angehört.
Zum meinem aktuellen Projekt höre ich übrigens die ersten beiden Alben von Vast, den Sountrack zu den Fernsehserien Dune und Children of Dune, David Bowie und Slipknot. Jetzt darfst du mal raten, was da wohl rauskommt.
Booklooker Nicht so schlimm, ich schaue auch später immer wieder in die Runde, solltest du dich nun sehr verspäten!
Hallo Herr Palomar!
eine tolle Frage ganz zu Anfang!
Es ist so, dass der Ueberreuter Verlag zu sehr vielen Titeln Unterrichtsmaterial anfertigen lässt. Dies sind meist Titel, von denen man meint, dass sie neben dem Lesespaß auch eine Bereicherung für den Unterricht sein könnten. "Der Pfad der roten Träume" bot sich dazu an, denn er erzählt nicht nur die Geschichte australischer Auswanderer sondern auch von der Kultur der australischen Ureinwohner. Von Gesprächen mit Sozialarbeiterinnen in Schulen weiß ich, dass das Thema Australien im Unterricht ein wenig zu kurz kommt, von daher hoffe ich, dass das Material den Lehrkräften hilft, dieses Thema rasch und unkompliziert in den Unterricht zu integrieren.
Selbst an dem Unterrichtsmaterial mitgewirkt habe ich nicht. Die Diplom-Pädagogin Brigtte Hofmann hat sich das Buch genau durchgelesen und dort Ansätze herausgesucht, die im Unterricht durchgenommen werden können. So gibt es in dem Material nicht nur eine Leseprobe und ein dazugehöriges Quiz sondern auch viele Hintergrundinfos über das Land, die Fauna und Flora und die Aborigines. Außerdem wird das Thema Zivilcourage angesprochen, denn diese zeigt die Heldin ja. Ingesamt sehr zu empfehlendes Material (das ich in meiner Schulzeit gern gehabt hätte anstatt den stoff dröge durchzupauken).
Feedback habe ich insofern bekommen, dass sich aufgrund des Unterrichtsmaterials eine Schule gemeldet und mich zu einer Lesung eingeladen hat. Wie gut das Unterrichtsmaterial dabei funktioniert, werde ich selbst testen können, denn ich werde eine Art große unterhaltsame Unterrichtsdoppelstunde für zwei Klassen abhalten.
Wolke
: Das ist ja sehr merkwürdig. Da wollte ich schon mal vorbildlich sein ... Ich habe auch ein Bestätigungsfenster bekommen. Naja, egal.
Die Einteilung kannst du gern so lassen, ich habe da nichts gegen. Es sei denn, die Teilnehmer der Runde möchten kleinere Abschnitte.
Nochmals dankeschön!