Hallo ihr Lieben,
erst einmal herzlich willkommen zu der Krähenweib-Leserunde. Ich habe mit Freude registriert, dass sich hier so viele Eulen angemeldet haben. Leider hatte ich in den vergangenen Wochen nicht viel Zeit, im Thread zu schreiben, denn ich hatte ein wenig Terminstress, Lesungen und ein paar private Probleme, die sich aber zum Glück mittlerweile wieder aufgelöst haben.
Ein herzlicher Dank geht an jenen Unbekannten, der die Leserundeneinteilung vorgenommen hat!
Gerade komme ich nach beinahe 7 Stunden auf der Autobahn von Bonn wieder hier an (war bei der Animagic, einem Cosplay-Treffen) und war natürlich sehr neugierig auf Eure Reaktionen zum Krähenweib. Es freut mich, dass es schon mal sehr gut ankommt.
Dann mal gleich zu den aufgeworfenen Fragen:
Urfehde: Ist ein Begriff, den man in uralten Akten immer wieder findet, der Schwur des Verurteilten, sich nicht am Henker zu rächen. Unterzeichnet wurde er nicht nur bei Hinrichtungen sondern auch bei Auspeitschungen und anderen Strafen, denn da hätte man sich rächen können. Gehalten wurde die Urfehde nicht immer, es gab auch Henker, die von Familienmitgliedern ermordet wurden. Aber in den meisten Fällen haben sich die Verurteilten und deren Angehörigen daran gehalten.
Zum Ansehen der Henker: Sie waren schlecht angesehen, weil sie einen unreinen Beruf hatten. Das Töten von Menschen, auch wenn es per Gesetz geschieht, ist eine Sünde und die Henker beflecken ihre Hände mit Blut. Damit zählen sie sogar zu den untersten Schichten der sogenannten "Unehrlichen".
Wenn eine Frau verheiratet wurde, war es tatsächlich so, dass sie dem Mann gehörte. Brüder und Väter hätten eine entlaufene Frau wirklich ausliefern müssen. Außerdem war in diesem Fall Annalena so eingeschüchtet, dass sie es nicht gewagt hätte, jemandem zu erzählen. Wie es auch heute noch so bei Gewaltopfern ist, suchen diese die Schuld erst bei sich, obwohl sie keine haben.
Der Name Annalena ist bewusst zusammengeschrieben, als kleiner Hinweis darauf, dass sie eigentlich keine echte Schwester ist. Den Henker Habrecht hat es gegeben, eine Henkerstochter, die in Walsrode lebte auch. Doch habe ich sie mit dem Schicksal einer anderen Schwester vermischt und daraus eine fiktive Figur geschaffen. Auch soll mit der Namensgebung unterstrichen werden, dass sie ein anderes Leben sucht und ausbrechen will.
So, dann bin ich mal gespannt auf die nächsten Kommentare.